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Die Unendliche Geschichte namens BER oder BBI
geschrieben von Sasukefan86 
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
dirk_b
Jetzt haben wir aber einen Park den Tausende nutzen, statt nur ein paar Wenige mit ihren Fliegern.
Das übliche Fliegerbashing mal wieder? Denk mal daran, wie viele Tausende von solch einer Infrastruktur profitieren. Ohne allgemeine Luftfahrt gibt es auch keine Ferien- und Linienflieger. Und keine Luftfracht. Und keine Luftrettung. Und und und.

Warum sollte es diese nicht geben. Und warum brauch mal dafür mehrere Flughäfen? Was ist überhaupt die "allgemeine Luftfahrt"? Zunächst hätte ich gedacht, dass ist kommerzieller Luftverkehr (inkl. Linienflieger), aber nach deinem letzen Satz scheint das ja nicht so zu sein.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Um kurz Wikipedia zu zitieren:

Zitat
Wikipedia
Allgemeine Luftfahrt oder General Aviation (GA) ist die Bezeichnung für die zivile Luftfahrt mit Ausnahme des Linien- und Charterverkehrs. Sie umfasst bestimmte gewerbliche und jegliche private Flüge, die sowohl nach den Regeln für Sichtflüge (VFR) als auch für Instrumentenflüge (IFR) durchgeführt werden können, zum Beispiel von Leichtflugzeugen, Geschäftsreiseflugzeugen oder von Rettungshubschraubern. Die Allgemeine Luftfahrt stellt damit die Individualverkehrskomponente des Luftverkehrs dar.

[de.wikipedia.org]

~ Mariosch



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.05.2014 16:49 von Mariosch.
Zitat
Lopi2000
Naja, eine neue Genehmigung, um hier einen Flughafen zu errichten wird man wohl an diesem innerstädtischen Standort kaum bekommen. Das ist schon mal etwas sehr gewichtiges, das dagegen spricht.
Ich rede von der Praxis. Formalien kann man ändern, auch wenn es natürlich in dem Fall recht kompliziert ist. Beschleunigen könnte man das durch eine Revolution, aber die ist auch nicht so ganz problemlos ;-)
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Lopi2000
Naja, eine neue Genehmigung, um hier einen Flughafen zu errichten wird man wohl an diesem innerstädtischen Standort kaum bekommen. Das ist schon mal etwas sehr gewichtiges, das dagegen spricht.
Ich rede von der Praxis. Formalien kann man ändern, auch wenn es natürlich in dem Fall recht kompliziert ist. Beschleunigen könnte man das durch eine Revolution, aber die ist auch nicht so ganz problemlos ;-)

Ich hoffe, die Berliner Bevölkerung entscheidet sich am Wochenende für eine Bebauung. Dann kann man sich solche unsinnigen Diskussionen künftig sparen. Eine Revolution wäre wohl mindestens erforderlich, da auf Basis des Grundgesetzes ein neuer Flughafen in Tempelhof nicht mehr genehmigungsfähig sein dürfte, es sei denn, man enteignet halb Berlin.
Zitat
Jay
Zitat
DerMichael
Ryanair fliegt die berliner Provinz doch gar nicht mehr an. Du meintest sicher EasyJet.

Richtig, da "Berlin"-Neuhardenberg nicht geklappt hat, landet die irische Harfe nun "zentral" in (Berlin-)Schönefeld.

Sollte der Flughafen in Neuhardenberg nicht der Einfachkeit halber Frankfurt-Neuhardenberg heißen? ;)
Liegt doch wesentlich näher an Frankfurt (Oder) als Hahn an Frankfurt (Main) liegt.
Zitat
Lopi2000
Ich hoffe, die Berliner Bevölkerung entscheidet sich am Wochenende für eine Bebauung. Dann kann man sich solche unsinnigen Diskussionen künftig sparen.
Unsinnige Diskussionen? Unsinnig war THF zu schließen. Unsinnig sind die meisten Vorbehalte gegen Flughäfen. Und unsinnig sind auch viele Vorschriften und Gesetze. Einige Leute scheinen wohl vergessen zu haben, was Demokratie im Kern bedeutet.

Zitat
Lopi2000
Eine Revolution wäre wohl mindestens erforderlich, da auf Basis des Grundgesetzes ein neuer Flughafen in Tempelhof nicht mehr genehmigungsfähig sein dürfte, es sei denn, man enteignet halb Berlin.
Warum sollte man halb Berlin enteignen müssen? Sachlich gibt es da keinen Grund.

Zitat
Logital
Warum sollte es diese nicht geben. Und warum brauch mal dafür mehrere Flughäfen?
Weil jeder Pilot seine Karriere auf einem kleinen Flugzeug auf kleinen Flugplätzen gestartet hat. Ohne die Allgemeine Luftfahrt gäbe es keine Airline-Piloten. Und ohne Airline-Piloten bewegt sich auf großen Flughäfen nichts. General Aviation an Großflughäfen ist für die meisten Zwecke viel zu teuer (Abfertigungsgebühren, Sicherheitsgebühren, Parkgebühren etc.) und durch Unterschiede in den Geschwindigkeiten und verwendeten Flugregeln (Sichtflug vs. Instrumentenflug) ist auf stark frequentierten Flughäfen der Mischbetrieb problematisch.

Unter die allgemeine Luftfahrt fällt eigentlich alles außer Linien und Ferienflieger. Sprich: Vom Segelflieger bis hin zu Rettungshubschraubern ist alles dabei. Neben den Privatpiloten sind dabei aber auch gewerbliche Flieger unterwegs, die z.B. Luftaufnahmen für Google Maps machen, Messflüge für Universitäten durchführen oder sehr dringende Güter von A nach B bringen.

Man kann es auch mal so sehen: Deutschland verfügt (noch) über eine exzellente Luftfahrtinfrastruktur, welche z.B. in Katastrophenfällen Gold wert ist. Diese kostet dem Staat kaum was, da die allgemeine Luftfahrt einen großen Teil der Kosten selbst trägt bzw. viele Flugplätze durch Vereine komplett getragen werden.
Zitat
Lopi2000

Ich hoffe, die Berliner Bevölkerung entscheidet sich am Wochenende für eine Bebauung. Dann kann man sich solche unsinnigen Diskussionen künftig sparen.

Es ist zwar politisch, aber ich bin strengstens dagegen das dort gebaut wird.
Wenn der Senat mit 70ha von 300 beginnen will, kann man ahnen wie das mal enden wird. Und von der geplanten Landesbibiliothek ganz zu schweigen.
Diesem Bürgermeister würde ich Bauprojekte nicht mehr anvertrauen wollen.

Glaubt jemand ernsthaft das werden wirklich bezahlbare Wohnungen?
Gerade in dieser Lage (Tarifbereich A, also City)? Haha.

Ist auch ein komisches Demokratieverständnis wenn man sagt "Baut das mal zu, damit die Diskussion aufhört". Ich finde es gut, das der Senat nicht alles so machen kann wie er will.
Es gab schon mal ein Volksentscheid zur Offenhaltung von THF. Dieser ist gescheitert!

Gruß fairsein
Wie wäre es denn mit einem "Freilichtmuseum der Wende- und Hauptstadtverweigerer" auf dem Gelände dort?

Mit Nachbauten vom Palast der Republik, der Deutschlandhalle des Stadions der Weltjugends und der Versetzung des ICCs. Natürlich mit einer historischen Straßenbahnlinie wo Rekozüge, T6 und rotorange KT4D verkehren. Für die Menschen aus dem ehemaligen Westteil wird die M-Bahn wiederaufgebaut und an jedem Sonntag werden aus einem Rosinenbomber wieder Fallschirme mit Schokolade abgeworfen. Dann können die "geernteten" Fallschirme gleich im Rollator eingesammelt werden.

PS: Sarkamusgefahr!

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.05.2014 09:41 von B-V 3313.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Weil jeder Pilot seine Karriere auf einem kleinen Flugzeug auf kleinen Flugplätzen gestartet hat. Ohne die Allgemeine Luftfahrt gäbe es keine Airline-Piloten. Und ohne Airline-Piloten bewegt sich auf großen Flughäfen nichts. General Aviation an Großflughäfen ist für die meisten Zwecke viel zu teuer (Abfertigungsgebühren, Sicherheitsgebühren, Parkgebühren etc.) und durch Unterschiede in den Geschwindigkeiten und verwendeten Flugregeln (Sichtflug vs. Instrumentenflug) ist auf stark frequentierten Flughäfen der Mischbetrieb problematisch.
Soweit ist das für mich nachvollziehbar - nur: Trifft das auch auf Tempelhof zu?
Wenn man den Flughafen für General Aviation nicht als Zuschussgeschäft betreiben will - der Flughafen also Geld erwirtschaften soll, ist es mit den niedrigen Nutzungskosten schnell vorbei. Allein wenn man eine fiktive Grundstückspacht darauf umlegen würde.
Und Fluglotsen? Beleuchtung? Winterdienst? Versicherung?

Ist die Entfernung von Schönhagen oder Strausberg ein Problem?
Vom Potsdamer Platz zum Flugplatz Schönhagen sind es 44km.
In der Uckermark sind selbst die Wege zur Schule zum Teil länger (weshalb auch über Jahre ein IC als Schulbus genutzt wurde)

Ist die Auslastung von Schönhagen oder Strausberg ein Problem?
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Weil jeder Pilot seine Karriere auf einem kleinen Flugzeug auf kleinen Flugplätzen gestartet hat. Ohne die Allgemeine Luftfahrt gäbe es keine Airline-Piloten. Und ohne Airline-Piloten bewegt sich auf großen Flughäfen nichts. General Aviation an Großflughäfen ist für die meisten Zwecke viel zu teuer (Abfertigungsgebühren, Sicherheitsgebühren, Parkgebühren etc.) und durch Unterschiede in den Geschwindigkeiten und verwendeten Flugregeln (Sichtflug vs. Instrumentenflug) ist auf stark frequentierten Flughäfen der Mischbetrieb problematisch.

Und dafür brauchen wir einen Flugplatz mitten in der Stadt? Das ist ja nun absoluter Quatsch.
Dann brauchen wir in Berlin auch eine Rennstrecke in der Stadt, denn jeder Formel 1 und DTM-Pilot hat seine Karriere so begonnen... oder so ähnlich.
Es reicht wohl nicht mal für ein Outlet-Center. Theo wir fahren nach Sperenberg.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2014 00:31 von 1435mm.
Wer noch nicht gesehen hat..

Der Tempelhofer 'Freiheit' Bild 2 & 3 [interaktiv.morgenpost.de]

IsarSteve
Zitat
fairsein
Es gab schon mal ein Volksentscheid zur Offenhaltung von THF. Dieser ist gescheitert!
Und warum: Weil die Leute damals den Hintern nicht aus der Tür bekommen haben. Tolle Demokratie.

Zitat
Giovanni
Wenn man den Flughafen für General Aviation nicht als Zuschussgeschäft betreiben will - der Flughafen also Geld erwirtschaften soll, ist es mit den niedrigen Nutzungskosten schnell vorbei.
ÖPNV ist auch ein Zuschussgeschäft. Eine Straßennutzungsgebühr gibt es in Deutschland zur Zeit nur für LKWs. Infrastruktur für den Flugverkehr ist nur im geringen Maße ein Zuschussgeschäft.

Zitat
Giovanni
Und Fluglotsen? Beleuchtung? Winterdienst? Versicherung?
Fluglotsen werden über die Flugsicherungsgebühren bezahlt, für die Beleuchtung gibt es ein Befeuerungsentgelt. Winterdienst, Versicherung etc. werden über Lande-, Park- und Abfertigungsgebühren gedeckt.

Zitat
Giovanni
Ist die Entfernung von Schönhagen oder Strausberg ein Problem?
Vom Potsdamer Platz zum Flugplatz Schönhagen sind es 44km.
Ja. Über eine Stunde Fahrt (Auto und ÖPNV geben sich da nicht viel) bis ins Zentrum sehe ich schon als ein Problem an. Das ist völliger Unfug. Es spricht nichts dagegen, einen Verkehrslandeplatz an verkehrlich günstiger Position zum Berliner Zentrum zu betreiben. Lärmmäßig liegt ein solcher Platz auf dem Niveau des Hintergrundlärms einer Großstadt und spielt in einer ganz anderen Liga als ein Großflughafen.
Wobei nur Strausberg überhaupt direkt an den ÖPNV angeschlossen ist und das auch nur im 40min Takt.

Zitat
Giovanni
In der Uckermark sind selbst die Wege zur Schule zum Teil länger (weshalb auch über Jahre ein IC als Schulbus genutzt wurde)
Das ist tiefste Provinz. Dagegen sehen diverse ländliche Gegenden in Westdeutschland wie ein Ballungsraum aus ;-)

Zitat
Giovanni
Ist die Auslastung von Schönhagen oder Strausberg ein Problem?
Wie es in Schönhagen aussieht, weiß ich nicht. Aber die Strausberger würden am liebsten Verkehr in Richtung Berlin verschieben. Diversen Bürgerinitiativen sind dort zu viele Flugbewegungen. Gleichzeitig fordern diese Bürgerinitiativen aber auch einen wirtschaftlichen Betrieb. Zumal am Flugplatz Strausberg wenigstens Luftfahrtbetriebe mit nennenswerten Arbeitnehmerzahlen angesiedelt sind, die Geld in die Stadtkasse und Kaufkraft in die Region bringen, z.B. der Flugzeughersteller Stemme.


Zitat
Joe
Und dafür brauchen wir einen Flugplatz mitten in der Stadt? Das ist ja nun absoluter Quatsch.
Wir haben auch einen Hauptbahnhof mitten in der Stadt. Der könnte ja auch genauso gut nach Michendorf verlegt werden. Wir haben mit TXL und THF zwei ideal gelegene Flugfelder. Was spricht gegen die?

Zitat
Joe
Dann brauchen wir in Berlin auch eine Rennstrecke in der Stadt, denn jeder Formel 1 und DTM-Pilot hat seine Karriere so begonnen... oder so ähnlich.
Nur brauchen wir längst nicht so viele Rennfahrer wie Piloten. Zumal eine Rennstrecke wohl kaum einen verkehrlichen Sinn erfüllt (ja, ich kenne die AVUS).



Und um nochmals den Unsinn der THF-Schließung zu verdeutlichen: Sobald BER öffnet und TXL schließt werden weiter unzählige Maschinen in niedriger Höhe über die alten An- und Abflugstrecken von THF fliegen. Zwischen der BER-Kontrollzone und der Flugverbotszone um den Reichstag ist das der bequemste Weg, wenn man z.B. Strausberg aus Westen anfliegen will. Wegen des Luftraum C vom BER fliegt man auch relativ niedrig im Luftraum G/E. Es macht keinerlei Unterschied für die Anwohner, ob in THF gelandet wird, oder THF nur überflogen wird. Durch den Wegfall der TXL/THF-Kontrollzone ist sogar damit zu rechnen, dass mehr Kleinflugzeuge das Berliner Stadtgebiet überfliegen, denn das ist dann problemlos und ohne Freigabe durch einen Fluglotsen möglich.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2014 01:00 von Beförderungsfall Nr. 8821.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Giovanni
Wenn man den Flughafen für General Aviation nicht als Zuschussgeschäft betreiben will - der Flughafen also Geld erwirtschaften soll, ist es mit den niedrigen Nutzungskosten schnell vorbei.
ÖPNV ist auch ein Zuschussgeschäft. Eine Straßennutzungsgebühr gibt es in Deutschland zur Zeit nur für LKWs. Infrastruktur für den Flugverkehr ist nur im geringen Maße ein Zuschussgeschäft.
Beim ÖPNV ist für mich ein direkter Nutzen für die Volkswirtschaft erkennbar - allein weil sonst in Berlin ein hoffnungsloses Verkehrschaos entstehen würde. Bei der General Aviation erkenne ich diesen zwar auch an, bezweifel aber das Ausmaß.

Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Giovanni
Und Fluglotsen? Beleuchtung? Winterdienst? Versicherung?
Fluglotsen werden über die Flugsicherungsgebühren bezahlt, für die Beleuchtung gibt es ein Befeuerungsentgelt. Winterdienst, Versicherung etc. werden über Lande-, Park- und Abfertigungsgebühren gedeckt.
Soweit nachvollziehbar: Aber bleibt dann unterm Strich noch der als Vorteil genannte attraktive Preis übrig?

Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Giovanni
Ist die Entfernung von Schönhagen oder Strausberg ein Problem?
Vom Potsdamer Platz zum Flugplatz Schönhagen sind es 44km.
Ja. Über eine Stunde Fahrt (Auto und ÖPNV geben sich da nicht viel) bis ins Zentrum sehe ich schon als ein Problem an. Das ist völliger Unfug. Es spricht nichts dagegen, einen Verkehrslandeplatz an verkehrlich günstiger Position zum Berliner Zentrum zu betreiben. Lärmmäßig liegt ein solcher Platz auf dem Niveau des Hintergrundlärms einer Großstadt und spielt in einer ganz anderen Liga als ein Großflughafen.
Wobei nur Strausberg überhaupt direkt an den ÖPNV angeschlossen ist und das auch nur im 40min Takt.
Der Routenplaner spricht von nur knapp 50 Minuten Fahrzeit.
Aber gut: In München sind es vom Stachus zum Flughafen auch 36km.

Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Giovanni
In der Uckermark sind selbst die Wege zur Schule zum Teil länger (weshalb auch über Jahre ein IC als Schulbus genutzt wurde)
Das ist tiefste Provinz. Dagegen sehen diverse ländliche Gegenden in Westdeutschland wie ein Ballungsraum aus ;-)
Selbst in der tiefsten Provinz sind vom langen Schulweg sind womöglich mehr Personen betroffen als bei der (nicht ganz so) langen Anfahrt zum Großstadt-Flugplatz.

Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Giovanni
Ist die Auslastung von Schönhagen oder Strausberg ein Problem?
Wie es in Schönhagen aussieht, weiß ich nicht. Aber die Strausberger würden am liebsten Verkehr in Richtung Berlin verschieben. Diversen Bürgerinitiativen sind dort zu viele Flugbewegungen. Gleichzeitig fordern diese Bürgerinitiativen aber auch einen wirtschaftlichen Betrieb. Zumal am Flugplatz Strausberg wenigstens Luftfahrtbetriebe mit nennenswerten Arbeitnehmerzahlen angesiedelt sind, die Geld in die Stadtkasse und Kaufkraft in die Region bringen, z.B. der Flugzeughersteller Stemme.
Ich würde jetzt nicht unbedingt mit der Verlagerung von Stemme oder anderen Betrieben nach Tempelhof rechnen, weil dort die Grundstückspreise für solche Unternehmen zu hoch sein dürften.

Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Joe
Und dafür brauchen wir einen Flugplatz mitten in der Stadt? Das ist ja nun absoluter Quatsch.
Wir haben auch einen Hauptbahnhof mitten in der Stadt. Der könnte ja auch genauso gut nach Michendorf verlegt werden. Wir haben mit TXL und THF zwei ideal gelegene Flugfelder. Was spricht gegen die?
Schönhagen und Strausberg kommen zusammen auf rund 90000 Flugbewegungen pro Jahr, im Schnitt also 250 am Tag.
Es gibt selbst Bushaltestellen auf die weit mehr Nutzer kommen.
Und dafür ein so großes, wertvolles, innerstädtisches Areal zur Verfügung stellen?

Nimmt man 200€/m² an, ergibt sich ein Wert von 800 Mio €. Selbst wenn man 3/4 des Areals anders nutzen könnte, bleiben 200 Mio €. Mit einem fiktiven Pachtzins von 5% wären das 10 Mio € jährlich. Unter der Annahme dass die Hälfte der Flugbewegungen von Schönhagen und Strausberg dorthin verlegt würde ergäbe sich alleine um den Pachtzins zu decken (ohne andere Kosten!) ein Preis 222€ pro Flugbewegung.
Das dürfte jedoch für viele potenzielle Nutzer der General Aviation deutlich zu viel sein, sind doch selbst die Kosten für eine Taxifahrt nach Schönhagen oder Strausberg weitaus niedriger.
(Potsdamer Platz - Schönhagen sind nach Berliner Taxitarif rund 65€, selbst ein Limousinenservice veranschlagt dafür nur rund 90€)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2014 09:46 von Giovanni.
Zitat
IsarSteve
Wer noch nicht gesehen hat..

Der Tempelhofer 'Freiheit' Bild 2 & 3 [interaktiv.morgenpost.de]

Danke! Interessante Aufnahmen! Interessant, dass die Nummer 11 so gezeigt werden darf!;-)

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Giovanni
Nimmt man 200€/m² an, ergibt sich ein Wert von 800 Mio €. Selbst wenn man 3/4 des Areals anders nutzen könnte, bleiben 200 Mio €. Mit einem fiktiven Pachtzins von 5% wären das 10 Mio € jährlich. Unter der Annahme dass die Hälfte der Flugbewegungen von Schönhagen und Strausberg dorthin verlegt würde ergäbe sich alleine um den Pachtzins zu decken (ohne andere Kosten!) ein Preis 222€ pro Flugbewegung.
Das dürfte jedoch für viele potenzielle Nutzer der General Aviation deutlich zu viel sein, sind doch selbst die Kosten für eine Taxifahrt nach Schönhagen oder Strausberg weitaus niedriger.
(Potsdamer Platz - Schönhagen sind nach Berliner Taxitarif rund 65€, selbst ein Limousinenservice veranschlagt dafür nur rund 90€)

Das ist noch viel zu niedrig angesetzt, wenn man bedenkt, dass die Bodenrichtwerte im Umfeld des Feldes bei 400-600 Euro/m² liegen. Lärmschutz- und Sicherheitsaspekte finde ich aber ohnehin noch viel wichtiger als den Preis an sich.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Giovanni
Nimmt man 200€/m² an, ergibt sich ein Wert von 800 Mio €. Selbst wenn man 3/4 des Areals anders nutzen könnte, bleiben 200 Mio €. Mit einem fiktiven Pachtzins von 5% wären das 10 Mio € jährlich. Unter der Annahme dass die Hälfte der Flugbewegungen von Schönhagen und Strausberg dorthin verlegt würde ergäbe sich alleine um den Pachtzins zu decken (ohne andere Kosten!) ein Preis 222€ pro Flugbewegung.
Das dürfte jedoch für viele potenzielle Nutzer der General Aviation deutlich zu viel sein, sind doch selbst die Kosten für eine Taxifahrt nach Schönhagen oder Strausberg weitaus niedriger.
(Potsdamer Platz - Schönhagen sind nach Berliner Taxitarif rund 65€, selbst ein Limousinenservice veranschlagt dafür nur rund 90€)

Das ist noch viel zu niedrig angesetzt, wenn man bedenkt, dass die Bodenrichtwerte im Umfeld des Feldes bei 400-600 Euro/m² liegen. Lärmschutz- und Sicherheitsaspekte finde ich aber ohnehin noch viel wichtiger als den Preis an sich.

In der Tat gilt auch im Luftfahrtbereich, dass die tatsächlichen Kosten verschleiert und auf die Allgemeinheit abgewälzt werden. Dabei rede ich noch gar nicht von solchen externen Kosten, wie Lärm, Luftverschmutzung etc. Sondern Kosten für die Infrastruktur. Denn die Baukosten für einen Flughafen werden üblicherweise - manchmal auf indirektem Wege - von der öffentlichen Hand übernommen - einschließlich der Kredittilgung im Nachhinein. Würde man diese Kapitalkosten für die Investition komplett auf die Landegebühren umlegen, wären diese deutlich höher. Und das vermutlich in einem Bereich, der sich auch auf die Zahl der Flugbewegungen auswirkten würde.

Bei der Bahn ist übrigens eine solche Umlegung bei neuen Bahnhöfen übliche Praxis. Wobei wir es dort mit der absurden Situation zu tun haben, dass die meisten Stationen auch mit zusätzlichen Zuschüssen der öffentlichen Hand gebaut wurden (also mitnichten komplett von DB-Netz finanziert), aber DB-Netz dann Gebühren erheben darf, als wenn diese die Finanzierung komplett übernommen hat. Die öffentliche Hand bezahlt das dann doppelt, der Bund holt sich damit über sein eigenes Unternehmen die Gelder zurück, die er vorher als Fördermittel an die Länder etc. ausgereicht hat.

Ingolf
Zitat
Harald Tschirner
Zitat
IsarSteve
Wer noch nicht gesehen hat..

Der Tempelhofer 'Freiheit' Bild 2 & 3 [interaktiv.morgenpost.de]

Danke! Interessante Aufnahmen! Interessant, dass die Nummer 11 so gezeigt werden darf!;-)

Mich wundert eher Nummer 12, aber da sind ja erst vor ein paar Tagen zwei Häftlinge geflitzt. ;-)

@Beförderungsfall:
Ein Hauptbahnhof sollte immer zentral gelegen sein.
Zitat
Giovanni
Beim ÖPNV ist für mich ein direkter Nutzen für die Volkswirtschaft erkennbar - allein weil sonst in Berlin ein hoffnungsloses Verkehrschaos entstehen würde. Bei der General Aviation erkenne ich diesen zwar auch an, bezweifel aber das Ausmaß.
Das ist ja das Problem. Die GA wird einfach verkannt. Nochmals: Ohne GA keine Passagierflüge, keine Frachtflüge, keine Luftfahrtindustrie. Das ist recht einfach.

Zitat
Giovanni
Soweit nachvollziehbar: Aber bleibt dann unterm Strich noch der als Vorteil genannte attraktive Preis übrig?
Ja, denn so teuer ist das alles nicht.

Zitat
Giovanni
Der Routenplaner spricht von nur knapp 50 Minuten Fahrzeit.
Aber gut: In München sind es vom Stachus zum Flughafen auch 36km.
Aus der Praxis weiß ich, dass es 60 Minuten und oftmals mehr sind. München ist das absolute Negativbeispiel in Deutschland. Der BER liegt ganz gut, aber auch Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf.

Zitat
Giovanni
Selbst in der tiefsten Provinz sind vom langen Schulweg sind womöglich mehr Personen betroffen als bei der (nicht ganz so) langen Anfahrt zum Großstadt-Flugplatz.
Das mag sein, aber was spielt das für eine Rolle? Die tiefste Provinz ist einfach nicht der Standard, an dem man sich orientieren sollte. Da gibt es auch keine U-Bahn und Straßenbahn. Aber keiner stellt deswegen die Existenz der Berliner U-Bahn in Frage.

Zitat
Giovanni
Ich würde jetzt nicht unbedingt mit der Verlagerung von Stemme oder anderen Betrieben nach Tempelhof rechnen, weil dort die Grundstückspreise für solche Unternehmen zu hoch sein dürften.
Das war ja auch nicht das Argument. Strausberg ist idealer Standort für die Flugzeugindustrie, Tempelhof hat eher Vorteile als Verkehrs- und Ausbildungsstandort.

Zitat
Giovanni
Schönhagen und Strausberg kommen zusammen auf rund 90000 Flugbewegungen pro Jahr, im Schnitt also 250 am Tag.
Es gibt selbst Bushaltestellen auf die weit mehr Nutzer kommen.
Und dafür ein so großes, wertvolles, innerstädtisches Areal zur Verfügung stellen?
Flugzeuge bedienen aber nun mal ganz andere Verkehrsbedürfnisse als Busse.

Zitat
Giovanni
Nimmt man 200€/m² an, ergibt sich ein Wert von 800 Mio €. Selbst wenn man 3/4 des Areals anders nutzen könnte, bleiben 200 Mio €. Mit einem fiktiven Pachtzins von 5% wären das 10 Mio € jährlich. Unter der Annahme dass die Hälfte der Flugbewegungen von Schönhagen und Strausberg dorthin verlegt würde ergäbe sich alleine um den Pachtzins zu decken (ohne andere Kosten!) ein Preis 222€ pro Flugbewegung.
Pachtzins? Das Areal soll eh freibleiben. Ein Flugplatz wirft für dieses freie Areal Geld ab. Die Alternativen würden deutlich weniger bis gar kein Geld in die Kassen spülen.

Zitat
Ingolf
In der Tat gilt auch im Luftfahrtbereich, dass die tatsächlichen Kosten verschleiert und auf die Allgemeinheit abgewälzt werden.
Die tatsächlichen Kosten werden gleich wo verschleiert? Entsprechende Informationen stehen zur freien Verfügung. Zumal natürlich die Allgemeinheit die Kosten für die Luftfahrtinfrastruktur zahlen sollte. Es handelt sich schließlich um öffentliche Infrastruktur. Der Skandal ist eher, dass die Luftfahrt den größten Teil ihrer Infrastrukturkosten selber tragen muss.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.05.2014 15:17 von Beförderungsfall Nr. 8821.
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