Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Die S-Bahn schreibt neue Fahrzeuge aus (beendet - Überlänge)
geschrieben von Tradibahner 
Zitat
BR 23
Ich denke mal, Mario meinte, dass es sinnvoller gewesen wäre, statt nach der Wende das S-Bahn das Gleichstromnetz quasi neu aufzubauen, es nach und nach auf Einphasenwechselstrom umzustellen. Wobei neben der von ihm angeführten Ausschreibemöglichkeiten auch betriebliche Vorteile generiert worden wären.

Richtig.
So ein Systemwechsel rechnet sich jedoch erst über Jahrzehnte, bis es soweit ist, gibt es erheblichen betrieblichen und finanziellen Mehraufwand. Auch der Systemwechsel vom Dampfbetrieb der Stadt-, Ring- und Vorortbahn zum elektrischen Betrieb mit Gleichstrom und seitlicher Stromschiene wurde nicht sofort entschieden, sondern war ein jahrelanges Ringen innerhalb der Netzbetreiber K.P.E.V. später D.R.G./Deutsche Reichsbahn, der Stadt Berlin und dem Deutschen Reich. Immerhin bestand ein entsprechender Versuchsbetrieb auf der Anhalter Bahn von 1903 bis 1929, ehe die inzwischen eingeführten neuen S-Bahntriebzüge auch zwischen Potsdamer Vorortbahnhof und Lichterfelde die Abteilwagen ablösten.

so long

Mario
Nur war der Systemwechsel damals wesentlich einfacher. Dampfzug und S-Bahn konnten auf dem selben Gleis fahren. Gleichstrom und Einphasen-Wechselstrom vertragen sich da nicht so gut. Hier muss man die Anlagen trennen. Eine gemeinsame Nutzung ist immer eine aufwändige Sonderlösung (Birkenwerder, Erkner).

Bäderbahn
Quatsch man braucht keinen Stromsystemwechsel um Ausschreibungen besser durchführen zu können.
Da würde ja der Schwanz mit dem Hund wackeln.
Wir kennen nicht die Hintergründe warum Bombardier nun nicht bieten kann.
Aber das Berliner S-Bahn Netz selbst ist groß genug um ausreichend große Serien zu fertigen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Wir kennen nicht die Hintergründe warum Bombardier nun nicht bieten kann.

Betriebsrat und Gewerkschaft schieben den schwarzen Peter der Bahn zu:
Zitat
Märkische Onlinezeitung
Laut IG Metall habe die Bahn die Anforderungen an die Ausschreibung kurzfristig modifiziert und die daraufhin erfolgte Bitte von Bombardier abgelehnt, dem Unternehmen eine Fristverlängerung zu gewähren.
(Quelle)

(Falls das schon in dem Artikel aus der Berliner Zeitung stand, bitte ich um Nachsicht, da die „Berliner“ der Meinung ist, ich hätte schon zu viel gelesen dort.)
@Jumbo: Also noch einer, der die kostenlose Registrierung verweigert. ;)

Eigentlich ist das eine ziemlich schmutzige Kampagne. Die Schienenfahrzeugindustrie ist IMMER auftragsabhängig, insofern ist die Argumentation mit den Arbeitsplätzen ziemlich absurd. Insbesondere gegenüber dem Land Berlin, denn Hennigsdorf liegt außerhalb der Stadtgrenzen, die Stadler-Produktionsstandorte in Reinickendorf, Pankow und Hohenschönhausen aber innerhalb. Gekniffen wäre man also nur, wenn PESA den Auftrag bekäme.

Die Frage sollte doch eher sein, warum - sollte die Behauptung der kurzfristigen Änderung stimmen - nur Bombardier damit ein Problem hat, Stadler/Siemens und PESA aber nicht?

Zudem wurde da ja "nur" ein Rahmvertrag ausgeschrieben, es ist also formal gar nicht sicher, dass überhaupt ein einziges Fahrzeug abgerufen wird. Da die S-Bahn vermutlich als einziges Unternehmen heute ihre Unterlagen (fristgerecht) eingereicht hat, kann man natürlich spekulieren, dass die erste Tranche von etwa 200 Viertelzügen abgerufen wird. Der Rest des Rahmenvertrags hängt aber natürlich davon ab, ob die S-Bahn auch die beiden Folgeausschreibungen für das Netz Nordsüd und Stadtbahn gewinnt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ein kleiner Tipp zur Berliner Zeitung:
Nimmt einfach die Desktop-Version, sprich nimmt das "mobil." weg und denn könnt ihr den Beitrag lesen.

Bei mir klappt das. :)


Zur Ausschreibung. Ich hoffe einfach nur, es geht jetzt alles seinen Weg und es klagt nicht wieder einer dagegen.
Hat denn angenommen Siemens/Stadler schon einen Entwurf für einen Triebwagen fertig oder muss alles geplante wieder über den Haufen geworfen werden, weil Vorgaben geändert wurden?


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Zitat
BVG_Berlin
...
.Zur Ausschreibung. Ich hoffe einfach nur, es geht jetzt alles seinen Weg und es klagt nicht wieder einer dagegen.
Hat denn angenommen Siemens/Stadler schon einen Entwurf für einen Triebwagen fertig oder muss alles geplante wieder über den Haufen geworfen werden, weil Vorgaben geändert wurden?

Hoffentlich lernt die S-Bahn inzwischen auch mal wie Abnahme geht.
Nicht das sie wieder was abnehmen das z.B. kaputte Bremsen hat.
Beim 481 waren die Bremsen gut. Das Problem war jedoch, dass es bei nassen Schienen nicht zuverlässig funktionierte. Also musste man nachträglich noch beheizbare Sandstreuer einbauen um ggf. die Bremskraft zu erhöhen.
Zitat
BVG-Azubi
Beim 481 waren die Bremsen gut. Das Problem war jedoch, dass es bei nassen Schienen nicht zuverlässig funktionierte. Also musste man nachträglich noch beheizbare Sandstreuer einbauen um ggf. die Bremskraft zu erhöhen.

Bitte? Bei einer Vollbremsung kam die Baureihe 481 erst nach 768 Metern, statt 400 Metern zum Stillstand.
Jetzt sind sie ok, aber damals haben sich viele TF's über das Bremsverhalten beschwert.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.2015 11:12 von Flexist.
Zitat
Flexist
Bitte? Bei einer Vollbremsung kam die Baureihe 481 erst nach 768 Metern, statt 400 Metern zum Stillstand. [...]

Im Vergleich zu welcher Baureihe? Die Altbaufahrzeuge und die 485er haben bestimmt nicht schneller gebremst als der damals neue 481er.
Zitat
DonChaos
Zitat
Flexist
Bitte? Bei einer Vollbremsung kam die Baureihe 481 erst nach 768 Metern, statt 400 Metern zum Stillstand. [...]

Im Vergleich zu welcher Baureihe? Die Altbaufahrzeuge und die 485er haben bestimmt nicht schneller gebremst als der damals neue 481er.

Soll aber der Vergleich zu den Anderen Baureihen sein. Weil das schon laut dem EBA nicht zulässig wäre.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.2015 12:26 von Flexist.
Zitat
BVG-Azubi
Beim 481 waren die Bremsen gut. Das Problem war jedoch, dass es bei nassen Schienen nicht zuverlässig funktionierte. Also musste man nachträglich noch beheizbare Sandstreuer einbauen um ggf. die Bremskraft zu erhöhen.

Ich empfehle mal das Gutachten vom Südkreuz Unfall zur Lektüre.


Zitat:
Auch nach Befüllung der Vorratsbehälter betrug die ermittelte Sandmenge der Anlagen der
führenden Achse des Zuges nur maximal 42 % des erforderlichen Wertes.
...
• die Anordnung der Sandrohre der Sandstreueinrichtungen dazu führt, dass ein Teil
des ausgebrachten Sandes nicht auf die Schiene gelangt und

...
• Aus der Sicht des Gutachters ist die Auslegung und die versuchstechnische Erpro­
bung der Bremsanlage der Fahrzeuge der BR 481 unbefriedigend in Hinblick auf die
Erfüllung der gefordert hohen Bremsleistungen bei niedrigen Reibwerten zwischen
Rad und Schiene. Die vg. Feststellung bezieht sich speziell auf die Ansteuerung der
elektrodynamischen Bremse und auf die Funktion des Gleitschutzes der elektro­
pneumatischen Bremse.
@mupu: Eben, es ging "nur" um die Fälle bei geringen Reibwerten. Hier paarten sich konstruktive Mängel mit fehlerhafter (weil teils nicht vorhandener) Wartung. Gewartet werden die Züge nun regelmäßig und einigen konstruktiven Mängeln wurde durch Umbauten abgeholfen. Jetzt muss die S-Bahn noch dem EBA nachweisen, dass die Maßnahmen erfolgreich waren.

Es sollte aber nicht vergessen werden, dass die Fahrzeuge nicht nur abgenommen, sondern auch die Garantie seitens der damaligen S-Bahn-Geschäftsführung vorzeitig gekündigt wurde.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Deswegen schrieb ich die S-Bahn sollte diesmal gleich bei der
Abnahme jemanden schicken der 'ne Schraube von 'ner Mutter
unterscheiden kann. Will sagen es sollte eine echte Abnahme
sein und keine Heilligsprechung. Allerdings schätze ich mal das
es so kommen wird, dass die neuen Züger irgendwie gerade
knapp rechtzeitig zum Ersatz der alten Gurken erscheinen werden
und der ganze Prozess unter Druck von allen möglichen Seiten
stattfinden wird und am Ende doch wieder Mist rauskommt.
Es wäre nicht die S-Bahn und es wäre nicht Berlin wenn es
anders wäre.
Zitat
murkelpurkel
Deswegen schrieb ich die S-Bahn sollte diesmal gleich bei der
Abnahme jemanden schicken der 'ne Schraube von 'ner Mutter
unterscheiden kann. Will sagen es sollte eine echte Abnahme
sein und keine Heilligsprechung.

Es geht gar nicht um die Abnahme jedes einzelnen Fahrzeuges einer Baureihe. Dabei werden vorgefertigte Protokolle verwendet in denen penibel jede wichtige Schraube mit Anzugsdrehmoment, jede Leitungsklemme, jedes Bauteil mit seinen mechanischen und elektrischen Werten, jede Baugruppe mit ihren Einstellungen, die Fahr- und Bremswerte bei jeder möglichen Kombination der Umgebungsbedingungen und so weiter und so fort genau aufgeführt, abgehakt und die Meßwerte aufgezeichnet werden. Da kann man nicht viel falsch machen.
Es geht um die Typprüfung des EBA für die Baureihe, die bei den Prototypen BR 481/482 durchgezogen wurde, als die Serienfahrzeuge bereits im Bau waren!
Bei diesem Bremsverhalten wäre nur eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h gerechtfertigt gewesen. Die erreichten auch die Vorkriegsbaureihen, damals 475/875, 476/876 und 477/877 sowie die zu DDR-Zeiten entwickelte Reihe 270 bzw. 485/885 (90 km/h). Und zwar ohne Sandstreuer. Letztere Reihe kommt bis heute ohne Sand aus, hatte aber nie eine 100 km/h-Zulassung. Das schafften zuvor nur die Züge Reihe 480, die dafür und zum Erreichen einer Anfahrbeschleunigung von 1 m/s² bereits 1986 eine sensible elektronische Schlupfregelung sowie Sandstreuer an den Drehgestellen erhielten. Außerdem waren sie für das elektronische Zugsicherungssystem Siemens EZS800 zum baldigen Verzicht auf die bei 100 km/h nicht mehr sicheren mechanischen Fahrsperren vorgerüstet.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.2015 17:01 von der weiße bim.
Hallo,

Zitat
der weiße bim
Außerdem waren sie für das elektronische Zugsicherungssystem Siemens EZS800 zum baldigen Verzicht auf die bei 100 km/h nicht mehr sicheren mechanischen Fahrsperren vorgerüstet.

Wenn dem so ist, warum wird dann immer wieder behauptet, eine Nachrüstung der BR 480 für's ZBS wäre nicht bzw. nur mit erheblichem fianziellen Aufwand, der als nicht zu rechtfertigen bezeichnet wird, möglich?

Viele Grüße vom Oberdeck...


Kann ich am Baum zundern?
Zusatzfrage:
Hatten die Bankierzüge eine andere Fahrsperre?
Grüße
Zitat
Oberdeck
Hallo,

Zitat
der weiße bim
Außerdem waren sie für das elektronische Zugsicherungssystem Siemens EZS800 zum baldigen Verzicht auf die bei 100 km/h nicht mehr sicheren mechanischen Fahrsperren vorgerüstet.

Wenn dem so ist, warum wird dann immer wieder behauptet, eine Nachrüstung der BR 480 für's ZBS wäre nicht bzw. nur mit erheblichem fianziellen Aufwand, der als nicht zu rechtfertigen bezeichnet wird, möglich?

Viele Grüße vom Oberdeck...

Das ist nicht zu vergleichen. Theoretisch ist die Nachrüstung natürlich möglich. Es ist aber etwas anderes, ob bei einem Zug, der damals das Non-Plus-Ultra darstellen sollte, die Technik gleich mit vorgesehen war oder ob die Technik nachgerüstet werden muss. Wenn man sich die Geschichte des EZS800 durchliest, dann passt das System - genau wie die 480 oder die M-Bahn - gut in die damalige Zeit. Subventionen flossen ohne Ende und aufs Geld musste nicht geachtet werden.

Zum Problem mit ZBS: die 480 ist damals in Maschinensprache programmiert und manuell optimiert worden. Da kennt sich heute keiner mehr mit aus. Darum stellt ein Eingriff in die Steuerungssoftware auch ein nicht zu überblickendes Sicherheitsrisiko dar. Das EBA würde das heute nicht mehr abnehmen (können).
Im Jahresbericht von Stadler gibt es auf Seite 60 ein Bild von einer möglichen Stadler-Siemens S-Bahn.
[drive.google.com]

Bombardier ist ja raus, welche möglichen Fahrzeugbauer sind noch im Rennen um den Auftrag der S-Bahn? Pesa wurde mal erwähnt, gibt es von denen eigentlich auch ein Designvorschlag?
Zitat
lkf
Im Jahresbericht von Stadler gibt es auf Seite 60 ein Bild von einer möglichen Stadler-Siemens S-Bahn.
[drive.google.com]

Bombardier ist ja raus, welche möglichen Fahrzeugbauer sind noch im Rennen um den Auftrag der S-Bahn? Pesa wurde mal erwähnt, gibt es von denen eigentlich auch ein Designvorschlag?

O Gott, die Front sieht ja mal mega-hässlich aus...
Dieses Thema wurde beendet.