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Kurioses Thema Nr. 6 (ab August 2016)
geschrieben von Jumbo 
Man könnte z.B. die Kassiererin während sie rumsitzt die Arbeit des BWLers machen lassen. Aber mal im Ernst. Kassiererinnen können die die Regale einräumen, Sauber machen oder irgendwelchen Verwaltungskram erledigen, wenn kein Kunde da ist. Von daher hinkt der Vergleich.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Und jeder der omnipräsenten Unternehmensberater schreibt das als Einsparpotential in seinen Bericht und die Hälfte der Einsparsumme auf die Rechnung.
Was der Rechnungshof in den nächsten Jahresbericht schreibt, kann man sich denken.

Fazit: Die Desinformation bis auf eilig abgeschickte (und oft unzutreffende) Textbausteine ist nicht zu ändern. In dieser Frage bin ich Pessimist.

so long

Mario
Zitat
Flexist
Zitat
def
Mit solchen Kleinigkeiten wie Türstörungen oder defekten Anzeigen hat es bei der S-Bahn auch einst angefangen.

Unabhängig davon - sowohl bei den den 481ern als auch bei den H-Zügen beschleicht mich immer öfter das Gefühl, dass nach gut 20 Jahren Dauereinsatz diverse Einrichtungen der Fahrgastinformation am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sind. Neben Anzeigen betrifft das insbesondere auch die Lautsprecher.

Echt jetzt? Du machst das jetzt von so einem Pipifax abhängig?

Du beziehst Dich auf welchen Teil meines Beitrags? Den ersten? Ja, Türstörungen und defekte Anzeigen mögen Pipifax sein und den Betrieb nicht unmittelbar gefährden (aber ggf. verzögern). Treten sie aber gehäuft auf, ist das durchaus ein Indiz dafür, dass es in den Werkstätten an Kapazität/Ressourcen mangelt. Und genau so war es eben in meiner Erinnerung: um 2007/08 trat plötzlich vermehrt ein solcher - noch ein, zwei Jahre zuvor nahezu unbekannter - "Pipifax" in der S-Bahn auf; wie es dann (ab) 2009/10 weiterging, brauche ich wohl nicht zu erläutern.

Es geht mir also nicht um die einzelne Türstörung oder die einzelne defekte Anzeige, sondern um einen Gesamteindruck. Insofern passte mein Beitrag natürlich auch nicht wirklich zu einer einzelnen Beobachtung, mein Fehler.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.12.2016 18:16 von def.
Zitat
Wutzkman
Zitat
micha774
Zitat
der weiße bim

Denn kein Mensch kann plötzlich das mehrfache Pensum leisten, womöglich über Stunden und ohne Pause. Das geht einfach nicht.

Ist aber in vielen Berufen Normalität. Nicht nur wenn mal ein Kollege krankheitsbedingt ausfällt.

Traurig, dass sich die Leute in diesen Berufen nicht wehren.

Probezeit? Angst vor Abmahnung/ Kündigung allgemein?

Die Leute wehren sich dann so, das sie zum Arzt gehen und den gelben bringen.
Womit wir wieder beim "Jeder denkt nur an sich"-Denken sind.

Oder der vielzitierten "inneren Kündigung".
Diese BWL-Heinis terrorisieren auch schon lange die Beschäftigten im Pflegedienst. Da wird dann ausgerechnet, dass es 17 Minuten dauert, einen Menschen auf den Topf zu setzen und hinterher wieder ins Bett zu bringen. Und dementsprechend wird die Tour "optimiert". Blöd nur, wenn der Mensch nicht zwischen 9:19 und 9:46 Uhr muss, sondern schon um halb acht. Dann heißt es entweder unbezahlt Überstunden machen um Mensch, Kleidung und Bett wieder sauber zu bekommen, oder im Team absprechen, dass jeder der bei seiner Tour dorthin kommt, dem Menschen ein schnell wirkendes Abführmittel verpasst, auf dass der Darm außerhalb der "Topfzeiten" schön leer ist.

Bei solchen Leuten ist nicht nur Kundenservice eine unnütze Ausgabe, sondern auch Menschenwürde...
Jaja, klares Feindbild hat schon immer geholfen... Ist kein BWL Heini hier der mal ein bisschen Contra gibt?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Jaja, klares Feindbild hat schon immer geholfen... Ist kein BWL Heini hier der mal ein bisschen Contra gibt?

Ob die Bezeichnung "BWL-Heini" Leute motiviert, sich zu outen? :)

Ich versuche es mal - als jemand, der kein BWL studiert hat und ansonsten ganz gern ins BWL-Bashing einsteigt. Natürlich haben wirtschaftliche Betrachtungsweisen und Prozessoptimierungen (also die mutmaßlichen Kernkompetenzen) ihre Berechtigung, gerade auch bei Aufgaben, die aus meiner Sicht von der Gemeinschaft zu erledigen sind. Und dazu gehören z.B. Gesundheitsdienstleistungen, aber auch öffentlicher Nahverkehr. Natürlich sollten diese wirtschaftlich organisiert sein und arbeiten, was in diesen Fällen nicht mit "gewinnorientiert" gleichzusetzen ist. Aber niemandem ist geholfen, wenn Ressourcen verschwendet werden.

Deshalb ist es absolut legitim und vernünftig, BWLer in Entscheidungen einzubeziehen. Und hier fängt wiederum das Problem an, das ich habe: es ist vernünftig, sie einzubeziehen, als gleichberechtigte Partner neben anderen - nicht, sie grundsätzlich über Dinge, von denen sie keine Ahnung haben, entscheiden zu lassen. Vor allem nicht jene Vertreter, die nicht über den eigenen Tellerrand blicken können oder wollen. Und leider scheinen es oft genug jene zu sein, die die Entscheidungen treffen...

Das Problem sind also im Großen und Ganzen die Fachidioten unter den BWLern. Die wiederum sind nun bei weitem kein Alleinstellungsmerkmal von BWL-Studiengängen. Auch am anderen Ende des politischen Spektrums innerhalb einer Hochschule, z.B. bei Umwelt- oder Sozialwissenschaftlern, Architekten/ Stadtplanern etc., gibt es ziemlich viele bornierte Fachidioten, die einfach nicht über ihre eingefahrenen und eintrainierten Verhaltens- und Gedankenmuster hinausblicken können. Das äußert sich dann z.B. darin, dass sie einfachste wirtschaftliche Zusammenhänge gar nicht kennen, sie direkt leugnen oder als Teufelswerk abtun. (Dieses Verhalten gibt es auch durchaus bei Leuten, die gar nicht studiert haben, und sich von diesen Spießern nicht erzählen lassen wollen, wie sie zu arbeiten haben.)

Letztlich helfen diese festgefahrenen Denkstrukturen aber niemandem. Es wäre einfach von allen Seiten ein bisschen mehr Offenheit bei der interdisziplinären Zusammenarbeit gefragt. Die ist nämlich gar nicht so einfach wie es in Hochglanzbroschüren zuweilen suggeriert wird.

Ich muss aber auch sagen, dass ich den Großen in der Unternehmensberatungsbranche (McKinsey & Co) relativ skeptisch gegenüberstehe. Aus meiner Sicht wären nach Branchen spezialisierte Beratungsunternehmen viel zukunftsträchtiger. Und deren Lohn sollte natürlich nicht von den errechneten, sondern den tatsächlichen Einsparungen abhängen - und deren Folgekosten. Vielleicht würde es da helfen, einen Teil der Bezahlung an einen Treuhänder zu übergeben, der es erst nach fünf Jahren an die Unternehmensberatung auszahlt. Sollte sich in dieser Zeit erweisen, dass die Hinweise mittelfristig viel mehr Geld gekostet als eingespart haben, wird der Rest bis zur gerichtlichen Klärung zurückbehalten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.12.2016 22:09 von def.
Zitat
Bd2001
Zitat
J. aus Hakenfelde
Heute bemerkte ich im U-Bhf. Innsbrucker Platz einen Doppeltriebwagen (Wagennummern 536/537), der auf dem westlichen Stumpfgleis scheinbar dauerhaft abgestellt wurde. DAISY zeigte lediglich "Hier kein Zugverkehr / Out of service" an.

Ich frage mich nur, warum er ausgerechnet am Bahnsteig abgestellt wurde (und nicht etwa auf einem Abstell-/ Kehrgleis irgendwo sonst), sodass der Regelbetrieb nun auf einem Gleis eingeengt ist.

Vormittags steht da der Zug für die U-Bahnschule. Wenn gerade keine Kindergartengruppen angemeldet sind wird er ausgeschaltet da abgestellt. Ansonsten fährt er auch mal nach Nollendorfplatz.

Der Regelbetrieb erfolgt außerhalb der HVZ immer nur über ein Gleis.

Welche U-Bahnschule ist damit gemeint?
Warum hat dieser DTW mit Kindergartengruppen zu tun?
DIESE BWL-Heinis bezog sich auf die Art Koniferen, die erwähnter Kassiererin der Legende nach erzählten, man bräuchte bei 20 Kunden keine 2.Kraft, weil schon die erste nicht ständig zu tun hätte. Und davon haben leider jede Menge das Sagen. Mein Beispiel aus dem Pflegedienst hat mir eine ehemalige Kollegin erzählt, die in der Hauskrankenpflege gejobbt hat. Da man die Bescherung in der Regel nicht selbst wegmachen muss, sondern die nächste Schicht, ist der psychische Druck unheimlich groß, wenn die Kollegen sich einig sind "gib dem ein Gläschen Sirup"...

Gerüchten zufolge sollen andere Experten enorme Einsparpotenziale gesehen haben, wenn man an der BR 481 die vom Hersteller empfohlenen Wartungsintervalle vergrößert.
Wie gesagt: dass in Gesellschaft einiges schiefgelaufen ist und einiges schiefläuft, bestreite ich gar nicht. Ganz im Gegenteil, Missstände müssen auf den Tisch, um sie zu beheben. Einigen wir uns darauf, dass Du nicht "die BWLer", sondern "diese (konkreten) BWL-Heinis" meintest. Und die Geschichte aus dem Pflegebetrieb entbehrt natürlich jeglichen Kommentars: Außer vielleicht: hoffentlich enden die dafür Verantwortlichen auch dereinst so, dass sie von Pflegekräften Abführmittel bekommen, um planmäßig auszuscheiden. Und seien es nur ein, zwei Wochen.
Zitat
J. aus Hakenfelde
Heute zeigten die Anzeigen an den Wagenübergängen eines H-Zugs anstatt der nächsten Station eine Reihe von mysteriösen Botschaften, die sich periodisch wiederholten:

[Schachbrett - jeder zweite Bildpunkt aktiv]
[Schachbrett - invertiert]
[alle Bildpunkte aktiv]
[leer]
Watch-Dog Test
3NGH 001 046.500
A:F P:ON Gr/Kl:ON O:03c

Klingt für mich nicht wie eine Störung, sondern eher wie (eine mal etwas andere) Werbung für das PC-Spiel "Watch Dogs 2".^^

-------------------
MfG, S5M



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.2016 04:06 von S5 Mahlsdorf.
Zitat
Henning
Zitat
Bd2001
Zitat
J. aus Hakenfelde
Heute bemerkte ich im U-Bhf. Innsbrucker Platz einen Doppeltriebwagen (Wagennummern 536/537), der auf dem westlichen Stumpfgleis scheinbar dauerhaft abgestellt wurde. DAISY zeigte lediglich "Hier kein Zugverkehr / Out of service" an.

Ich frage mich nur, warum er ausgerechnet am Bahnsteig abgestellt wurde (und nicht etwa auf einem Abstell-/ Kehrgleis irgendwo sonst), sodass der Regelbetrieb nun auf einem Gleis eingeengt ist.

Vormittags steht da der Zug für die U-Bahnschule. Wenn gerade keine Kindergartengruppen angemeldet sind wird er ausgeschaltet da abgestellt. Ansonsten fährt er auch mal nach Nollendorfplatz.

Der Regelbetrieb erfolgt außerhalb der HVZ immer nur über ein Gleis.

Welche U-Bahnschule ist damit gemeint?
Warum hat dieser DTW mit Kindergartengruppen zu tun?

Kinderkartengruppen haben dort die Möglichkeit, das Verhalten in der U-Bahn zu üben. Also wie verhält man sich in der U-Bahn, wie steigt man ein und aus und was solte man nicht tun.

Höhepunkt ist dann die Fahrt nach Nollendorfplatz, wo sie lernen, wie die Notbremse funktioniert. Da dürfen die Kinder selbst die Notbremse ziehen. Natürlich ist die Mitfahrt im Fahrerraum auch ein Erlebnis für sich.
Zitat
VvJ-Ente
Diese BWL-Heinis terrorisieren auch schon lange ... bei solchen Leuten ist nicht nur Kundenservice eine unnütze Ausgabe, sondern auch Menschenwürde...

Es werden an den Wochenenden doch immer mal wieder Workshops und Seminare angeboten: BWL für Nicht-BWLer oder auch BWL für Geeks, Nerds und Hackers

Vielleicht nimmst du einfach mal an einem teil, bevor du dein Feindbild weiterhin mit Gerüchten und Neuigkeiten, die die Schwester einer Kollegin in der U-Bahn gehört haben will, fütterst.
Zitat
def
Ob die Bezeichnung "BWL-Heini" Leute motiviert, sich zu outen? :)

Warum nicht? Es gibt doch auch den Auto-Fritzen, die Post-Else und den Versicherungsheini, ohne daß jemand Anstoß daran nimmt.
Zitat
tramfahrer
Herrje. So schwer zu verstehen?

Ich weiß nicht, sag du es mir.


Zitat
tramfahrer
Hat mit Ursache und Wirkung nix zu tun.

Habe ich auch nicht behauptet. Du hingegen erklärst, dass sich Aussetzfahrten allein deshalb nicht spontan ändern könnten, wenn sie im Auskunftssystem vorhanden wären - was natürlich Quatsch ist.


Zitat
tramfahrer
Die aussetzenden Züge die nicht bestellt sind

Merkwürdig, dass Ein- und Aussetzfahrten gesondert bestellt werden müssen. Beim Bäcker muss ich den Verkäufer auch nicht gesondert bestellen, er ist in der Ware eingepreist. Ebenso werden die Ein- und Aussetzfahrten auch pauschal vergütet.


Zitat
tramfahrer
und teilweise* pauschal vergütet werden

Teilweise Pauschal? Welche Fahrten sind denn in deiner Welt von der Pauschale nicht betroffen? Jede zweite, jede fünfte? Weißt du überhaupt, was "pauschal" bedeutet?


Zitat
tramfahrer
werden nicht veröffentlicht und sind damit nicht im Auskunftssystem.

Das haben wir verstanden. Es ist schließlich der Knackpunkt und damit Anlass zu dieser Diskussion.


Zitat
tramfahrer
Das diese auf den Daisy-Anzeigern trotzdem erscheinen ist eine interne Entscheidung.

Wie großzügig. Wie kommt es zu dieser milden Gnade? Und vor allem: Wo nimmt der Mitarbeiter trotz angeblich mangelnder Zeit diese dafür nur her?


Zitat
tramfahrer
Es gibt für diese Züge keine Garantie dass sie am nächsten Tag noch den selben Weg benutzen.

Das hat auch niemand behauptet, geschweige denn gefordert.


Zitat
tramfahrer
Durch eine Bauarbeit auf der M13 müssten aussetzende Züge der M10 mitmal einen anderen Weg nehmen.

Gerade dann ist es mehr als hilfreich, diese auch im Auskunftssystem zu finden.


Zitat
tramfahrer
Das wird aus Zeitgründen niemand im Auskunftssystem für jede einzelne Ein-/Aussetzfahrt einpflegen.

Nimmt die BVG also ihre Informationspflicht nicht wahr? Und warum ist das so? Der Fahrplan ist ja auch bei sich spontan ändernden Fahrten vorhanden. Damit ist es doch ein Leichtes, die Fahrt auch ins Auskunftssystem zu übernehmen. Was spricht eigentlich gegen eine automatisierte Schnittstelle, welche genau das erledigt und wie sie auch hier seit Ewigkeiten gefordert wird?

Davon abgesehen: Beruht Daisy nicht darauf, dass der Leistelle die Position eines jeden einzelnen Fahrzeuges bekannt ist? Das würde ja bedeuten, dass man einen gewissen Aufwand betreibt, diese Fahrten im Auskunftssystem zu verheimlichen.
Zitat
der weiße bim
Und jeder der omnipräsenten Unternehmensberater schreibt das als Einsparpotential in seinen Bericht und die Hälfte der Einsparsumme auf die Rechnung.

Wir haben doch gerade geklärt, dass eben nicht die Unternehmensberater/BWL das Sagen haben dürfen, es also nicht um die Einsparsumme als alleiniges Merkmal gehen darf.


Zitat
der weiße bim
Was der Rechnungshof in den nächsten Jahresbericht schreibt, kann man sich denken.

Wahrscheinlich "Miau". Und wenn schon, es hat keinerlei Konsequenzen. Das ist gut so, denn ein Unternehmen ist allein seinem Auftraggeber gegenüber verpflichtet.
Zitat
micha774
Zitat
Wutzkman
Zitat
micha774
Zitat
der weiße bim

Denn kein Mensch kann plötzlich das mehrfache Pensum leisten, womöglich über Stunden und ohne Pause. Das geht einfach nicht.

Ist aber in vielen Berufen Normalität. Nicht nur wenn mal ein Kollege krankheitsbedingt ausfällt.

Traurig, dass sich die Leute in diesen Berufen nicht wehren.

Probezeit? Angst vor Abmahnung/ Kündigung allgemein?

Wenn sich nie jemand wehrt, wird sich auch nie etwas ändern. Viele Ausbeutungen funktionieren allein deshalb, weil es immer jemanden gibt, der sich zwar über die Ungerechtigkeiten beschwert, sie dann aber doch nicht ändert.


Zitat
micha774
Die Leute wehren sich dann so, das sie zum Arzt gehen und den gelben bringen.
Womit wir wieder beim "Jeder denkt nur an sich"-Denken sind.

Das ist eine mögliche Form der Gegenwehr, man könnte aber auch schon viel früher beginnen.

Davon abgesehen ist in solchen Fällen der einzige, der "nur an sich selbst denkt", der Arbeitgeber, möglicherweise gepaart mit irgndwelchen BWL und sonst niemand.
Zitat
Logital
Jaja, klares Feindbild hat schon immer geholfen... Ist kein BWL Heini hier der mal ein bisschen Contra gibt?

Darum geht es doch gar nicht...


Zitat
def
Ob die Bezeichnung "BWL-Heini" Leute motiviert, sich zu outen? :)

Ich versuche es mal - als jemand, der kein BWL studiert hat und ansonsten ganz gern ins BWL-Bashing einsteigt. Natürlich haben wirtschaftliche Betrachtungsweisen und Prozessoptimierungen (also die mutmaßlichen Kernkompetenzen) ihre Berechtigung, gerade auch bei Aufgaben, die aus meiner Sicht von der Gemeinschaft zu erledigen sind. Und dazu gehören z.B. Gesundheitsdienstleistungen, aber auch öffentlicher Nahverkehr. Natürlich sollten diese wirtschaftlich organisiert sein und arbeiten, was in diesen Fällen nicht mit "gewinnorientiert" gleichzusetzen ist. Aber niemandem ist geholfen, wenn Ressourcen verschwendet werden.

Deshalb ist es absolut legitim und vernünftig, BWLer in Entscheidungen einzubeziehen. Und hier fängt wiederum das Problem an, das ich habe: es ist vernünftig, sie einzubeziehen, als gleichberechtigte Partner neben anderen - nicht, sie grundsätzlich über Dinge, von denen sie keine Ahnung haben, entscheiden zu lassen. Vor allem nicht jene Vertreter, die nicht über den eigenen Tellerrand blicken können oder wollen. Und leider scheinen es oft genug jene zu sein, die die Entscheidungen treffen...

Das Problem sind also im Großen und Ganzen die Fachidioten unter den BWLern. Die wiederum sind nun bei weitem kein Alleinstellungsmerkmal von BWL-Studiengängen. Auch am anderen Ende des politischen Spektrums innerhalb einer Hochschule, z.B. bei Umwelt- oder Sozialwissenschaftlern, Architekten/ Stadtplanern etc., gibt es ziemlich viele bornierte Fachidioten, die einfach nicht über ihre eingefahrenen und eintrainierten Verhaltens- und Gedankenmuster hinausblicken können. Das äußert sich dann z.B. darin, dass sie einfachste wirtschaftliche Zusammenhänge gar nicht kennen, sie direkt leugnen oder als Teufelswerk abtun. (Dieses Verhalten gibt es auch durchaus bei Leuten, die gar nicht studiert haben, und sich von diesen Spießern nicht erzählen lassen wollen, wie sie zu arbeiten haben.)

Letztlich helfen diese festgefahrenen Denkstrukturen aber niemandem. Es wäre einfach von allen Seiten ein bisschen mehr Offenheit bei der interdisziplinären Zusammenarbeit gefragt. Die ist nämlich gar nicht so einfach wie es in Hochglanzbroschüren zuweilen suggeriert wird.

Ich muss aber auch sagen, dass ich den Großen in der Unternehmensberatungsbranche (McKinsey & Co) relativ skeptisch gegenüberstehe. Aus meiner Sicht wären nach Branchen spezialisierte Beratungsunternehmen viel zukunftsträchtiger. Und deren Lohn sollte natürlich nicht von den errechneten, sondern den tatsächlichen Einsparungen abhängen - und deren Folgekosten. Vielleicht würde es da helfen, einen Teil der Bezahlung an einen Treuhänder zu übergeben, der es erst nach fünf Jahren an die Unternehmensberatung auszahlt. Sollte sich in dieser Zeit erweisen, dass die Hinweise mittelfristig viel mehr Geld gekostet als eingespart haben, wird der Rest bis zur gerichtlichen Klärung zurückbehalten.

Danke fur diese differenzierte Betrachtungsweise. Dem ist nichts hinzu zu fügen.
Zitat
Wutzkman
Zitat
micha774
Zitat
Wutzkman
Zitat
micha774
Zitat
der weiße bim

Denn kein Mensch kann plötzlich das mehrfache Pensum leisten, womöglich über Stunden und ohne Pause. Das geht einfach nicht.

Ist aber in vielen Berufen Normalität. Nicht nur wenn mal ein Kollege krankheitsbedingt ausfällt.

Traurig, dass sich die Leute in diesen Berufen nicht wehren.

Probezeit? Angst vor Abmahnung/ Kündigung allgemein?

Wenn sich nie jemand wehrt, wird sich auch nie etwas ändern. Viele Ausbeutungen funktionieren allein deshalb, weil es immer jemanden gibt, der sich zwar über die Ungerechtigkeiten beschwert, sie dann aber doch nicht ändert.


Zitat
micha774
Die Leute wehren sich dann so, das sie zum Arzt gehen und den gelben bringen.
Womit wir wieder beim "Jeder denkt nur an sich"-Denken sind.

Das ist eine mögliche Form der Gegenwehr, man könnte aber auch schon viel früher beginnen.

Davon abgesehen ist in solchen Fällen der einzige, der "nur an sich selbst denkt", der Arbeitgeber, möglicherweise gepaart mit irgndwelchen BWL und sonst niemand.

Natürlich, weil der Mensch heute nix zählt. Gewinnmaximierung heißt das Zauberwort.
An der Börse z.b. gibt es das Unwort "Gewinnwarnung".

Probezeiten werden möglichst kurz gehalten um ohne Begründung kündigen zu können. Dazu die steigende Privatisierung ohne sich an Tarifverträge halten zu müssen, Betriebsräte werden nicht eingerichtet... schöne, heile Arbeitswelt :-x



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.2016 13:14 von micha774.
Zitat
Wutzkman
Danke fur diese differenzierte Betrachtungsweise. Dem ist nichts hinzu zu fügen.

Ich bedanke mich auch, erlaube mir aber noch ein bisschen was zu ergänzen, da ich als studierter Stadtplaner und Wirtschaftsingenieur, der sowohl für eine der großen Unternehmensberatungen als auch für kleine fachspezifische Beratungsbüros gearbeitet hat, noch den einen oder anderen Gedanken beizusteuern habe.

Zitat
def
Deshalb ist es absolut legitim und vernünftig, BWLer in Entscheidungen einzubeziehen. Und hier fängt wiederum das Problem an, das ich habe: es ist vernünftig, sie einzubeziehen, als gleichberechtigte Partner neben anderen - nicht, sie grundsätzlich über Dinge, von denen sie keine Ahnung haben, entscheiden zu lassen. Vor allem nicht jene Vertreter, die nicht über den eigenen Tellerrand blicken können oder wollen. Und leider scheinen es oft genug jene zu sein, die die Entscheidungen treffen...

Ein Problem dabei ist, dass die BWLer schöne Zahlenwerke und beeindruckende Präsentationen erstellen, hinter denen sich die Entscheidungsträger gut verstecken können. Vor allem unpopuläre Maßnahmen lassen sich leichter verkaufen, wenn man dies mit einem teuren Gutachten belegen kann, das letztlich nur die eigenen Erfahrungswerte nochmal anders aufschreibt. Dies gilt leider umso mehr, je "größer der Name" des beauftragten Beratungsunternehmens ist.

Zitat
def
Das Problem sind also im Großen und Ganzen die Fachidioten unter den BWLern. Die wiederum sind nun bei weitem kein Alleinstellungsmerkmal von BWL-Studiengängen. Auch am anderen Ende des politischen Spektrums innerhalb einer Hochschule, z.B. bei Umwelt- oder Sozialwissenschaftlern, Architekten/ Stadtplanern etc., gibt es ziemlich viele bornierte Fachidioten, die einfach nicht über ihre eingefahrenen und eintrainierten Verhaltens- und Gedankenmuster hinausblicken können. Das äußert sich dann z.B. darin, dass sie einfachste wirtschaftliche Zusammenhänge gar nicht kennen, sie direkt leugnen oder als Teufelswerk abtun. (Dieses Verhalten gibt es auch durchaus bei Leuten, die gar nicht studiert haben, und sich von diesen Spießern nicht erzählen lassen wollen, wie sie zu arbeiten haben.)

Letztlich helfen diese festgefahrenen Denkstrukturen aber niemandem. Es wäre einfach von allen Seiten ein bisschen mehr Offenheit bei der interdisziplinären Zusammenarbeit gefragt. Die ist nämlich gar nicht so einfach wie es in Hochglanzbroschüren zuweilen suggeriert wird.

Ja, da muss man dann halt mich beauftragen, der beide Blickwinkel beherrscht ;-) Auch nicht zu unterschätzen sind die Selbsterhaltungskräfte in großen Organisationen, die gut dazu in der Lage sind, auch sinnvolle Empfehlungen zu ignorieren oder so zu verändern, dass nichts sinnvolles dabei übrig bleibt. Darum ist es auch wichtig, möglichst viele unternehmensinterne Erfahrungen mit in die Beratungen einfließen zu lassen. Ein teuer eingekauftes Beratungsergebnis, das die Unternehmensleitung nicht umsetzen kann, weil die unteren Ebenen sie auflaufen lässt, bringt auch wenig.

Zitat
def
Ich muss aber auch sagen, dass ich den Großen in der Unternehmensberatungsbranche (McKinsey & Co) relativ skeptisch gegenüberstehe. Aus meiner Sicht wären nach Branchen spezialisierte Beratungsunternehmen viel zukunftsträchtiger. Und deren Lohn sollte natürlich nicht von den errechneten, sondern den tatsächlichen Einsparungen abhängen - und deren Folgekosten. Vielleicht würde es da helfen, einen Teil der Bezahlung an einen Treuhänder zu übergeben, der es erst nach fünf Jahren an die Unternehmensberatung auszahlt. Sollte sich in dieser Zeit erweisen, dass die Hinweise mittelfristig viel mehr Geld gekostet als eingespart haben, wird der Rest bis zur gerichtlichen Klärung zurückbehalten.

Im Grundsatz stimme ich Dir da zu, wobei es auch in großen Beratungen spezialisierte Experten gibt, die durchaus auch branchenspezifische Kenntnisse haben. Allerdings versuchen große Firmen natürlich auch, ihre Größe auszuspielen, indem sie nach ihrem eigenen "Schema F" arbeiten und so mit relativ geringem Aufwand Erkenntnisse von einem Projekt auf ein anderes übertragen wollen. Dazu kommt, dass ein relativ großer Anteil an Berufseinsteigern zunächst bei diesen großen Beratungen landet, sich innerhalb des Unternehmens auf eine Branche spezialisiert und dann mit dieser Expertise in diese Branche wechselt und dann dort dafür zuständig ist, diese Unternehmen weiter zu beauftragen.

Als jemand, der jetzt in einem kleinen fachspezifischen Beratungsunternehmen arbeitet, ist es übrigens durchaus frustrierend zu wissen, dass die großen Beratungen mit oft geringerer Expertise und einem hohen Anteil an Berufseinsteigern erheblich höhere Preise verlangen können.
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