Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 25.04.2020 09:25 |
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Marienfelde
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Logital
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Marienfelde
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vasarius
Auf Zukunft Mobilität ist übrigens die Tage ein recht umfangreicher Artikel eines Gastautors erschienen, der mit vielen Befürwortern und Gegnern einer Ausschreibung gesprochen hat und seine Sicht auf die Ausschreibung zusammenfasst.
Vielen Dank für den Link zum Artikel von Felix Thoma, den ich für sehr lesenswert halte (etwas Zeit braucht man natürlich dafür).
Na ja lesenswert. Leider kommt das wesentliche zu kurz. Was genau will er denn jetzt?
"Zur Versachlichung der Diskussion sollte die Prioritätensetzung verändert werden. Seit fast 10 Jahren wird in erster Linie über das Organisationsmodell diskutiert, wobei man sich vorschnell auf den diskriminierungsfreien Ausschreibungswettbewerb festgelegt und daraus weitreichende Konsequenzen für den Betrieb (Trennung von Netz und Betrieb sowie diskriminierungsfreie Trassenvergabe) und sogar für die Infrastruktur (neue Werkstattstandorte und deren Schienenanbindung) abgeleitet hat. "
Was denn jetzt: 10 Jahre diskutiert oder "vorschnell" entschieden? Mir wäre wichtig dass wir nun endlich mal weiter machen. Und auf "diskriminierungsfreien Ausschreibungswettbewerb" hat man sich zurecht "vorschnell" festgelegt, denn das gehört zu gesetzlichen Voraussetzungen!
Das Zitat geht aber noch weiter: "Stattdessen sollten zunächst einmal die aus der Sichtweise des Gemeinwohls und unter Berücksichtigung aktueller Trends (Bahnreform, Digitalisierung, Verkehrswende, Corona-Krise) langfristig sinnvollen Anforderungen an das System S-Bahn (erhöhte Verkehrsleistung, vereinfachte Betriebsverfahren sowie eine technologische und infrastrukturelle Fortentwicklung des Systems) geklärt werden und daraus ein geeignetes Organisationsmodell abgeleitet werden."
Daran schließt sich dann ein Absatz an, in dem sich Thoma in Abstimmung mit Bund und Bahn für eine "Landes-S-Bahn" ausspricht. In dem Abschnitt zuvor ("4.3 Einordnung in übergeordnete Trends") wirft der Autor selbstverständlich auch die Frage einer Neuorientierung der deutschen und europäischen Bahnpolitik unter veränderten Bedingungen auf:
"Auf jeden Fall sollten die Verzögerungen wegen der Corona-Krise von den Verantwortlichen auch dazu genutzt werden, noch einmal innezuhalten und nachzudenken, ob die seit vielen Jahren diskutierte wettbewerbsbasierte Organisation der S-Bahn Berlin wie auch des gesamten Bahnsystems unter seitdem veränderten Zielsetzungen, Rahmenbedingungen und Wissensständen wirklich die sinnvollste Lösung darstellt oder nicht vielmehr in die Irre führt."
Die gesetzlichen Voraussetzungen können prinzipiell jederzeit verändert werden.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 25.04.2020 09:30 |
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Jumbo
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Logital
"Zum Beispiel dürften nicht mehr zusätzliche Züge für Großveranstaltungen im Olympiastadion aus anderen Netzteilen herangezogen werden." Gerade das ist ja nun der größte Scherz im Artikel! Gerade wenn es mehrere Betreiber gäbe hielte ich solche Verkehre für realistischer.
Wo sollen denn dann die zusätzlichen Züge mit Personal herkommen?
Das würde bei mehreren Betreibern ja bedeuten, dass das Fahrpersonal von Q-Rail, die nur auf dem Teilnetz Ring fahren, auch Streckenkunde für die Stadtbahn haben müssen, wo sie normalerweise gar nicht hinkommen.
Und wenn die Stadteisenbahn GmbH, die das Teilnetz Stadtbahn betreibt, die zusätzlichen Züge von Q-Rail anmietet, um sie mit eigenem Personal zu fahren, muss das Stadteisenbahn-Personal die Baureihenberechtigung für die Q-Rail-Züge haben. Wenn ich mich jetzt richtig erinnere, ist der einheitliche städtische Fuhrpark doch nur eine Option und Q-Rail und Stadteisenbahn GmbH dürften jeweils mit eigenen, unterschiedlichen Fahrzeugtypen an der Ausschreiben teilnehmen.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 25.04.2020 09:35 |
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Nemo
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Jumbo
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Logital
"Zum Beispiel dürften nicht mehr zusätzliche Züge für Großveranstaltungen im Olympiastadion aus anderen Netzteilen herangezogen werden." Gerade das ist ja nun der größte Scherz im Artikel! Gerade wenn es mehrere Betreiber gäbe hielte ich solche Verkehre für realistischer.
Wo sollen denn dann die zusätzlichen Züge mit Personal herkommen?
Das würde bei mehreren Betreibern ja bedeuten, dass das Fahrpersonal von Q-Rail, die nur auf dem Teilnetz Ring fahren, auch Streckenkunde für die Stadtbahn haben müssen, wo sie normalerweise gar nicht hinkommen.
Und wenn die Stadteisenbahn GmbH, die das Teilnetz Stadtbahn betreibt, die zusätzlichen Züge von Q-Rail anmietet, um sie mit eigenem Personal zu fahren, muss das Stadteisenbahn-Personal die Baureihenberechtigung für die Q-Rail-Züge haben. Wenn ich mich jetzt richtig erinnere, ist der einheitliche städtische Fuhrpark doch nur eine Option und Q-Rail und Stadteisenbahn GmbH dürften jeweils mit eigenen, unterschiedlichen Fahrzeugtypen an der Ausschreiben teilnehmen.
Nun, wenn man Sonderzüge für Veranstaltungen haben möchte, dann könnte man die auch einzeln bestellen - also auch beispielsweise bei Q-Rail, schlimmstenfalls fahren die dann unter einer anderen Liniennummer, falls sich die Stadteisenbahn quer stellt. Das könnte meiner Ansicht nach sogar mit einer Direktvergabe erfolgen, da es ja nur sehr wenig Fahrleistung ist. Die Streckenkenntnisschulung ist ja nicht so viel Aufwand, die geht doch sogar im Simulator?
Die andere Variante ist dass Q-Rail als Subunternehmer für die Stadteisenbahn fährt, falls die Stadteisenbahn nicht genug Fahrzeuge und Personal hat - machen ja DB und die ODEG auch gelegentlich. Wenn die natürlich gar nicht miteinander reden wollten, dann wäre es natürlich kacke!
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 25.04.2020 12:07 |
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Logital
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Jumbo
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Logital
"Zum Beispiel dürften nicht mehr zusätzliche Züge für Großveranstaltungen im Olympiastadion aus anderen Netzteilen herangezogen werden." Gerade das ist ja nun der größte Scherz im Artikel! Gerade wenn es mehrere Betreiber gäbe hielte ich solche Verkehre für realistischer.
Wo sollen denn dann die zusätzlichen Züge mit Personal herkommen?
Das würde bei mehreren Betreibern ja bedeuten, dass das Fahrpersonal von Q-Rail, die nur auf dem Teilnetz Ring fahren, auch Streckenkunde für die Stadtbahn haben müssen, wo sie normalerweise gar nicht hinkommen.
Und wenn die Stadteisenbahn GmbH, die das Teilnetz Stadtbahn betreibt, die zusätzlichen Züge von Q-Rail anmietet, um sie mit eigenem Personal zu fahren, muss das Stadteisenbahn-Personal die Baureihenberechtigung für die Q-Rail-Züge haben. Wenn ich mich jetzt richtig erinnere, ist der einheitliche städtische Fuhrpark doch nur eine Option und Q-Rail und Stadteisenbahn GmbH dürften jeweils mit eigenen, unterschiedlichen Fahrzeugtypen an der Ausschreiben teilnehmen.
Na das wäre ja so als ob die Pressnitzttalbahn Ersatzzüge für die S75 fährt, oder die NEB Ersatzzüge für die S5 oder die ODEG Ersatzzüge für die RB14. Nein, das geht ja alles nicht.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 25.04.2020 13:21 |
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 25.04.2020 13:42 |
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 25.04.2020 13:47 |
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 25.04.2020 22:48 |
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Nemo
Die Streckenkenntnisschulung ist ja nicht so viel Aufwand, die geht doch sogar im Simulator?
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 26.04.2020 06:51 |
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Logital
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Marienfelde
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Logital
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Marienfelde
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vasarius
Auf Zukunft Mobilität ist übrigens die Tage ein recht umfangreicher Artikel eines Gastautors erschienen, der mit vielen Befürwortern und Gegnern einer Ausschreibung gesprochen hat und seine Sicht auf die Ausschreibung zusammenfasst.
Vielen Dank für den Link zum Artikel von Felix Thoma, den ich für sehr lesenswert halte (etwas Zeit braucht man natürlich dafür).
Na ja lesenswert. Leider kommt das wesentliche zu kurz. Was genau will er denn jetzt?
"Zur Versachlichung der Diskussion sollte die Prioritätensetzung verändert werden. Seit fast 10 Jahren wird in erster Linie über das Organisationsmodell diskutiert, wobei man sich vorschnell auf den diskriminierungsfreien Ausschreibungswettbewerb festgelegt und daraus weitreichende Konsequenzen für den Betrieb (Trennung von Netz und Betrieb sowie diskriminierungsfreie Trassenvergabe) und sogar für die Infrastruktur (neue Werkstattstandorte und deren Schienenanbindung) abgeleitet hat. "
Was denn jetzt: 10 Jahre diskutiert oder "vorschnell" entschieden? Mir wäre wichtig dass wir nun endlich mal weiter machen. Und auf "diskriminierungsfreien Ausschreibungswettbewerb" hat man sich zurecht "vorschnell" festgelegt, denn das gehört zu gesetzlichen Voraussetzungen!
Das Zitat geht aber noch weiter: "Stattdessen sollten zunächst einmal die aus der Sichtweise des Gemeinwohls und unter Berücksichtigung aktueller Trends (Bahnreform, Digitalisierung, Verkehrswende, Corona-Krise) langfristig sinnvollen Anforderungen an das System S-Bahn (erhöhte Verkehrsleistung, vereinfachte Betriebsverfahren sowie eine technologische und infrastrukturelle Fortentwicklung des Systems) geklärt werden und daraus ein geeignetes Organisationsmodell abgeleitet werden."
Daran schließt sich dann ein Absatz an, in dem sich Thoma in Abstimmung mit Bund und Bahn für eine "Landes-S-Bahn" ausspricht. In dem Abschnitt zuvor ("4.3 Einordnung in übergeordnete Trends") wirft der Autor selbstverständlich auch die Frage einer Neuorientierung der deutschen und europäischen Bahnpolitik unter veränderten Bedingungen auf:
"Auf jeden Fall sollten die Verzögerungen wegen der Corona-Krise von den Verantwortlichen auch dazu genutzt werden, noch einmal innezuhalten und nachzudenken, ob die seit vielen Jahren diskutierte wettbewerbsbasierte Organisation der S-Bahn Berlin wie auch des gesamten Bahnsystems unter seitdem veränderten Zielsetzungen, Rahmenbedingungen und Wissensständen wirklich die sinnvollste Lösung darstellt oder nicht vielmehr in die Irre führt."
Die gesetzlichen Voraussetzungen können prinzipiell jederzeit verändert werden.
Also 10 Jahre weiter diskutieren, planen und prüfen bis an die S-Bahn Berlin GmbH notvergeben werden muss? Ja das wäre natürlich auch eine Möglichkeit im Sinne des Bündnisses "Eine S-Bahn für alle".
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 26.04.2020 11:31 |
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Marienfelde
Mit Covid 19 gerät die finanzielle Basis unter enormen Druck. Falls eine Ausschreibung ähnlich der derzeitigen Planung des Landes Berlin überhaupt noch zustandekommen sollte, wäre für mich die Zahl von einem Bieter keine große Überraschung. Die notwendige Neuorientierung der Bahnpolitik würde dann auch an dieser Stelle sichtbar.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 26.04.2020 14:07 |
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 27.04.2020 15:12 |
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 27.04.2020 15:59 |
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micha774
Umsteigen Treptow vom Ring in die S9 nicht möglich, weil die (wieder mal!) losfährt als die Ringbahn die Türen öffnet. Vor 2 Wochen bei 4 Versuchen hätte es auch nur 2x geklappt bei immer den gleichen Zeiten. Ich sollte langsam Buch darüber führen, damit die S-Bahn nicht "vereinzelt" antworten kann.
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 27.04.2020 16:25 |
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Logital
Sie wird nicht "vereinzelt" antworten, sondern dass dort kein Anschluss vorgesehen sei. Aber probiere es gern aus!
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 27.04.2020 16:40 |
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Railroader
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Logital
Sie wird nicht "vereinzelt" antworten, sondern dass dort kein Anschluss vorgesehen sei. Aber probiere es gern aus!
Richtig, da gibt es keinen Anschluss. Man bekommt diesen auch nicht im Fassi angezeigt. Wenn man es also nicht weiß oder der Ring etwas zu spät ist, fährt man ab.
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 27.04.2020 16:50 |
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Logital
Wenn ich am Nachbargleis den Zug bemerke sollte man zur Not eben wieder freigeben.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 27.04.2020 16:53 |
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Railroader
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Logital
Sie wird nicht "vereinzelt" antworten, sondern dass dort kein Anschluss vorgesehen sei. Aber probiere es gern aus!
Richtig, da gibt es keinen Anschluss. Man bekommt diesen auch nicht im Fassi angezeigt. Wenn man es also nicht weiß oder der Ring etwas zu spät ist, fährt man ab.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 27.04.2020 17:13 |
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Railroader
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Logital
Wenn ich am Nachbargleis den Zug bemerke sollte man zur Not eben wieder freigeben.
Es geht leider nicht hervor, von welcher Seite Micha redet. Auf der 42er-Seite sieht man den Ringzug nicht. Man kann höchstens anhand des Umschaltens des Signals am Ringbahngleis erkennen, dass der Zug gerade einfährt. Das kann aber nur jemand wissen, der regelmäßig Ring fährt.
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 27.04.2020 17:21 |
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Logital
Er kommt von der S42 und will in Treptow in die S9. Er schrieb dass die S9 "losfährt als die Ringbahn die Türen öffnet". Klingt als ob sie schon eingefahren sei.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 27.04.2020 18:31 |
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Logital
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Railroader
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Logital
Wenn ich am Nachbargleis den Zug bemerke sollte man zur Not eben wieder freigeben.
Es geht leider nicht hervor, von welcher Seite Micha redet. Auf der 42er-Seite sieht man den Ringzug nicht. Man kann höchstens anhand des Umschaltens des Signals am Ringbahngleis erkennen, dass der Zug gerade einfährt. Das kann aber nur jemand wissen, der regelmäßig Ring fährt.
Er kommt von der S42 und will in Treptow in die S9. Er schrieb dass die S9 "losfährt als die Ringbahn die Türen öffnet". Klingt als ob sie schon eingefahren sei.