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Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
geschrieben von dubito ergo sum 
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Marienfelde
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Logital
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Marienfelde
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vasarius
Auf Zukunft Mobilität ist übrigens die Tage ein recht umfangreicher Artikel eines Gastautors erschienen, der mit vielen Befürwortern und Gegnern einer Ausschreibung gesprochen hat und seine Sicht auf die Ausschreibung zusammenfasst.

Vielen Dank für den Link zum Artikel von Felix Thoma, den ich für sehr lesenswert halte (etwas Zeit braucht man natürlich dafür).

Na ja lesenswert. Leider kommt das wesentliche zu kurz. Was genau will er denn jetzt?

"Zur Versachlichung der Diskussion sollte die Prioritätensetzung verändert werden. Seit fast 10 Jahren wird in erster Linie über das Organisationsmodell diskutiert, wobei man sich vorschnell auf den diskriminierungsfreien Ausschreibungswettbewerb festgelegt und daraus weitreichende Konsequenzen für den Betrieb (Trennung von Netz und Betrieb sowie diskriminierungsfreie Trassenvergabe) und sogar für die Infrastruktur (neue Werkstattstandorte und deren Schienenanbindung) abgeleitet hat. "

Was denn jetzt: 10 Jahre diskutiert oder "vorschnell" entschieden? Mir wäre wichtig dass wir nun endlich mal weiter machen. Und auf "diskriminierungsfreien Ausschreibungswettbewerb" hat man sich zurecht "vorschnell" festgelegt, denn das gehört zu gesetzlichen Voraussetzungen!

Das Zitat geht aber noch weiter: "Stattdessen sollten zunächst einmal die aus der Sichtweise des Gemeinwohls und unter Berücksichtigung aktueller Trends (Bahnreform, Digitalisierung, Verkehrswende, Corona-Krise) langfristig sinnvollen Anforderungen an das System S-Bahn (erhöhte Verkehrsleistung, vereinfachte Betriebsverfahren sowie eine technologische und infrastrukturelle Fortentwicklung des Systems) geklärt werden und daraus ein geeignetes Organisationsmodell abgeleitet werden."

Daran schließt sich dann ein Absatz an, in dem sich Thoma in Abstimmung mit Bund und Bahn für eine "Landes-S-Bahn" ausspricht. In dem Abschnitt zuvor ("4.3 Einordnung in übergeordnete Trends") wirft der Autor selbstverständlich auch die Frage einer Neuorientierung der deutschen und europäischen Bahnpolitik unter veränderten Bedingungen auf:

"Auf jeden Fall sollten die Verzögerungen wegen der Corona-Krise von den Verantwortlichen auch dazu genutzt werden, noch einmal innezuhalten und nachzudenken, ob die seit vielen Jahren diskutierte wettbewerbsbasierte Organisation der S-Bahn Berlin wie auch des gesamten Bahnsystems unter seitdem veränderten Zielsetzungen, Rahmenbedingungen und Wissensständen wirklich die sinnvollste Lösung darstellt oder nicht vielmehr in die Irre führt."

Die gesetzlichen Voraussetzungen können prinzipiell jederzeit verändert werden.

Also 10 Jahre weiter diskutieren, planen und prüfen bis an die S-Bahn Berlin GmbH notvergeben werden muss? Ja das wäre natürlich auch eine Möglichkeit im Sinne des Bündnisses "Eine S-Bahn für alle".

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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Jumbo
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Logital
"Zum Beispiel dürften nicht mehr zusätzliche Züge für Großveranstaltungen im Olympiastadion aus anderen Netzteilen herangezogen werden." Gerade das ist ja nun der größte Scherz im Artikel! Gerade wenn es mehrere Betreiber gäbe hielte ich solche Verkehre für realistischer.

Wo sollen denn dann die zusätzlichen Züge mit Personal herkommen?

Das würde bei mehreren Betreibern ja bedeuten, dass das Fahrpersonal von Q-Rail, die nur auf dem Teilnetz Ring fahren, auch Streckenkunde für die Stadtbahn haben müssen, wo sie normalerweise gar nicht hinkommen.

Und wenn die Stadteisenbahn GmbH, die das Teilnetz Stadtbahn betreibt, die zusätzlichen Züge von Q-Rail anmietet, um sie mit eigenem Personal zu fahren, muss das Stadteisenbahn-Personal die Baureihenberechtigung für die Q-Rail-Züge haben. Wenn ich mich jetzt richtig erinnere, ist der einheitliche städtische Fuhrpark doch nur eine Option und Q-Rail und Stadteisenbahn GmbH dürften jeweils mit eigenen, unterschiedlichen Fahrzeugtypen an der Ausschreiben teilnehmen.

Na das wäre ja so als ob die Pressnitzttalbahn Ersatzzüge für die S75 fährt, oder die NEB Ersatzzüge für die S5 oder die ODEG Ersatzzüge für die RB14. Nein, das geht ja alles nicht.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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Nemo
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Jumbo
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Logital
"Zum Beispiel dürften nicht mehr zusätzliche Züge für Großveranstaltungen im Olympiastadion aus anderen Netzteilen herangezogen werden." Gerade das ist ja nun der größte Scherz im Artikel! Gerade wenn es mehrere Betreiber gäbe hielte ich solche Verkehre für realistischer.

Wo sollen denn dann die zusätzlichen Züge mit Personal herkommen?

Das würde bei mehreren Betreibern ja bedeuten, dass das Fahrpersonal von Q-Rail, die nur auf dem Teilnetz Ring fahren, auch Streckenkunde für die Stadtbahn haben müssen, wo sie normalerweise gar nicht hinkommen.

Und wenn die Stadteisenbahn GmbH, die das Teilnetz Stadtbahn betreibt, die zusätzlichen Züge von Q-Rail anmietet, um sie mit eigenem Personal zu fahren, muss das Stadteisenbahn-Personal die Baureihenberechtigung für die Q-Rail-Züge haben. Wenn ich mich jetzt richtig erinnere, ist der einheitliche städtische Fuhrpark doch nur eine Option und Q-Rail und Stadteisenbahn GmbH dürften jeweils mit eigenen, unterschiedlichen Fahrzeugtypen an der Ausschreiben teilnehmen.

Nun, wenn man Sonderzüge für Veranstaltungen haben möchte, dann könnte man die auch einzeln bestellen - also auch beispielsweise bei Q-Rail, schlimmstenfalls fahren die dann unter einer anderen Liniennummer, falls sich die Stadteisenbahn quer stellt. Das könnte meiner Ansicht nach sogar mit einer Direktvergabe erfolgen, da es ja nur sehr wenig Fahrleistung ist. Die Streckenkenntnisschulung ist ja nicht so viel Aufwand, die geht doch sogar im Simulator?

Die andere Variante ist dass Q-Rail als Subunternehmer für die Stadteisenbahn fährt, falls die Stadteisenbahn nicht genug Fahrzeuge und Personal hat - machen ja DB und die ODEG auch gelegentlich. Wenn die natürlich gar nicht miteinander reden wollten, dann wäre es natürlich kacke!

Richtig
Beispiel: Die Ausflugszüge nach Prenzlau und Neustrelitz, die Zusatzzüge der Linien RE3 und RE5 sind, haben auch nix mit dem Vertrag der Linien RE3 und RE5 zu tun. Trotzdem funktioniert das. Und es würde auch funktionieren wäre der Zuschlag für RE3 und RE5 damals nicht an DB Regio gegangen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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Logital
"Zum Beispiel dürften nicht mehr zusätzliche Züge für Großveranstaltungen im Olympiastadion aus anderen Netzteilen herangezogen werden." Gerade das ist ja nun der größte Scherz im Artikel! Gerade wenn es mehrere Betreiber gäbe hielte ich solche Verkehre für realistischer.

Wo sollen denn dann die zusätzlichen Züge mit Personal herkommen?

Das würde bei mehreren Betreibern ja bedeuten, dass das Fahrpersonal von Q-Rail, die nur auf dem Teilnetz Ring fahren, auch Streckenkunde für die Stadtbahn haben müssen, wo sie normalerweise gar nicht hinkommen.

Und wenn die Stadteisenbahn GmbH, die das Teilnetz Stadtbahn betreibt, die zusätzlichen Züge von Q-Rail anmietet, um sie mit eigenem Personal zu fahren, muss das Stadteisenbahn-Personal die Baureihenberechtigung für die Q-Rail-Züge haben. Wenn ich mich jetzt richtig erinnere, ist der einheitliche städtische Fuhrpark doch nur eine Option und Q-Rail und Stadteisenbahn GmbH dürften jeweils mit eigenen, unterschiedlichen Fahrzeugtypen an der Ausschreiben teilnehmen.

Na das wäre ja so als ob die Pressnitzttalbahn Ersatzzüge für die S75 fährt, oder die NEB Ersatzzüge für die S5 oder die ODEG Ersatzzüge für die RB14. Nein, das geht ja alles nicht.

Aha und wie sollen die Züge von NEB, ODEG und Pressnitztalbahn zum Olympiastadion kommen? Wie sollen die Züge in Messe Süd halten?

Und wenn jetzt unser fiktives Q-Rail nun tatsächlich zum S-Bahn-Netz passende Züge hat? Soll dann die S45 zum BER eingestellt werden, damit die Züge für den Zusatzverkehr bereitstehen? Sollen dann alle Fahrgäste in Charlottenburg/Westkreuz umsteigen nur weil Stadteisenbahn zwar genug Zusatzfahrzeuge hat aber kein Personal und somit Westkreuz endet, während die Q-Rail-Sonderzüge Charlottenburg <> Olympia-Stadion pendeln? (auf Kosten der S45 oder dann vielleicht eher auf Kosten der S8)
Mir wäre das im Prinzip total wurscht... Ich steige gerne um, und war auch noch nie als Zuschauer bei einer Sportveranstaltung... Aber Attraktivität für den Durchschnittsfahrgast sieht da glaub ich anders aus.
Hi PassusDuriusculus,

ja natürlich können heute NEB, ODEG und Pressnitztalbahn nicht zum Olympiastadion fahren. Wenn sie aber Betreiber der im Berliner Sbahnnetz wären könnten sie es, selbst dann wenn sie nicht explizit Betreiber des Netzes Stadtbahn wären.

Schon mal überlegt? Wie viele Personale wären wohl im S-Bahnnetz bei drei unterschiedlichen Betreibern beschäftigt? Wären es mehr oder weniger als wenn es nur ein Betreiber wäre? Dieselbe Frage kannst du dir auch mit den Fahrzeugen stellen. In welchen Szenario stünden wohl eher Fahrzeuge und Personale für Zusatzaufgaben bereit?

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Ich würde behaupten, dass die Betreiberzahl nicht mit der Fahrzeug-/Personalverfügbarkeit korreliert.

Zusammenhänge sehe ich eher bei politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Baut man jetzt ein landeseigenes Unternehmen auf, kann z.B. jede Menge Personal fehlen, weil in der Privatwirtschaft besser bezahlt wird. Das kann sich aber auch durch Krisen oder aus anderen Gründen ganz schnell umdrehen.

Da im aktuellen Kapitalismus sehr viel auf den Penny geschaut wird, vermute ich, dass sowohl bei drei als auch bei einem Betreiber die eingeplanten Reserven auf Kante genäht sind.

Mag sein, dass ein Unternehmen, welches ausschließlich die S47 mit drei Umläufen und Halbzügen betreibt, prozentual größere Reserven bereithalten muss, weil der Ausfall nur eines Viertelzuges stärker ins Gewicht fällt. Aber selbst bei drei Betreibern sind dass doch immer noch große Unternehmen. Und in Verträgen können sowohl bei ein, als auch drei Betreibern bestimmte Reserven vereinbart werden. Wenn die Ausschreibung so kommt, wie aktuell geplant, könnte es sowohl passieren, dass ausschließlich die S-Bahn Berlin Gmbh Lose gewinnt, als auch, dass fortan 5 Unternehmen Betrieb und Instandhaltung durchführen. Und trotzdem würden ja in allen Konstellationen die gleichen Vertragsbedingungen gelten, sodass es für die rein numerische Reservegesamtsumme keine Unterschiede geben dürfte, ob nur die S-Bahn Berlin Gmbh agiert oder auch andere Betreiber an Board sind.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.04.2020 13:44 von PassusDuriusculus.
Achso Entschuldige zu deinen Fragen: :)

Personal: Ja drei Betreiber brauchen mehr Personal für Verwaltung, für Austausch mit den anderen Unternehmen.
Also (a) die Verwaltung wird größer
(b) Qualität sinkt wegen fehlender Kapazität für Absprachen oder (c) Mischform


Fahrzeuge/Fahrpersonal/Werktsattpersonal/...
Siehe letzter Post: Lässt sich nicht pauachal beantworten. Einen Zusammenhang zur Betreiberzahl erscheint mir unlogisch.
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
25.04.2020 22:48
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Nemo
Die Streckenkenntnisschulung ist ja nicht so viel Aufwand, die geht doch sogar im Simulator?

Im Simulator nicht, aber es gibt Alternativen:

1. Durch Video am heimischen PC
2. Durch Video in den Schulungsräumen

Beides würde voraussichtlich außerhalb der gewöhnlichen Tätigkeit des Tf erfolgen und müsste entsprechend vergütet werden.

Grundsätzliche Regeln der Streckenkenntnis: Sie gilt nach Ersterwerb 6 Monate ab diesem. Also der/die Tf muss die Strecke nach Erwerb der Streckenkenntnis auch innerhalb von 6 Monaten gefahren sein, sonst verfällt sie. Ist das erfüllt, verfällt sie wiederum nach 2 Jahren, wenn die/der Tf die Strecke nach der 1. "richtigen" Fahrt nicht mehr in diesem Zeitraum befahren hat.

Es ist also durchaus möglich, Personale zu "verleihen" und diese kurzfristig zu schulen, wenn ausreichende Personalreserven im Vertrag vereinbart und die Finanzierung dieser geklärt ist. Ist das denn der Fall? Meine letzte Info war, dass Reserven nicht Bestandteil des Vertrages sind und dies eine "eigenfinanzierte" Aufgabe der EVU ist. Folglich wäre davon auszugehen, dass die EVU auch kein "überschüssiges" Personal vorhalten werden, weil es nur kostet und nichts bringt. Sprich: Jedes EVU wird seine Reserven haben, um dem anfälligen S-Bahnbetrieb entgegenzuwirken, aber grundsätzlich keinen Überschuss, um zu jeder Zeit in andere Systeme verleihen zu können. Da käme es dann eher saisonal auf Krankenstand, Urlaubszeit etc. an. Wenn also Unternehmen A bei Unternehmen B im Januar anfragt, ob man sich für März ein paar Mitarbeiter ausleihen kann, wird Unternehmen A das auf diesen langen Zeitraum nicht entscheiden können. Hinzu kommt, dass sich selbst bei besten Vertragsbedingungen ja schon heute kein Personal in ausreichender Anzahl findet, um einen Überschuss an Reserven bereitzustellen. Die Leute springen ab, bestehen die Prüfungen nicht, wechseln schnell zu Regio, zum Güter- oder Fernverkehr. Und die S-Bahn bildet ja nun wirklich seit Jahren massiv aus.

Heute ist es eben doch etwas einfacher: Auf der Stadtbahn herrscht Chaos? Dann löst eben die Reserve Südkreuz mal eine S7 am Ostbahnhof ab: ohne Anträge, ohne Schulungen, ganz spontan.


Den Irrsinn habe ich in meinen paar Jahren S-Bahn selbst erlebt: Hatte ich zu Beginn meiner S-Bahnzeit ein defektes Spitzenlicht, habe ich in Wannsee im Werk angerufen und bei meiner Kehrfahrt wurde es dann schnell ausgetauscht. Heute muss ich es melden, dann wird ein Auftrag angelegt, der dann in den folgenden Tagen höchst bürokratisch abgearbeitet wird. Von daher ja: Es ist schon heute schlimm, die Prozesse geschahen ja alle in Vorbereitung auf die Ausschreibung unter dem Deckmantel der Diskriminierungsfreiheit. Besser wird es mE nicht, nur billiger.



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.04.2020 23:15 von Railroader.
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Logital
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Marienfelde
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Logital
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Marienfelde
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vasarius
Auf Zukunft Mobilität ist übrigens die Tage ein recht umfangreicher Artikel eines Gastautors erschienen, der mit vielen Befürwortern und Gegnern einer Ausschreibung gesprochen hat und seine Sicht auf die Ausschreibung zusammenfasst.

Vielen Dank für den Link zum Artikel von Felix Thoma, den ich für sehr lesenswert halte (etwas Zeit braucht man natürlich dafür).

Na ja lesenswert. Leider kommt das wesentliche zu kurz. Was genau will er denn jetzt?

"Zur Versachlichung der Diskussion sollte die Prioritätensetzung verändert werden. Seit fast 10 Jahren wird in erster Linie über das Organisationsmodell diskutiert, wobei man sich vorschnell auf den diskriminierungsfreien Ausschreibungswettbewerb festgelegt und daraus weitreichende Konsequenzen für den Betrieb (Trennung von Netz und Betrieb sowie diskriminierungsfreie Trassenvergabe) und sogar für die Infrastruktur (neue Werkstattstandorte und deren Schienenanbindung) abgeleitet hat. "

Was denn jetzt: 10 Jahre diskutiert oder "vorschnell" entschieden? Mir wäre wichtig dass wir nun endlich mal weiter machen. Und auf "diskriminierungsfreien Ausschreibungswettbewerb" hat man sich zurecht "vorschnell" festgelegt, denn das gehört zu gesetzlichen Voraussetzungen!

Das Zitat geht aber noch weiter: "Stattdessen sollten zunächst einmal die aus der Sichtweise des Gemeinwohls und unter Berücksichtigung aktueller Trends (Bahnreform, Digitalisierung, Verkehrswende, Corona-Krise) langfristig sinnvollen Anforderungen an das System S-Bahn (erhöhte Verkehrsleistung, vereinfachte Betriebsverfahren sowie eine technologische und infrastrukturelle Fortentwicklung des Systems) geklärt werden und daraus ein geeignetes Organisationsmodell abgeleitet werden."

Daran schließt sich dann ein Absatz an, in dem sich Thoma in Abstimmung mit Bund und Bahn für eine "Landes-S-Bahn" ausspricht. In dem Abschnitt zuvor ("4.3 Einordnung in übergeordnete Trends") wirft der Autor selbstverständlich auch die Frage einer Neuorientierung der deutschen und europäischen Bahnpolitik unter veränderten Bedingungen auf:

"Auf jeden Fall sollten die Verzögerungen wegen der Corona-Krise von den Verantwortlichen auch dazu genutzt werden, noch einmal innezuhalten und nachzudenken, ob die seit vielen Jahren diskutierte wettbewerbsbasierte Organisation der S-Bahn Berlin wie auch des gesamten Bahnsystems unter seitdem veränderten Zielsetzungen, Rahmenbedingungen und Wissensständen wirklich die sinnvollste Lösung darstellt oder nicht vielmehr in die Irre führt."

Die gesetzlichen Voraussetzungen können prinzipiell jederzeit verändert werden.

Also 10 Jahre weiter diskutieren, planen und prüfen bis an die S-Bahn Berlin GmbH notvergeben werden muss? Ja das wäre natürlich auch eine Möglichkeit im Sinne des Bündnisses "Eine S-Bahn für alle".

Ich weiß es doch auch nicht. Die sogenannte "Bahnreform" stieß aber schon lange vor Covid 19 sichtbar an Grenzen, auch und gerade in dem gemeinhin als erfolgreich bewerteten SPNV. So oder so ist eine Neuorientierung der Bahnpolitik (eigentlich der gesamten Verkehrspolitik) in Deutschland und der EU überfällig.

Mit Covid 19 gerät die finanzielle Basis unter enormen Druck. Falls eine Ausschreibung ähnlich der derzeitigen Planung des Landes Berlin überhaupt noch zustandekommen sollte, wäre für mich die Zahl von einem Bieter keine große Überraschung. Die notwendige Neuorientierung der Bahnpolitik würde dann auch an dieser Stelle sichtbar.
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Marienfelde
Mit Covid 19 gerät die finanzielle Basis unter enormen Druck. Falls eine Ausschreibung ähnlich der derzeitigen Planung des Landes Berlin überhaupt noch zustandekommen sollte, wäre für mich die Zahl von einem Bieter keine große Überraschung. Die notwendige Neuorientierung der Bahnpolitik würde dann auch an dieser Stelle sichtbar.

Umso sinnvoller wäre z.B. eine Vergabe mit einem landeseigenen Fahrzeugpool. Für einige mögliche Wettbewerber könnte die Finanzierung der Fahrzeuge in der Tat schwieriger werden, Finanzinvestoren wird es aber weiterhin geben, ebenso wie Darlehen an die öffentliche Hand. Die Kompetenz eines Verkehrsunternehmens muss dagegen nicht zwingend in der Bündelung finanzieller Ressourcen liegen.
Wie viel Zeit vergeht eigentlich zwischen Auftragserteilung und Betriebsstart? Version a: Wenn diu Ausschreibung jetzt Verzögerungsfrei über die Bühne geht? Version b: Gibt es eine gesetzliche Mindestdauer zwischen Losgewinnerbekanntgabe und Betriebsaufnahme?


Zweite Frage:
Wie lange dauert die Planung und der Bau eines neuen Werkstattgeländes zzgl. Gleisanschluss?

Weitere Fragen:
Werden das Betriebswerkstätten und die Züge müssen nachwievor in Schöneweide hauptuntersucht werden? Ist denn klar, dass die S-Bahn Gmbh Konkurrenten dortherein lässt?

Sind die aktuellen Werkstätten der Gmbh modern, oder wäre es eine große Entlastung für die Mitarbeiter in neuen modernen Hallen arbeiten zu können?





Meine Ideen, wo ihr besser wisst ob das geht:

Die Werkstatt Schönerlinder Str. , muss die vor Ausschreibungsergebnis fertig geplant sein, oder kann je nach Ausschreibungsergebnis (vielleicht modular geplant) größer oder kleiner gebaut werden? Mit oder ohne Anschluss nach Wartenberg? Oder kann man sich unabhängig von allen Ausschreibungen freuen, dass es "endlich" mal ne neue Werkstatt gibt?
War ja wieder ein "Sahnetag" für mich mit diesem Unternehmen.

Heute früh in der 4 Uhr-Stunde, Rolltreppe Neukölln nach oben außer Betrieb.
Umsteigen Treptow vom Ring in die S9 nicht möglich, weil die (wieder mal!) losfährt als die Ringbahn die Türen öffnet. Vor 2 Wochen bei 4 Versuchen hätte es auch nur 2x geklappt bei immer den gleichen Zeiten. Ich sollte langsam Buch darüber führen, damit die S-Bahn nicht "vereinzelt" antworten kann.

Rückfahrt Ausfall der Ringbahn Frankfurter Allee (polizeil. Maßnahme war lt. Twitter am Südkreuz!) und somit Gruppenkuscheln im Folgezug. Corona sagt Danke.

In Neukölln nach 10 Std.die Rolltreppe immer noch außer Betrieb und nun auch noch die kaputt, die vom Bahnsteig zur Straße führt.

Weiter so...
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micha774

Umsteigen Treptow vom Ring in die S9 nicht möglich, weil die (wieder mal!) losfährt als die Ringbahn die Türen öffnet. Vor 2 Wochen bei 4 Versuchen hätte es auch nur 2x geklappt bei immer den gleichen Zeiten. Ich sollte langsam Buch darüber führen, damit die S-Bahn nicht "vereinzelt" antworten kann.

Sie wird nicht "vereinzelt" antworten, sondern dass dort kein Anschluss vorgesehen sei. Aber probiere es gern aus!

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
27.04.2020 16:25
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Logital

Sie wird nicht "vereinzelt" antworten, sondern dass dort kein Anschluss vorgesehen sei. Aber probiere es gern aus!

Richtig, da gibt es keinen Anschluss. Man bekommt diesen auch nicht im Fassi angezeigt. Wenn man es also nicht weiß oder der Ring etwas zu spät ist, fährt man ab.
Zitat
Railroader
Zitat
Logital

Sie wird nicht "vereinzelt" antworten, sondern dass dort kein Anschluss vorgesehen sei. Aber probiere es gern aus!

Richtig, da gibt es keinen Anschluss. Man bekommt diesen auch nicht im Fassi angezeigt. Wenn man es also nicht weiß oder der Ring etwas zu spät ist, fährt man ab.

Mag sein. Fassi hin oder her. Gerechtfertigt sehe ich es dennoch nicht. Wenn ich am Nachbargleis den Zug bemerke sollte man zur Not eben wieder freigeben. Meine Meinung, andere haben da andere Meinungen. Argumente sind mir bekannt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
27.04.2020 16:50
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Logital
Wenn ich am Nachbargleis den Zug bemerke sollte man zur Not eben wieder freigeben.

Es geht leider nicht hervor, von welcher Seite Micha redet. Auf der 42er-Seite sieht man den Ringzug nicht. Man kann höchstens anhand des Umschaltens des Signals am Ringbahngleis erkennen, dass der Zug gerade einfährt. Das kann aber nur jemand wissen, der regelmäßig Ring fährt.
Zitat
Railroader
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Logital

Sie wird nicht "vereinzelt" antworten, sondern dass dort kein Anschluss vorgesehen sei. Aber probiere es gern aus!

Richtig, da gibt es keinen Anschluss. Man bekommt diesen auch nicht im Fassi angezeigt. Wenn man es also nicht weiß oder der Ring etwas zu spät ist, fährt man ab.

Das mag sein aber Richtung Norden fahren beide Seiten auf 3,23,43 ab, Richtung Süden auch, nur kommt da die S9 eine Minute früher an.

An und für sich ist der Anschluß für mich nicht lebensnotwendig, aber in der genannten Stunde könnte ich mir dadurch 9min Wartezeit (und Treppen) beim umsteigen sparen und wie ich bisher feststellte, bin ich auch nicht der einzige der diesen Übergang hätte, der aber morgens eher andersrum, von S9 zum Ring wahrgenommen wird.

Im Nachtverkehr ist der Anschluß vorgesehen?
Da steht die Ringbahn fast 5min in Treptow.
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Railroader
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Logital
Wenn ich am Nachbargleis den Zug bemerke sollte man zur Not eben wieder freigeben.

Es geht leider nicht hervor, von welcher Seite Micha redet. Auf der 42er-Seite sieht man den Ringzug nicht. Man kann höchstens anhand des Umschaltens des Signals am Ringbahngleis erkennen, dass der Zug gerade einfährt. Das kann aber nur jemand wissen, der regelmäßig Ring fährt.

Er kommt von der S42 und will in Treptow in die S9. Er schrieb dass die S9 "losfährt als die Ringbahn die Türen öffnet". Klingt als ob sie schon eingefahren sei.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
27.04.2020 17:21
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Logital

Er kommt von der S42 und will in Treptow in die S9. Er schrieb dass die S9 "losfährt als die Ringbahn die Türen öffnet". Klingt als ob sie schon eingefahren sei.

Du siehst den Zug nicht durch den Spiegel am Ende des "S9-Bahnsteigs", weil der Ringzug weiter hinten hält und das Meldestellenhäuschen auf dem Bahnsteig die Sicht verdeckt. Man sieht das nur anhand des umschaltenden Signals, wenn man das weiß oder hört es anhand der Ansage, wenn man das Fenster auf hat und darauf achtet.

Zu Michas Beitrag schreibe ich später noch was. Aber ja, nachts gibt's den Anschluss.
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Logital
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Railroader
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Logital
Wenn ich am Nachbargleis den Zug bemerke sollte man zur Not eben wieder freigeben.

Es geht leider nicht hervor, von welcher Seite Micha redet. Auf der 42er-Seite sieht man den Ringzug nicht. Man kann höchstens anhand des Umschaltens des Signals am Ringbahngleis erkennen, dass der Zug gerade einfährt. Das kann aber nur jemand wissen, der regelmäßig Ring fährt.

Er kommt von der S42 und will in Treptow in die S9. Er schrieb dass die S9 "losfährt als die Ringbahn die Türen öffnet". Klingt als ob sie schon eingefahren sei.

Genau. Ich sah bei der Einfahrt das die S9 dort stand und ging zur Ausgangstür. Kurz vor dem halten der S42 kamen die roten Lichter der S9 und deren Abfahrt.
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