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Reißwolf
Die Züge sind grundsätzlich sehr pünktlich. Sogar eine Verspätung von 8min wurde um 5-6min aufgeholt. Und das für mich erstaunliche (bin vermutlich nicht richtig informiert) war, dass im EC konstant 160km/h angezeigt wurde auf dem ausgebauten Abschnitt. Sollte da nicht inzwischen 200km/h möglich sein? Warum wird das nicht genutzt?
Hier wäre doch jetzt schon Luft für eine deutliche Fahrzeitreduktion.
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andre_de
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Arnd Hellinger
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andre_de
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Nemo
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Jim Knopf vom Niederrhein
Danke für die links. Antworten 65 + 66 beachten ! Und das sollten insbesondere alle Politiker einmal lesen, die in Wahlkampfzeiten so alles Mögliche versprechen. Nix da Regionalbahnhof Buckower Chaussee, nix da S-Bahn Kamenezer Damm.
Es war doch vollkommen klar, dass es für beide Bahnhöfe kein Planrecht gibt und sie daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt gar nicht berücksichtigt werden dürfen.
Natürlich DÜRFTE die Bahn, sie MUSSTE nur nicht und tat es leider auch nicht. Genauso hätte sie in Mahlow und Blankenfelde die in den 90er Jahren angelegten 2-gleisigen Vorleistungen erhalten DÜRFEN, leider MUSSTE sie aber nicht und baut sie nun rücksichtslos zurück.
Sicher kann man DB Netz für Manches kritisieren, aber im vorliegenden Fall ist sie meiner Meinung nach wirklich der falsche Prügelknabe.
Das "Pilzkonzept" einschließlich des Wiederaufbaus der Dresdener Bahn wurde nämlich schon vor ziemlich genau 30 (dreißig!) Jahren in seinen Grundzügen beschlossen und das PFV des hier diskutierten Abschnitts schon in 1997 eingeleitet. Da hatten Berlin, Brandenburg, der VBB sowie der Kreis Teltow-Fläming doch wohl mehr als genügend Zeit und Gelegenheiten, konkret zu sagen, was sie denn nun an S-Bahn- und/oder Regionalbahn-Infrastruktur in diesem Korridor genau wo wann haben zu wollen gedenken und dies gegenüber DB Netz/EBA/BMV zu Papier zu bringen. Da von der genannten "Bestellerseite" aber eben nie etwas Konkretes kam, war DB Netz eben an die Vorgabe des Bbundesschienenwegeausbaugesetzes gebunden, das für derartige Vorhaben eben "Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit" verlangt.
Unverbindliche Kaffeerunden beim VBB a la "i2030" - zumal nach Abschluss eines fast 30jährigen Planungsprozesses - ersetzen halt keine Planungs- und Realisierungsverträge, sondern erinnern an Radio-Wunschkonzerte früherer Jahrzehnte, bei denen auch immer nur ein kleiner Teil der Wünsche erfüllt werden konnte.
Also bitte hier weniger auf DB Netz, sondern mehr auf SenUVK, "Potsdam", VBB und Kreis TF eindreschen. Danke...
Kleiner Denkanstoß: 1992 fuhr die S-Bahn bereits wieder über Lichtenrade und Mahlow nach Blankenfelde. Alles, was dabei neugebaut wurde, wurde zweigleisig vorbereitet (Bahnhof Mahlow, Bahndamm, Kreuzungsbauwerk Potsdamer Kurve, EÜ Tunnelweg, Bahndamm, Bahnhof Blankenfelde). Was ist denn aus Deiner Sicht damals so total schief gelaufen? Da hat auch kein SenUVK, Potsdam, VBB, Kreis oder sonstwer was bestellt. Und auch damals galt eine Bundeshaushaltsordnung mit Zwang zum sparsamen Mitteleinsatz. Es gibt nur einen Unterschied zwischen "perspektivisch sparsam" und "sehr kurzfristig sparsam". Trotzdem hat die (damals noch) Reichsbahn von Beginn an vorgesehen, ein zweites Gleis aufbauen zu können. Teils einfach nur durch Platz lassen, teils durch Bauen, wo es Sinn gemacht hat. All dies reißt die Deutsche Bahn jetzt vollständig ab! Und niemand hat diesen Abriss beauftragt!
Edit: Siehe z.B. hier auf den Bildern 9, 12 und 15:
https://www.baustellen-doku.info/berlin_dresdener-bahn/PFA3_Landesgrenze-Mahlow-Blankenfelde/20200418_2/
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Arnd Hellinger
"All dies" ist ein einziges Widerlagerpaar - keine kilometerlange Vorleistung oder Trassenfreihaltung und dass "All dies" nun abgerissen wird, dürfte einfach mit der nicht gegebenen Weiterverwendbarkeit unter heutigen Standards zu tun haben.
Natürlich gab es im Frühjahr 1990 bei Planungsbeginn der "S2-Rekonstruktion" nach Blankenfelde weder einen VBB noch ein Land Brandenburg, sondern nur mehr oder weniger informelle Arbeitsgruppen mit Senat, Bezirk Potsdam, DR, DB, DDR-VM und BMV, in deren Rahmen die Strecken und deren Parameter besprochen wurden, aber die von Dir genannten Vorleistungen dürften erst später entstanden sein, als der erste gesamtdeutsche BVWP92 schon aufgestellt war - damit lag dann gewissermaßen eine "Bestellung" durch den Bund vor.
Für eine durchgehend bis Blankenfelde zweigleisige S-Bahn wären allerdings deutlich mehr Vorleistungen nötig gewesen und da wären wir dann doch wieder bei den seit 1996 dafür zuständigen Aufgabenträgern...
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Arnd Hellinger
Für eine durchgehend bis Blankenfelde zweigleisige S-Bahn wären allerdings deutlich mehr Vorleistungen nötig gewesen und da wären wir dann doch wieder bei den seit 1996 dafür zuständigen Aufgabenträgern...
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andre_de
Meines Erachtens bist Du mit der Frage der Aufgabenträger (egal ob Länder oder Bund) bei der Problemanalyse komplett auf dem Holzweg. Der Unterschied zu den 1990ern ist ein anderer: Damals wurde das Eisenbahnnetz noch in der "Linienorganisation" der Bahnen geplant und ausgebaut, nicht wie heute in einer Projektorganisation. Der Unterschied ist ganz wesentlich: In einer Linienorganisation haben die gleichen Leute/Abteilungen über viele Jahre und Jahrzehnte für ihren Netzbereich eine dauerhafte Verantwortung und arbeiten aus eigenem Interesse entsprechend vorausschauend. Mit Umstellung auf Projektorganisation (und in der Folge externe Planungsbüros usw.) ist die fatale Situation entstanden, dass inhaltlich/zeitlich/finanziell ausschließlich in diesem Projekt-Scope gedacht und gearbeitet wird. Nach mir die Sintflut. Bei einem Gespräch von mir mit dem Projektleiter DD-Bahn bei einer Bürgerveranstaltung in Lichtenrade hat er das exakt so bestätigt: Klar könnte er da ein zweites Gleis als "gestrichelte Linie" mit planen und freihalten, aber das ist nicht sein Projektauftrag, der Auftrag des externen Planungsbüros damit erst recht nicht, und niemand tut dementsprechend was und niemand ist für das Desaster verantwortlich.
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andre_de
(...)
Meines Erachtens bist Du mit der Frage der Aufgabenträger (egal ob Länder oder Bund) bei der Problemanalyse komplett auf dem Holzweg. Der Unterschied zu den 1990ern ist ein anderer: Damals wurde das Eisenbahnnetz noch in der "Linienorganisation" der Bahnen geplant und ausgebaut, nicht wie heute in einer Projektorganisation.
Der Unterschied ist ganz wesentlich: In einer Linienorganisation haben die gleichen Leute/Abteilungen über viele Jahre und Jahrzehnte für ihren Netzbereich eine dauerhafte Verantwortung und arbeiten aus eigenem Interesse entsprechend vorausschauend. Mit Umstellung auf Projektorganisation (und in der Folge externe Planungsbüros usw.) ist die fatale Situation entstanden, dass inhaltlich/zeitlich/finanziell ausschließlich in diesem Projekt-Scope gedacht und gearbeitet wird. Nach mir die Sintflut.
Bei einem Gespräch von mir mit dem Projektleiter DD-Bahn bei einer Bürgerveranstaltung in Lichtenrade hat er das exakt so bestätigt: Klar könnte er da ein zweites Gleis als "gestrichelte Linie" mit planen und freihalten, aber das ist nicht sein Projektauftrag, der Auftrag des externen Planungsbüros damit erst recht nicht, und niemand tut dementsprechend was und niemand ist für das Desaster verantwortlich. Das hat alles überhaupt nichts damit zu tun, ob irgendein Aufgabenträger was hätte bestellen müssen oder nicht, dieser Aspekt hilft maximal zur nachträglichen Linderung der Symptome einer falsch aufgestellten Infrastruktur-Bewirtschaftung.
Viele Grüße
André
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Marienfelde
Welche Schlüsse würdest Du jetzt daraus ziehen? Wäre denn ein "Rückschritt" in die Organisationsform der 1990er ein denkbarer und erfolgversprechender Weg?
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Global Fisch
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Arnd Hellinger
Für eine durchgehend bis Blankenfelde zweigleisige S-Bahn wären allerdings deutlich mehr Vorleistungen nötig gewesen und da wären wir dann doch wieder bei den seit 1996 dafür zuständigen Aufgabenträgern...
Das Problem ist sicher komplex, aber nur soviel: nein, die Aufgabenträger sind *nicht* seit 1996 für die Infrastrukturbestellung zuständig! Sie sind seitdem für die Bestellung von Verkehrsleistungen zuständig, aber das ist eine ganz andere Baustelle als die Infrastruktur!
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Arnd Hellinger
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Global Fisch
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Arnd Hellinger
Für eine durchgehend bis Blankenfelde zweigleisige S-Bahn wären allerdings deutlich mehr Vorleistungen nötig gewesen und da wären wir dann doch wieder bei den seit 1996 dafür zuständigen Aufgabenträgern...
Das Problem ist sicher komplex, aber nur soviel: nein, die Aufgabenträger sind *nicht* seit 1996 für die Infrastrukturbestellung zuständig! Sie sind seitdem für die Bestellung von Verkehrsleistungen zuständig, aber das ist eine ganz andere Baustelle als die Infrastruktur!
Das mögen sich die "Eltern der Bahnreform" zwar ursprünglich einmal so ausgedacht haben, die Realität ist aber seit Beginn der Regionalisierung anders.
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Auf welcher Grundlage - wenn nicht Bestellungen der Aufgabenträger - sollte die DB denn sonst den Bau überwiegend oder ausschließlich vom SPNV genutzter Infrastruktur sinnvoll planen? Etwa nach in Online-Nahverkehrsforen am Lautesten geäußerten Wünschen...?
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Heidekraut
@Arnd, es macht doch aber Sinn, dass Netz entscheiden kann und darf, wie er einen Fahrplan streckenmäßig realisiert und eigenverantwortlich auch mit wirtschaftlichen Überlegungen operieren kann, wenn es nur die Bestellung erfüllt. Was wissen denn die Aufgabenträger von den technischen und systemischen Möglichkeiten? Wenn das abgeschafft wird, dann ist Netz ja nur noch ein hirnloser Erfüllungsgehilfe.
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Arnd Hellinger
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Heidekraut
@Arnd, es macht doch aber Sinn, dass Netz entscheiden kann und darf, wie er einen Fahrplan streckenmäßig realisiert und eigenverantwortlich auch mit wirtschaftlichen Überlegungen operieren kann, wenn es nur die Bestellung erfüllt. Was wissen denn die Aufgabenträger von den technischen und systemischen Möglichkeiten? Wenn das abgeschafft wird, dann ist Netz ja nur noch ein hirnloser Erfüllungsgehilfe.
Genau das ist eben die Frage: Soll ein privatwirtschaftlich verfasstes Infrastrukturunternehmen (hier die DB Netz AG des Herrn Pofalla) nach eigenem Gusto entscheiden dürfen, wo es welche Streckenkapazitäten, Zugangsstellen etc. zur Verfügung zu stellen sich allergnädigst bereiterklärt oder ist es - im Sinne der Daseinsvorsorge - nicht zweckmäßiger, diese Entscheidung der öffentlichen Hand (hier vertreten durch den VBB bzw. die Länder Berlin und Brandenburg sowie den Kreis TF) zu überlassen...?
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micha774
Wie soll das eigentlich bei Eingleisigkeit Lichtenrade-Blankenfelde klappen, wenn Samstags in Mahlow um 5.25 und 5.26 in beide Richtungen abgefahren werden soll?
Lt.der Grafik auf der S-Bahnseite wird in Mahlow nur ein Bahnsteig bedient.
Re: Ausbau Dresdener Bahn und S2 zwischen Lichtenrade und Rangsdorf 30.07.2021 18:10 |
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micha774
Wie soll das eigentlich bei Eingleisigkeit Lichtenrade-Blankenfelde klappen, wenn Samstags in Mahlow um 5.25 und 5.26 in beide Richtungen abgefahren werden soll?
Lt.der Grafik auf der S-Bahnseite wird in Mahlow nur ein Bahnsteig bedient.
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Marienfelde
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andre_de
(...)
Meines Erachtens bist Du mit der Frage der Aufgabenträger (egal ob Länder oder Bund) bei der Problemanalyse komplett auf dem Holzweg. Der Unterschied zu den 1990ern ist ein anderer: Damals wurde das Eisenbahnnetz noch in der "Linienorganisation" der Bahnen geplant und ausgebaut, nicht wie heute in einer Projektorganisation.
Der Unterschied ist ganz wesentlich: In einer Linienorganisation haben die gleichen Leute/Abteilungen über viele Jahre und Jahrzehnte für ihren Netzbereich eine dauerhafte Verantwortung und arbeiten aus eigenem Interesse entsprechend vorausschauend. Mit Umstellung auf Projektorganisation (und in der Folge externe Planungsbüros usw.) ist die fatale Situation entstanden, dass inhaltlich/zeitlich/finanziell ausschließlich in diesem Projekt-Scope gedacht und gearbeitet wird. Nach mir die Sintflut.
Bei einem Gespräch von mir mit dem Projektleiter DD-Bahn bei einer Bürgerveranstaltung in Lichtenrade hat er das exakt so bestätigt: Klar könnte er da ein zweites Gleis als "gestrichelte Linie" mit planen und freihalten, aber das ist nicht sein Projektauftrag, der Auftrag des externen Planungsbüros damit erst recht nicht, und niemand tut dementsprechend was und niemand ist für das Desaster verantwortlich. Das hat alles überhaupt nichts damit zu tun, ob irgendein Aufgabenträger was hätte bestellen müssen oder nicht, dieser Aspekt hilft maximal zur nachträglichen Linderung der Symptome einer falsch aufgestellten Infrastruktur-Bewirtschaftung.
Viele Grüße
André
Welche Schlüsse würdest Du jetzt daraus ziehen? Wäre denn ein "Rückschritt" in die Organisationsform der 1990er ein denkbarer und erfolgversprechender Weg?
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Joe
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micha774
Wie soll das eigentlich bei Eingleisigkeit Lichtenrade-Blankenfelde klappen, wenn Samstags in Mahlow um 5.25 und 5.26 in beide Richtungen abgefahren werden soll?
Lt.der Grafik auf der S-Bahnseite wird in Mahlow nur ein Bahnsteig bedient.
Da im Onlinefahrplan für die Fahrt nach Bernau Gleis 3 und nach Blankenfelde Gleis 2 vermerkt ist, scheint eine Zugkreuzung dort noch immer möglich zu sein. Wahrscheinlich ist es nur diese einzige Kreuzung am Tag(?), da will man die Fahrgäste bei der Grafik nicht groß verwirren.
Re: Ausbau Dresdener Bahn und S2 zwischen Lichtenrade und Rangsdorf 30.07.2021 21:37 |
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andre_de
Kann es sein, dass der Zug dort nicht kreuzt, sondern einer davon dort übernachtet und einsetzt? Mahlow hat nach dieser Bauphase nur noch ein durchgehendes Gleis, das andere ist aber einseitig weiterhin angebunden.
Viele Grüße
André