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Tram Adlershof II - Bauzeitraum ab 05/2020
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
krickstadt
Du scheinst das Wort "Weichenantrieb" nur für elektrisch angetriebene Weichen zu verwenden. Ich nenne einen Weichenantrieb auch Weichenantrieb, wenn er nicht elektrisch angetrieben wird, sondern z. Bsp. nur manuell oder bei einer "Rückfallweiche" mit Federkraft.

Also bei einer Handweiche die Stelleinrichtung als Weichenantrieb zu bezeichnen, ist in der Tat ungewöhnlich. Der Antrieb, der die Handweiche antreibt, ist die Muskelkraft. Das in dem von dir fotografierten Kasten liegende Gestänge übernimmt ja nur die Umsetzung der Kraft vom menschlichen Körper auf die Weichenzungen. Ist also ein passives Bauelement. Wohingegen Rückfallweichen wieder das antreibende, d.h. aktive, Bauelement in Form der Feder haben. Da passt der Begriff.

Ich zitiere dazu den Pachl aus Systemtechnik des Schienenverkehrs: "Weichenantrieb: Antriebsmaschine zum Bewegen der Zungen und (sofern vorhanden) beweglichen Herzstückspitzen einer Weiche oder Flachkreuzung." (Hervorhebung durch mich)

Vielleicht könnt ihr euch auf den Kompromiss einigen, dass in dem diskutierten Fall sowohl elektrische Weichen als auch die Handweichen gegen Umstellen gesperrt wurden, um die maximale Unbefahrbarkeit herzustellen.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.2021 11:54 von Florian Schulz.
Zitat

Florian Schulz am 11.7.2021 um 11.47 Uhr:

Vielleicht könnt ihr euch auf den Kompromiss einigen, dass in dem diskutierten Fall sowohl elektrische Weichen als auch die Handweichen gegen Umstellen gesperrt wurden, um die maximale Unbefahrbarkeit herzustellen.

Ich glaube ja nicht, dass diese Weiche an dieser Stelle eine Handweiche ist, sondern mindestens eine Rückfallweiche oder mit der Inbetriebnahme von Adlershof II noch einen Motor bekommt. Mag sein, dass Weichenantriebe von Handweichen nicht so genannt werden, obwohl ich glaube, dass Muskelkraft auch eine Weiche antreiben, sprich umstellen kann. Aber diese Weiche wird, davon bin ich fest überzeugt, niemals mit Muskelkraft umgestellt werden. Die Zeiten, wo Mitarbeiter der BVG an Weichen herumstehen, um sie manuell umzustellen, sind gottseidank schon lange vorbei.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Zitat

Florian Schulz am 11.7.2021 um 11.47 Uhr:

Vielleicht könnt ihr euch auf den Kompromiss einigen, dass in dem diskutierten Fall sowohl elektrische Weichen als auch die Handweichen gegen Umstellen gesperrt wurden, um die maximale Unbefahrbarkeit herzustellen.

Ich glaube ja nicht, dass diese Weiche an dieser Stelle eine Handweiche ist, sondern mindestens eine Rückfallweiche oder mit der Inbetriebnahme von Adlershof II noch einen Motor bekommt.

Warum sollte die Weiche noch einen Motor bekommen? Es ist doch für Straßenbahnbetriebe nicht ungewöhnlich, dass Weichen, die normalerweise nur stumpf befahren werden, keinen elektrischen Antrieb haben, sondern vom Zug aufgefahren werden.

Edit: Per Hand muss die Weiche natürlich trotzdem gestellt werden können, falls man die Weiche mal spitz befahren muss, z.B. weil die Verzweigung bei Bauarbeiten als Wendedreieck genutzt wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.2021 12:22 von Jumbo.
Zitat
krickstadt
Ich glaube ja nicht, dass diese Weiche an dieser Stelle eine Handweiche ist, sondern mindestens eine Rückfallweiche oder mit der Inbetriebnahme von Adlershof II noch einen Motor bekommt. [...] Aber diese Weiche wird, davon bin ich fest überzeugt, niemals mit Muskelkraft umgestellt werden.

Es geht um die stumpf befahrene Weiche auf der Kreuzung Strerndamm/ Südostallee aus Richtung Adlershof/ Johannisthal kommend, richtig? Warum sollten stumpf befahrene Weichen elektrische oder Rückfallantriebe erhalten?


Zitat
krickstadt
Die Zeiten, wo Mitarbeiter der BVG an Weichen herumstehen, um sie manuell umzustellen, sind gottseidank schon lange vorbei.

Das triff eher auf spitz befahrene Weichen zu. Bei planmäßig stumpf befahrenen Weichen fällt mir nur eine einzige elektrische Weiche ein, die aufgefahren werden durfte. Und das war die Weiche unter den Bahnbrücken am S-Bahnhof Schöneweide Richtung Schleife bzw. Haeckelstraße, als unter den Brücken eingleisig gefahren wurde. Das Auffahren elektrischer Weichen wird eher vermieden bzw. ist unzulässig, da es dabei mitunter zum Zerstören von Bauteilen im Weichenantrieb kommen kann. Daher hängt an solchen Weichen aus stumpfer Richtung die W14-Signaltafel.


Zitat
krickstadt
obwohl ich glaube, dass Muskelkraft auch eine Weiche antreiben, sprich umstellen kann

Sicher. Nur ist der Unterschied derer, dass die Muskelkraft kein Bestandteil der Weiche ist. Genauso wie eine Weiche auffahrende und Kraft gebende Straßenbahn kein Bestandteil derer ist. Rückholfedern und Weichenmotoren dagegen schon.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat

"Jumbo" am 11.7.2021 um 12.20 Uhr:

Es ist doch für Straßenbahnbetriebe nicht ungewöhnlich, dass Weichen, die normalerweise nur stumpf befahren werden, keinen elektrischen Antrieb haben, sondern vom Zug aufgefahren werden.

Zitat

Florian Schulz am 11.7.2021 um 12.36 Uhr:

Warum sollten stumpf befahrene Weichen elektrische oder Rückfallantriebe erhalten?

Okay, ich erkenne das Defizit in meinen Überlegungen. Ich dachte, dass stumpf befahrene Weichen immer in eine definierte Ausgangslage zurückkehren sollen, daher der Glaube an eine Rückfallweiche. Und wenn eine überwiegend stumpf befahrene Weiche nur in seltenen Fällen, wie bei einer Fahrt von der Spitze her, genutzt wird, reicht das Umstellen per Muskelkraft aus.

Und die Keile in dieser Weiche? Aberglaube, dass sich die Weiche von selbst umstellt, dann aber bei einer Straßenbahnfahrt von der Haeckelstraße kommend nicht mehr aufdrücken lässt? Können dann Keile nicht eventuell die Ursache für dieses "Fehlverhalten" sein?

Danke und Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat

Florian Schulz am 11.7.2021 um 12.36 Uhr:

Das Auffahren elektrischer Weichen wird eher vermieden bzw. ist unzulässig, da es dabei mitunter zum Zerstören von Bauteilen im Weichenantrieb kommen kann. Daher hängt an solchen Weichen aus stumpfer Richtung die W14-Signaltafel.

Die hängt da tatsächlich. Und ich hatte mich schon gefragt, was die wohl bedeutet ...



Danke und Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Und die Keile in dieser Weiche? Aberglaube, dass sich die Weiche von selbst umstellt, dann aber bei einer Straßenbahnfahrt von der Haeckelstraße kommend nicht mehr aufdrücken lässt? Können dann Keile nicht eventuell die Ursache für dieses "Fehlverhalten" sein?

Wie gesagt, denke ich, dass die Keile die Weiche in die von der Baustelle abweisende Stellung halten sollen. Quasi als Garantie falls mal doch ein Linienzug aus $Strörungsgrund die Weiche spitz befahren muss. Zum Beispiel um zurückzusetzen. Sicherheit ist ja auch immer ein bisschen gelebte Paranoia gegen das Undenkbare ;-)

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Wie gesagt, denke ich, dass die Keile die Weiche in die von der Baustelle abweisende Stellung halten sollen. Quasi als Garantie falls mal doch ein Linienzug aus $Strörungsgrund die Weiche spitz befahren muss. Zum Beispiel um zurückzusetzen. Sicherheit ist ja auch immer ein bisschen gelebte Paranoia gegen das Undenkbare ;-)

So ist es. Die Neubaustrecke ist nun zwar am Gleisnetz angeschlossen, aber ein Befahren mit Straßenbahnfahrzeugen wegen der ausstehenden Prüfungen/Genehmigungen durch den Betriebleiter und die Aufsichtsbehörde nicht zulässig.
Die Holzkeile dienen als mechanische Sicherung gegen irrtümliches Befahren der Strecke.
Dasselbe Verfahren findet man auch an unfertigen Baustellen, wie derzeit am Antonplatz der Abzweig zwischen Langhansstraße und südlicher Berliner Allee.

so long

Mario
Zitat
krickstadt
Du scheinst das Wort "Weichenantrieb" nur für elektrisch angetriebene Weichen zu verwenden.

Das ist zutreffend. Wieso, weshalb und warum es so heißt wie es heißt wurde dir ja nun im Tagesverlauf erläutert. Warum die Weiche 578 allerdings verkeilt wurde war mir zunächst schleierhaft, das erwähnte ich bereits. Aber der aktuellste Beitrag erläutert ja anschaulich die Beweggründe. Die Verkeilung der Weiche 078 entspricht dagegen jahrzehntelanger Routine und ist nachvollziehbar.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.2021 18:18 von ECG7C.
Hallo,

noch eine Frage: "Schädigt" das "Auffahren" bzw. "Aufdrücken" (sp?) einer stumpf befahrenen Weiche die Räder der ersten Achse eines Straßenbahnzuges genauso wenig wie das Befahren einer vorher gestellten Weiche?

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Vom Verschleiß sind eher die Weichenzungen betroffen. Den Rädern tut das nicht weh.
@Thomas:

Danke für das Foto-Update. Da wurde denn also doch gearbeitet... :-)

Wie sieht es eigentlich mit der Haltestelle "Landschaftspark Johannisthal" in der Hermann-Dorner-Allee und der Überfahrt vor der Feuerwache aus?

Viele Grüße
Arnd



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.2021 20:04 von Arnd Hellinger.
Zitat

Arnd Hellinger am 11.7.2021 um 19.05 Uhr:

Wie sieht es eigentlich mit der Haltestelle "Landschaftspark Johannisthal/Hermann-Dorner-Damm" ...

Ähem, die Haltestelle heißt nur Landschaftspark Johannisthal und die Straße daneben heißt Hermann-Dorner-Allee. Keine Veränderung seit meinem letzten Besuch am 25. Juni 2021:


(Webseite)

Zitat

... und der Überfahrt vor der Feuerwache aus?

Keine Veränderung gegenüber meinem letzten Besuch am 4. Juli 2021:


(Webseite)

Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Zitat

Arnd Hellinger am 11.7.2021 um 19.05 Uhr:

Wie sieht es eigentlich mit der Überfahrt vor der Feuerwache aus?

Keine Veränderung gegenüber meinem letzten Besuch am 4. Juli 2021:


(Webseite)

Danke. ich nehme an, man wird die dort noch nötigen Asphalt- und Bordsteinarbeiten auch aus logistischen Gründen mit jenen am "Lückenschluss" auf der Kreuzung Sterndamm koordiniert durchführen...

Viele Grüße
Arnd
Zitat

Arnd Hellinger am 11.7.2021 um 20.13 Uhr:

Ich nehme an, man wird die dort noch nötigen Asphalt- und Bordsteinarbeiten auch aus logistischen Gründen mit jenen am "Lückenschluss" auf der Kreuzung Sterndamm koordiniert durchführen.

Dazwischen ist ja auch noch einiges zu tun, z. Bsp. die Fertigstellung des "Z-Übergangs" an der Grenze Stern-/Groß-Berliner Damm (auch gestern aufgenommen):


(Webseite)

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Florian Schulz
Zitat
krickstadt
Und die Keile in dieser Weiche? Aberglaube, dass sich die Weiche von selbst umstellt, dann aber bei einer Straßenbahnfahrt von der Haeckelstraße kommend nicht mehr aufdrücken lässt? Können dann Keile nicht eventuell die Ursache für dieses "Fehlverhalten" sein?

Wie gesagt, denke ich, dass die Keile die Weiche in die von der Baustelle abweisende Stellung halten sollen. Quasi als Garantie falls mal doch ein Linienzug aus $Strörungsgrund die Weiche spitz befahren muss. Zum Beispiel um zurückzusetzen. Sicherheit ist ja auch immer ein bisschen gelebte Paranoia gegen das Undenkbare ;-)

Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
ECG7C
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T6Jagdpilot
Und ja, die Keile sollen das unabsichtliche verstellen der Weiche verhindern, obwohl die Elektronik zum umstellen nicht scharf sein soll-
es gibt sogar eine Dano dafür!!

T6JP

Das Foto zeigt keine elektrisch angetriebene Weiche, da drinnen gibt es nur eine händische Umstellvorrichtung. Hätte also nicht verkeilt werden müssen.

Hätte...heutzutage muss man nicht nur mit den eigenen Beschäftigten rechnen, sondern auch mit Einwirkungen dritter...also wird es verkeilt.

T6JP

Hatte ich doch schon beantwortet....hat wohl wieder nicht gereicht??
Es sind ja auch zahlreiche Zweiwegefzg der Baubetriebe dort zu gange-auch dagegen, das einer von denen mal fix dort "abbiegt" kann vorkommen usw.

Denn selbst Straßenbahnkutscher sind schon auf die irre Idee gekommen, auf Federweichen einen Fahrtrichtungswechsel zu produzieren-das Ergebnis war eine Entgleisung...
aus solchen Vorfällen und dem von Mario erwähnten Nichtfreigaben resultieren Verkeilungen auch von nur mechanisch zu stellenden Weichen bei Bauarbeiten....

T6JP
Zitat
krickstadt
Hallo,

noch eine Frage: "Schädigt" das "Auffahren" bzw. "Aufdrücken" (sp?) einer stumpf befahrenen Weiche die Räder der ersten Achse eines Straßenbahnzuges genauso wenig wie das Befahren einer vorher gestellten Weiche?

Gruß, Thomas

Schädigen nicht im Sinne von das sichtbare Spuren entstehen, es ist halt nur der Verschleiß...
Es gibt aber auch Stumpfweichen, die sich zur Vermeidung von Verschleiß an Zungen und Radprofilen elektrisch vor dem befahren umstellen, so das die Zungen nicht aufgeschnitten werden.

T6JP
Zitat
krickstadt
Zitat

Florian Schulz am 11.7.2021 um 12.36 Uhr:

Das Auffahren elektrischer Weichen wird eher vermieden bzw. ist unzulässig, da es dabei mitunter zum Zerstören von Bauteilen im Weichenantrieb kommen kann. Daher hängt an solchen Weichen aus stumpfer Richtung die W14-Signaltafel.

Die hängt da tatsächlich. Und ich hatte mich schon gefragt, was die wohl bedeutet ...



Danke und Gruß, Thomas

Kuriosum am Rande-vor Jahren wurde mal eine Bestellung solcher Tafeln falsch bearbeitet seitens der Schilderbude-da stand dann tatsächlich W14 auf der Tafel...

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Denn selbst Straßenbahnkutscher sind schon auf die irre Idee gekommen, auf Federweichen einen Fahrtrichtungswechsel zu produzieren-das Ergebnis war eine Entgleisung...
aus solchen Vorfällen und dem von Mario erwähnten Nichtfreigaben resultieren Verkeilungen auch von nur mechanisch zu stellenden Weichen bei Bauarbeiten....

T6JP
Ist das der Regelfall oder eine Ausnahme, im Falle der hier betrachteten Weiche? Das die neue Strecke noch nicht übergeben wurde ist ja ein nicht von der Hand zu weisendes Argument.
Zitat
VvJ-Ente
Dass die Situation unter der Brücke generell Mist ist, dem würde ich nicht mal widersprechen.
Aber wo fährt denn die Feuerwehr durch, wenn das Busrudel in der Kombi-Haltestelle bleibt und sich der MIV auf beiden Fahrspuren Richtung Osten breitmacht?

Die FW wird sich langsam im ablaufenden Verkehr durchtasten-wie immer.
Es kann nämlich vom MIV zwar über eine rote Ampel die Rettungsgasse gebildet werden,
es ist aber ein sehr hohes Unfallrisiko,wie wir schon eingehend erörtert haben.
Und grad an einer Ampel mit Blitzer würde ich einen Teufel tun, bei Rot einzufahren,
um anschließend vor Gericht Beweisen zu müssen, das Einsatzfahrzeuge der Grund dazu waren....
den Nachweis muss ich erbringen und dazu viel Zeit u.U.Geld für einen Advokaten zu investieren weil nur der Akteneinsicht bekommt.

T6JP
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