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Neue lange Straßenbahnen für die BVG
geschrieben von Micha 
Laut Webseite der Berliner Morgenpost hat der BVG-Aufsichtsrat am Donnerstag den Kauf von 107 neuen Straßenbahnzügen beschlossen, hergestellt bei Bombardier. Darunter sollen 75 Fahrzeuge extralang sein und bis zu 310 Fahrgäste mitnehmen können.

-> Berliner Morgenpost Webseite
-> Christian Latz auf Twitter

Gruß
Micha

Lass mich raten... wieder diese unsäglichen Multigelenker? Falls ja, dann ist es mal wieder eine absolut dumme Entscheidung, die jeder Vernunft trotzt. Da wird sich die Bauabteilung wohl freuen: mehr Schienenfräsen = mehr Aufträge.
Zitat
J. aus Hakenfelde
Lass mich raten... wieder diese unsäglichen Multigelenker? Falls ja, dann ist es mal wieder eine absolut dumme Entscheidung, die jeder Vernunft trotzt. Da wird sich die Bauabteilung wohl freuen: mehr Schienenfräsen = mehr Aufträge.

Die Ausschreibung war so gestaltet, dass eigentlich nur Multigelenker rauskommen konnten.

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Gerade dieser Umstand ist praktisch eine Einladung zum Spinnen von, heutzutage schwer angesagten, Verschwörungstheorien ;-)
Wie dem auch sei - da wurde jedenfalls solide Lobbyarbeit geleistet; was im Bundestag geht, geht auch bei der Anstalt ;-)
Zitat
J. aus Hakenfelde
Gerade dieser Umstand ist praktisch eine Einladung zum Spinnen von, heutzutage schwer angesagten, Verschwörungstheorien ;-)
Wie dem auch sei - da wurde jedenfalls solide Lobbyarbeit geleistet; was im Bundestag geht, geht auch bei der Anstalt ;-)

Nein, da wurde definitiv keine Lobbyarbeit geleistet. Die Entscheidung stand schon fest, da wußte man noch nicht einmal wer an dem Wettbewerb teilnimmt.
Dann erklär mir bitte, wieso man sich von vorneherein auf einen Fahrzeugtyp festlegt, welcher die Infrastruktur bekanntlich und nachweislich besonders stark verschleißt und somit den Instandhaltungsaufwand erheblich erhöht? Ich sehe darin keine Unwissenheit oder schlichte Kurzsichtigkeit, spätestens seit den Flexitys hätte eigentlich wissen müssen, was Sache ist. Das ganze Thema der Schienenfräsen ist doch schon lange bekannt. Außerdem gibt es schon seit längerer Zeit schienenschonendere Fahrzeuge, sowohl von heimischen, als auch von auswärtigen Herstellern, es ist also keine alternativlose Entscheidung im Sinne von "entweder Multis oder gar nüscht", es gibt Alternativen, aber diese werden nicht nur sträflich vernachlässigt, sondern von vorneherein gezielt ausgeschlossen!
Zitat
J. aus Hakenfelde
Dann erklär mir bitte, wieso man sich von vorneherein auf einen Fahrzeugtyp festlegt, welcher die Infrastruktur bekanntlich und nachweislich besonders stark verschleißt und somit den Instandhaltungsaufwand erheblich erhöht? Ich sehe darin keine Unwissenheit oder schlichte Kurzsichtigkeit, spätestens seit den Flexitys hätte eigentlich wissen müssen, was Sache ist. Das ganze Thema der Schienenfräsen ist doch schon lange bekannt. Außerdem gibt es schon seit längerer Zeit schienenschonendere Fahrzeuge, sowohl von heimischen, als auch von auswärtigen Herstellern, es ist also keine alternativlose Entscheidung im Sinne von "entweder Multis oder gar nüscht", es gibt Alternativen, aber diese werden nicht nur sträflich vernachlässigt, sondern von vorneherein gezielt ausgeschlossen!

Kurz und knapp: Es ist nicht so schwarz-weiß, wie du glaubst. Jedes Fahrzeugkonzept hat deutliche Vorteile, die durch andere Nachteile erkauft werden. Beim Multigelenker ist der Vorteil, dass der Innenraum (nahezu) frei gestaltet werden kann. Du kannst große Mehrzweckbereiche stufenfrei direkt neben der Tür unterbringen. Und genau das war die Anforderung an die neuen Fahrzeuge.

Andere Betriebe legen größeren Wert auf die Infrastruktur und gestalten ihre Ausschreibung so, dass Multigelenker ausgeschlossen sind. Dafür nimmt man dann eine wenig variable Innenraumgestaltung und die Notwendigkeit von Stufen und/oder Podesten in Kauf.

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An die Experten / Insider - welches Modell wird es denn? Einfach längere Flexities?
Zitat
Jay
Zitat
J. aus Hakenfelde
Dann erklär mir bitte, wieso man sich von vorneherein auf einen Fahrzeugtyp festlegt, welcher die Infrastruktur bekanntlich und nachweislich besonders stark verschleißt und somit den Instandhaltungsaufwand erheblich erhöht? Ich sehe darin keine Unwissenheit oder schlichte Kurzsichtigkeit, spätestens seit den Flexitys hätte eigentlich wissen müssen, was Sache ist. Das ganze Thema der Schienenfräsen ist doch schon lange bekannt. Außerdem gibt es schon seit längerer Zeit schienenschonendere Fahrzeuge, sowohl von heimischen, als auch von auswärtigen Herstellern, es ist also keine alternativlose Entscheidung im Sinne von "entweder Multis oder gar nüscht", es gibt Alternativen, aber diese werden nicht nur sträflich vernachlässigt, sondern von vorneherein gezielt ausgeschlossen!

Kurz und knapp: Es ist nicht so schwarz-weiß, wie du glaubst. Jedes Fahrzeugkonzept hat deutliche Vorteile, die durch andere Nachteile erkauft werden. Beim Multigelenker ist der Vorteil, dass der Innenraum (nahezu) frei gestaltet werden kann. Du kannst große Mehrzweckbereiche stufenfrei direkt neben der Tür unterbringen. Und genau das war die Anforderung an die neuen Fahrzeuge.

Andere Betriebe legen größeren Wert auf die Infrastruktur und gestalten ihre Ausschreibung so, dass Multigelenker ausgeschlossen sind. Dafür nimmt man dann eine wenig variable Innenraumgestaltung und die Notwendigkeit von Stufen und/oder Podesten in Kauf.

Doch fällt mir mindestens ein Fahrzeugtyp ein, welches ein Drehgestellwagen, aber trotzdem 100% niederflurig und stufenfrei ist, überall unter den Sitzen Platz vorhanden (also keine Radkästen usw.), es kaum störende Einbauten gibt und praktisch alle Sitze komplett freizügig angeordnet werden können, was auch Mehrzweckbereiche mit einschließt. Lieferbar in Längen von 20, 30, 40 und 50m, Breite bis max. 2,46m, Ein- oder Zweirichter, variabel konfigurierbare Motorisierung (von Allradantrieb bis zu mehreren Laufgestellen). Na, kannst du vielleicht erraten, was ich im Sinn haben könnte? Tipp: Es ist kein Multigelenker ;-)
Zitat
Bd2001
Zitat
J. aus Hakenfelde
Gerade dieser Umstand ist praktisch eine Einladung zum Spinnen von, heutzutage schwer angesagten, Verschwörungstheorien ;-)
Wie dem auch sei - da wurde jedenfalls solide Lobbyarbeit geleistet; was im Bundestag geht, geht auch bei der Anstalt ;-)

Nein, da wurde definitiv keine Lobbyarbeit geleistet. Die Entscheidung stand schon fest, da wußte man noch nicht einmal wer an dem Wettbewerb teilnimmt.

Man wusste nämlich ganz genau, was man will. Nicht umsonst stand vor Ausschreibungsbeginn Flexity auf den Folien und betitelte die noch Längeren als F10. Solche Kunden sind super: Da muss man nicht investieren, sondern kann sogar ein wenig teurer kalkulieren. Die wollen ja unbedingt das Produkt.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Weiß man denn schon, welches Modell es wird? Wie lang heißt denn hier "extra lang"?

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
Zitat
LariFari
Weiß man denn schon, welches Modell es wird? Wie lang heißt denn hier "extra lang"?

Ein BVGer meinte zu mir 50 Meter.
Zitat
Flexist
Ein BVGer meinte zu mir 50 Meter.

Damit wird die Haltestellenlänge auf den Metrolinien wieder nicht richtig genutzt.
Allerdings ist nirgendwo Platz auf den bestehenden Höfen für über 60m lange Dacharbeitsstände, für 110m lange Unterflur-Radsatzdrehmaschienenstände (mit fast doppelter Wagenlänge) und ebenso lange Waschhallen.
Daher ist die Doppeltraktion 30m langer Einheiten aus betrieblicher Sicht vielleicht vorteilhaft. Diese Einheiten brauchten nur einen Fahrerstand und könnten auf Metrolinien heckseitig gekuppelt und auf Nebenlinien im Randgebiet solo im Einrichtungsbetrieb (aber mit beidseitigen Türen auch für Linksbahnsteige geeignet) verwendet werden.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Daher ist die Doppeltraktion 30m langer Einheiten aus betrieblicher Sicht vielleicht vorteilhaft. Diese Einheiten brauchten nur einen Fahrerstand und könnten auf Metrolinien heckseitig gekuppelt und auf Nebenlinien im Randgebiet solo im Einrichtungsbetrieb (aber mit beidseitigen Türen auch für Linksbahnsteige geeignet) verwendet werden.

Du schreibst sicher nicht grundlos im Konjunktiv :'D
Zitat
samm
Zitat
der weiße bim
Daher ist die Doppeltraktion 30m langer Einheiten aus betrieblicher Sicht vielleicht vorteilhaft. Diese Einheiten brauchten nur einen Fahrerstand und könnten auf Metrolinien heckseitig gekuppelt und auf Nebenlinien im Randgebiet solo im Einrichtungsbetrieb (aber mit beidseitigen Türen auch für Linksbahnsteige geeignet) verwendet werden.

Du schreibst sicher nicht grundlos im Konjunktiv :'D

Zumindest in der Verbändebeteilung war der Plan mit 30 und 50 Meter, mit der Option statt 30 auf 40 Meter zu gehen. Die Kuppelbarkeit der 30-Meter-Einheiten war nur optional vorgesehen. Was da nun draus geworden ist, bleibt abzuwarten. Ich vermute mal, wenn man die 30 Meter gestrichen hat, dann auch die Auslegung für die Kupplungsaufnahme.

Statt 30+30 wäre natürlich auch 40+20 denkbar, um auf die 60 Meter zu kommen. Aber unter 30 Meter will man in Berlin (derzeit) nicht mehr gehen.

@J. aus Hakenfelde: Ich bezweifle, dass es ein Niederflurfahrzeug ohne Nachteile gibt.

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Zitat
samm
Du schreibst sicher nicht grundlos im Konjunktiv :'D

Möglicherweise ;-)

Es gibt halt meistens mehrere oder viele Wege zum Ziel. Nur muss man sich entscheiden, und dann dazu stehen.
Die Hunde bellen - und die Karawne zieht weiter ...

so long

Mario
Zitat
J. aus Hakenfelde
Gerade dieser Umstand ist praktisch eine Einladung zum Spinnen von, heutzutage schwer angesagten, Verschwörungstheorien ;-)
Wie dem auch sei - da wurde jedenfalls solide Lobbyarbeit geleistet; was im Bundestag geht, geht auch bei der Anstalt ;-)

Welche Lobby hat da gearbeitet?

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
J. aus Hakenfelde
Dann erklär mir bitte, wieso man sich von vorneherein auf einen Fahrzeugtyp festlegt, welcher die Infrastruktur bekanntlich und nachweislich besonders stark verschleißt und somit den Instandhaltungsaufwand erheblich erhöht? Ich sehe darin keine Unwissenheit oder schlichte Kurzsichtigkeit, spätestens seit den Flexitys hätte eigentlich wissen müssen, was Sache ist. Das ganze Thema der Schienenfräsen ist doch schon lange bekannt. Außerdem gibt es schon seit längerer Zeit schienenschonendere Fahrzeuge, sowohl von heimischen, als auch von auswärtigen Herstellern, es ist also keine alternativlose Entscheidung im Sinne von "entweder Multis oder gar nüscht", es gibt Alternativen, aber diese werden nicht nur sträflich vernachlässigt, sondern von vorneherein gezielt ausgeschlossen!

Möglicherweise gibt es zwischen den Schienenfräsen-Mimimi in diesem Forum und den Erwägungen der BVG keine Schnittmenge.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Zitat
J. aus Hakenfelde
Gerade dieser Umstand ist praktisch eine Einladung zum Spinnen von, heutzutage schwer angesagten, Verschwörungstheorien ;-)
Wie dem auch sei - da wurde jedenfalls solide Lobbyarbeit geleistet; was im Bundestag geht, geht auch bei der Anstalt ;-)

Welche Lobby hat da gearbeitet?

Na, die Multigelenker-Lobby und die Lobby des Schienenausbesserungskartell ;)

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Zitat
Jay

@J. aus Hakenfelde: Ich bezweifle, dass es ein Niederflurfahrzeug ohne Nachteile gibt.

Ich habe ja nicht gesagt, dass der von mir angesprochene, aber nicht explizit beim Namen genannte Fahrzeugtyp ohne Nachteile wäre. Trotzdem fällt mir, nach dem was ich über diesen weiß, nur folgendes als Nachteil ein: getriebelose Radnabenmotoren (hohe ungefederte Masse, notwendige Wasserkühlung). Ich kann allerdings nicht sagen, ob dies in Berlin ein entscheidender Nachteil wäre.

Außerdem befinden sich die äußersten Drehgestelle sehr nah an den Fahrzeugenden (ähnlich wie bei den Düsseldorfer NF8/NF10 und NF8U) und die Drehzapfenabstände sind auch relativ groß, 7,75 bzw. 7,7m , sodass es noch zu klären wäre, ob es in Kurven zu Problemen mit dem Lichtraumprofil käme (z.B. wegen des Abstands zwischen Gleisachse und Wagenkasten zwischen den Drehgestellen an der Kurveninnenseite).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.12.2020 13:31 von J. aus Hakenfelde.
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