Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 07.10.2021 15:13 |
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Heidekraut
Und Du glaubst wirklich, dass das die Kernfragen der Verkehrspolitik sind?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 07.10.2021 15:23 |
Zitat
Heidekraut
Und Du glaubst wirklich, dass das die Kernfragen der Verkehrspolitik sind?
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 07.10.2021 17:18 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 07.10.2021 17:38 |
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Marienfelde
1. Wenn die (ja bewirtschafteten!) Parkplätze drastisch reduziert werden, kippt mein oben skizzierter anteiliger zusätzlicher Deckungsbeitrag aus der Parkraumbewirtschaftung einschließlich Einnahmen aus dem Bewohnerparken. Die Kapazitäten des ÖV müssen aber, wenn der MIV reduziert werden soll, mehr oder weniger zwingend erweitert werden. Auch wenn die durchschnittliche Besetzung des ÖV steigen mag, werden sich Mehrkosten ergeben, also der relative Kostendeckungsgrad steigt, aber eben auch der absolute Zuschußbedarf. Wie sind Eure Vorschläge zur Finanzierung?
2. Muß es nicht einen gewissen Gleichklang zwischen den Flächen für Fahren und Parken geben? Wieder zugespitzt: Ganz ohne Parkraum gäbe es für den MIV keine Ziele mehr, sondern nur noch "Transitverkehre" und natürlich Liefer- und Versorgungsverkehre?
Zitat
def
Man müsste vor allem viel stärker als bisher zwischen Halten/Liefern und Parken unterscheiden. Ersteres muss natürlich relativ flächendeckend möglich sein (auch wer kein Auto hat, bekommt vielleicht mal Möbel geliefert, braucht einen Handwerker etc.)
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 01:42 |
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Global Fisch
Zitat
Marienfelde
1. Wenn die (ja bewirtschafteten!) Parkplätze drastisch reduziert werden, kippt mein oben skizzierter anteiliger zusätzlicher Deckungsbeitrag aus der Parkraumbewirtschaftung einschließlich Einnahmen aus dem Bewohnerparken. Die Kapazitäten des ÖV müssen aber, wenn der MIV reduziert werden soll, mehr oder weniger zwingend erweitert werden. Auch wenn die durchschnittliche Besetzung des ÖV steigen mag, werden sich Mehrkosten ergeben, also der relative Kostendeckungsgrad steigt, aber eben auch der absolute Zuschußbedarf. Wie sind Eure Vorschläge zur Finanzierung?
2. Muß es nicht einen gewissen Gleichklang zwischen den Flächen für Fahren und Parken geben? Wieder zugespitzt: Ganz ohne Parkraum gäbe es für den MIV keine Ziele mehr, sondern nur noch "Transitverkehre" und natürlich Liefer- und Versorgungsverkehre?
Mein Eindruck bleibt, vor allem bei Frage 2:
Du steckst tief in diesem unrealen Narrativ von (fast) sofortiger drastischer Reduzierung des MIV auf nahe Null drin.
"Ganz ohne Parkraum" wird in absehbarer Sicht nicht kommen, warum sollte es das?
Und warum sollte es nicht auch kostendeckend arbeitende Parkhäuser weiterhin geben? Und wenn der reduzierte Parkraum auch zu einer Reduzierung des fließenden Verkehrs führen sollte, was wäre daran schlimm?
Zu 1) es ist mitnichten so, dass der Autoverkehr die öffentliche Hand reich machen würden, auch wenn die Autolobby das gerne behauptet.
Das Gegenteil ist der Fall.
Konkret zum Bewohnerparken: jetzt sind die Einnahmen aus dem Bewohnerparken quasi Null; decken vielleicht den Verwaltungsaufwand.
Und ja: es wird mehr Ausgaben für den ÖPNV geben, logisch. Aber an welcher Stelle im Haushalt nun die entsprechenden Mittel frei werden, können wir getrost erstmal dahingestellt lassen. Nochmal: es wird nicht so sein, dass man schon in 2 Jahren doppelt soviel ÖPNV-Mittel braucht wie jetzt. Auf lange Sicht spielen soviele Dinge in die Entwicklung des Haushalts hinein.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 06:52 |
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manuelberlin
Es gibt einen riesigen "Pool" an möglichen Fahrtanlässen, der auch heute noch - nach allem Ausbau der Verkehrswege und Verbesserung der Verkehrsmittel - offensichtlich bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Jeder Ausbau und jede Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und der Verkehrsangebote lässt das Verkehrsaufkommen weiter steigen, und da sehe ich keinerlei Sättigung.
Eine Sättigung potenzieller Fahrtanlässe beziehungsweise befriedigter Verkehrswünsche ist auch nach rund 185 Jahren öffentlichem Schienenverkehr, rund 130 Jahren MIV und rund 100 Jahren kommerziellem Luftverkehr nicht eingetreten und ich sehe keinerlei Anzeichen dafür, dass dies in einem überschaubaren Zeitraum der Fall sein könnte.
Zitat
manuelberlin
Wenn man der Ansicht ist, dass die betreffenden Fahrtanlässe inhaltlich im Sinne der Lebensqualität sinnvoll sind, kann und sollte man den ÖPNV dazu als verträglichere Alternative ausbauen.
Wenn man aber der Ansicht ist, dass der MIV die Lebensqualität und die Umwelt zu stark belastet, ist eine Reduzierung dessen nicht über einen Ausbau des ÖPNV zu erreichen, sondern nur darüber, den MIV selbst unattraktiver zu machen - also vorrangig eine (nicht genau bezifferbare, aber durchaus abschätzbare) Menge von potenziellen MIV-Fahrtanlässen in ihrem NKF unter Eins zu drücken.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 07:58 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 08:15 |
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Marienfelde
Einzelhandelsstandorte und zu einem Teil auch Arbeitsplatzkonzentrationen sollten sich nicht im Nirgendwo befinden, sondern entweder in den Wohngebieten selbst oder in möglichst fußläufiger Entfernung zu ihnen. Ein Teil der Weglängen wird dann kürzer (der Weg zum Einkaufsmarkt im Erdgeschoß des eigenen Wohnhauses ist sehr kurz), die anderen Wege verteilen sich durch eine größere Durchmischung der Funktionen "paariger", was für die Dimensionierung der Verkehrswege auch gut wäre (für den ÖV durch die gleichmäßigere Auslastung in beide Richtungen auch).
Allerdings geht es dabei um jahrzehntelange Entwicklungen. Die jetzt in die Gänge kommende Überbauung von Supermarktflächen mit Wohnungen ist einer von vielen nötigen Schritten in diese Richtung
Zitat
def
Wenn zumindest ein Elternteil einen kürzeren Weg hat und Kindergarten und Supermarkt auf dem Weg zum S-Bahnhof liegen, ist schon viel erreicht.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 08:38 |
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
def
Man müsste vor allem viel stärker als bisher zwischen Halten/Liefern und Parken unterscheiden. Ersteres muss natürlich relativ flächendeckend möglich sein (auch wer kein Auto hat, bekommt vielleicht mal Möbel geliefert, braucht einen Handwerker etc.)
Dem Handwerker kann man auch ein Taxi rufen, da spart man sich dann auch gleich die Anfahrtskosten.
Zitat
Nordender
In die Ecke fahren auch Handwerker nicht gerne...
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 08:44 |
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Alter Köpenicker
Zitat
def
Wenn zumindest ein Elternteil einen kürzeren Weg hat und Kindergarten und Supermarkt auf dem Weg zum S-Bahnhof liegen, ist schon viel erreicht.
Nein, damit ist überhaupt nichts erreicht, jedenfalls wenn nicht die richtige Reihenfolge eingehalten wird, was allgegenwärtig ist. Erst in die Kaufhalle und dann die Blagen aus dem Kindergarten abholen - dann haben wirklich alle etwas davon.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 08:45 |
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Nordender
In die Ecke fahren auch Handwerker nicht gerne...
Auch nicht mit dem Taxi? Damit wäre doch allen geholfen. Kunde spart Anfahrtskosten und der Handwerker benötigt keinen Parkplatz.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 08:54 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 09:00 |
Zitat
Nordender
Schau Dir mal die Straße an, da ist so gut wie nix mehr zum Liefern und Abstellen. Logik ala F'hain-Kreuzberg, zum Wegziehen geeignet.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 09:10 |
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 09:14 |
Zitat
def
Heute fährt man mit Gestalten wie Beton-Franzi und Märchen-Raed auf - visionslos, opportunistisch, verlogen.
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21) 08.10.2021 09:31 |
Zitat
Nordender
Gar nicht mehr aktuell, Abbiegen ist teilweise nicht mehr möglich, Parkzone, Verengungen...alles die letzten Jahre passiert.