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„Einstieg vorn “ ab dem 5.03.2012
geschrieben von Veddel 
Zitat
Andrako
Da reicht schon einer, der meint sein Ticket erst suchen zu müssen, wenn er bereits vorm Fahrer steht, oder einer, der meint das er seine Fahrkarte von der linken Einstiegsseite kaufen muss - und alles staut und verspätet sich.

Vor allem Letzteres erlebe ich stadtweit...

Andere Frage: wenn die Linien 4,5, und 6 ausgenommen werden - was ist mit dem 109er? Der ist bisweilen auch brechend voll und verspätungsanfällig.
Und diese Frage hab ich mir nicht ausgedacht - die habe ich öfters in der City gehört.
Der NDR hat heute eine nicht repräsentative Umfrage an der Haltestelle Kellinghusenstraße gemacht und die meisten waren damit einverstanden.

[www.ndr.de]

Auch ich halte den Einstieg vorne nicht gut, da auch ich glaube, dass dies zu mehr Verspätungen führen wird.

Jedoch könnte der Einstieg vorne wenigstens einiger Maßen gut funktionieren, wenn sich die Fahrgäste auch wirklich an die Regeln halten:

-vorne Einsteigen und hinten Ausstiegen (alle Fahrgäste, außer mit Kinderwagen oder Rohrstuhl, aber alle anderen müssen schon vorne Einsteigen und es dürfte sich keiner hinten "hinein schummeln"!)
- Fahrkarte schon vor Fahrtantritt bereithalten, damit die Suche nicht erst losgeht, wenn der Bus an der Haltestelle hält
-immer nach hinten durch gehen und die Türbereiche frei halten
-erst alle Sitzplätze benutzen und dann Stehplätze benutzen (dies habe ich schon häufiger in diesem Thema kritisiert: Verhalten von anderen Fahrgästen, da viele die Gänge bzw. den Türbereich blockieren, obwohl noch reichlich Sitzplätze vorhanden sind und somit die weiteren Fahrgäste es schwierig haben in den Bus zu kommen.)

Damit die Fahrgäste sich auch gleichmäßig im Bus verteilen, erst alle Sitzplätze und dann die Stehplätze genommen werden, sollten die Fahrgäste durch automatische Ansagen wie z.B. "Sehr geehrte Fahrgäste. Bitte verteilen Sie sich im gesamten Bus gleichmäßig und gehen auch nach hinten durch. Bitte benutzen Sie erst alle Sitzplätze, bevor Sie die Stehplätze benutzen. Den Türbereich halten Sie nach Möglichkeit frei. Vielen Dank."

Damit meine ich auch, dass das der vorne Einstieg schon funktionieren würde, wenn sich die Fahrgäste wirklich 100% korrekt verhalten, da dies aber nicht geschehen wird, wird der Einstieg vorne au lange Sicht scheitern.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Das ganze ist doch eh schwachsinn. In den Städten, in denen das eingeführt wurde, wurde es auch wieder abgeschafft. Es hat einfach nur zu mehr stress und Verspätungen geführt.
Aber wem wundert es, das so viele schwarz fahren? Die Fahrkarten sind unverschämt teuer und wenn man mal irgendwann in 50 Jahren erwischt wird sind 40€ doch Peanuts.

-
Zitat
Norderstedt

Damit meine ich auch, dass das der vorne Einstieg schon funktionieren würde, wenn sich die Fahrgäste wirklich 100% korrekt verhalten, da dies aber nicht geschehen wird, wird der Einstieg vorne au lange Sicht scheitern.

Wenn sich alle Fahrgäste wirklich 100-prozentig korrekt verhalten würde, braucht man auch keinen kontrollierten Vordereinstieg, dann hätte ja jeder eine gültige Fahrkarte...
Zitat
mönckeberg
Moin Forum

Auf der Rückfahrt komme ich so ca. 1 - 2 die Woche erst gar nicht mit, weil die Leute nicht nach hinten durchgehen. Wenn man Glück hat, ruft der Fahrer: Bitte nach hinten durchgehen. dann gehen alle einen halben Mter weiter und es kommen noch 1 - 2 Leute mehr mit.

So viel Unmut für heute

Ich habe dies mal offiziell beim HVV bei der letzten Pressekonferenz nachgefragt was man dann machen soll. Man soll den Busfahrer bitten das er die Fahrgäste auffordern soll nach hinten durchzugehen.

Mein Kommentar: Wenn das nicht klappt, vorne in der Tür stehen bleiben, wenn hinten noch Platz ist und man blos nicht mitkommt weil alle vorne im Weg stehen, habe ich dann den Anfangsverdacht des Verstoßes gegen die Beförderungspflicht.

Heute habe ich mir das ganze mal genau angesehen. Einige Busfahrer haben keine Lust und lassen Fahrgäste auch hinten einsteigen ohne sich die Karten zeigen zu lassen. Die Verspätungen lagen in der Regel so bei 2 bis 3 Minuten in Einzelfällen auch mal 5 Minuten, zahlreiche Anschlüsse wurden verpasst. Hier kann man ggf. natürlich die HVV-Garantie in Anspruch nehmen. Viele Busfahrer waren sehr gereizt. Andere Busfahrer nahmen es ganz genau, eine Fahrerin machte vorne nur eine Tür auf. Zwei Busfahrer pampten mich an weil ich meine Karte mehr als vorschriftsgemäß vorzeigte (andere würden nämlich rumpampen sie noch nicht gesehen zu haben) und beim Fahrer die Karte erstmal ins Portmonee steckte und das Portmonee dann in die Hosentasche und erst danach weiter ging. Aufgefallen war mich auch das in Hochhaussiedlungen nicht so genau kontrolliert wurde, besonders bei Jugendlichen mit Agressionspotenzial. Eine Fahrerin machte die hinteren Türen geradezu gewaltsam vor ein- und aussteigen wollenden Fahrgästen zu, damit die Einsteiger nach vorne kommen. Ansonsten wurden auffällig viele Einzelkarten gelöst, was auch zu Verspätungen führte.

Der ganze Vorne Einstieg wird zeigen das dass modernste Bussystem Europas doch nicht so modern ist und die Busbeschleunigung nur heiße sozialdemokratische Luft ist. Viele Buslinien leisten halt Straßenbahnersatzverkehr, man möge sich nur mal vorstellen wenn die Bremer oder Dresdener Straßenbahn in Straßenbahnen den Vorne Einstieg einführen würden, das ist mit zahlreichen Hamburger Buslinien vergleichbar. Vorne Einstieg bei Straßenbahnen kenne ich nur bei der Kirnitzschtalbahn und die fahren mit Zweiachsern...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.03.2012 17:17 von Lars Brüggemann.
Tja,

Habe dann auch den ersten Tag mit dem Vorneeinstieg hinter mir...

Tja, wie aus dem Thread "Passagierzahlen für einzelne Buslinien" bekannt, bin ich Nutzer der oft überfüllten Linie 292.
Heute morgen lief alles Reibungslos und ohne größere Verzögerungen, aber heute Nachmittag zur HVZ hatte der Bus richtunh Ochsenzoll ab Lufthansa Basis schon verspätung da s dort eine größere Anzahl Fahrgäste zugestiegen ist. Ab Langenhorn Markt lag die Verspätung laut FIMS Anzeige am Langenhorner Markt bei 4 min. ( unser Bus stand auf der Anzeige mit sofort, der nächste in 6 Minuten).

Bin mal gespannt wie sich das entwickelt.
Also ich muss sagen, als ich heute von der LH Basis mit der 23 heim gefahren bin, hat sich jeder an die Regelung gehalten. Allerdings - wie hoffentlich ja jeder weiß, wollten alle Alsterdorf vorne aussteigen um die U Bahn zu bekommen. Ich gebe nebenbei zu leider gehörte ich auch zu den Stauverursachern ;) nur eine etwas freundlichere ältere Dame war so nett den Busfahrer darauf hinzuweisen: Zitat: "An das hintenaussteigen hält sich ja wohl keiner."

Aber der Bus hatte trotz der neuen Regelung keine Verspätung!!
Das mit dem hinten aussteigen ist auch unsinnig. Was ist mit dem Angebot "Aussteigen zwischen den Haltestellen"? Da muss man doch vorne raus..

-
Leute, das wird sich schon zurecht laufen, macht Euch man keine Sorgen.
Und auch Deniz90 wird sich ans tägliche "foltern" gewöhnen... ;-)


Zitat
Deniz90
Das mit dem hinten aussteigen ist auch unsinnig. Was ist mit dem Angebot "Aussteigen zwischen den Haltestellen"? Da muss man doch vorne raus..

Normale Haltestelle = hinten raus
Ausstieg dazwischen = vorne raus

Ist ganz einfach. Man benötigt nur einen klitzekleinen Rest eigene Flexibilität.


Zitat
Lars Brüggemann
...und beim Fahrer die Karte erstmal ins Portmonee steckte und das Portmonee dann in die Hosentasche und erst danach weiter ging.

Und Du wunderst Dich über Verspätungen...
Zitat
Erol
Andere Frage: wenn die Linien 4,5, und 6 ausgenommen werden - was ist mit dem 109er? Der ist bisweilen auch brechend voll und verspätungsanfällig.
Und diese Frage hab ich mir nicht ausgedacht - die habe ich öfters in der City gehört.

Vermute eine Abwägung zwischen Chancen und Risiko, soll heißen zwischen Merkbarkeit und möglichen Verspätungen.
Neben dem 109er gibt es auch andere schwierige Linien, teilweise nur über wenige Haltestellen.

Das ganze wird sich überwiegend einrenken und einzelne Fahrzeiten werden dann halt angepasst und die Haltestellenaufenthalten an den großen Busumsteigeanlagen verlängert. Die Fahrzeiten sind eh' schon eine Mischung aus möglichen Ampelphasen und Länge des Fahrgastwechsels, Stauanfälligkeit, etc..

Interessant finde ich, dass die 3 - die erste Linie im modernsten Bussystems seit Menschen Gedenken - nicht ausgenommen wird.
Da jede Beschleunigung auch mit abfallenden Signalen arbeitet (immer dann, wenn der Bus eben nicht planmäßig vorbeirauscht, z. B. durch Verlust, Stau oder längeren Haltestellenaufenthalt), macht es sich der Senat selber schwer. Denn neben planmäßiger Fahrzeit wird sicherlich auch die Pünktlichkeit bewertet.
Auch ich war heute Nachmittag im HVV unterwegs. Mein erster vorne Einstieg war um 15.47 Uhr die Linie 23 Uhr ab Alsterdorf Richtung Billstedt. Dieser Bus hatte drei Minuten Verspätung, der nachfolgende Bus war direkt dahinter. In Barmbek kam der Bus mit 4 Minuten Verspätung an. Jedoch ist es bei der dieser Buslinie solche Verspätung nichts ungewöhnliches und muss daher nicht mit dem vorne Einstieg zu tun haben, denn diese Verspätungen und das zwei Busse gleichzeitig kommen, gab es in der letzten Zeit schon genügend.

Dann habe ich um gegen viertel nach vier am Nachmittag die Buslinie 7 ab Barmbek genommen. Diese fuhr sogar eine Minute zu früh ab und kam am Cesar-Klein-Ring auch eine Minute zu früh an. Dies erstaunte mich schon, da sich alle an den vorne Einstieg gehalten hatten und der Bus mit zeitweilig 50 Fahrgästen sehr voll war. In Barmbek sind mir Mitarbeiter der Hochbahn aufgefallen, die dafür sorgten, dass die Fahrgäste bei Buslinien die dort ankommen und weiter fahren (das heißt, Busse die dort nicht beginnen und wo man theoretisch hinten Einsteigen könnte) auch vorne Einsteigen.

Die Buslinie 26 ab Cesar-Klein Ring Richtung Rahlstedt war auch sehr pünktlich und bis Steilshooper Allee sogar leicht zu früh, hielt aber dort so lange, bis der Bus pünktlich abfuhr. Die Buslinie 8, die ich gegen viertel vor fünf genommen hatte, kam mit einer Minute Verspätung an und bekam bis Wandsbek-Markt noch eine weitere Minute Verspätung hinzu, was aber daran lag das dieser Bus ab Wandsbeker Straße sehr voll war und viele Fahrgäste vorne stehen blieben, sodass der Busfahrer die Fahrgäste erst auffordern musste, nach hinten (dort war noch Platz) durchzugehen. Dies taten die Fahrgäste aber kaum. Hier stiegen einige Fahrgäste auch hinten ein, aber dies war wegen der Fülle nicht verwunderlich.


Um kurz vor halb sechs Uhr abends habe ich die Buslinie 3 ab Holstenstraße Richtung Schenefelder Platz genommen. Dieser hatte 4 Minuten Verspätung, sodass der nächste Bus auch hier direkt dahinter war und uns auch bis Bahrenfeld, Trabrennbahn überholte. Bis Achtern Born kamen keine weiteren Verspätungen hinzu. Hier jedoch gab es noch einige Fahrgäste, die hinten eingestiegen sind und der Busfahrer die Fahrgäste dann auf den vorne Einstieg aufmerksam machte. Jedoch kamen die Fahrgäste wegen der Fülle der Busse nicht nach vorne.

Dann habe ich die Buslinie 21 bis Niendorf Nord genommen. Dort bin ich gegen halb sieben Uhr abends mit einer Minuten Verfrühung angekommen, obwohl wir mit zwei Minuten Verspätung ab Achtern Born fuhren. Hier hielten sich alle an die Regel mit dem vorne Einstieg.

Meine letze Buslinie war dann der 24, der mit einer Minute Verspätung Niendorf Markt Richtung Poppenbüttel abfuhr. Kurz vor sieben Uhr abends kam ich am Langenhorn Markt an, wo ich die Buslinie 24 wegen der dort drei Minuten im Fahrplan eingeplanten Haltezeit pünktlich abfahren gesehen habe. Am Langenhorn Markt musste der Busfahrer noch einen Fahrgast auf das vorne Einsteigen hinweisen, aber dieser zeigte dann natürlich seine Fahrkarte.

Ich konnte zwei Mal die gleiche Sache beobachten, die ich überhaupt nicht verstehe: Die Fahrgäste drückten nicht den Stopp-Knopf und demensprechend machte der Busfahrer die hintere Tür nicht auf, da alle ja vorne Einsteigen. Daraufhin gab es gleich Proteste, warum die hintere Tür nicht geöffnet wird. Jedoch machte der Fahrer die Tür nach einer weile dann auf. Beim zweiten Mal hate der Fahrer ziemlich viel Glück, dass der Busfahrer überhaupt an der Haltestelel gehalten hatte, denn dort stand noch nicht Mal ein Fahrgast. In diesem Fall kann ich die Fahrgäste überhaupt nicht verstehen und finde, dass sie nicht sofort mekeren sollen.

Mein Fazit: Ich bin beeindruckt, wie viele Fahrgäste sich von Anfang an den vorne Einstieg halten. Doch dies liegt auch an der guten Informationspolitik der Hochbahn und PVG durch die vielen Ansagen und Hinweise an die Haltestelle und die Dynamischen Anzeigetafeln. Dass sich durch den vorne Einstieg die Fahrzeit verlängert, konnte ich heute auch nicht beobachten. Natürlich kann dies vereinzelt vorkommen, aber sind nicht alle Verspätungen auf den vorne Einstieg zurück zu führen. Mal sehen wie es morgens wird, wenn die Ferien vorbei sind und dann noch die Schüler dazu kommen. Heute war ich jedenfalls positiv beeindruckt.

Hier ist der Bericht vom Hamburg Jorunal des NDR dazu: Einsteigen nur vorne

Hier erzählt ein Busfahrer, dass er sieben Minuten Verspätung hatte, was unter anderem daran lag, dass mehr Fahrkarten verkauft worden. Jedoch wird auch gesagt, dass die Fahrgaste, die überascht vom vorne Einsteig sind und sich heute eine Fahrkarte daher kauften, wohl möglich dann auch ein ABO kaufen werden. Die intervieten Fahrgäste sehen der Sache gegenüber auch positiv.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.03.2012 21:49 von Norderstedt.
Zitat
Norderstedt
Ich konnte zwei Mal die gleiche Sache beobachten, die ich überhaupt nicht verstehe: Die Fahrgäste drückten nicht den Stopp-Knopf und demensprechend machte der Busfahrer die hintere Tür nicht auf, da alle ja vorne Einsteigen.

Das habe ich heute auch erlebt. Darauf wäre ich nie gekommen, dass das ein "Problem" werden könnte. Es scheinen auf den gut frequentierten Linien viele Leute bisher den Stopp-Knopf wohl einfach nie gedrückt zu haben, weil der Bus sowieso an jeder Haltestelle hielt und alle Türen geöffnet hat. Jetzt bleibt die Tür zu und es wird zunächst wild auf den nächstgelegenen Knopf gedrückt (vermutlich ein Reflex aus den Gelenkbussen, um die Tür zu öffnen). Dann kommt irgendwann, oft wenn der Bus schon wieder anfährt, der mehr oder weniger freundliche Ruf nach vorne.

Heutige Reaktion auf die erzieherische Maßnahme eines Fahrers, der die Hintertür erstmal geschlossen ließ (trotz Stopp-Knopf): "Mach endlich die Tür auf, Dödel!". Und heute Morgen im Radio sagte noch jemand Offizielles, der persönliche Kontakt zwischen Fahrer und Fahrgast würde nun befördert...
Zitat
Deniz90
Das heißt, statt die Fahrkarte anzuschauen werden Fahrgäste gezählt..

Nein. Bei der Anfahrt auf die Haltestelle wird kurz abgeschätzt, wie viele Personen da stehen und wenn da 3,14 * Daumen / Auge weniger als 10 Personen stehen, bleibt die hintere Tür geschlossen. Stehen da 3,14 * Daumen / Auge mehr als 10 Personen, wird die hintere Tür geöffnet.

Zitat
Thorsten Techentin
Diese Aussage stimmt im Großen und Ganzen. Daraus lässt sich jedoch nicht schlussfolgern, dass ab 10 Fahrgästen hinten eingestiegen werden darf, nur weil es dann länger dauern würde als vorher.

Nein, ich meine damit, dass es dann schneller gehen würde, wenn bei stärkerem Andrang (+10 Personen) der Einstieg an allen Türen erlaubt würde.

Zitat
Jan vdBk
Und zu der Sache, dass man erst hinten einsteigen soll, wenn der Fahrer dazu auffordert: Das ist ja wohl ein Witz, da die Busse keine Außenlautsprecher haben!

In anderen Städten haben die Busse es bereits. Dort wird auch aufgezeichnet und ausgewertet, wann und wo die Busfahrer die Regelung nach eigenem Ermessen aussetzen und entsprechend der Häufigkeit wird an diesen Stellen der Prüfdiensteinsatz intensiviert.

Jetzt meine Beobachtung aus Norderstedt auf den Linien 293/393, 493, 494:

Morgens 494 07:05 von Waldstraße nach UA Norderstedt-Mitte
Der Andrang ist geringfügig geringer als sonst, einige Jugendliche aus den weißen Hochhäusern an der Waldstraße, die sonst auch immer mit dem 494 um 07:05 gefahren sind, kommen jetzt mit den Fahrrädern aus den Hochhäusern raus und schwingen sich auf ihre Drahtesel anstelle wie bisher zur Bushaltestelle zu gehen und mit dem 494 um 07:05 zu fahren. Dennoch stehen noch knapp 10 Personen an der Haltestelle. Um 07:05 kommt der Bus pünktlich. Alle Leute holen ihren Fahrausweis raus und gehen unverzüglich zur vorderen Tür, die hintere Tür bleibt verschlossen. Innen ist der Bus erstaunlich leerer als sonst, die allmorgendlich bekannten Gesichter der vielen Jugendlichen, die sonst immer mit diesem Bus gefahren sind, sieht man auf der Fahrt nach Norderstedt-Mitte aus dem Bus heraus mit dem Fahrrad fahren. An der Haltestelle Friedrichsgaber Weg (Mitte) war ich gespannt, ob die VHH-PVG den Prüfdienst in den Bus schickt, was die VHH-PVG an dieser Stelle um diese Zeit schon sehr häufig getan hat, aber heute war das rot-silberne Betriebsfahrzeug der VHH-PVG nicht an dieser Haltestelle.

Morgens 393 07:09 von UA Norderstedt-Mitte nach Stormarnstraße
Der Andrang ist so groß wie immer (+10 Personen). Ich war gespannt, ob der Busfahrer die Regelung nach eigenem Ermessen aussetzt, aber das war nicht der Fall. Die hintere Tür blieb verschlossen, die ganze Traube von gefühlten 20-30 Personen stieg ausnahmslos vorne ein. In dem Bus saß auf dem Einzelplatz gleich hinter der Tür ein Mitarbeiter der VHH-PVG mit Prüfausweis an der Jacke, der zusätzlich mit kontrollierte und somit die Fahrerin deutlich spürbar entlastete. Als am Harksheider Markt ein Teil der Fahrgäste ausstieg, ging der Prüfer zu hinteren Tür und bewachte diese. Als eine ältere Dame plötzlich mit dem Fahrausweis in der Hand von der vorderen zur hinteren Tür ging und an der hinteren Tür einstieg, wurde diese vom Prüfer sogleich kontrolliert und ermahnt: Da Sie mir sofort Ihren Fahrausweis zur Kontrolle hingehalten haben, ist das jetzt in Ordnung, dass Sie an der hinteren Tür eingestiegen sind. Aber nächstes Mal bitte vorne beim Fahrer einsteigen und Fahrausweis vorzeigen, da der Einstieg an der hinteren Tür seit heute nicht mehr gestattet ist.

Nachmittags 493 16:06 von Gewerbegebiet Stonsdorf nach UA Norderstedt-Mitte
Der Andrang ist so groß wie immer (+10 Personen). Auch hier war ich gespannt, ob der Busfahrer die Regelung nach eigenem Ermessen aussetzt, aber das war nicht der Fall. Die hintere Tür blieb verschlossen, die ganze Traube von gefühlten 20-30 Personen stieg ausnahmslos vorne ein. Der Fahrer sah sich die Fahrasuweise sehr genau an -> leichte Verspätung, die aber durch Durchfahrt an allen Haltestellen bis Langenharmer Ring wieder gut aufgeholt werden konnte. In Langenharmer Ring stiegen einige Fahrgäste aus, der einzige an der Haltestelle stehende Fahrgast stieg hinten ein und wurde vom Fahrer ermahnt und nach vorne gerufen: Achtung, ein kurzer Hinweis an den soeben an der hinteren Tür eingestiegenen Herrn mit der schwarzen Jacke und der schwarzen Mütze: Seit heute ist es nicht mehr gestattet, an der hinteren Tür einzusteigen. Aus diesem Grunde kommen Sie bitte nach vorne und zeigen Sie Ihren Fahrausweis vor oder kaufen einen solchen. Der Herr kam dieser Aufforderung nach und zeigte dem Fahrer seinen Fahrausweis. Daraufhin meinte der Fahrer, dass das jetzt in Ordnung sei, aber der Herr in Zukunft immer vorne einsteigen und seinen Fahrausweis vorzeigen soll, da der Einstieg an der hinteren Tür unter Umständen als Schwarzfahren gewertet werden könnte und dann 40 € fällig werden können.

Nachmittags 494 16:32 von UA Norderstedt-Mitte nach Harckesstieg
Auch hier war der Andrang so wie immer (gefühlte 10-20 Personen). Es wurde nur die vordere Tür geöffnet, alle Leute stiegen vorne ein und zeigten ihren Fahrausweis vor. Nachdem die meisten Fahrgäste eingestiegen waren, öffnete der Fahrer die hintere Tür für eine ältere Dame mit Rollator. Dieses Mal stand der VW-Bus der VHH-PVG-Betriebslenkung auf dem Busbahnhof in Norderstedt-Mitte und an jedem Bussteig waren auch 2 VHH-PVG-Mitarbeiter mit Prüfausweis an der Jacke zugegen und beobachteten gezielt die hinteren Türen. So auch bei mir am 494. Als die ältere Dame mit dem Rollator zum 494 kam stellten sich die 2 Prüfer vor die hintere Tür, der Fahrer machte die hintere Tür auf. Die Dame zeigte den Prüfern ihren Fahrausweis, die Prüfer halfen der Dame in den Bus hinein und gaben dem Fahrer ein Handzeichen, dass sie den Fahrausweis der Dame gesehen haben, worauf der Fahrer ebenfalls per Handzeichen antwortete. Ein junger Mann, der ebenfalls noch an der hinteren Tür einsteigen wollte, wurde von den Prüfern nach vorne geschickt. Bei der Abfahrt beobachtete ich noch, dass die Prüfer an einem anderen Bussteig noch einen jungen Mann aus dem rausgeholt haben, der versucht hatte, noch durch die geöffnete hintere Tür in den Bus zu gelangen. Was die Prüfer genau mit diesem jungen Mann gemacht haben, konnte ich nicht weiter beobachten, da mein Bus dann los gefahren ist. Möglicherweise könnte das eine Erhebung von 40 € gewesen sein, aber das habe ich nicht mehr gesehen.

Soweit meine Beobachtung vom 1. Tag des ganztägig kontrollierten Vorneeinstiegs in Norderstedt-Mitte.
Zitat
Pommes Schranke

Zitat
Lars Brüggemann
...und beim Fahrer die Karte erstmal ins Portmonee steckte und das Portmonee dann in die Hosentasche und erst danach weiter ging.

Und Du wunderst Dich über Verspätungen...

Nein ich wunder mich nicht über Verspätungen bei dem Vorne Einstieg, dort rechne ich mit Verpätungen. Ich habe mich vorschriftsgemäß nach § 4 der HVV-Beförderungsbedingungen verhalten, dort steht unter: "(3) ...Jeder Fahrgast ist verpflichtet, sich im Fahrzeug stets einen festen Halt zu verschaffen". Das wäre mir nicht möglich wenn ich durch den anfahrenden Bus gehe, meine Fahrkarte ins Portmonee stecke, das Portmonee dann in die Hosentasche, dann habe ich nämlich keine Hand frei um mich sicher festzuhalten. Schließlich zeige ich ja auch meine Fahrkarte ordnungsgemäß vor ohne mich darüber zu beschweren.

Super finde ich diesen Text von Jan-Geert zu dem Thema:

[www.blockstelle.de]
Zitat
Ringbahn
Sinnvoller wäre es gewesen, mehr Kontrollen durchzuführen und dass die Kontros ausschließlich IN ZIVIL arbeiten statt für jeden Schwarzfahrer erkennbar uniformiert.

Heute haben die PVG-Piranhas Karneval nachgefeiert... eine Truppe lief als "Rotjacken" rum, wie es sie vor längerer Zeit mal in den S-Bahnen gab. Es waren keine PVG-Logos auf den Jacken. Aber eingefleischte ÖPNV-Nutzer kennen die Visagen...

Habe sie Trabrennbahn (BAT) gesehen.
Da ich sie dort mehrfach stehen sah, sind die Herrschaften wohl immer nur ein Stück mitgefahren und mit dem nächsterreichbaren Bus wieder zurück.

Gruß Ingo



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.03.2012 00:09 von INW.
Ganz gut zusammengefasst hat es Herr Zierke hier:
[groups.google.com]

Ich finde es einfach nur lästig, die Karte vorzeigen zu müssen. Klar, "es ist doch kein Problem" usw., aber einfach nicht nachdenken zu müssen, wenn man gerade irgendeine Mail oder Webseite liest, ist schon angenehmer als das Telefon zu verstauen, die Karte herauszuholen und wegzustecken und dann wieder das Telefon rauszukramen. Vor allem denke ich auch gerade daran, wie oft ich schon (von hinten) zum Bus gerannt bin, weil dieser eigentlich abfahrbereit war. Oftmals wurde bei Dreitürern dann hinten die Tür schon geöffnet, sobald der Fahrer mich gesehen hat. Ich war dann auch schnell drin. Ich fürchte, dass ich nun beim Einstieg vorn vielleicht nicht mehr darauf hoffen darf, dass der Fahrer noch wartet, denn erstens bin ich weiter weg und zweitens muss ich dann noch die Fahrkarte rauskramen.

Eine Sache, die mich manchmal übrigens stört, sind Fahrer, die schon beim Kassieren losfahren. Erstens gucken sie dann selbst nicht so stark auf die Straße und zweitens steht da ja auch noch der Fahrgast, der dann Karte oder Geld wegstecken muss, während der Bus schon fährt.

Und zuletzt noch: ich war letzte Woche in Göttingen. Dort muss man auch vorne einsteigen ("vorn ist fair"). Es gibt dort Streifenkarten, sodass man z.B. einen Streifen im Bus stempeln kann. Wir sind zwar vorn eingestiegen, der Bus war voll und es musste zum Durchgehen aufgefordert werden, jedoch überprüft wurde nicht. Wie auch, wenn man erst in der Mitte des Busses stempeln kann?

Ich frage mich die ganze Zeit, warum es nicht mehr Kontrollen gab. Ich wurde in HH noch nie im Bus kontrolliert (wohne hier seit 2001 und nutze seit 2009 täglich 2x einen Metrobus). Kein Wunder, dass dann irgendwann die Schwarzfahrerquote steigt!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.03.2012 00:30 von Raubtier.
So, nach 10 Stunden Fahrt auf der Linie 118 bin ich erstaunt, wie gut der "Einstieg vorne" doch funktioniert hat.
Das hätte ich wirklich nicht gedacht!
Gut, es gab keinen Schülerverkehr, und ansonsten ist ja auf der 118 auch nicht grade der Bär los, aber tatsächlich sind innerhalb dieser 10 Stunden nur ganze 3 (!!) Fahrgäste hinten eingestiegen. (2 hatten ihre Karte angeblich in einer anderen Jacke und eine Dame hatte einfach nicht daran gedacht, dass schon der 05.03. ist)

Ansonsten standen alle anderen Fahrgäste brav vorne am Haltestellenmast und sind auch vorne eingestiegen. Ich hatte auch keine Verspätungen.
Wandsbek-Gartenstadt bin ich einfach eine Minute früher an die Haltestelle gefahren, dann war das auch kein Problem.
Cesar-Klein-Ring war es wie fast immer ein wenig voller, aber auch das hat gut geklappt. Hier konnte man auch deutlich beobachten, dass der Fahrgastwechsel wirklich schneller abläuft, wenn vorne ein- und hinten ausgestiegen wird.

Einzig in Rübenkamp meinte eine jüngere Dame das Lamentieren a`la "Das klappt doch nie.. Das ist doch voll der Schwachsinn.. etc.." anfangen zu müssen.
Noch bevor ich sagen konnte "Nö, das klappt wunderbar..." ertönte von weiter hinten aus der anstehenden Menschenmenge ein kerniges "Nu fang hier mal nich an zu diskutieren!" - und die Situation war auch bereinigt :-)

Heute fahre ich die 112. Mal sehen, wie es da funktioniert.
Zitat
Andrako
So, nach 10 Stunden Fahrt auf der Linie 118 bin ich erstaunt, wie gut der "Einstieg vorne" doch funktioniert hat.
Das hätte ich wirklich nicht gedacht!
Gut, es gab keinen Schülerverkehr, und ansonsten ist ja auf der 118 auch nicht grade der Bär los, aber tatsächlich sind innerhalb dieser 10 Stunden nur ganze 3 (!!) Fahrgäste hinten eingestiegen. (2 hatten ihre Karte angeblich in einer anderen Jacke und eine Dame hatte einfach nicht daran gedacht, dass schon der 05.03. ist)

Ansonsten standen alle anderen Fahrgäste brav vorne am Haltestellenmast und sind auch vorne eingestiegen. Ich hatte auch keine Verspätungen.
Wandsbek-Gartenstadt bin ich einfach eine Minute früher an die Haltestelle gefahren, dann war das auch kein Problem.

Wird den auch in dem internen Fahrplan eine Minute mehr an der Anfangshaltestelle für das eher an die Haltestelle fahren eingerechnet oder hat der Busfahrer dann eine Minute weniger Pause?

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat
Norderstedt
Wird den auch in dem internen Fahrplan eine Minute mehr an der Anfangshaltestelle für das eher an die Haltestelle fahren eingerechnet oder hat der Busfahrer dann eine Minute weniger Pause?

Nein, die Fahrzeiten haben sich nicht geändert.
Wenn man eine Minute früher an die Haltestelle fährt, hat man eben eine Minute weniger Pause.
Dafür macht man sich aber auch weniger Stress, das gleicht die verlorene Minute dann wieder aus :-)
Heute den zweiten Tag mit der M26 Cesar-Klein-Ring - Rübenkamp gefahren, wieder knappe 6 Minuten Verspätung bei Abfahrt in Ckr und Ankunft in Rp. Dies ist ein deutlicher Unterschied zu den üblichen 2 - 3 Minuten Verspätung. Eine positive Sache die ich dem ganzen Abgewinnen kann: man muss nun nicht mehr wie sonst 10 Minuten auf die Bahn warten (vor der Nase weggefahren, weil 2-3 Minuten Verspätung + 3 Minuten Umsteigezeit = Verpasst) sondern nurnoch 5-7, je nachdem wie gemütlich man zum Bahnsteig läuft. Wenn die M26 nun verlässlich immer 5-6 Minuten zu Spät kommen würde wäre das ja Perfekt! Die S1 hat man eh sogut wie nie bekommen ... Das man sie mit rennen noch bekommt ist nun aber ausgeschlossen ...
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