Wenn die Berliner S-Bahn eine Einzelanfertugung ist, dann ist ein Anzug aus dem Kaufhaus, den ich wegen meiner Plauze in die Änderungsschneiderei (Beine zu lang) gegeben habe, ein Maßanzug!
Sämtliche Einzelkomponenten der S-Bahn gibt es von der Stange, die Wagenkastenbreite ist EBO-typisch und gibt es auch bei manchen U-Bahnen, die Stromschiene ist weltweiter U-Bahnstandard, das Stromsystem ebenso und die Einstiegshöhe auch. Das heisst, man kann untenrum im Prinzip Standardlösungen anwenden!!
Ob man wirklich dadurch mehr Geld ausgeben muss, dass man bei einer bestehenden Tw-Konstruktion den Trafo und den Gleichrichter rausschmeißt, den Strom von der Stromschiene direkt in den bisherigen Gleichstrom-Zwischenkreis einspeist und das Fahrzeugdach einer bestehenden ET-Kostruktion durch ein wesentlich einfacheres und leichteres Dach, das keine Lasten tragen muss, ersetzt? Man kann dann sogar bei den Wänden noch etwas Material einsparen, weil das Dach ja oben leichter ist!
Da im Schienenfahrzeugbau nichts vollautomatisch hergestellt wird, sind Modifikationen nicht so aufwändig wie beim Automobilbau, wo für jede Modifikation die Produktionsstraße umgebaut werden muss. Stückzahleneffekte sind bei dieser Bauweise auch nicht so groß wie beim Automobilbau, auch wenn die Ingenieurleistung dann auch eine geringe Stückzahl an Fahrzeugen umgelegt werden muss.
Außerdem sind die Vollzüge der Bundes-S-Bahnen kürzer als die Berliner und die Langzüge deutlich länger als die Berliner Vollzüge, wenn man also nicht überall die Bahnsteige verlängert, dann würde eine Wechselstrom-S-Bahn weniger Leute transportieren können als die jetzigen Gleichstrommodelle, oder man hätte wieder keinen bundeseinheitlichen Wagenkasten.
Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!