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Busbeschleunigungprogramm
geschrieben von SD200 
Zitat
selle_royale_naturale
Eine möglicherweise dumme Frage:
Wieso kann man die Buslinien M49, X49 und X34 auf der Heerstraße nicht auf den Seitenstraßen fahren lassen? Dort gilt zwar Tempo 30, ließe sich aber bestimmt mit einer Sondergenehmigung für Busse ändern. Man müsste zwar Haltestellen samt Buchten neu bauen, aber so würde der Bus in der Heerstraße nicht in den all so oft entstehenden Stau geraten und die Autofahrer wären auch glücklich, oder?

Darf ich dich kurz um den Hintergrund deiner Frage fragen? Weil: Du hast eine Lösung und präsentierst uns die hier. Ich würde aber gerne wissen, für welche Problemstellung deine Lösung gehören soll.

Die technische Umsetzbarkeit dieser Lösung ist dir ja mehr oder weniger beantwortet worden. Ich nehme mal an, dass du gern die auf der Heerstr. verkehrenden Buslinien beschleunigen möchtest. Ob deine vorgeschlagene Lösung die sinnvollste ist, diskutiert sich aber auf einem anderen Niveau.

Ich gebe mal nur eine Anregung: Ein Stau besteht aus einer Häufung von Autos, wissenschaftlicher ausgedrückt aus Motorisiertem Individualverkehr (MIV). Ist der Rückzug von ÖPNV (auch kleinräumig wie die Heerstr.) denn ein geeignetes Mittel, den MIV-Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen zu senken? Wäre es nicht sinnvoller, wenn der MIV schon ein Problem darstellt, nicht genau dort anzusetzen und irgendetwas mit dem MIV zu machen? Oder wie wäre es alternativ den ÖPNV so sehr zu attraktivieren, und zwar auf eine Art, die ihn unabhängig vom Straßenverkehr werden lässt? Ich denke da z.B. an eine Straßenbahntrasse mit eigenem Gleiskörper.

Folgendes habe ich einmal selbst erlebt:
Ich habe mal in der Uni einen Vortrag zum Thema "Technische Machbarkeit einer Verbindungskurve von der U55 zur U6 im Bereich Gendarmenmarkt" gehört, eine Vorstellung einer Bachelorarbeit eben. Der Vortragende nahm dabei eine Planungslinie Hauptbahnhof – Britz Süd an. Im Anschluss daran regte ein älterer Zuhörer eine Verlängerung dieser Planungslinie über Gleise der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn an, da dort seiner Meinung Potential vorhanden sei. Dieser Herr hat den Inhalt der Arbeit nicht verstanden. Um die Sinnhaftigkeit der vorgestellten Lösung ging es gar nicht, da keine Notwendigkeit, keine Problemstellung vorhanden war ("Mit welcher Strecke sollte die U55-Stummelstrecke in Zukunft verbunden werden?" zum Beispiel wäre eine solche gewesen).

Wie du siehst ist das verdrehen von Problem und Lösung ein häufiger Irrtum. Ich möchte dir deswegen keinen Vorwurf machen, sondern nur einige Anregungen mitgeben.

In diesem Sinne wünsche ich mir und uns allen ein Beschleunigungsprogramm im Senat, welches zu einem guten Konzept zum Ausbau der Straßenbahn in den momentan straßenbahnlosen Teilen Berlins führt. Busse sind ja richtig und wichtig, aber Straßenbahnen sind richtiger und wichtiger.

Viele Grüße
MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Gibt es eine Statistik zur Pünktlichkeits verbesserung in Berlin an Vorrangschaltungen? zzb wie viel Liter Pro jahr so eingespart werden könnten usw?
Zitat
SD200
Gibt es eine Statistik zur Pünktlichkeits verbesserung in Berlin an Vorrangschaltungen? zzb wie viel Liter Pro jahr so eingespart werden könnten usw?

Es geht nicht vorrangig um die Energieeinsparung, die den hohen Aufwand der BVG für die Finanzierung des Neubaus von Lichtzeichenanlagen auch nicht entfernt decken könnte.
Ziel ist nur die Reduzierung der Fahrzeit, was zu einem geringeren Bedarf an Fahrzeugen und Fahrpersonalen führt. Bei der Straßenbahn konnte man (auch in Verbindung mit kürzeren Wendezeiten) um die Jahrtausendwende herum auf vielen Linien Umläufe einsparen und höhere Reisegeschwindigkeiten erreichen. Im Gegenzug führen auch schon kleinere Unzulänglichkeiten (z.B. ausgeschaltete verkehrsabhängige Steuerung (VA) an einzelnen Knoten) zu Verspätungen, die an den Endpunkten nicht mehr aufgeholt werden können und zu Umlaufkürzungen und damit höheren Ausfällen führen.

Interessant hier ein kürzlich veröffentlichtes Dokument des Berliner Abgeordnetenhauses, das sogar ein paar Zahlen enthält:
[www.parlament-berlin.de]
Zitat

Frage 16: Welcher wirtschaftliche Schaden ist für die BVG entstanden, die aufgrund längerer Fahrzeiten mehr Züge und mehr Personal benötigt?

Antwort zu 16.: Nach Angaben der BVG wurden zum 02.06.2008 auf der Linie M4 an folgenden Knoten Fahrzeitanpassungen vorgenommen:
• Spandauer Str./Marienkirche > S+U Alexander-platz/Gontardstr. Plus 1 Minute (Tagesverkehr mit Berufsverkehr)
• Spandauer Str./Marienkirche > Hackescher Markt Plus 1 Minute (Tagesverkehr mit Berufsverkehr)
• Falkenberger Chaussee/Prendener Str. > Welsestraße Plus 1 Minute (zu jeder Zeit, außer nachts)
Bedingt durch die Fahrzeiterhöhungen musste ein zusätzlicher Linienzug eingesetzt werden, weil die Reduzierung der vorhandenen Wendezeit als Ausgleich für die Fahrzeiterhöhung nicht mehr ausreichte (Mindestwendezeit 4 Minuten). Für den Einsatz dieses Linienzuges fielen nach Aussage der BVG durchschnittlich Kosten von rund 150.000 € pro Jahr an. Der sich ergebene zusätzliche Umlauf verursachte einen zusätzlichen Personalaufwand von ca. 150.000 € (Brutto) pro Jahr.
Die Fahrzeiterhöhung hat der Senat als Aufgabenträger für den ÖPNV über die Zustimmung zum Fahrplanänderungsantrag der BVG genehmigt. Dies wird der BVG mit ca. 36.000 € pro Jahr vergütet.

Drei Minuten Fahrzeit mehr bedeuten also 300.000 Euro Mehraufwand beim Straßenbahnbetrieb, wovon 36.000 Euro vom Aufgabenträger erstattet werden. Der Rest fehlt dann an anderer Stelle oder muss über Kredite finanziert werden.

so long

Mario
@Mario: Die Zahlen waren auf ein konkretes Beispiel, nämlich die M4, gemünzt und nicht allgemeingültig.

Ansonsten lohnt sich die Studie dieser KA. Bei den Antworten kann man sich teilweise nur an den Kopf klatschen.

Frage: Warum gibt es keine Zwischenphase? Antwort: Weil es eine Sonderphase gibt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Von der Umwelt mehr belastung ganz zurschweigen.
Zitat

Trambeschleunigung ist grundsätzlich immer nur soweit möglich, wie es die verkehrlichen Belange aller Verkehrsteilnehmer im Einzelfall zulassen.

Ach es geht um Gleichberechtigung und nicht wie ich irrtümlicherweise immer annahm um Bevorrechtigung...

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Thema Busbeschleunigung? Ganz einfach: Den ganzen Foltereinstiegsquatsch abschaffen. Der Fahrgastwechsel geht eindeutig schneller von statten.
Aber wem sagt man das, Servicewüste Deutschland!

-
Zitat
Jay

Frage: Warum gibt es keine Zwischenphase? Antwort: Weil es eine Sonderphase gibt.

Ähm, ich kenn mich mit Ampeln nicht so aus... Was is'n das? ^^
Zitat
Deniz90
Thema Busbeschleunigung? Ganz einfach: Den ganzen Foltereinstiegsquatsch abschaffen. Der Fahrgastwechsel geht eindeutig schneller von statten.
Aber wem sagt man das, Servicewüste Deutschland!

Was ist für dich Foltereinstiegsquatsch? Ich erlebe es mittlerweile fast tagtäglich, vor allem an Knotenpunkten, daß man

1) als Aussteigender manchmal kaum herauskommt aus dem Bus, weil sich eine Menschentraube an der Mitteltür gebildet hat, die unbedingt hinein wollen, noch ehe man selbst draußen ist (während an der Vordertür kaum noch Leute sind)

2) zweitens als Vorneeinsteiger beim Durchtreten von denen behindert wird, die unbedingt in der Mitte einsteigen müssen. Dazu noch die ständig wachsende Anzahl von Müttern mit Kinderwagen.

Der Fahrgastfluß ist jedenfalls total im Arsch Eimer, seitdem sich ohnehin kaum noch jemand daran hält vorn einzusteigen, wenn die Mitteltür sich öffnet. Zusätzlich bleiben dann noch alle schon im Türbereich stehen, sodaß wegen der Fülle dort an fast jeder Haltestelle die Lichtschranke immer erst nach deutlicher Aufforderung durch den Fahrer (oder andere Fahrgäste ) freigehalten wird, damit sich die Tür auch schließt.

Und das Gegreine von der Servicewüste Deutschland ist auch nicht mehr auszuhalten.
Bestes Beispiel TXL am TXL macht man nur Vorne und ganz hinten auf, verteilen sich die Fahrgäste sehr gut im bus, sobald die Mitteltür auf ist und die Leute dort herein strömen staut es sich an selbiger...
X83er Richtung Lichtenrade am Rathaus Steglitz, M45er Richtung Johannesstift am Rathaus Spandau und 245er Richtung Nordbahnhof am Ernst-Reuter-Platz kannst du da gleich mitreinnehmen - wenn man da beobachtet, was die "Mitteleinsteiger" vor dem Bus und darin so veranstalten, dann fragt man sich jedes Mal, wie Leute mit so einem geringen IQ überhaupt die Haltestelle gefunden haben...
Das problem ist das die leute beim vordereinstieg sich gleich vorne hinsetzen und damit alles aushalten anstatt durch zurgehen.
Zitat
SD200
Das problem ist das die leute beim vordereinstieg sich gleich vorne hinsetzen und damit alles aushalten anstatt durch zurgehen.

Unsinn! Wer sich, sofern Platz ist, gleich vorn hinsetzt, macht den Nachrückenden Platz.... und bitte, benutze ein Rechtschreibprogramm!
Zitat
BV3222
Bestes Beispiel TXL am TXL macht man nur Vorne und ganz hinten auf, verteilen sich die Fahrgäste sehr gut im bus, sobald die Mitteltür auf ist und die Leute dort herein strömen staut es sich an selbiger...

Beim TXL sollte man natürlich auch an den Klassiker denken: Eine Touristen-Familie steigt am Flughafen, Alex oder Hauptbahnhof ein, der Familienvater kauft für sich und seine Familie völlig unwissend beim Fahrer mal wieder irgendwelche Fahrscheine, um sich dann mit seinen zwei großen Koffern DIREKT in Höhe der ersten Sitzreihe hinzustellen. Und dann wundern sie sich, wenn man sich auf eine der Unterwegshalte einfach genervt vorbeischiebt. Meinen Lieblingsspruch ("Da sind 18m Bus vorhanden, die kann man auch ausnutzen!") , wenn ich den TXL einsteige, benutze ich fast jedes Mal, bevor ich mir gemütlich im hinteren Teil des Busses einen Sitzplatz suche. Ich freue mich schon auf den X5 ab 03.06.2012, wenn dieses Phänomen, ENDLICH dauerhaft auf den X7 und X11 übertragen wird.
Zitat
Julian Werner
Da sind 18m Bus vorhanden, die kann man auch ausnutzen!

Der hintere Wagenteil fährt übrigens auch nach $FAHRTZIEL$!
Wenn der freie Einstieg wieder Einzug erhalten würde gäbe es das Problem auch nicht.
Im Gelenkbus kann man überall einsteigen: Tür (1), 2, 3, 4..
Die 1. Tür könnte wunderbar als Ausstieg dienen. So erreicht man defenetiv den Bus der vor einem steht.

Und diese Supermarkt Lichtschranken sollte man am besten auch gleich abschaffen. Die machen nix als Ärger: Steht jemand bei der Tür geht sie nicht zu, will aber tatsächlich noch jemand ein/aussteigen, quetscht die Tür einen ein!
Am besten sind die Türknöpfe die der Fahrer selbst bedienen kann. Dann muss man auch nicht ewig warten bis die Tür irgendwann mal schließt.

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Zitat
Deniz90
Die 1. Tür könnte wunderbar als Ausstieg dienen. So erreicht man defenetiv den Bus der vor einem steht.

Und diese Supermarkt Lichtschranken sollte man am besten auch gleich abschaffen. Die machen nix als Ärger: Steht jemand bei der Tür geht sie nicht zu, will aber tatsächlich noch jemand ein/aussteigen, quetscht die Tür einen ein!
Am besten sind die Türknöpfe die der Fahrer selbst bedienen kann. Dann muss man auch nicht ewig warten bis die Tür irgendwann mal schließt.

Die 1.Tür (beim Fahrer) als Ausstieg ist definitiv genauso indiskutabel wie der Einstieg an den anderen Türen.

Bei der Abschaffung der dämlichen Lichtschranken stimme ich Dir zu. Denken doch ohnehin große Teile der Fahrgäste seit Jahrzehnten, der Fahrer würde die Tür schließen. ("Heh, ich will doch noch raus!")
Zitat

Die 1.Tür (beim Fahrer) als Ausstieg ist definitiv genauso indiskutabel wie der Einstieg an den anderen Türen.

Schon mal mit dem D2U gefahren? ^^
Zitat
Deniz90
Wenn der freie Einstieg wieder Einzug erhalten würde gäbe es das Problem auch nicht.
Im Gelenkbus kann man überall einsteigen: Tür (1), 2, 3, 4..

Täglich am U Johannisth.Ch. Richtung Dahlem beim M11-Gelenkwagen schon zu sehen.

Zitat
Deniz90
Und diese Supermarkt Lichtschranken sollte man am besten auch gleich abschaffen. Die machen nix als Ärger: Steht jemand bei der Tür geht sie nicht zu, will aber tatsächlich noch jemand ein/aussteigen, quetscht die Tür einen ein!

Ein-/Aussteigen im Supermarkt? :-)

Zitat
Deniz90
Am besten sind die Türknöpfe die der Fahrer selbst bedienen kann. Dann muss man auch nicht ewig warten bis die Tür irgendwann mal schließt.
Genau. Wir stellen im Supermarkt jemanden an die Tür der diese manuell schließt.
Dazu noch einen Galoppwechsler um den Hals damit er Kleingeld gibt für die Einkaufswagen. :-) :-)

PS: Was mich auch aufregt: Wenn im Bus schon 2 Kinderwagen sind aber ein dritter
unbedingt noch mit will und sich quer in den Gang stellt und alles versperrt!
Zitat
VvJ-Ente
Zitat

Die 1.Tür (beim Fahrer) als Ausstieg ist definitiv genauso indiskutabel wie der Einstieg an den anderen Türen.

Schon mal mit dem D2U gefahren? ^^

Klar, bin alt genug dafür. Aber da war die vordere Tür auch für den alleinigen Aussieg vorgesehen im Rahmen des sogenannten "Fahrgastflusses". Da ging die Strömung eben von hinten nach vorn. Aber damals gab es ja auch noch Schaffner. Eine höchst empfehlenswerte Einrichtung. ;-))
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