Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 31.07.2015 22:06 |
Zitat
MarkusH.
Zitat
Blaschnak
Ich hätte nicht gedacht, dass Du mit chauvinistischen Argumenten kommst. Warum chauvinistisch? Nun, dass die Heimatmärkte in Italien, Niederlande (übrigens hier äußerst falsch erwähnt!) und Frankreich dem Wettbewerb verschlossen sind schadet vor allem einem: dem dortigen Fahrgast bzw. der dortigen Volkswirtschaft.
Einfluss auf den SPNV/ÖPNV bei uns: keiner (und wenn, dann kein nachteiliger)!
Was macht dich da so sicher, das die verschlossenen Netze in Italien und Frankreich dem dortigen Fahrgast bzw. der Volkswirtschaft wirklich schaden? Oder anders gefragt, welchen Gewinn hatten der Fahrgast und die Volkswirtschaft in Berlin und Brandenburg durch die bisherigen Ausschreibungen?
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 31.07.2015 22:07 |
Zitat
MarkusH.
Zitat
Blaschnak
Meinst Du das wirklich ernst??? Was denkst, was da gerade bei der Ausschreibung passiert, wo die S-Bahn mit Ansage einziger Bieter war? Sorry, da fehlen mir die Worte...
Fragen wir uns das nicht alle was da gerade passiert?
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 31.07.2015 22:50 |
Zitat
MarkusH.
Zitat
Blaschnak
Meinst Du das wirklich ernst??? Was denkst, was da gerade bei der Ausschreibung passiert, wo die S-Bahn mit Ansage einziger Bieter war? Sorry, da fehlen mir die Worte...
Fragen wir uns das nicht alle was da gerade passiert?
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 31.07.2015 23:46 |
Zitat
Blaschnak
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
dubito ergo sum
Nochmal jahrelang ausschreiben? Klar - es geht ja nicht um S-Bahnverkehr, sondern um "freie Marktwirtschaft": Staatsbahntöchter sollen darum "konkurrieren", städtische Fahrzeuge auf bundeseigenen Gleisen "privat" zu betreiben!
Zumal in den Heimatländern der "üblichen Verdächtigen" FS, NS und SNCF/RATP eher wenig ausgeschrieben wird...
Ich hätte nicht gedacht, dass Du mit chauvinistischen Argumenten kommst. Warum chauvinistisch? Nun, dass die Heimatmärkte in Italien, Niederlande (übrigens hier äußerst falsch erwähnt!) und Frankreich dem Wettbewerb verschlossen sind schadet vor allem einem: dem dortigen Fahrgast bzw. der dortigen Volkswirtschaft.
Einfluss auf den SPNV/ÖPNV bei uns: keiner (und wenn, dann kein nachteiliger)!
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 00:17 |
Zitat
Arnd Hellinger
Wenn die SNCF beispielsweise der Meinung ist, das E-Netz Mittelsachsen statt der DB betreiben zu wollen, ist es doch nur fair, der DB zu gestatten, sich um den TER-Verkehr Provence-Cote d'Azur zu bemühen, oder. Da wehrt sich die gesamte v. Republik - nicht ganz zu Unrecht...
Zitat
Arnd Hellinger
Und die Zergliederung des Netzes in "ausschreibungsfähige Einheiten" verursacht nicht nur durch regelmäßig zu wiederholende Vergabeverfahren Mehrkosten, sondern auch durch für jedes EVU notwendige separate Managementstrukturen, Personalreserven, Koordinationsstellen etc., die bei klassischen Staatsbahnen nicht erforderlich wären. Zudem kann bei direkt vergebenem Netz flexibler auf sich ändernde Verkehrsströme und -bedarfe reagiert werden, weil man als Aufgabenträger ja nicht auf Verkehrsverträge einzelner EVU Rücksicht nehmen und diese umständlich nachverhandeln/neuvergeben muss - von der permanenten Verunsicherung für Unternehmen bzw. Mitarbeitende durch das ewige Damokles-Schwert "Folgeausschreibung" einmal ganz abgesehen.
Zitat
Arnd Hellinger
Die von Dir monierten "Monopol-Gewinne" (komischerweise führen DB und DR zu Zeiten, als sie noch das Monopol im SPNV hatten, statt Gewinnen massive Defizite ein....)
Zitat
Arnd Hellinger
Wenn wir übrigens tatsächlich eine volkswirtschaftliche Gesamtrechnung zur Bahnreform seit 1994 machen wollen, müssen wir auch die durch den Aufbau sowie die Tätigkeit von EBA, BNetzA, Aufgabenträgerorganisationen etc. verursachten Kosten mitveranschlagen. Ob das Ganze dann immer noch Vorteile gegenüber einer "einfachen" Integration der Reichs- in die Bundesbahn hätte...?
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 00:39 |
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 00:58 |
Zitat
Jay
Beim RE3 und RE5 ist der Unterschied der, dass der VBB seit Fahrplanwechsel Pönale für das Desaster verhängen kann.
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 07:21 |
Zitat
Harald Tschirner
Auf dem RE3 sind noch immer viel zu viele von den alten umgebauten DR-Doppelstockwagen (DBuza) im Einsatz, deren, vorsichtig augedrückt, hundmiserable Belüftungssituation zu allen Jahreszeiten eine Zumutung ist, im Sommer aber ins Unerträgliche steigt. Seit wann sollten da eigentlich moderne Wagen eingesetzt werden und warum dauert die Umstellung, verdammt nochmal, so lange?
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 08:40 |
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 09:37 |
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 11:37 |
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 11:52 |
Zitat
Blaschnak
Zitat
485er-Liebhaber
Ich verstehe nicht wirklich, warum die S-Bahn Berlin kein bewährter Partner ist?
Immer wieder ankommen mit dem Geheule von wegen "S-Bahn Krise" ist überholt, die entsprechenden Leute sind weg und die Unternehmenspolitik hat sich deutlich gewandelt.
Meinst Du das wirklich ernst??? Was denkst, was da gerade bei der Ausschreibung passiert, wo die S-Bahn mit Ansage einziger Bieter war? Sorry, da fehlen mir die Worte...
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 12:06 |
Zitat
485er-Liebhaber
Es ist aber so, dass es bei der ODEG nicht mehr so angenehm ist, wie noch vor ein paar Jahren.
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 14:08 |
Zitat
Jay
Für das Netz wurden nämlich 5 Doppelstockgarnituren vom Typ Twindexx bestellt, deren Lieferung nicht absehbar ist.
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 14:23 |
Zitat
JeDi
Sicher, dass da Garnituren bestellt wurden? Meines Wissens nach handelt es sich um 10 Triebköpfe, die - und diese Möglichkeit bietet das Twindexx Vario-Konzept ja ausdrücklich - mit den vorhandenen Zwischenwagen eingesetzt werden sollen.
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 14:27 |
Zitat
485er-Liebhaber
Was hat das mit bewährter Partner zu tun?
Das der VBB/Berlin/Brandenburg die Ausschreibung so zugeschnitten hat, kannst du ja nicht der S-Bahn anlassen. Und die unterschiedlichen Preisvorstellungen sind kein Wunder, wer alles will und möglichst billig...
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 01.08.2015 14:51 |
Zitat
Arnd Hellinger
Abgesehen davon, dass in den Niederlanden die Hauptstrecken sehr wohl von der Zentralregierung der NS exklusiv zugeteilt wurden und die Provinzen nur kleine Teilnetze - die letzte Runde ging BTW an Abellio als NS-Tochter - überhaupt ausschreiben dürfen, ist es keineswegs chauvinistisch, auf offensichtliche Verzerrungen und Chancenungleichheiten in diesem ach so tollen Wettbewerb hinzuweisen. Wenn die SNCF beispielsweise der Meinung ist, das E-Netz Mittelsachsen statt der DB betreiben zu wollen, ist es doch nur fair, der DB zu gestatten, sich um den TER-Verkehr Provence-Cote d'Azur zu bemühen, oder.
Zitat
Arnd Hellinger
Da wehrt sich die gesamte v. Republik - nicht ganz zu Unrecht...
Zitat
Arnd Hellinger
Und die Zergliederung des Netzes in "ausschreibungsfähige Einheiten" verursacht nicht nur durch regelmäßig zu wiederholende Vergabeverfahren Mehrkosten, sondern auch durch für jedes EVU notwendige separate Managementstrukturen, Personalreserven, Koordinationsstellen etc., die bei klassischen Staatsbahnen nicht erforderlich wären.
Zitat
Arnd Hellinger
Zudem kann bei direkt vergebenem Netz flexibler auf sich ändernde Verkehrsströme und -bedarfe reagiert werden, weil man als Aufgabenträger ja nicht auf Verkehrsverträge einzelner EVU Rücksicht nehmen und diese umständlich nachverhandeln/neuvergeben muss
Zitat
Arnd Hellinger
von der permanenten Verunsicherung für Unternehmen bzw. Mitarbeitende durch das ewige Damokles-Schwert "Folgeausschreibung" einmal ganz abgesehen.
Zitat
Arnd Hellinger
Die von Dir monierten "Monopol-Gewinne" (komischerweise führen DB und DR zu Zeiten, als sie noch das Monopol im SPNV hatten, statt Gewinnen massive Defizite ein....) betrachte ich in dem Moment als unproblematisch, in dem man die DB seitens der Aufgabenträger sowie des Anteilseigners Bundesrepublik Deutschland verpflichtet, diese vollumfänglich in den Betrieb, und zwar in jene Sparten, in denen sie generiert wurden, zu reinvestieren. Das geht sogar unter der Rechtsform Aktiengesellschaft, wobei man aber auch gerne über eine Umwandlung des Konzerns in eine Bund-Länder-Stiftung oder AöR nachdenken kann.
Zitat
Arnd Hellinger
Wenn wir übrigens tatsächlich eine volkswirtschaftliche Gesamtrechnung zur Bahnreform seit 1994 machen wollen, müssen wir auch die durch den Aufbau sowie die Tätigkeit von EBA, BNetzA, Aufgabenträgerorganisationen etc. verursachten Kosten mitveranschlagen. Ob das Ganze dann immer noch Vorteile gegenüber einer "einfachen" Integration der Reichs- in die Bundesbahn hätte...?
Ein einfacher Passus im Bundesbahngesetz "Bei der Gestaltung ihres Verkehrsangebotes berücksichtigt sie (die DB) die von den örtlichen Gebietskörperschaften festgestellten Bedarfe." hätte - ganz ohne Bahnreform - Vieles erleichtert.
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 02.08.2015 09:31 |
Zitat
Blaschnak
Man sieht schon jetzt: Die NEB hat mit den bestehenden Fahrzeugen im Netz Ostbrandenburg schon nicht mehr alle bisherigen Strecken in der Bedienung (RB 36 von KW nach Schöneweide ist letzten Dezember ersatzlos weggefallen). Dies ist schon das erste Ergebnis des eingeschränkten Wettbewerbes.
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 02.08.2015 10:00 |
Re: Ausschreibung des S-Bahnrings gescheitert 02.08.2015 13:51 |