Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Auf ins Pankower Mexiko-Viertel - SPD will U2, U3 und U8 verlängern
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
nicolaas
Ich habe mal etwas zum geplanten Weiterbau der U3 zum Mexikoplatz aufgeschrieben. Bin gespannt, ob die Strecke auch nach möglichen kostspieligen Auflagen im Planfeststellungsverfahren noch einen Nutzen-Kosten-Faktor über 1 erreichen wird. Abgeschätzt worden sein soll bisher ein Wert von 1,1 bis 1,2.

Hier mein Text im nd.
Du hast die Spielregeln nicht verstanden - der Senat möchte keine U-Bahn BAUEN. Am Ende fragt noch jemand, wie viele zusätzliche Wagen und Fahrer für den Betrieb der neuen Strecke gebraucht werden. Der Senat möchte möglichst viele U-Bahn-Strecken PLANEN, damit Geld und Personal nicht zur Planung von lästigen Straßenbahnen genutzt werden können...

Leute, irgendwann ist es einfach nicht mehr lustig. Natürlich wollen sie Spaten stechen und Bänder durchschneiden. Insofern ist es auch Ziel U-Bahnen zu bauen und nicht nur zu planen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Leute, irgendwann ist es einfach nicht mehr lustig. Natürlich wollen sie Spaten stechen und Bänder durchschneiden. Insofern ist es auch Ziel U-Bahnen zu bauen und nicht nur zu planen.

Wie bringst du deine Einschätzung in Einklang mit der gestrigen Verkündung einer Halbierung der Gelder für den ÖPNV-Ausbau?
Zitat
Stichbahn
Zitat
Jay
Leute, irgendwann ist es einfach nicht mehr lustig. Natürlich wollen sie Spaten stechen und Bänder durchschneiden. Insofern ist es auch Ziel U-Bahnen zu bauen und nicht nur zu planen.

Wie bringst du deine Einschätzung in Einklang mit der gestrigen Verkündung einer Halbierung der Gelder für den ÖPNV-Ausbau?

Nunja, wir haben doch bei der U5 gelernt, dass man auch U-Bahnen mit wenig Geld pro Jahr bauen kann. Im Zweifel ist das dann halt die einzige Investition, gestreckt auf 20 Jahre. Man überlegt sich ja schon, ob man den Tunnel zweimal halbseitig bauen kann, damit man die Bäume nicht fällen muss, was natürlich die Möglichkeit bietet, die Bauzeit zu verlängern.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.2025 09:32 von Nemo.
Zitat
Stichbahn
Zitat
Jay
Leute, irgendwann ist es einfach nicht mehr lustig. Natürlich wollen sie Spaten stechen und Bänder durchschneiden. Insofern ist es auch Ziel U-Bahnen zu bauen und nicht nur zu planen.

Wie bringst du deine Einschätzung in Einklang mit der gestrigen Verkündung einer Halbierung der Gelder für den ÖPNV-Ausbau?

Kurz und knapp: öffentlicher Haushalt funktioniert anders als Privatwirtschaft. Das Problem liegt hier nicht 2026, wo die Gelder eh nicht in dem Umfang abgerufen worden wären, wie sie bereitgestellt wurden, sondern in den Folgejahren, wenn dann tatsächlich gebaut werden soll und dann nicht Gelder im benötigten Umfang zur Verfügung gestellt werden. Allerdings stellt sich leider sowieso die Frage, ob denn in Richtung 2030 die Bauleistung überhaupt in erforderlichem Umfang hoch gefahren werden könnte, um all die angedachten Straßenbahnstrecken umzusetzen. Womit wir wieder zurück zu den ausufernden Planungs- und Genehmigungsverfahren sind. Die kosten zwar in Summe auch Millionen, aber nur im einstelligen Bereich.

Meine Einschätzung ist also: Unabhängig davon, wieviele Millionen zur Verfügung gestellt wird, ist das Umsetzungstempo (zu) niedrig. Ich rechne mit Umsetzung(sbeginn) Turmstr. II (M10 nach Jungfernheide), Ostkreuz und U3.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Womit wir wieder zurück zu den ausufernden Planungs- und Genehmigungsverfahren sind

Darauf kann man es ja aber auch nicht immer schieben. Wenn Projekte immer wieder hoch- und runtergefahren werden ist es ja kein Wunder, dass es ewig dauert, ohne das eine gefährdete Kröte oder ein Prüfschritt Schuld ist.

Wäre dauerhaft politischer Wille und ausreichend Finanzierung z.B. hinter dem Projekt Leipziger Straße, wäre man dort doch viel weiter.
Jetzt wurde unter R2G dort viel geplant nur, damit es jetzt wieder wegen der armen Autofahrer in der Schublade landet. Wenn man dann iwann weitermacht hat man wieder Mehrkosten erzeugt weil natürlich die Planung aktualisiert werden muss.

Es bräuchte halt langfristig stabile Finanzierungsrahmen und ausreichend Personal(-stellen) und dafür braucht es langfristigen politischen Willen der halt bei der GroKo offensichtlich nicht vorhanden ist, egal ob im Bund oder im Land.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.01.2025 11:47 von marc-j.
Zitat
marc-j
Zitat
Jay
Womit wir wieder zurück zu den ausufernden Planungs- und Genehmigungsverfahren sind

Darauf kann man es ja aber auch nicht immer schieben. Wenn Projekte immer wieder hoch- und runtergefahren werden ist es ja kein Wunder, dass es ewig dauert, ohne das eine gefährdete Kröte oder ein Prüfschritt Schuld ist.

Wäre dauerhaft politischer Wille und ausreichend Finanzierung z.B. hinter dem Projekt Leipziger Straße, wäre man dort doch viel weiter.
Jetzt wurde unter R2G dort viel geplant nur, damit es jetzt wieder wegen der armen Autofahrer in der Schublade landet. Wenn man dann iwann weitermacht hat man wieder Mehrkosten erzeugt weil natürlich die Planung aktualisiert werden muss.

Es bräuchte halt langfristig stabile Finanzierungsrahmen und ausreichend Personal(-stellen) und dafür braucht es langfristigen politischen Willen der halt bei der GroKo offensichtlich nicht vorhanden ist, egal ob im Bund oder im Land.

Da bin ich ganz deiner Meinung. Aber auch die Projekte, die politisch gedeckt sind, leiden ja unter handwerklichen Fehlern. Und wenn sich ein Fehler in einem anderen Projekt wiederholt (Moabit & Ostkreuz), dann muss auch da was passieren.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
nicolaas
Ich habe mal etwas zum geplanten Weiterbau der U3 zum Mexikoplatz aufgeschrieben. Bin gespannt, ob die Strecke auch nach möglichen kostspieligen Auflagen im Planfeststellungsverfahren noch einen Nutzen-Kosten-Faktor über 1 erreichen wird. Abgeschätzt worden sein soll bisher ein Wert von 1,1 bis 1,2.

Hier mein Text im nd.
Du hast die Spielregeln nicht verstanden - der Senat möchte keine U-Bahn BAUEN. Am Ende fragt noch jemand, wie viele zusätzliche Wagen und Fahrer für den Betrieb der neuen Strecke gebraucht werden. Der Senat möchte möglichst viele U-Bahn-Strecken PLANEN, damit Geld und Personal nicht zur Planung von lästigen Straßenbahnen genutzt werden können...

Leute, irgendwann ist es einfach nicht mehr lustig. Natürlich wollen sie Spaten stechen und Bänder durchschneiden. Insofern ist es auch Ziel U-Bahnen zu bauen und nicht nur zu planen.

Ich denke, an beidem ist etwas dran.
Zum einen möchte man schon vor dem Wahlvolk glänzen, das man auch das eine oder andere Band durchschneidet.
Zum anderen hat es gerade in Berlin gerade im Bereich ÖPNV seit Jahrzehnten Tradition, mit ganz großen Versprechungen für die ferne Zukunft die Lösung aller Probleme anzukündigen - von vornherein wissend, dass diese nicht realisierbar sind (und das dann auf den politischen Gegner in die Schuhe schiebt). Aber das Argument der lichten Zukunft wird eben herangezogen, um in der Gegenwart nichts (oder nur sehr wenig) machen zu müssen und dabei pragmatische und machbare Lösungen zu verhindern.

"Schöne" aktuelle Beispiele sind ja Versprechen der 30 km U-Bahn-Neubaustrecken im Berliner Nordostraum (um 800m Straßenbahn in Blankenburg nicht zu bauen) oder Stettners Flugtaxizukunft als Ablösung des Autoverkehrs auf der Straße (in verlinkten Text ganz unten):
[www.fr.de]

Ingolf
Zitat
Ingolf
Zum einen möchte man schon vor dem Wahlvolk glänzen, das man auch das eine oder andere Band durchschneidet.

Das ist sicher ein guter Grund, die eine oder andere Baumaßnahme doch mal zu beginnen und auch zu beenden. Vielleicht sollte man dem aktuellen Senat noch vermitteln, dass die Chancen dafür im Straßenbahnbereich deutlich besser stehen, eine selbst initiierte Maßnahme auch zu eröffnen.
Zitat
Jay
Zitat
Stichbahn
Zitat
Jay
Leute, irgendwann ist es einfach nicht mehr lustig. Natürlich wollen sie Spaten stechen und Bänder durchschneiden. Insofern ist es auch Ziel U-Bahnen zu bauen und nicht nur zu planen.

Wie bringst du deine Einschätzung in Einklang mit der gestrigen Verkündung einer Halbierung der Gelder für den ÖPNV-Ausbau?

Kurz und knapp: öffentlicher Haushalt funktioniert anders als Privatwirtschaft. Das Problem liegt hier nicht 2026, wo die Gelder eh nicht in dem Umfang abgerufen worden wären, wie sie bereitgestellt wurden, sondern in den Folgejahren, wenn dann tatsächlich gebaut werden soll und dann nicht Gelder im benötigten Umfang zur Verfügung gestellt werden. Allerdings stellt sich leider sowieso die Frage, ob denn in Richtung 2030 die Bauleistung überhaupt in erforderlichem Umfang hoch gefahren werden könnte, um all die angedachten Straßenbahnstrecken umzusetzen. Womit wir wieder zurück zu den ausufernden Planungs- und Genehmigungsverfahren sind. Die kosten zwar in Summe auch Millionen, aber nur im einstelligen Bereich.

Öffentlicher Haushalt funktioniert auch anders als Politik, es besteht aber auch eine Interdependenz. Deshalb ist es doch lächerlich, auszublenden, dass politischerseits die Gelder für den ÖPNV-Ausbau 2026 gekürzt werden. Das verengt doch alle darauffolgenden Handlungsspielräume (in den Verwaltungen).
Der aktuelle Senat zeigt deutlich, dass mit ihm perspektivisch keine U-Bahn-Strecken gebaut werden. Ich halte in Anbetracht der Kürzungsorgie die Aussage, die Politik wolle doch tatsächlich Bänder durchschneiden, für kurios.
Also, da sehe ich ein geringes Problem. Wir schneiden doch jetzt schon Bänder durch und schwingen Spaten, obwohl jahrelang nichts darauf folgt. Siehe Heidekrautbahn.
Zitat
marc-j
Wäre dauerhaft politischer Wille und ausreichend Finanzierung z.B. hinter dem Projekt Leipziger Straße, wäre man dort doch viel weiter.
Jetzt wurde unter R2G dort viel geplant nur, damit es jetzt wieder wegen der armen Autofahrer in der Schublade landet. Wenn man dann iwann weitermacht hat man wieder Mehrkosten erzeugt weil natürlich die Planung aktualisiert werden muss.

Das Projekt Leipziger Straße, besser Alexanderplatz - Kulturforum jetzt zu bauen, wäre doch weitgehend sinnlos. Wenn es die Strecke schon gäbe, könnten Straßenbahnwagen nur zwischen Spittelmarkt und Potsdamer Platz fahren ohne Verbindung zum übrigen Straßenbahnnetz aufgrund der ausstehenden Ersatzneubauten der Mühlendamm- und Gertraudenbrücke. Die letzte Pressemitteilung dazu kam Mitte 2022 aus dem Hause Jarasch: [www.berlin.de]
Dass die Inbetriebnahme beider neu gebauter Brücken mit Straßenbahntrasse noch 2028 erfolgen könnte, glaubte im Stadtentwicklungssenat doch damals schon niemand mehr.
Glücklicherweise liegen beide Brücken im Verlauf der noch nicht entwidmeten Bundesstraße B1, so dass das Land Berlin die Finanzierung nicht ganz allein tragen muss. Somit besteht eine gute Chance, dass es im Laufe der 2030er Jahre soweit sein könnte. Solange können wir uns an der Visualisierung erfreuen.


Visualisierung der Neuen Gertraudenbrücke - Abendstimmung mit Straßenbahn
Bild: sbp – schlaich bergermann partner

so long

Mario
Der Artikel von mir zum "Fake-Spatenstich" an der U3 lag Henrik Falk offenbar schwer im Magen. Bei der gestrigen Anhörung im Mobilitätsausschuss des Abgeordnetenhauses referierte er recht lang dazu. Ich gebe mal mein Transkript hier wieder:

Henrik Falk:
"Das heißt, ich rede über Projektmanagement, ich rede über Zusammenarbeit, ich rede darüber, deswegen ist die U3 und die U8 so wichtig, die U3 auch mal vorwegnehmen, auch das würde ich sagen, weil das, ich kann Ihnen eins zu eins aufmalen, wie das in Hamburg erfolgt ist, der Punkt ist, kein Mensch macht erst Spatenstiche, habe ich irgendwo jetzt die Tage gelesen, wenn ein GVFG-Antrag durch ist. Habe ich noch nie gehört. Macht keiner.
Also, wenn wir das in Hamburg so gemacht hätten, würden wir eine Neubaustrecke in der Dimension der U5 nie bauen können. Sondern es ist ja total klar, ehe Sie einen GVFG-Antrag einreichen können in der Dimension, müssen Vorplanung erfolgt sein, müssen Vorarbeiten, müssen zu Leitungsarbeiten gemacht sein, dass wir überhaupt in der Lage sind, einen Antrag einzureichen. Und das ist ein bisschen das Problem, was wir hier haben und was wir überwinden müssen, dass wir am Anfang immer so tun, als ob schon alles feststehen muss, sondern wir müssen sagen, die Maßnahme ist es, die kriegen wir jetzt hin und müssen uns dann ein paar Schritte zutrauen.
Und deswegen ist es total richtig, also für mich ist das eher insouverän, wenn ich einen Spatenstich erst mache, wenn ich einen GVFG-Antrag, also wenn der Bund gesagt hat, ja, weil da kann ich Ihnen nur sagen, wenn Sie sich das bei der U5 ansehen, in Hamburg, haben wir schon einen Spatenstich gemacht, da haben wir noch nicht mal einen GVFG-Antrag eingereicht und da reden wir über eine Maßnahme, die eine Dimension von 10 Milliarden plus hatte. Also nur, um das mal zu nehmen.
Das heißt, es ist nicht unseriös, sondern hat mit Priorität, die Maßnahme wollen wir, jetzt gehen wir vor und hat mit der Anerkenntnis, und das hat auch mit Kostensteigerung zu tun. Ich muss auch mal ein bisschen lächeln, weil das war auch da. Also ich glaube, die kosten erst, wenn eine Ausschreibung gelaufen ist.
Und das heißt nicht, dass ich vorher nicht schätzen kann, was es kostet. Das ist überhaupt keine Frage. Aber der Punkt, dass wir so schnell als möglich zu einem Planfeststellungsbeschluss kommen müssen, und dann schreiben wir aus, und dann wissen wir genau, was es kostet, und das Thema ist etwas, was von der ersten Kostenschätzung, sowohl in der BVG, als auch bei ganz vielen anderen Maßnahmen, bis zum Abschluss dieser planerischen inklusive Planfeststellungsbeschlüsse zu viel Zeit vergeht."
Gibt es eigentlich schon einen formellen Baubeschluss oder hat unsere Regierung erst die Durchführung des PFV beschlossen und beauftragt? Eigentlich sollte der erste Spatenstich erst nach dem Baubeschluss und in Erwartung des PFB erfolgen, alles andere wäre unseriös und ggf. später peinlich.

Oder meint man, dass man das dann ein paar Jahre später nicht mehr rückgängig machen kann, da 5 Leute 5 Schaufeln Dreck umgeschaufelt haben?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Ich kann in seiner Argumentation nicht erkennen, dass ein Spatenstich irgendeine technische Funktion beim Prozess einer Baufinanzierung oder -genehmigung haben könnte. Er richtet sich allein symbolisch an die Öffentlichkeit. Erzwingen kann man damit nichts.
Zitat
nicolaas
Ich kann in seiner Argumentation nicht erkennen, dass ein Spatenstich irgendeine technische Funktion beim Prozess einer Baufinanzierung oder -genehmigung haben könnte. Er richtet sich allein symbolisch an die Öffentlichkeit. Erzwingen kann man damit nichts.

So ist es, ein "Spatenstich" hat keinerlei rechtliche oder andere Wirkung - ebenso umgekehrt: es ist keinerlei planrechtliche oder andere verbindliche Voraussetzung erforderlich, um einen Spaten in den Boden zu stechen - auch nicht, wenn man hochrangiger Politiker ist. ;-)
Es gab und gibt mehr als genug symbolische Spatenstiche, wo noch keinerlei Baurecht oder Finanzierungszusage vorlag. Und dann ersteinmal mehrere Jahre Ruhe herrschte, bis die tatsächliche Baustelle überhaupt erst eingerichtet wurde.
In einer der Ausschreibungen zu den nächsten Planungsschritten einer der geplanten U-Bahn-Verlängerungen hieß es auch (in etwa): "symbolischer Spatenstich für bauvorbereitende Arbeiten bis Herbst 2026".

Ingolf
Zitat
nicolaas
Der Artikel von mir zum "Fake-Spatenstich" an der U3 lag Henrik Falk offenbar schwer im Magen.

Natürlich ist das ein "Fake-Spatenstich", wenn im Rahmen einer Instandhaltung eines alten, kurzen Tunnelstummels von gerade mal 150m hinter dem Bahnhof Krumme Lanke die Politikprominenz mit einem Spaten in der Hand rumfuchtelt und dem Rest von Berlin vorgaukelt, das sei der Baubeginn der U3-Verlängerung zum Mexikoplatz. Für diese Verlängerung wird es nämlich sehr wahrscheinlich auch 2025 keinen rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss geben. Also, was soll der Budenzauber ?

Deshalb lag mir auch überhaupt nicht der Artikel über den "Fake-Spatenstich" im Magen, der ja die Situation meines Erachtens absolut richtig beschreibt ("irreführende Aktion"), als vielmehr die Aussagen vom BVG-Chef und der Verkehrssenatorin im Verkehrsausschuss (kann man sich ja als live-stream öffentlich anschauen [siehe Abgeordnetenhaus Berlin, Mediathek, Ausschusssitzungen, Archiv])

Denn es kam ja noch dicker. z.B. der BVG-Vostandsvorsitzende: bezüglich der vielen angedachten U-Bahn Neubaustrecken gibt es ja keine Priorisierung, nur hier und da Machbarkeitsstudien usw. usw. Man kommt nicht voran in der Umsetzung. Deshalb sein Vorschlag: "dann machen wir mal einen Spatenstich bei U3 und U8, damit es da endlich vorwärts weiter geht". Mein Kommentar: Hä ?
Untermautert wird das Ganze von der Verkehrssenatorin. (O-Ton) "natürlich kommt der Spatenstich U3 und U8 in 2026". Mein Kommentar: Hä ?
Wo bleiben dann die Spatenstiche in der Sonntagsstr., Falckensteinstr., Leipziger Str., Turnstr., Spandau, im Blankenburger Süden?

Achso richtig, man will halt nicht.
Zitat
nicolaas
Ich kann in seiner Argumentation nicht erkennen, dass ein Spatenstich irgendeine technische Funktion beim Prozess einer Baufinanzierung oder -genehmigung haben könnte. Er richtet sich allein symbolisch an die Öffentlichkeit. Erzwingen kann man damit nichts.

Man erzwingt nichts, aber man kann so den Protestlern suggerieren, dass es zu spät zum Protestieren ist, da ja bereits gebaut wird. Vielleicht hofft man so, den Widerstand zu brechen? So einen Spatenstich macht man doch ansonsten im Wahlkampf. Am 30. April haben wir aber vermutlich keinen Wahlkampf. Oder plant man die Koalition in Berlin platzen zu lassen?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
nicolaas
Ich kann in seiner Argumentation nicht erkennen, dass ein Spatenstich irgendeine technische Funktion beim Prozess einer Baufinanzierung oder -genehmigung haben könnte. Er richtet sich allein symbolisch an die Öffentlichkeit. Erzwingen kann man damit nichts.

Man erzwingt nichts, aber man kann so den Protestlern suggerieren, dass es zu spät zum Protestieren ist, da ja bereits gebaut wird. Vielleicht hofft man so, den Widerstand zu brechen? So einen Spatenstich macht man doch ansonsten im Wahlkampf. Am 30. April haben wir aber vermutlich keinen Wahlkampf. Oder plant man die Koalition in Berlin platzen zu lassen?

Die Begründung wurde doch eigentlich immer mitgeliefert: Man sieht die Sanierung des Bestandtunnels als Startschuss für die Verlängerung, weil der bereits entsprechend angepasst wird. Nach dieser Logik ist es nur folgerichtig, dass ja jetzt der Spaten geschwungen wird. Natürlich soll damit Handlungsfähigkeit "seht her, der versprochene U-Bahn-Ausbau startet wirklich" suggeriert werden, aber sonst steckt da nichts weiter hinter. Falks Querverweis auf die Hamburger U5 reiht sich da passend ein.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen