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Stadler J/JK
geschrieben von schallundrausch 
Re: Stadler J/JK
06.11.2024 22:06
Zitat
B-V 3313
Nutze doch mal deine Denkmurmel und suche nach "Vollbahn" - dafür gibt es sogar eine DIN EN (für dich: eine europäische Norm).

Also Fachsprech a.k.a. Nerd-Jargon.

Der Duden sagt dazu: "Leider ergab Ihre Suchanfrage keine Treffer. Meinten Sie Rollbahn, Modellbahn oder Lokalbahn?"
Re: Stadler J/JK
07.11.2024 00:48
Zitat
B-V 3313
Zitat
Thrax
Als jemand der die betrieblichen Regeln der Eisenbahn viel besser kennt als der BVG: Wer soll diese grüne Lampe sehen und ggf. welche Schlüsse daraus ziehen?

Na das eigene Personal soll das sehen und wissen, dass der Zug nicht zum Fahrgastwechsel hält und sein Verhalten darauf einstellen.

Nur gibt es seit Jahren kein Aufsichtspersonal mehr auf den Bahnsteigen, für dessen Tätigkeit das irgendwie relevant wäre. Die Anzeige "Betriebsfahrt" oder "Werkstattfahrt" am Fahrzeug verbunden mit "Nicht einsteigen" oder "Achtung, Zugdurchfahrt" auf dem Bahnsteig - ggf. auch als automatische Ansage - reicht also vollkommen aus.

Viele Grüße
Arnd
Re: Stadler J/JK
07.11.2024 10:14
Zitat
Arnd Hellinger
Nur gibt es seit Jahren kein Aufsichtspersonal mehr auf den Bahnsteigen, für dessen Tätigkeit das irgendwie relevant wäre. Die Anzeige "Betriebsfahrt" oder "Werkstattfahrt" am Fahrzeug verbunden mit "Nicht einsteigen" oder "Achtung, Zugdurchfahrt" auf dem Bahnsteig - ggf. auch als automatische Ansage - reicht also vollkommen aus.

Auch früher befand sich das eigene Personal ja nicht nur auf den Bahnsteigen. Viel wichtiger dürfte die Information, dass der Zug vsl. durch den Bahnhof durchfährt, für den - hier auch schon thematisierten - Teil des Personals sein, der im Gleisbereich arbeitet. Und angesichts der "Zuverlässigkeit" der Fahrgastinformation ist dabei sicherlich auch wichtig, dass sich diese Information auch unmittelbar am Zug befindet und nicht nur am Fahrgastinfodisplay oder irgendeiner App angezeigt wird.
Re: Stadler J/JK
07.11.2024 10:45
[de.wikipedia.org]

Nach 5sec Google-Suche nach "Vollbahn Bahn" gefunden...

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Re: Stadler J/JK
07.11.2024 12:12
Zitat
Lopi2000
Zitat
Arnd Hellinger
Nur gibt es seit Jahren kein Aufsichtspersonal mehr auf den Bahnsteigen, für dessen Tätigkeit das irgendwie relevant wäre. Die Anzeige "Betriebsfahrt" oder "Werkstattfahrt" am Fahrzeug verbunden mit "Nicht einsteigen" oder "Achtung, Zugdurchfahrt" auf dem Bahnsteig - ggf. auch als automatische Ansage - reicht also vollkommen aus.

Auch früher befand sich das eigene Personal ja nicht nur auf den Bahnsteigen. Viel wichtiger dürfte die Information, dass der Zug vsl. durch den Bahnhof durchfährt, für den - hier auch schon thematisierten - Teil des Personals sein, der im Gleisbereich arbeitet.

Und auch wenn ich mich langsam in den Gedankengang hineinversetzen kann, frag ich mich dann wiederum, wie andere U-Bahnen, z.B. München und Nürnberg damit umgehen, die eine solche Kennzeichnung nicht haben? Da werden ja auch nicht reihenweise Gleisbaurotten über den Haufen gefahren. Ich vermute allerdings stark, dass - in Nürnberg zumindest im GoA4-Bereich - niemals gleichzeitig gefahren und gebaut/inspiziert wird, was bei GoA4-Bahnen eigentlich überall so gehandhabt wird: "Der Tunnel gehört entweder dem Mensch ODER dem Zug".

Gruß

Thrax
Jay
Re: Stadler J/JK
07.11.2024 12:54
Zitat
Thrax
Zitat
Lopi2000
Zitat
Arnd Hellinger
Nur gibt es seit Jahren kein Aufsichtspersonal mehr auf den Bahnsteigen, für dessen Tätigkeit das irgendwie relevant wäre. Die Anzeige "Betriebsfahrt" oder "Werkstattfahrt" am Fahrzeug verbunden mit "Nicht einsteigen" oder "Achtung, Zugdurchfahrt" auf dem Bahnsteig - ggf. auch als automatische Ansage - reicht also vollkommen aus.

Auch früher befand sich das eigene Personal ja nicht nur auf den Bahnsteigen. Viel wichtiger dürfte die Information, dass der Zug vsl. durch den Bahnhof durchfährt, für den - hier auch schon thematisierten - Teil des Personals sein, der im Gleisbereich arbeitet.

Und auch wenn ich mich langsam in den Gedankengang hineinversetzen kann, frag ich mich dann wiederum, wie andere U-Bahnen, z.B. München und Nürnberg damit umgehen, die eine solche Kennzeichnung nicht haben? Da werden ja auch nicht reihenweise Gleisbaurotten über den Haufen gefahren. Ich vermute allerdings stark, dass - in Nürnberg zumindest im GoA4-Bereich - niemals gleichzeitig gefahren und gebaut/inspiziert wird, was bei GoA4-Bahnen eigentlich überall so gehandhabt wird: "Der Tunnel gehört entweder dem Mensch ODER dem Zug".

Gruß

Thrax

Beide Systeme sind deutlich später entstanden und viel großzügiger dimensioniert, als unsere Kleinprofiltunnel.

Der springende Punkt ist aber: Das Signal ist sicherheitsrelevant. Um es abzuschaffen, müsste also gegenüber der Aufsichtsbehörde ein Nachweis erbracht werden, dass eine andere Lösung gleichwertig ist oder höhere Sicherheit verspricht.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Re: Stadler J/JK
07.11.2024 18:13
Zitat
Jay
Der springende Punkt ist aber: Das Signal ist sicherheitsrelevant. Um es abzuschaffen, müsste also gegenüber der Aufsichtsbehörde ein Nachweis erbracht werden, dass eine andere Lösung gleichwertig ist oder höhere Sicherheit verspricht.

Zitat
Bd2001
Das Mitführen einer solchen Lampe gehört zu den Pflichten eines jeden Zugfahrers.

Fehlt dann aber nicht im Regelwerk irgendwo der Hiwneis, dass der Fahrer das Funktionieren des Signals vor Fahrtantritt zu überprüfen hat und ggf. seine Taschenlampe aufstellen muss? Habe es bei der "echten Bahn" regelmäßig beobachtet, dass bei Wendezügen etc. immer nach Verlassen des Führersatndes kurz die Signallampen geprüft wurden und man sich demnach nicht auf die Schalterstellung verlassen hat.

Gruß
Salzfisch

---
Berlins Straßen sind zu eng, um sie mit Gelenkbussen zu verstopfen!
Re: Stadler J/JK
07.11.2024 19:37
Zitat
Jay
Der springende Punkt ist aber: Das Signal ist sicherheitsrelevant. Um es abzuschaffen, müsste also gegenüber der Aufsichtsbehörde ein Nachweis erbracht werden, dass eine andere Lösung gleichwertig ist oder höhere Sicherheit verspricht.

Die Alternative wäre, sämtliche Kontrollgänge und andere Tätigkeiten auf der Strecke in die Betriebspause zu verlegen oder dazu den Fahrbetrieb zu unterbrechen und Ersatzverkehr einzurichten. Dann könnte das Begehen des Gleisbereichs während der Betriebszeit grundsätzlich verboten werden. Eine schwerer Unfall pro Jahrzehnt wäre damit im Durchschnitt vermeidbar.

so long

Mario
Re: Stadler J/JK
07.11.2024 19:49
Zitat
der weiße bim
Die Alternative wäre, sämtliche Kontrollgänge und andere Tätigkeiten auf der Strecke in die Betriebspause zu verlegen oder dazu den Fahrbetrieb zu unterbrechen und Ersatzverkehr einzurichten. Dann könnte das Begehen des Gleisbereichs während der Betriebszeit grundsätzlich verboten werden. Eine schwerer Unfall pro Jahrzehnt wäre damit im Durchschnitt vermeidbar.

In letzter Konsequenz wäre das aber möglicherweise auch schwierig, soweit es gilt, kleinere technische Probleme halbwegs sofort zu lösen. Wenn dann jedes Mal eine Vollsperrung mit entsprechendem organisatorischen Vorlauf für einen SEV ansteht, kommt es möglicherweise häufiger zu größeren Störungen, so dass es dann vielleicht monatlich doch dazu kommen muss, ganz akute Probleme schnellstens und im laufenden Betrieb zu lösen.

Ich könnte mir vorstellen, dass es sogar vorteilhaft ist, wenn das entsprechende Personal daran gewöhnt ist, halbwegs täglich auch im laufenden Betrieb im Tunnel zu Fuß unterwegs zu sein. Wenn dies nur in extremen Ausnahmefällen vielleicht monatlich oder seltener der Fall ist, verringert sich das Problembewusstsein für die Gefahren im Tunnel und es bleibt möglicherweise dadurch bei dem einen schweren Unfall pro Jahrzehnt.
Re: Stadler J/JK
14.11.2024 09:39
"Statt teurer Neuwagen hofft Verkehrssenatorin Ute Bögl aus Kostengründen einen Teil der Berliner Uralt-U-Bahnen weiter reparieren zu können. Dabei will die BVG bis 2030 eigentlich 332 Wagen ausmustern."

Die Verkehrsverwaltung hat scheinbar nicht vor, mehr als die Mindestabnahmemenge von 606 Wagen zu bestellen, berichtet der Tagesspiegel in einem kurzem Artikel und beruft sich dabei auf eine noch unveröffentlichte Anfrage von Antje Kapek.

[checkpoint.tagesspiegel.de] €
Angesichts der aktuellen Situation mit den gelieferten Neuwagen, die zudem massiv zu spät eingetroffen sind, kann ich die Grundhaltung, diese Wagen nur bis zur Mindestbestellmenge abzurufen, nachvollziehen. Was mir aber nicht einleuchten will ist die Idee, mit alten (und doch vermutlich wartungsaufwändigeren) Wagen mittelfristig Geld sparen zu können.

Grundsätzlich wäre es natürlich wunderbar, mit alten Wagen stabil und auch einigermaßen zeitgemäß (aus Fahrgastsicht) länger fahren zu können.

~~~~~~
Dieser Beitrag wurde mit außerordentlicher Sorgfalt erstellt.
Re: Stadler J/JK
14.11.2024 10:50
Zitat
Philipp Borchert
Angesichts der aktuellen Situation mit den gelieferten Neuwagen, die zudem massiv zu spät eingetroffen sind, kann ich die Grundhaltung, diese Wagen nur bis zur Mindestbestellmenge abzurufen, nachvollziehen.

Einerseits ja, andererseits sind solche "Kinderkrankheiten" ja leider eher Standard und gehören auch dazu, wenn man bei der Entwicklung der Fahrzeuge ein Stück weit mitreden kann, will und muss. Muss, weil die U-Bahn-Netze teilweise Unikate sind und man sich nicht einfach an eine Bestellung aus München, Hamburg oder Frankfurt anhängen kann, um die Entwicklungskosten zu sparen. Kann, weil Berlin ausreichend große Mengen bestellt, damit die Hersteller sich auf eine Mitsprache einlassen. Will, weil Berlin das Rad ohnehin gern immer wieder selbst erfindet.

Unter diesen Rahmenbedingungen und den vergaberechtlichen Aspekten, die die nächste Bestellung und Mitentwicklung vermutlich nicht weniger aufwändig machen, als die derzeitige, hätte es auch etwas für sich, nicht nur die Mindestabnahmemenge zu kaufen. Man hätte einen einheitlicheren Fuhrpark und könnte dabei auf ein (hoffentlich) etabliertes, gut funktionierendes Fahrzeug setzen.

Zitat
Philipp Borchert
Was mir aber nicht einleuchten will ist die Idee, mit alten (und doch vermutlich wartungsaufwändigeren) Wagen mittelfristig Geld sparen zu können.

Grundsätzlich wäre es natürlich wunderbar, mit alten Wagen stabil und auch einigermaßen zeitgemäß (aus Fahrgastsicht) länger fahren zu können.

Ja, wobei da auch noch das Denken, wir haben ja genügend Personal in der Werkstatt, da können wir alles selbst machen, drin steckt.

Wohin kommt die BVG denn rechnerisch mit der Mindestabnahmemenge? Welche Wagengeneration wäre es dann, auf die man längerfristig so sehr setzen würde, dass dies evtl. einem BVG-internen Programm zur Lebenszeitverlängerung gelöst werden könnte, wie die S-Bahn es mit verschiedenen Baureihen auch schon gemacht hat.
def
Re: Stadler J/JK
14.11.2024 10:51
Zitat
Philipp Borchert
Angesichts der aktuellen Situation mit den gelieferten Neuwagen, die zudem massiv zu spät eingetroffen sind, kann ich die Grundhaltung, diese Wagen nur bis zur Mindestbestellmenge abzurufen, nachvollziehen.

Wer sagt, dass sie nicht gute Fahrzeuge werden, wenn die Probleme irgendwann mal behoben sind? Wie lange eine Neuausschreibung dann dauern würde, möchte ich mir auch nicht vorstellen.

Man sollte auch nicht vergessen: es war davon die Rede, dass die neuen Züge bis Mitte der 2030er Jahre geliefert werden. Dann sind selbst die ersten H-Züge schon um die 40 Jahre alt und man muss sich um deren Nachfolge Gedanken machen.

Zitat
Philipp Borchert
Grundsätzlich wäre es natürlich wunderbar, mit alten Wagen stabil und auch einigermaßen zeitgemäß (aus Fahrgastsicht) länger fahren zu können.

Allein hinsichtlich Barrierefreiheit (Niveauunterschied zwischen Bahnsteig und Zug) sind sie nicht zeitgemäß und auch nicht in einen zeitgemäßen Zustand zu bringen. Wenn man das mit den Angebotsausweitungen ernst meint und das Fahren im Stationsabstand beibehält, wird man auch kaum noch U-Bahn-Fahrer damit beschäftigen können, Rampen anzulegen, ohne den Berufsverkehr lahmzulegen.

Aber wahrscheinlich wird man dann einfach von den angekündigten Angebotsausweitungen im Berufsverkehr wegkommen. Man wird so viele Neufahrzeuge beschaffen, dass man das aktuelle Angebot stabil fahren kann, und sich dann mit der Fahrzeugsituation herausreden, dass weitere Verbesserungen leider nicht möglich sind. Auch hier scheint die Angebote-statt-Verbote-CDU Verbesserungen im ÖPNV auf Dauer unterbinden zu wollen.
Jay
Re: Stadler J/JK
14.11.2024 10:59
Zitat
Philipp Borchert
Angesichts der aktuellen Situation mit den gelieferten Neuwagen, die zudem massiv zu spät eingetroffen sind, kann ich die Grundhaltung, diese Wagen nur bis zur Mindestbestellmenge abzurufen, nachvollziehen. Was mir aber nicht einleuchten will ist die Idee, mit alten (und doch vermutlich wartungsaufwändigeren) Wagen mittelfristig Geld sparen zu können.

Grundsätzlich wäre es natürlich wunderbar, mit alten Wagen stabil und auch einigermaßen zeitgemäß (aus Fahrgastsicht) länger fahren zu können.

Liefer- und Inbetriebnahmeschwierigkeiten sagen aber erstmal noch nichts über die betriebliche Stabilität und Wartungsintensität aus. Und das sind letztendlich die relevanten Faktoren für die Frage, ob eine Baureihe/Serie sinnvoll nutzbar ist.

Davon abgesehen scheint es bei der Anzahl der Fahrzeuge gar nicht um die betrieblichen Bedürfnisse der BVG, sondern ausschließlich um den Haushalt des Landes Berlin zu gehen. Übersehen wird dabei aber, dass "Sparen bis es quietscht!" unter Sarrazin bereits fatal für unsere Infrastruktur und Betriebsmittel war und der daraus entstandende Investitionsstau noch gar nicht abgebaut ist. Im Unterschied zu damals ist die Infrastruktur heute aber deutlich weiter verzehrt, so dass ein weiteres Aufschieben von Investitionen diese in Zukunft nochmals deutlich teurer machen. Die Grundsanierung des Bestandsnetzes der U-Bahn ist ein Dauerprozess. Stand aktuell wird der Bedarf nach meiner Kenntnis auf ca. 1,5 Mrd € geschätzt. Vor 10 Jahren lag der Bedarf bei ca. 1 Mrd € und es wurden seither ca. 500 Mio tatsächlich investiert (oder zumindest geblockt).

Insbesondere das Thema Herstellung Barrierefreiheit stand da ganz oben auf der Agenda. Herr Kutscher sagte damals stolz, dass sie das Ziel 2020 sogar unterbieten könnten und ggf. schon 2018, spätestens aber 2019 alle U-Bahnhöfe (außer U5-Ost) mit Aufzügen ausgerüstet haben würden. Bekanntlich kam es anders. Die Planungs- und Genehmigungsprozesse haben sich teils deutlich aufgebläht und die Kosten pro Aufzug teils verdoppelt oder gar verdreifacht. Zudem sind wir vom Ziel noch weit entfernt.

Um auf die Fahrzeuge zurück zu kommen: Damit eingeht sollten Investitionen in die Werkstätten und Aufstellgleise gehen. Auch da hängt die BVG deutlich hinterher, so dass sie im Augenblick gar nicht in der Lage wäre die Neufahrzeuge in der ursprünglich geplanten Anzahl in Betrieb zu nehmen und zu warten. Insofern kommen ihr die Lieferverzögerungen sogar ganz gelegen, wobei sie auch bei der Instandhaltung der Bestandsflotte auf dem Zahnfleisch geht. Insofern ist eine Besserung aktuell nicht wirklich in Sicht. Es wird spannend, inwiefern sich Herr Falk nun um diese Thematik kümmern wird, wo er interimsweise auch das Resort Betrieb & Technik zu verantworten hat.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Re: Stadler J/JK
14.11.2024 11:06
Zitat
Jay
Die Planungs- und Genehmigungsprozesse haben sich teils deutlich aufgebläht

Ist das denn tatsächlich so? Was hat sich denn da geändert?
Bis wann haben wir Zeit die Optionen einzulösen? Aktuell gibt es ja nur den gerissenen Zeitplan für die erste Charge.

Die restlichen Wagen bis zur Mindestbestellmenge sind doch noch garnicht terminiert, richtig?

Würden wir diese bis 2027 abrufen, dann wären die bis 2029 geliefert und bis dahin sieht die Welt vielleicht schon wieder anders aus, was weitere Bestellungen betrifft.
Zitat
def
Aber wahrscheinlich wird man dann einfach von den angekündigten Angebotsausweitungen im Berufsverkehr wegkommen. Man wird so viele Neufahrzeuge beschaffen, dass man das aktuelle Angebot stabil fahren kann, und sich dann mit der Fahrzeugsituation herausreden, dass weitere Verbesserungen leider nicht möglich sind. Auch hier scheint die Angebote-statt-Verbote-CDU Verbesserungen im ÖPNV auf Dauer unterbinden zu wollen.

Das ist auch meine Vermutung. Da wird gespart werden, genauso wie bei den S-Bahnwagen, ganz einfach weil Berlin pleite ist. Wird lustig bei U- und S-Bahn in Berlin so um 2030. Und tschüss Verkehrswende.

Wie heißt es so vollmundig auf der BVG Website: "... Mit einem Gesamtbudget von rund drei Milliarden Euro und einem Lieferumfang von bis zu 1.500 Wagen handelt es sich um die größte Fahrzeugbeschaffung in der Geschichte der BVG ... die U-Bahnflotte wird bis 2035 um rund ein Drittel wachsen und das Angebot für die Fahrgäste wird deutlich ausgeweitet: Bis zum Jahr 2030 ist eine Taktverdichtung auf den Stammstrecken vorgesehen."

Bezüglich der Anzahl der U-Bahnwagen gibt´s allerdings reichlich Unklarheiten bzw. Zahlensalat. Wen wundert´s, wenn noch nicht einmal ein BVG-Vorstand im Verkehrsausschuss youtube-video richtige Zahlen präsentiert.
Die Tabelle (im Video bei 1:44:55) ist ja wohl falsch. Da werden bei der Baureihe J die Zahlen maximaler Lieferumfang lt. Rahmenvertrag 1500, Mindestbestellmenge 606 und erster Abruf 376 präsentiert, das ist ja wohl nicht richtig.
Das sind nicht die Zahlen für die Baureihe J, sondern für J und JK zusammen.
Das ist schon ziemlich fatal, was da für Zeichen aus der Politik kommen.

Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge liegt bei über 30 Jahren. Ein gesunder Wert würde bei 15 bis 20 Jahren liegen. Es ist also nun an der Zeit endlich Neufahrzeuge in größeren Mengen zu ordern und in Betrieb zu nehmen. Ersteres ist bereits passiert, das Entscheidene aber noch nicht. Und nun sollen etwa ältere, nicht barrierefreie Fahrzeuge, die mehr Strom benötigen, weil nicht zurückspeisen (z.B. GI/1E) länger fahren? Das wäre schrecklich für alle!

Fakt ist, dass die A3L92 langsam auseinanderfallen und nach und nach nun ausgemustert werden, wie auch die A3E je nach Zustand und Fristen. Es bliebe im Kleinprofil also nur der GI/1E der vielleicht länger fahren könnte. Ein Fahrzeug, welches die Gleise nicht besonders schont und weitere Nachteile hat, s. oben.

Im Großprofil ist die Sache sehr einfach. Die F-Züge sind alle "runtergerockt", hier hält kein Fahrzeug 10 Jahre und länger mehr durch. Die MÜSSEN ausgemustert werden, koste es was es wolle. Bei den H-Zügen kann man eventuell noch was machen, aber es muss was gemacht werden. Wenn in die H-Züge investiert werden soll, dann bitte JETZT! Jetzt lohnt es sich noch, wenn man sich die zu erwartende Restlebensdauer der Fahrzeuge zu Augen führt.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Die Gl/1E haben einen höheren Gleisverschleiß? Wie das? Ich meine, Drehgestellwagen sind alle U-Bahn-Fahrzeuge in Berlin. Achsabstände, Randprofile, Federung, Fahrdynamik - was bringt den Unterschied?

Eine ordentliche Investition in die H-Züge inklusive neuem Innenraum würde ich sehr begrüßen, bei den Hk ebenfalls. Die Wagen an sich sind äußerst brauchbar, zumindest aus Fahrgastsicht.

~~~~~~
Dieser Beitrag wurde mit außerordentlicher Sorgfalt erstellt.
Gleisverschleiß habe ich nicht geschrieben. Das Gleis insgesamt durch das ruckartige Fahren und Bremsen und weitere Faktoren tragen dazu bei, dass die Giselazüge die Gleise etwas, wenn auch nicht viel, mehr beanspruchen wie andere Fahrzeuge.
Ein ähnliches Problem hat ja auch die Straßenbahn mit ihren Flexitywagen. Ist halt Baureihenbezogen ein Problem.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
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