Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Neuauslage der Pläne für die Straßenbahn über Ostkreuz (Tram21)
geschrieben von Nemo 
Zitat
Trittbrettfahrer
Ob jetzt Autoverkehr störender ist, ist ja nicht Bestandteil des Themas. Du schreibst, dass die Straßenbahn störend ist.
Nein, das schreibe ich nicht. Man kann vielleicht die Steigerungsform so interpretieren, aber ich höre und spüre die Tram zwar, aber sie stört mich nicht.
Zitat
def
Zitat
Trittbrettfahrer
Zitat
Lopi2000
Zitat
Trittbrettfahrer
Habt ihr schon mal an einer Straßenbahnstrecke in Friedrichshain oder Prenzlauer Berg gewohnt? Das ist eben einfach nicht geil. Und das muss man so anerkennen.

Ja, das tue ich und finde den Autoverkehr trotzdem störender als die Linie 12, an der ich wohne. Und nebenbei spare ich sogar noch etwas Miete, da im Mietspiegel der Schienenlärm als wohnwertmindernd gilt (bisher klarer als aktuell) und meine Mietspiegelmiete dadurch um rund 33 Euro niedriger liegt.

Ob jetzt Autoverkehr störender ist, ist ja nicht Bestandteil des Themas. Du schreibst, dass die Straßenbahn störend ist. Bei dir - im Gegensatz zur 21 zum Ostkreuz - war die Straßenbahn aber schon vor deinem Einzug da.

Die Straßenbahn durch die Sonntagstraße ist doch nun schon seit mindestens 25 Jahren geplant, vermutlich eher 30 Jahre. Wie viele der Protestierenden wohnen denn dort schon länger als 25, 30 Jahre? (Wohlgemerkt in einer Gegend, in der ein Großteil der Alteingesessenen seit den 90ern weggentrifiziert wurde.)

Zitat
Trittbrettfahrer
Mir geht es nur darum, dass man sich mal ein bisschen in die Lage der Anwohner hineinversetzen darf.

Und umgekehrt ist das nicht der Fall?
Betreiben die Protestierenden eigentlich Subsistenzwirtschaft und verlassen den Kiez niemals? Oder muten sie tatsächlich anderen den Lärm ihrer Verkehrsmittel und der LKWs, die sie versorgen, zu?

Nunja, man selbst wohnt ja in einer ruhigen Wohnstraße und nicht in einer lärmenden Hauptstraße. Wenn man nun aus der ruhigen Wohnstraße eine lärmende Hauptstraße macht, ist man doch sauer! Ich wäre auch sauer, wenn man mit eine Autobahn vor die Nase setzen würde!

Komischerweise werden die Rechte der Anwohner immer nur bei ÖPNV-Projekten hochgejazzt - beim Straßenbaubahn gilt immer dass der gesellschaftliche Nutzen für die weit wegwohnenden Nutzer wichtiger ist - so zumindest mein subjektiver Eindruck.

Edit:Straßenbahn durch Straßenbau ersetzt

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2024 14:28 von Nemo.
Die Sonntagstraße liegt an einem der meist befahrenen Bahnhöfe in Berlin, wo ist da eine ruhige Straße? Vom MIV mal abgesehen. Aber das einzig relevante Thema hier ist, Partikularinteresse gegen Allgemeininteresse der gefühlt halben Berliner Bevölkerung.
Zitat
def
Diese Weisheit solltest Du unbedingt der Stadt Wien mitteilen, die in der noch schmaleren Schlachthausgasse demnächst die Verlängerung der Linie 18 beginnt. Oder der Stadt Straßburg, die bitte das seit den 80ern entwickelte Straßenbahnnetz wieder abreißen soll, weil man ja "heute vermeidet", solche Strecken wie in der Straßburger Innenstadt zu bauen.

Zitat
Lopi2000
Nein, das schreibe ich nicht. Man kann vielleicht die Steigerungsform so interpretieren, aber ich höre und spüre die Tram zwar, aber sie stört mich nicht.

Jetzt wird es nur noch amüsant unsachlich.
Ich könnte jetzt schreiben, wie weit es hergeholt ist, dass man Städte in anderen Staaten zum Vergleich mit der Sonntagstraße heranziehen muss. Ich könnte auch schreiben, was ein Komparativ bei Adjektiven ist.
Aber was soll das? Da platzen hier scheinbar einigen Usern vor Wut die Köpfe. War alles mein Fehler. Entschuldigung. Weitermachen.
Zitat
Ich habe ja nichts gegen Straßenbahnen, ABER...
Zitat
def
Diese Weisheit solltest Du unbedingt der Stadt Wien mitteilen, die in der noch schmaleren Schlachthausgasse demnächst die Verlängerung der Linie 18 beginnt. Oder der Stadt Straßburg, die bitte das seit den 80ern entwickelte Straßenbahnnetz wieder abreißen soll, weil man ja "heute vermeidet", solche Strecken wie in der Straßburger Innenstadt zu bauen.

Zitat
Lopi2000
Nein, das schreibe ich nicht. Man kann vielleicht die Steigerungsform so interpretieren, aber ich höre und spüre die Tram zwar, aber sie stört mich nicht.

Jetzt wird es nur noch amüsant unsachlich.
Ich könnte jetzt schreiben, wie weit es hergeholt ist, dass man Städte in anderen Staaten zum Vergleich mit der Sonntagstraße heranziehen muss. Ich könnte auch schreiben, was ein Komparativ bei Adjektiven ist.
Aber was soll das? Da platzen hier scheinbar einigen Usern vor Wut die Köpfe. War alles mein Fehler. Entschuldigung. Weitermachen.

Vielleicht sollte man auch einfach mal über den Tellerrand schauen, bevor man Behauptungen wie "So etwas macht man heute nicht mehr" aufstellt. Und das sind nur zwei Beispiele, die mir spontan eingefallen sind - jetzt kommt mir noch die Bruno-Marek-Allee in Wien in den Sinn. Die Straße ist von Haus zu Haus ziemlich genau genauso breit wie die Sonntagstraße, liegt aber in einem Neubauviertel, und die Straßenbahn wurde 2020 eröffnet. Nicht nur die Straßenbahn, die gesamte Straße wurde in diesem Querschnitt gebaut, obwohl "man das heute nicht mehr so macht".

In der Grazer Neutorgasse, die schmaler ist als die Sonntagstraße, wird aktuell eine Straßenbahnstrecke gebaut, in der ebenso schmalen Wagner-Biro-Straße 2021 eine eröffnet. Ich bin mir sicher: würde man systematisch suchen und nicht nur brainstormartig ein paar Projekte aufschreiben, die einem gerade einfallen, würde man verdammt viele aktuelle oder erst jüngst umgesetzte Straßenbahnstrecken finden, die in ähnlich breiten oder noch schmaleren Straßen als der Sonntagstraße verlaufen.

Warum genau sollte der Blick über den Tellerrand denn nicht legitim sein? Weil dir dann vor Wut der Kopf platzt?



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2024 14:08 von def.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Trittbrettfahrer
Habt ihr schon mal an einer Straßenbahnstrecke in Friedrichshain oder Prenzlauer Berg gewohnt? Das ist eben einfach nicht geil. Und das muss man so anerkennen.

Ja, das tue ich und finde den Autoverkehr trotzdem störender als die Linie 12, an der ich wohne. Und nebenbei spare ich sogar noch etwas Miete, da im Mietspiegel der Schienenlärm als wohnwertmindernd gilt (bisher klarer als aktuell) und meine Mietspiegelmiete dadurch um rund 33 Euro niedriger liegt.

Die Sonntagstraße ist genau so breit wie die Weichselstraße, durch die die M13 fährt. Die M13 hat dort ein höheres Tempo (50m/h) und dennoch halte ich es immer noch für eine a) "autonormative" Verzerrung oder b) vorgeschoben, dass eine Tram alle 5 Minuten lauter sein soll, als konstanter Autoverkehr. Wir hatten hier ja auch schonmal über den Unterschied von Lärmspitzen und dauerhaftem Lärm gesprochen. Was ist schlimmer, ein ICE alle paar Minuten oder konstante Autobahngeräusche? Aber an den Autolärm hat man sich halt gewöhnt.

Was ich noch verstehen kann, ist die Angst vorm Kurvenquietschen, aber das hält sich ja mittlerweile auch in Grenzen und betrifft ausschließlich die Eckhäuser Sonntag-/Holteistraße. An der Kreuzung Holteistr./Boxhagener Str. kann es ja eigentlich fast nur leiser werden.

Die Sonntagstr. ist auch eigentlich keine ruhige Straße, was da alleine an Lieferverkehr über das Kopfsteinpflaster donnert und wie schon erwähnt gibt es da bis spät in die Nacht die Gastronomie und es ist viel los auf den Gehwegen/im Annemirl-Bauer-Park. Mit offenem Fenster könnte ich da wahrscheinlich auch jetzt nicht schlafen. Ruhiger ist es eig. nur an der erwähnten Ecke Sonntag-/Holteistr., ich vermute von dort wird diese Aufregung auch ausgehen.

Die NIMBY's betonen ja immer wieder, dass es ihnen nicht um die wegfallenden Parkplätze geht, weil sie fußläufig am Ostx wohnen und den ÖPNV nutzen. Das finde ich aber auch schwierig. Ist ja schön, dass sie fußläufig wohnen, für viele bleibt das Ostkreuz aber trotz relativer Nähe umständlich angeschlossen, insb. wenn man nicht gut zu Fuß ist oder auf Barrierefreiheit angewiesen.

Der Bezirk hatte ja die Idee ins Spiel gebracht, die Sonntagstraße zum Shared-Space umzugestalten, statt diese 1,50m Alibi-Radwege in der Dooringzone anzulegen, aber das scheint ja aber abgelehnt worden zu sein.

Ich hoffe es geht jetzt schnell voran und die Tram fährt, bevor ein paar Meter weiter die ersten Wohnhäuser für die A100 abgerissen werden...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2024 16:17 von marc-j.
Du hast es eigentlich schon gut zusammengefasst, aber ich möchte insbesondere auf das Lärm-Argument noch mal eingehen: Wie du richtig festgestellt hast, liegt da derzeit Kopfsteinpflaster, künftig Asphalt. Die Rollgeräusche werden also künftig deutlich leiser als heute. Aus Anwendung der aktuell gültigen Normenlage werden die Grenzwerte aber weiterhin(!) überschritten und daher sind zusätzliche Schallschutzmaßnahmen notwendig, die es im Nullfall trotz Überschreitung der Grenzwerte nicht gäbe.

Den berechtigten Schallschutzansprüchen der Anwohner wird also bereits durch das Planfeststellungsverfahren abgeholfen. Fehler bei der Ermittlung der Anspruchsberechtigten war ja ein Grund für die deutliche Verzögerung des Verfahrens.

Ebenfalls richtig erkannt: Schön für die Anwohner, dass sie fußläufig zum Ostkreuz wohnen und daher selbst die Straßenbahn nicht brauchen. Das ignoriert aber die Interessen der Bahnnutzer, die eben nicht fußläufig im Einzugsgebiet des Bahnhofs wohnen. Und das Einzugsgebiet umfasst nicht nur die 21, sondern auch die M10, nördlich vom Frankfurter Tor. Denn wer beispielsweise zum Flughafen 2x umsteigen muss, der wird das künftig deutlich bequemer am Frankfurter Tor und am Ostkreuz, statt an der Warschauer Straße tun. Mit dem 10er-Takt aus 21/22 wird das auch relativ attraktiv, aufgrund der kurzen Wege. Insofern wäre das mit Gepäck dann eine Abwägung, ob langer Fußweg Warschauer Str. & langsame S9 zum Flughafen oder kurze Wege und 2x umsteigen mit RB24/32.

Ähnlich ist ja die Argumentation gegen die Haltestelle Sonntagstraße, die übersieht, dass die Haltestelle nicht dem Zugang zum Ostkreuz dient, sondern Fahrgästen im Einzugsgebiet, die nordwärts oder südwärts weiter fahren wollen. Natürlich wird es auch ein paar Nutzer geben, die nur die eine Station fahren, insbesondere, wenn gerade die Bahn kommt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Der (mehr oder weniger) regelmäßige Straßenbahnverkehr ist aber nach Verlegung der über 100 Jahre bestehenden Gleistrasse aus der übergeordneten Hauptverkehrsstraße (Boxhagener-Marktstraße) in die seit längerem verkehrsberuhigte Wohnstraße nicht das einzige Problem.
Über die Hintertür versucht der Senat, die Sonntagstraße dem übergeordneten Straßennetz zuzuschlagen, für das andere Bestimmungen gelten.

Unter dem Link ist das übergeordnete Berliner Straßennetz mit Stand von 2023 und Plan für 2030 dargestellt, siehe Ausschnitte unten. Links bzw. oben der Bestand, rechts bzw. unten der Plan 2030.
Interessanter Weise soll laut dieser Pläne die Falckensteinstraße in Kreuzberg trotz Straßenbahntrasse eine Wohnstraße bleiben!

so long

Mario


Zitat
der weiße bim
Der (mehr oder weniger) regelmäßige Straßenbahnverkehr ist aber nach Verlegung der über 100 Jahre bestehenden Gleistrasse aus der übergeordneten Hauptverkehrsstraße (Boxhagener-Marktstraße) in die seit längerem verkehrsberuhigte Wohnstraße nicht das einzige Problem.
Über die Hintertür versucht der Senat, die Sonntagstraße dem übergeordneten Straßennetz zuzuschlagen, für das andere Bestimmungen gelten.

Unter dem Link ist das übergeordnete Berliner Straßennetz mit Stand von 2023 und Plan für 2030 dargestellt, siehe Ausschnitte unten. Links bzw. oben der Bestand, rechts bzw. unten der Plan 2030.
Interessanter Weise soll laut dieser Pläne die Falckensteinstraße in Kreuzberg trotz Straßenbahntrasse eine Wohnstraße bleiben!

Die Straße wurde in die Kategorie IV aufgenommen, diese ist durch folgendes charakterisiert (Quelle: Berliner Straßennetz, Erläuterung zur Klassifizierung
des übergeordneten Straßennetzes von Berlin, 2017):
"Verbindungsfunktionsstufe IV sind Straßen, die wichtige ÖPNV-Trassen aufweisen oder zu großen Gewerbestandorten führen wie die Wilhelminenhofstraße in
Schöneweide (Straßenbahn) oder die Montardstraße in der Siemensstadt"
oder:
"Ergänzungsstraßen (flächenerschließende Straßenverbindungen nach RAS-N bzw. nahräumige Straßenverbindungen nach RIN)"

Die Neueinstufung der Sonntagstraße (Neue Bahnhofstraße - Holteistraße) und "Holteistraße (Wühlischstraße - Sonntagstraße)" in die Kategorie IV erfolgte mit der Begründung "Neueinstufung in Abhängigkeit von Umsetzung Straßenbahn". (Quelle: Bisherigen Änderungen im übergeordneten Straßennetz, Jahre 2011 – 2022)
Die Unterlagen sind alle in dem obigen Link zu finden.

Betrachtet man dann die Begründung für die Einstufung und die damit verbundenen Standards der Kategorie IV lässt sich daraus keinerlei zusätzliche Belastung für den Kfz-Verkehr herleiten. Auch deuten die bekannten Trassenpläne nicht drauf hin, dass hier irgendwelcher Kfz-Duchgangsverkehr gefördert / hindurchgeleitet werden soll. Erst recht nicht nach einem Blick auf den Plan: Die Sonntagstraße in der Kategorie IV endet als Sackgasse am Ostkreuz.

Dies betrifft übrigens so manch andere Straße mit Straßenbahnen in Berlin, gleichwohl finden sich bisher (noch?) nicht alle Planungen an Straßenbahnstrecken in der Klassifizierungskarte wieder.

Ingolf
Zitat
der weiße bim
Über die Hintertür versucht der Senat, die Sonntagstraße dem übergeordneten Straßennetz zuzuschlagen, für das andere Bestimmungen gelten.

Tut mir leid, aber "über die Hintertür" kann man so nicht sagen. Die Sonntagstraße bekommt eine Straßenbahn und damit rutscht die Straße automatisch in eine andere Klassifizierungsstufe. Schlicht weil sie das Kriterium einer ÖPNV-Trasse erfüllen wird. So sind die Schleife Kupfergraben sowie die Schillerstraße in Pankow auch als Ergänzungsstraßen klassifiziert. Letzteres ist nur eine Sackgasse. Andererseits ist die Straße an der Spandauer Brücke (Hackescher Markt) weiterhin gelb markiert, obwohl es Planungen zur Verkehrsberuhigung gibt. Einen veränderten Verkehrsbedarf hinsichtlich des Autoverkehrs lässt sich aus der Klassifizierung so also nicht ableiten. Dass die Falkensteinstraße im Plan fehlt, dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass für die Straßenbahn zum Hermannplatz zum Zeitpunkt der Planlegung (Januar 2023) noch kein Planfeststellungsverfahren eingeleitet wurde.

Edit: Ingolf war schneller.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2024 21:35 von Florian Schulz.
Das Gegenteil zur Sonntagstraße ist übrigens die Verlängerung der Max-Born-Straße zur Hermann-Dorner-Allee. Nach der Verlegung der Straßenbahn-Vorzugstrasse ins Wohngebiet verlor die Straße ihre IV-Klassifizierung wieder.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
marc-j
Ich hoffe es geht jetzt schnell voran und die Tram fährt, bevor ein paar Meter weiter die ersten Wohnhäuser für die A100 abgerissen werden...
Ist denn schon bekannt, ob die A100 über Karlshorst oder über den Alexanderplatz verlängert wird, damit man in der Sonntagstraße weder Erschütterungen, noch Abluft aus dem Tunnel abbekommt?
Amüsant finde ich, dass man in Google Maps bereits die zwei Gleise für die Straßenbahn eingezeichnet sieht, vom Ende der Sonntagstraße unter der Ringbahn hindurch bis zur Bahnhofstraße.
Moin,

zwei heute im Newsletter des Berliner Abgeordnetenhauses veröffentlichte parlamentarische Anfragen nebst Antworten beschäftigen sich mit dem Zustand der Gleise der Straßenbahnlinie 21 und der Abhängigkeit zu den Planungen für die Straßenbahnlinie 22:

Zitat

Anfrage des Abgeordneten Andreas Geisel (SPD) vom 17.10.2024 und Antwort vom 4.11.2024: Wird das südliche Lichtenberg von der Tram abgekoppelt? Wie sieht die Zukunft der Tramlinien 21 und 22 aus?

Vorbemerkung der Verwaltung: Die Schriftliche Anfrage betrifft (zum Teil) Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl um eine sachgerechte Antwort bemüht und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) um Stellungnahme gebeten, die bei der nachfolgenden Beantwortung berücksichtigt ist.

Vorbemerkung des Abgeordneten: Presseberichten zufolge befindet sich der Gleisabschnitt der Tram zwischen der Holteistraße und der Karlshorster Straße in einem so desolaten Zustand, dass die BVG davon ausgeht, die Strecke nicht über den Dezember 2025 hinaus in Betrieb halten zu können. Eine Sanierung sei aber nicht geplant, weil dieser Gleisabschnitt nach dem Neubau des Abschnittes über die Sonntagstraße zum Ostkreuz sowieso stillgelegt werden soll. Dieser Neubau verzögert sich aber immer weiter. Entsprechend habe sich Vertreterin der BVG beim Sprechtag des Berliner Fahrgastverbands IGEB geäußert. Die Folge wäre die Unterbrechung der Tramlinie 21, die von Friedrichshain weiter über Rummelsburg und Karlshorst nach Köpenick führt. Auch unterbrochen wäre dann die lange geplante Tramlinie 22, die nach bisherigen Aussagen des Senats ab Mitte 2026 in Betrieb gehen soll. Sollte es tatsächlich so kommen, wären die ohnehin in Teilen nur schlecht an den ÖPNV angeschlossenen Stadtteile im südlichen Lichtenberg in erheblichem Maße betroffen und deren Anwohnerinnen und Anwohner vom Nahverkehr quasi abgekoppelt.

Frage 1: Treffen die in der Vorbemerkung erwähnten Presseberichte zu? Wenn ja, welche Gleisabschnitte sind konkret betroffen?

Antwort zu 1.: Die BVG teilt hierzu mit: "Es ist zutreffend, dass die Gleisanlagen in der Boxhagener Straße und Marktstraße zwischen Holteistraße und Pfarrstraße ca. 40 Jahre alt und dadurch altersgerecht sanierungsbedürftig, aber in betriebssicheren Zustand sind."

Frage 2: Wie stellt sich der schlechte Zustand des erwähnten Gleisabschnittes dar? Welche Folgen hat er aktuell schon? Warum konkret ist ein über 2025 Betrieb wahrscheinlich nicht möglich?

Antwort zu 2.: Die BVG teilt hierzu mit: "Aktuell muss der Verschleißentwicklung durch die Einrichtung von Langsamfahrstellen auf Teilabschnitten entgegengewirkt werden. Dadurch kommt es derzeit zu Fahrzeitverlusten, die sich negativ auf die Stabilität und Pünktlichkeit der Linie 21 auswirken."

Frage 3: Frau Senatorin Bonde hat in der 42. Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehr angekündigt, dass der Senat zusammen mit der BVG an einem "Plan B" für den Fall einer Unterbrechung arbeite. Inwieweit wird dieser auch adäquat eine Verbindung zwischen dem Ostkreuz und Köpenick über Rummelsburg und Karlshorst beinhalten? Inwieweit wird der Senat hierbei auch eine, eigentlich durch die Einrichtung der Tramlinie 22 geplante, Taktverdichtung zwischen Rummelsburg und Karlshorst miteinbeziehen?

Frage 4: Hat der Senat eine Sanierung des Abschnittes geprüft? Kommt ggf. eine Teilsanierung in Betracht, um eine Streckensperrung zu verhindern? Gibt es andere denkbare Maßnahmen, um eine Sperrung zu verhindern?

Antwort zu 3. und 4.: Die Fragen 3 und 4 werden wegen ihres Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet.

Die BVG teilt hierzu mit: "Der Streckenabschnitt kann vsl. bis Ende 2025 betrieben werden, dann muss eine Grundinstandsetzung erfolgen, die Details werden gerade geprüft. Die BVG erarbeitet derzeit entsprechende Konzepte. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen."

Frage 5: Wie ist aktuelle der Stand des Planfeststellungsverfahrens für den Neubau der Strecke über die Sonntagsstraße zum Ostkreuz?

Antwort zu 5.: Das Vorhaben befindet sich im Anhörungsverfahren. Die Einwendungsfrist endete am 18. Oktober 2024. Die Erwiderungen auf die Einwendungen und Stellungnahmen werden derzeit durch die BVG erarbeitet.
.

Zitat

Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) vom 21.10.2024 und Antwort vom 4.11.2024: Wie weiter mit der Straßenbahnlinie 21?

Vorbemerkung der Verwaltung: Die Schriftliche Anfrage betrifft (zum Teil) Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl um eine sachgerechte Antwort bemüht und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) um Stellungnahme gebeten, die bei der nachfolgenden Beantwortung berücksichtigt ist.

Frage 1: In welchem Zustand befinden sich die Gleisanlagen auf der Straßenbahnlinie 21?

Antwort zu 1.: Die BVG teilt hierzu mit: "Die derzeitige Bestandsstrecke der Linie 21 in der Boxhagener Straße und Marktstraße zwischen Holteistraße und Pfarrstraße befindet sich in einem altersbedingt sanierungsbedürftig, aber betriebssicheren Zustand."

Frage 2: Welche Einschränkungen bestehen für den Fahrbetrieb?

Antwort zu 2.: Die BVG teilt hierzu mit: "Aktuell muss der Verschleißentwicklung durch die Einrichtung von Langsamfahrstellen auf Teilabschnitten entgegengewirkt werden. Dadurch kommt es derzeit zu Fahrzeitverlusten, die sich negativ auf die Stabilität und Pünktlichkeit der Linie 21 auswirken."

Frage 3: Wie lange können die vorhandenen Gleisanlagen noch betrieben werden?

Antwort zu 3.: Die BVG teilt hierzu mit: "Der oben benannte Streckenabschnitt kann vsl. bis Ende 2025 betrieben werden, dann muss eine Grundinstandsetzung erfolgen, die Details werden gerade geprüft."

Frage 4: Wie ist der aktuelle Stand und Zeitplan für die Anbindung des Ostkreuzes?

Antwort zu 4.: Das Vorhaben befindet sich im Anhörungsverfahren. Die Einwendungsfrist endete am 18. Oktober 2024. Die Erwiderungen auf die Einwendungen und Stellungnahmen werden derzeit durch die BVG erarbeitet. Der Fortgang des Verfahrens ist von diesen Antworten abhängig. Eine Prognose kann erst nach Vorliegen dieser Antworten abgegeben werden.

Frage 5: Mit welchen Maßnahmen beabsichtigen der Senat und die BVG, den Fahrbetrieb bis zur Inbetriebnahme der Anbindung des Ostkreuzes abzusichern?

Antwort zu 5.: Die BVG erarbeitet derzeit entsprechende Konzepte. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen.

Frage 6: Wie hoch wären die Kosten zur Instandsetzung der Strecke bis zur Inbetriebnahme der Anbindung des Ostkreuzes?

Antwort zu 6.: Die BVG teilt hierzu mit: "Genaue Kostenangaben tätigt die BVG aus wettbewerbsrechtlichen Gründen im Hinblick auf Vergaben von Leistungen nicht."

Frage 7: Wenn der Fahrbetrieb auf der Straßenbahnlinie 21 in Abschnitten eingestellt werden muss, welche Alternativen beabsichtigen Senat und BVG für die Nutzer*innen zu schaffen und werden diese barrierefrei sein?

Antwort zu 7.: Die BVG teilt hierzu mit: "Der Betrieb muss auf den infrage stehenden Gleisen nicht eingestellt werden. Sollten die Verschleißgrenzen erreicht werden, muss eine Entscheidung über eine Grundinstandsetzung des betreffenden Abschnitts getroffen werden, wenn zu diesem Zeitpunkt nicht schon die Baumaßnahmen für die Neubaustrecke eine Sperrung dieser Strecke notwendig machen. Zurzeit werden Konzepte für Ersatzverkehre erarbeitet. Anforderungen an die Barrierefreiheit werden dabei selbstverständlich berücksichtigt. Für die Nennung konkreter Maßnahmen ist es noch zu früh."
.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Hier ein Beitrag im Berliner Kurier:

Kaputte Gleise auf der Linie 21: Bald keine Straßenbahn an der Boxhagener?

Die 21 bedient ja Reste aus stillgelegten Linien im Zick-Zack-Kurs. Wo würde denn die Kappung erfolgen ? Die einzige Wendestelle ist bei der 16 Jessnerstr., die Endstelle der 82 am Ostkreuz Hauptstraße wurde vor vielen Jahren zurückgebaut.
Zitat
Mont Klamott
Hier ein Beitrag im Berliner Kurier:

Kaputte Gleise auf der Linie 21: Bald keine Straßenbahn an der Boxhagener?

Die 21 bedient ja Reste aus stillgelegten Linien im Zick-Zack-Kurs. Wo würde denn die Kappung erfolgen ? Die einzige Wendestelle ist bei der 16 Jessnerstr., die Endstelle der 82 am Ostkreuz Hauptstraße wurde vor vielen Jahren zurückgebaut.
Da gibt es mehrere Möglichkeiten, entweder wendet man am Bersarinplatz, man baut z.B. am Wismarplatz (Umstieg auf Linie 240) eine provisorische Endhaltestelle oder man fährt bis zur Schleife Revaler Straße und von Osten kommend hat man da nicht noch die eingleisige Haltestelle Marktstraße?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.11.2024 08:54 von Nemo.
Zitat
Nemo
Zitat
Mont Klamott
Hier ein Beitrag im Berliner Kurier:

Kaputte Gleise auf der Linie 21: Bald keine Straßenbahn an der Boxhagener?

Die 21 bedient ja Reste aus stillgelegten Linien im Zick-Zack-Kurs. Wo würde denn die Kappung erfolgen ? Die einzige Wendestelle ist bei der 16 Jessnerstr., die Endstelle der 82 am Ostkreuz Hauptstraße wurde vor vielen Jahren zurückgebaut.
Da gibt es mehrere Möglichkeiten, entweder wendet man am Bersarinplatz, man baut z.B. am Wismarplatz (Umstieg auf Linie 240) eine provisorische Endhaltestelle oder man fährt bis zur Schleife Revaler Straße und von Osten kommend hat man da nicht noch die eingleisige Haltestelle Marktstraße?

Korrekt. Analog zur Marktstraße wäre auch eine provisorische Endstelle an der Holteistraße denkbar, die dann bis zum Anschluss der Neubaustraße genutzt werden könnte. Auf der Ostseite geht's auf jeden Fall bis S-Bahnhof Rummelsburg. Marktstraße dürfte bis zum Anschluss der Neubaustrecke ebenfalls anfahrbar sein.

Man könnte sich natürlich auch dazu entscheiden die schadhaften Gleise in "provisorischer" Bauweise zu erneuern. Hierfür sollte dann aber sinnvollerweise schon ein gültiger Planfeststellungsbeschluss vorliegen, da die Lebensdauer solcher Provisorien, inbesondere beim Deckenschluss, deutlich begrenzt ist. Auch eine "richtige" Erneuerung wäre denkbar. In jedem Fall sind das "versunkene Kosten".

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Nemo
Zitat
Mont Klamott
Hier ein Beitrag im Berliner Kurier:

Kaputte Gleise auf der Linie 21: Bald keine Straßenbahn an der Boxhagener?

Die 21 bedient ja Reste aus stillgelegten Linien im Zick-Zack-Kurs. Wo würde denn die Kappung erfolgen ? Die einzige Wendestelle ist bei der 16 Jessnerstr., die Endstelle der 82 am Ostkreuz Hauptstraße wurde vor vielen Jahren zurückgebaut.
Da gibt es mehrere Möglichkeiten, entweder wendet man am Bersarinplatz, man baut z.B. am Wismarplatz (Umstieg auf Linie 240) eine provisorische Endhaltestelle oder man fährt bis zur Schleife Revaler Straße und von Osten kommend hat man da nicht noch die eingleisige Haltestelle Marktstraße?

Revaler Straße ist mit der M13 schon belegt, da ihr auf der anderen Seite (Virchowklinikum) nur ein Gleis zur Verfügung steht, steht auch nicht zur Debatte an der Revaler Straße auf ein Gleis, zu Gunsten der Linie 21, zu verzichten.

Bis Marktstraße wäre aber maximal ein 20 Minutentakt möglich. Besser wäre nur bis S Rummelsburg zu fahren und dafür endlich einen 10 Minutentakt anbieten zu können, wenn Blockdammweg die Kehre dann fertiggestellt ist.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen