Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 16:05 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 16:05 |
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Lopi2000
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Taari
Die meisten Leute haben einfach andere Probleme in ihrem Leben als verdammte Verkehrspolitik, ich verstehe nicht, wie sowas so schwer zu verstehen ist.
Das ist zwar einerseits richtig, andererseits war die Verkehrspolitik und speziell die plakativ rückwärts gewandten Versprechungen von CDU und FDP zu diesem Thema im Wahlkampf zum Abgeordnetenhaus ein wichtiges Thema. Bei den letzten Landtagswahlen im näheren und weiteren Umland Berlins bildete man sich zwar ein, die Bundespolitik bei einer Landtagswahl gleich mitbestimmen zu können und Bundestrends spielen natürlich auch eine Rolle, aber letztlich wurde in Berlin schon eher mit landesbezogene Sachpolitik argumentiert.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 16:08 |
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Taari
(...) dass davor stand, dass sich "dieser Hass in der Wahl der CDU Straße gebahnt hätte". Und das ist ne sehr extreme Aussage, die so halt einfach nicht haltbar ist.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 16:08 |
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def
10 Euro pro Monat sind offensichtlich also eher zu günstig, und man muss nach Aufhebung des kostenlosen Parkens schnellstmöglich andere Nutzungen für die nicht mehr benötigen Parkplätze finden.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 16:12 |
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Lopi2000
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def
10 Euro pro Monat sind offensichtlich also eher zu günstig, und man muss nach Aufhebung des kostenlosen Parkens schnellstmöglich andere Nutzungen für die nicht mehr benötigen Parkplätze finden.
Der Grundsatz, dass ein Staat seine Leistungen, wenn sie mit privatwirtschaftlichen Anbietern konkurrieren, nicht so anbieten darf, dass marktgerechte, kostendeckende Angebote dadurch unmöglich werden, scheint ja für das Parken leider nicht zu gelten.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 16:14 |
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Philipp Borchert
Was Lopi2000 sagt.
Langfassung: Die Verkehrspolitik spielt innerhalb einer Millionenstadt, deren Einwohnerinnen und Einwohner täglich merken, wie viel Zeit ihnen nur durchs im Stau stehen oder beim Alternativwegesuchen nach ausgefallenen Zügen verloren geht, eine sehr viel größere Rolle als der Bevölkerung des ganzen Landes. Daher behaupte ich einfach mal, dass die Verkehrspolitik sehr wohl ein ganz großes Thema bei der Berlin-Wahl gewesen ist. Und warum auch nicht, die Berlin-Wahl hat wenig bis kaum Einfluss auf die vielen angesprochenen Themen, die Du, Taari, der Verkehrspolitik vornangestellt siehst.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 16:22 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 16:26 |
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Philipp Borchert
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Taari
(...) dass davor stand, dass sich "dieser Hass in der Wahl der CDU Straße gebahnt hätte". Und das ist ne sehr extreme Aussage, die so halt einfach nicht haltbar ist.
Auch wenn das jetzt ein bisschen Schwarzer-Peter-Spielen ist, aber das war ja auch als provokante Aussage gegenüber GraphXBerlin gemeint, der das Wort "Hass" in die Debatte gebracht und diesen als Treiber der Diskussion an sich angegeben hat.
Und wie gesagt, in Berlin spaltet sich am Verkehr mehr als im Bundesdurchschnitt, da bin ich mir sicher. Wir Berlinerinnen und Berliner können uns z.B. was die Klimakrise betrifft genehm zurücklehnen. Das schlimmste, was hier passieren kann, ist Starkregen und Sturm. Daher tritt der Umweltgedanke hier auch vermutlich nicht so sehr ins Gewicht beim Thema Verkehr, sondern der schiere Platz. Und da ist es eben schon ein Grabenkampf um dieses Gut, der sich in unserer Stadt ablesen lässt.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 16:49 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 18:14 |
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PassusDuriusculus
Tut mir Leid es ist genau andersherum. Wer Autos will gehört aufs Land. Denn dort sind Autos sehr sinnvoll.
Und ja du unterstellst Leuten Hass, nur weil sie auf den Stand der Wissenschaft hinweisen und darauf hinweisen, dass der Autoverkehr in einer Großstadt die teuerste Fortbewegung ist und sie seit Jahrzehnten leider massiv vom Steuerzahler subventioniert wird.
....
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 19:09 |
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DerMichael
Zitat
VvJ-Ente
Ich weiß gar nicht warum die sich jetzt engagieren und Freizeit investieren sollten. Es gibt in Berlin genug Menschen, die CDU oder SPD gewählt haben. Die müssen jetzt ranklotzen und zeigen, dass die Stadt nach ihrer Methode funktioniert. Wenn der ÖPNV regelmäßig zusammenbricht und die Infrastruktur für Radfahrer gestrichen wird, dann müssen halt ein paar tausend Menschen mehr ins Auto steigen. Jeder, der sich das leisten kann, sollte das tun, damit die wenigen Busse und Bahnen, die übrig bleiben, Platz für diejenigen bieten, die sich ein Auto nicht leisten können.Zitat
Nemo
Zitat
Stichbahn
Spannend wird sein, ob sich die ebenfalls stark betroffene und ebenfalls bereits protestierende Kulturszene, der Bereich eines modernen, zukunftsweisenden Verkehrs und Sozialverbände zusammentun werden.
Mit einer derartigen Koalition könnte man vielleicht genau den notwendigen Drive entwickeln, um die Regierung in 3 Jahren aus dem Amt zu jagen. Andernfalls wird Berlin halt ein 3,5 Mio Einwohner Vorort von sich selbst.
So sehe ich das auch. Wenn die Leute Autos wollen, müssen sie Autos bekommen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 19:16 |
Das wäre aus meiner Sicht ein gerechter Ansatz. Man könnte generell einen berlinweiten Parkausweis mit der Monatskarte koppeln. Gerne in Abhängigkeit von der Größe und der Nutzung des Fahrzeugs. Mit einer Genehmigung für einen Zweisitzer wie ein Smart gibt es eine Umweltkarte dazu, wer einen Mittelklassewagen fährt bekommt zwei Monatskarten, Schlachtschiffe, SUV und Vans dürfen nur im Verband mit 3 oder 4 Karten abgestellt werden, für Gewerbefahrzeuge gibt es, wenn die Notwendigkeit nachgewiesen wird (beispielsweise wenn Handwerker ihr Werkzeug mitführen müssen) Rabatt. Das hätte langfristig den netten Nebeneffekt, dass sich viele Autokäufer überlegen werden, ob sie wirklich im Alltag ein überdimensioniertes Auto brauchen, oder ob es nicht auch ein Kleinwagen tut und für die drei Fahrten im Jahr ein Mietwagen oder ein Lieferfahrzeug ausreicht. Nebeneffekt Nummer 2: auch die Autofahrer hätten dann ein handfestes Interesse daran, dass der ÖPNV bezahlbar bleibt.Zitat
tramfahrer
Wenn man für ein stadtweites Parkticket 365€/Jahr nehmen würde und damit gleichzeitig die Nutzung des ÖPNV ermöglicht würde, könnte vielleicht die Differenz des 29€ Ticket, durch die nun hinzukommenden 354,80€/Jahr pro Auto, kompensiert werden. Der eine oder andere würde dann auch vielleicht für kurze Strecken das Auto stehen lassen weil er ja auch den ÖPNV nutzen kann.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 20:21 |
Zitat
VvJ-Ente
Das wäre aus meiner Sicht ein gerechter Ansatz. Man könnte generell einen berlinweiten Parkausweis mit der Monatskarte koppeln. Gerne in Abhängigkeit von der Größe und der Nutzung des Fahrzeugs. Mit einer Genehmigung für einen Zweisitzer wie ein Smart gibt es eine Umweltkarte dazu, wer einen Mittelklassewagen fährt bekommt zwei Monatskarten, Schlachtschiffe, SUV und Vans dürfen nur im Verband mit 3 oder 4 Karten abgestellt werden, für Gewerbefahrzeuge gibt es, wenn die Notwendigkeit nachgewiesen wird (beispielsweise wenn Handwerker ihr Werkzeug mitführen müssen) Rabatt.Zitat
tramfahrer
Wenn man für ein stadtweites Parkticket 365€/Jahr nehmen würde und damit gleichzeitig die Nutzung des ÖPNV ermöglicht würde, könnte vielleicht die Differenz des 29€ Ticket, durch die nun hinzukommenden 354,80€/Jahr pro Auto, kompensiert werden. Der eine oder andere würde dann auch vielleicht für kurze Strecken das Auto stehen lassen weil er ja auch den ÖPNV nutzen kann.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 21:41 |
Zitat
def
Zitat
DerMichael
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VvJ-Ente
Ich weiß gar nicht warum die sich jetzt engagieren und Freizeit investieren sollten. Es gibt in Berlin genug Menschen, die CDU oder SPD gewählt haben. Die müssen jetzt ranklotzen und zeigen, dass die Stadt nach ihrer Methode funktioniert. Wenn der ÖPNV regelmäßig zusammenbricht und die Infrastruktur für Radfahrer gestrichen wird, dann müssen halt ein paar tausend Menschen mehr ins Auto steigen. Jeder, der sich das leisten kann, sollte das tun, damit die wenigen Busse und Bahnen, die übrig bleiben, Platz für diejenigen bieten, die sich ein Auto nicht leisten können.Zitat
Nemo
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Stichbahn
Spannend wird sein, ob sich die ebenfalls stark betroffene und ebenfalls bereits protestierende Kulturszene, der Bereich eines modernen, zukunftsweisenden Verkehrs und Sozialverbände zusammentun werden.
Mit einer derartigen Koalition könnte man vielleicht genau den notwendigen Drive entwickeln, um die Regierung in 3 Jahren aus dem Amt zu jagen. Andernfalls wird Berlin halt ein 3,5 Mio Einwohner Vorort von sich selbst.
So sehe ich das auch. Wenn die Leute Autos wollen, müssen sie Autos bekommen.
Aber glaubt ihr wirklich, sie werden die richtigen Schlüsse aus dem entstehenden Chaos ziehen? Die letzten Jahre zeigen doch viel eher: je weniger sich die Realität leugnen lässt, desto mehr erhalten die Zulauf, die sie leugnen und ein Zurück in eine Vergangenheit versprechen, die es nie gab. Mindestens drei Viertel der Menschen möchte mit der Realität nicht behelligt werden und in eine bunte Märchenwelt voll Freibier und kostenlosen Parkplätzen für alle, wo und wann immer sie möchten.
Im konkreten Fall hieße das: wahrscheinlich würde man eher das Bus- und Straßenbahnangebot ausdünnen und Busspuren und Radwege zurückbauen, damit der richtige Verkehr mehr Platz hat.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 21:45 |
Zitat
DerMichael
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def
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DerMichael
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VvJ-Ente
Ich weiß gar nicht warum die sich jetzt engagieren und Freizeit investieren sollten. Es gibt in Berlin genug Menschen, die CDU oder SPD gewählt haben. Die müssen jetzt ranklotzen und zeigen, dass die Stadt nach ihrer Methode funktioniert. Wenn der ÖPNV regelmäßig zusammenbricht und die Infrastruktur für Radfahrer gestrichen wird, dann müssen halt ein paar tausend Menschen mehr ins Auto steigen. Jeder, der sich das leisten kann, sollte das tun, damit die wenigen Busse und Bahnen, die übrig bleiben, Platz für diejenigen bieten, die sich ein Auto nicht leisten können.Zitat
Nemo
Zitat
Stichbahn
Spannend wird sein, ob sich die ebenfalls stark betroffene und ebenfalls bereits protestierende Kulturszene, der Bereich eines modernen, zukunftsweisenden Verkehrs und Sozialverbände zusammentun werden.
Mit einer derartigen Koalition könnte man vielleicht genau den notwendigen Drive entwickeln, um die Regierung in 3 Jahren aus dem Amt zu jagen. Andernfalls wird Berlin halt ein 3,5 Mio Einwohner Vorort von sich selbst.
So sehe ich das auch. Wenn die Leute Autos wollen, müssen sie Autos bekommen.
Aber glaubt ihr wirklich, sie werden die richtigen Schlüsse aus dem entstehenden Chaos ziehen? Die letzten Jahre zeigen doch viel eher: je weniger sich die Realität leugnen lässt, desto mehr erhalten die Zulauf, die sie leugnen und ein Zurück in eine Vergangenheit versprechen, die es nie gab. Mindestens drei Viertel der Menschen möchte mit der Realität nicht behelligt werden und in eine bunte Märchenwelt voll Freibier und kostenlosen Parkplätzen für alle, wo und wann immer sie möchten.
Im konkreten Fall hieße das: wahrscheinlich würde man eher das Bus- und Straßenbahnangebot ausdünnen und Busspuren und Radwege zurückbauen, damit der richtige Verkehr mehr Platz hat.
Wenn man das auf die Spitze treibt, werden die Autofahrer erst merken, dass sie überhaupt nur wegen dem ÖPNV noch halbwegs durch die Stadt kommen. Deshalb auch nur so viel ÖPNV, wie nötig.
Würden alle ÖPNV-Nutzer Auto fahren, wäre die Stadt unpassierbar. Dann müsste man die Stadtautobahn und Zubringer vermutlich achtspurig ausbauen. Von den nötigen Parkplätzen in der Stadt ganz zu schweigen.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 21:59 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 22:00 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 22:46 |
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Nemo
Achtspurig wäre eine Spur mehr. Damit könnte man vielleicht einen 20min-Takt auf der Ringbahn ersetzen und wenn man dann noch überlegt, dass es auch noch eine U7 gibt, bräuchte man eher 10 Spuren je Richtung.
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 23:08 |
Re: Verkehrspolitik in Berlin 20.11.2024 23:55 |
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Der Fonz
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PassusDuriusculus
Tut mir Leid es ist genau andersherum. Wer Autos will gehört aufs Land. Denn dort sind Autos sehr sinnvoll.
Und ja du unterstellst Leuten Hass, nur weil sie auf den Stand der Wissenschaft hinweisen und darauf hinweisen, dass der Autoverkehr in einer Großstadt die teuerste Fortbewegung ist und sie seit Jahrzehnten leider massiv vom Steuerzahler subventioniert wird.
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Hat mal einer nachgerechnet, was ein ÖPNV Ticket kosten würde, wenn dieser ebenfalls nicht subventioniert wäre?