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Umbau S-Bahnhof Warschauer Straße - Thema beendet (Überlänge)
geschrieben von Stefan Metze 
>Dieses westliche Zufahrtsgleis unterquerte den Straßendamm genau an der Stelle, wo heute die Brücke endet. Der gezeigte Bereich gehörte also offenbar zu den Werkstattanlagen die unter dem Straßendamm lagen.

Wie ich schon vermutete wird es mit dem Tunnel unter dem Brückenkopf zusammenhängen (Zufahrt zum Ringschuppen), möglich auch, dass dahinter Räume waren, aber sicher ist das nicht.

Hat doch der Heidekotzbrocken in fast allen Punkten richtig gelegen. Ts, ts ...

Mir fiel vor allem die Runde Ecke am nordwestlichen Brückenkopf auf, dort wo einst die Taxameter standen. Diese Ecke ist heute ganz spitzwinklig und das machte mich stutzig. Auch die fehlenden Tonnengewölbe und die längere Stahlbrücke. Außerdem dass die Grünfläche ganz deutlich an eine Brückenrampe erinnerte. Im Wikipedia-artikel ist ja auch vom Abriss der Brücke 1938 und seiner provisorischen Widererrichtung die Rede. Ein größerer und breiter Neubau war geplant, aber wegen der Kriegsereignisse nicht realisiert worden. Nach dem Krieg hat man dann das Provisorium manifestiert.
Ohne mich an der Diskussion beteiligen zu wollen und ohne, dass es jetzt noch irgendwelche neuen Erkenntnisse bringen würde, kann man sich bei Google Earth über den Zeitschieberegler ein Luftbild von 12/1943 amsehen, bei dem die Brücke auch schon da liegt, wo sie heute liegt. Also wurde da wohl auch nach dem Krieg nichts mehr verändert.
Nach dem Krieg wurde die provisorische Brücke durch eine stabilere an gleicher Position und wohl gleicher Ausstattung ersetzt. So jedenfalls hatte ich den Wikipedia-Artikel bzw. Louise verstanden. Und was uns das alles bringt? Die Wahrheit führt immer weiter und ist die beste Grundlage für jetzt kommende Neubauten rund um die Brücke und den Bahnhof. Was das neue Empfangsgebäude betrifft so erinnert es mich zwar nicht ästhetisch aber funktionalarchitektonisch ein wenig an das letzte Empfangsgebäude Bahnhof Schönhauser. Mal sehen wie lange es stehen wird, bevor es dann auch durch ein Konsumtempel ersetzt wird. ;-)
Zitat
Heidekraut
Nach dem Krieg wurde die provisorische Brücke durch eine stabilere an gleicher Position und wohl gleicher Ausstattung ersetzt. So jedenfalls hatte ich den Wikipedia-Artikel bzw. Louise verstanden.
Der zugehörige Abschnitt im Wikipedia-Artikel wies/weist mehrere Fehler auf und ist mangels Quellenangabe derzeit nicht belastbar.

Zitat
Heidekraut
Und was uns das alles bringt?
In dem Fall eine Ergänzung und Korrektur des zugehörigen Wikipedia-Artikels:
http://de.wikipedia.org/

Viele Grüße
André
Sehr schön! Aber in Louise stands doch auch.
Zitat
Jay
Zitat
dubito ergo sum
Zitat
Jay
Wenn ich mir das Foto von Thomas angucke, dann sehe ich auf der rechten Seite in der Flucht plötzlich höhere Bögen. Das passt in keiner Weise zur Brücken-Theorie.

Hinter einem Widerlager sollte der Unterbau der Trasse um die Höhe des Tragwerks der Brücke höher sein, damit eine plane befahrbare Fläche entsteht.

Aber nicht erst 10 Meter später!

Wie du von der Treppe zum Astra hinab aus leicht feststellen kannst, fallen die, direkt an das Widerlager anschließenden, Bögen im selben Winkel zur Revaler Str. hin ab, wie die Rampe der Warschauer Str. und orientieren sich in der Höhe exakt an dieser.
Abgesehen von einer Straße(-nbahn) könnte man darauf nur noch den schiefen Turm von Pisa sinnvoll errichten.

Hinzu kommt, dass in östlicher exakter Fortsetzung der heutigen Brückenpfeiler offensichtlich bereits einmal benutzte Fundamente vorhanden sind, die an der östlichen Flucht der Warschauer Str. enden.
Am besten erkennbar ist das Fundament unter dem vor wenigen Jahren abgerissenen Empfangsgebaüde - dessen Fundamente nicht in der Flucht der heutigen Brückenpfeiler liegen, sondern nördlich davon zwischen den (ehemaligen) Gleisen nach Lichtenberg und von Erkner und natürlich erst östlich des alten Brückenpfeilerfundaments und somit ausserhalb der östlichen Flucht der Warschauer Str.(genau wie die Brücke zur O2-World nicht in diesen "Lichtraum" hineinragt).

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
P.S: Das Widerlager hat fast auf den Zentimeter genau die gleiche Höhe wie das, das die heutige Brücke trägt.
Eine Abschlußmauer o.ä. wäre wohl höher, weniger massiv und tief in die anschließende Rampe hineinragend.
Es kann sein, dass frühere Brücken südlicher auflagen, ein Widerlager ist es in jedem Fall.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Nach den alten Brückenpfeilerfundamenten hatte ich natürlich auch Ausschau gehalten, konnte die aber nicht so konkret von denen des Empfangsgebäudes unterscheiden. Wahrscheinlich war ich nur blind. Im Falle der Bögen sollte doch nun geklärt sein, dass es sich nicht um das Brückenwiderlager, sondern um den Gleistunnel durch den Brückenkopf handelte. Der massive (mit Erde gefüllte) und wahrscheinlcih aus Sandstein gemauerte Brückenkopf ging ja ursprünglich viel weiter nach Süden. Überspannte ein Tonnengewölbe, durch das auch mehrere Gleise führten und dann erst folgte das eigentliche Brückenwiderlager, auf das die schmalere (und vor allem schmaler als die heutige) und kürzere Stahlbrücke auflag, die dann auf Stahlstützen weiter lief. Das alte Brückenwiderlager befand sich also keineswegs neben dem neuen. Es dürften sogar einige Meter weiter südlich gewesen sein.
Hallo Thomas,

vielen Dank für Deinen Beitrag, er ist der einzig wirklich erhellende.

Ganz interessant ist es auch, an die drei Bilder mal ein Geodreieck anzulegen (wobei man beachten muss, dass das mittlere Bild im Gegensatz zum linken und zum rechten nicht exakt genordert ist): 1928 verlief die Brücke exakt in der Flucht der Rampe von der Stralauer Allee her (parallel zur U-Bahn-Halle) bis zur Nordseite.

Auf den Bildern von 1953 (unkorrekte Nordung berücksichtigen) und 2006 hat die Brücke einen anderen Winkel in Bezug auf die Nord-Süd-Koordinatenachse (wie nennt man das fachgerecht?) als 1928. Etwa vier Grad, was auf die Länge einiges ausmacht. Auf Höhe der U-Bahn-Halle gibt es einen Knick in der Achse. Auch am alten Empfangsgebäude erkennt man nicht nur den größeren Abstand, sondern auch den unterschiedlichen Winkel.

Der südliche Startpunkt ist aber anscheinend nicht um die volle Brückenbreite nach Westen verschoben worden. Das spricht gegen einen Neubau parallel zu einer zum Bauzeitpunkt noch vorhandenen alten Brücke. Denkbar wäre allerdings, dass zunächst die westliche Hälfte der neuen Brücke errichtet wurde, dann die alte Brücke abgerissen wurde und abschließend die östliche Hälfte der neuen Brücke ergänzt wurde.

Ich meine mich zu erinnern, dass die westliche und östliche Hälfte der heutigen Brücke von unten besehen unterschiedlich aussieht, also ein unterschiedliches Tragwerk hat.

Viele Grüße
Manuel


Zitat
krickstadt
Zitat

"christoph" am 7.7.2012 um 13.27 Uhr:

Man kann [...] gut erkennen, dass die Lage der Brücke gegenüber der heutigen deutlich Richtung Osten verschoben war.

Ich habe mal zwei in meiner Sammlung enthaltene Luftbilder mit dem von Google Maps kombiniert in einer Bild-Datei zusammen abgelegt (links 1928, mitte 1953, rechts 2006).


(größere Auflösung, 1800 x 900 Punkte, 657.017 Bytes))

Zu meiner Überraschung sieht man tatsächlich eine deutliche Verschiebung der Brücke Richtung Westen, die zwischen 1928 und 1953 stattgefunden haben muss (wahrscheinlich Neubau neben der existierenden Brücke, um den Verkehr nicht zu unterbrechen). Deutlich erkennen kann man das z. Bsp. auch am Abstand der Brücke zu dem anscheinend 1928 und 1953 an gleicher Stelle stehenden Empfangsgebäude des S-Bahnhofs. [...]

Gruß, Thomas



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.07.2012 01:21 von manuelberlin.
Zitat

"manuelberlin" am 10.7.2012 um 1.12 Uhr:

[...] wobei man beachten muss, dass das mittlere Bild im Gegensatz zum linken und zum rechten nicht exakt genordert ist [...]

Ja, die Luftbildflüge waren 1928 (erster Luftbildflug für Groß-Berlin) und 1953 (letzter Luftbildflug vor der Trennung der Verwaltungen) noch nicht so perfekt wie heute, deshalb gibt es leichte Schwankungen, was die Ausrichtung Richtung Norden, die Parallelität zum Boden und die Flughöhe angeht. Ich habe auch nicht exakt die gleichen Ausschnitte mit dem Bildbearbeitungsprogramm ausgewählt (da die Originale unterschiedliche Auflösungen haben), sondern nur Pi mal Daumen. Ich hoffe, es sind trotzdem ganz gut die Unterschiede zu erkennen.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Ja, womit eigentlich bewiesen ist, dass wir Deine Mitwirkung doch brauchen, @Thomas. ;-)
Bislang hat mich das Thema nur am Rande interessiert, aber an dieser Stelle bin ich stutzig geworden und muß mal nachhaken:

Zitat
Heidekraut
Mir fiel vor allem die Runde Ecke am nordwestlichen Brückenkopf auf, dort wo einst die Taxameter standen.

Offenbar meinst Du den Helsingforser Platz. Aber zu welchem Zweck standen dort Taxameter? Lagen die da einfach so rum, der Witterung schutzlos ausgeliefert? Oder war das eine Art Außenposten des Taxihofes in der Persiusstraße, der nur für den Austausch der Taxameter zuständig war?


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Irgendwo weit vorne in diesem Thread stand mal die Frage nach der letzten Nutzung des Baugleises.

Gestern fuhr ein Zweiwegebagger auf dem Baugleis herum und hat Gestripp durch die Gegend gefahren.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Alter Köpenicker
Bislang hat mich das Thema nur am Rande interessiert, aber an dieser Stelle bin ich stutzig geworden und muß mal nachhaken:

Zitat
Heidekraut
Mir fiel vor allem die Runde Ecke am nordwestlichen Brückenkopf auf, dort wo einst die Taxameter standen.

Offenbar meinst Du den Helsingforser Platz. Aber zu welchem Zweck standen dort Taxameter? Lagen die da einfach so rum, der Witterung schutzlos ausgeliefert? Oder war das eine Art Außenposten des Taxihofes in der Persiusstraße, der nur für den Austausch der Taxameter zuständig war?

Das war doch nur Heidekrauts "Schreibstil". Wahrscheinlich meinte er, dass sich dort ein Taxistand befand und befindet. Wie man auf Luftbildern Taxameter sehen will, ist mir schleierhaft.
Taxameter ist ein alter Ausdruck für Taxi, weiß nicht ob ursprünglich Berlin oder Wien. Es war der Taxistand gemeint, der auf dem Foto von 1930 zu sehen ist. Dort ist die Brückenmauer rund. Heut bildet sie einen spitzen Winkel und liegt weiter nördlich. Das war gemeint.

@Jay, was ist Gestrip, meinst Du Kabelreste? Schade, dass ich das nicht gesehen habe.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.07.2012 01:33 von Heidekraut.
Zitat
Heidekraut
Taxameter ist ein alter Ausdruck für Taxi,

Aha, nie gehört. Bislang ging ich davon aus, Kraftdroschke sei der alte Ausdruck für ein Taxi. Unter dem Begriff Taxameter verstehe ich lediglich das Gerät zur Ermittlung des Fahrpreises in Taxis.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Gemeint war Gestrüpp (keine Ahnung, wie ich da Gestrip tippen konnte). Also die wilde Vegetation, die da offenbar abgeräumt wurde. Aus der fahrenden S-Bahn heraus war es leider nicht möglich ein Foto zu machen und mir fehlte die Zeit um kurz dafür an der Warschauer Str. auszusteigen.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
>Unter dem Begriff Taxameter verstehe ich lediglich das Gerät

Na, davon ist der Ausdruck gewiss abgeleitet. Ich darf daran erinnern, dass man in Süddeutschland und wohl darüber hinaus auch "Taxler" sagt, was man in Berlin und weiter nördlich kaum versteht. Der Begriff Taxameter stammt halt aus meiner Zeit, so erster Weltkrieg abwärts... ;-)

Um zum Topic zurückzukehren, wo stehen die Taxler eigentlich heute?
Zitat
Heidekraut
>Unter dem Begriff Taxameter verstehe ich lediglich das Gerät

Na, davon ist der Ausdruck gewiss abgeleitet. ... Der Begriff Taxameter stammt halt aus meiner Zeit, so erster Weltkrieg abwärts... ;-)

Beim besten Willen nicht, weder zur Zeit des Ersten Weltkriegs noch damals bei den alten Griechen. Begriffe, die auf "-meter" enden, bezeichnen Geräte, die etwas messen:
http://de.wikipedia.org/wiki/-meter

Viele Grüße
André
Zitat

"andre_de" am 14.7.2012 um 13.08 Uhr:

Begriffe, die auf "-meter" enden, bezeichnen Geräte, die etwas messen

Es gibt sogar eine Wikipedia-Seite zum Taxameter. Demnach wurde diese Bezeichnung seit "Anfang der 1880er Jahre" benutzt. Ob "Heidekraut" schon so alt ist? ;-)

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Dieses Thema wurde beendet.