Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 00:50 |
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Florian Schulz
Eine neue U-Bahnstrecke ist mal eben nicht nur zu teuer, sondern hat im Vergleich zu anderen schienengebundenen Verkehrsmitteln einen wesentlichen Nachteil. Natürlich hat sie auch Vorteile, wie höhere Fahrgeschwindigkeiten, zuverlässiger Betrieb und größere Beförderungskapazitäten. Doch in einem Punkt ist sie der Straßenbahn unterlegen, in der Feinverteilung. Im Vergleich zu U-Bahnstationen liegen Straßenbahnhaltestellen dichter zusammen. Dadurch verkürzen sich die Wege von der Haustür zur Haltestelle. Eine U-Bahn erreicht zwar im Schnitt eine höhere Reisegeschwindigkeit weil die Stationen weiter auseinander liegen, bedingen jedoch auch längere Zugangswege aufgrund notwendiger Treppenbauwerke und größerer Entfernungen von der Haustür zur Station. Für einige bleibt die Gesamtreisezeit vielleicht gleich, für andere wird sie sich jedoch verlängern. Manche mögen meinen, dass für viele Fahrgäste allein die Fahrzeit zählt. Dem ist jedoch nicht so. Entscheidend ist die Zeit zwischen dem Zuschließen der Haustür und dem Öffnen der Tür am Ziel. Und da ist es nun mal für das Gesamtsystem effektiver, auf dichte Haltestellenabstände und kurze Fahrzeiten zu setzen. Für diese Allianz ist die Straßenbahn nach derzeitigem Wissensstand das günstigste Verkehrsmittel, nicht nur monetär.
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 01:17 |
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 03:53 |
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 04:47 |
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 04:51 |
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 09:26 |
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 09:53 |
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 10:06 |
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Heidekraut
Nun gut, ein Hohelied auf die Straßenbahn..
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Heidekraut
Greifswalder überzeugt mich aber nicht.
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 10:07 |
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def
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Wiener Linien
U-Bahn-Bau schafft und sichert tausende Arbeitsplätze
Der U-Bahn-Bau bringt nicht nur positive Auswirkungen für die Fahrgäste, sondern schafft und sichert tausende Arbeitsplätze über viele Jahre. Der Beschäftigungseffekt beläuft sich je 100 Millionen investierter Euro auf rund 1.700 Vollzeit-Arbeitsplätze.
„Umgerechnet auf die erste Bauphase – also Verlängerung der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz und Bau der U5 bis Frankhplatz/AAKH – entstehen bei einer Investitionssumme von ca. 950 Millionen Euro über 16.000 Arbeitsplätze“, betont Öffi-Stadträtin Renate Brauner.
Allerdings reden wir hier auch von einer ganz anderen Auslastung des Bestandsnetzes: U2 und U5 entlasten dort, wo es nötig ist - die im Umfeld der Neubaustrecken verkehrenden Linien U3, U6, 6, 43 und 13A befördern heute ein Drittel aller Fahrgäste des Gesamtnetzes! (Quelle, Seite 11) Und wer schonmal in Wien im Berufsverkehr mit dem zentralen Abschnitt der U3 gefahren ist, weiß, wie Überlastung aussieht: die Bahnen fahren alle 2 min und sind dennoch überfüllt. Auf dem zentralen Abschnitt der U1 sieht es ähnlich aus.
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 10:56 |
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Heidekraut
Ich wollte lediglich die Tram nicht überbewerten und finde bestehende Tram-Strecken keinen Grund alte U-Bahnplanungen nicht weiter zu verfolgen. Bei einer neuen U-Bahnstrecke die Linienführung der Tram anpassen. Vielleicht ist Schönhauser ein schlechts Beuspiel. Greifswalder überzeugt mich aber nicht.
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 18:11 |
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der weiße bim
Die stets gut genutzten Straßenbahnlinien in Nordsüdrichtung im Straßenzug Müllerstraße - Chausseestr. - Friedrichstr. - Lindentunnel - Hallesches Tor hatten sofort nach Inbetriebnahme der städtischen Nordsüdbahn 1923 (Seestr. - Hallesches Tor) heute Teil der U6, einen solchen Fahrgastrückgang, dass ganze Linien eingestellt bzw. der Linienverlauf geändert wurde. Vom damals erst 8 Jahre alten Lindentunnel der Straßenbahn wurde die komplette westliche Hälfte stillgelegt.
Übrigens eine der wenigen Stilllegungen nach U-Bahninbetriebnahme.
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 18:34 |
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 18:37 |
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DonChaos
Als Ostkreuzbewohner rumjammern, dass man von da aus ganz schlecht in die City kommt, weil die U1 fehlt, ist auch ganz schön dreist.
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 18:49 |
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 19:37 |
Ich wusste ja, dass ich Zunder fuer meinen Beitrag bekommen werde. Die Antworten sind allerdings ziemlich unfair und unter der Guertellinie. Ich hatte nie eine U1 zum Ostkreuz gefordert. Nur: falls es sie gaebe, wuerde ich sie selbstverstaendlich nutzen (und viele andere sicher auch). Abgesehen davon: Mit Gepaeck und Enkeltochter im Kinderwagen ist Umsteigen auch nicht so dolle, speziell Warschauer Str. oder Zoo. Aber wie gesagt, die Planer werden sicher euren Ratschlaegen folgen ;-).Zitat
485er-Liebhaber
Zitat
DonChaos
Als Ostkreuzbewohner rumjammern, dass man von da aus ganz schlecht in die City kommt, weil die U1 fehlt, ist auch ganz schön dreist.
Wenn man umsteigen muss, ist die Verbindung scheiße. Es sollte nur noch Direktverbindungen nach überall geben.
Es lebe die Faulheit.
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 19:44 |
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 20:36 |
Zitat
485er-Liebhaber
Wenn man umsteigen muss, ist die Verbindung scheiße. Es sollte nur noch Direktverbindungen nach überall geben.
Es lebe die Faulheit.
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 21:09 |
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md95129
Ich weiss, dass ich mir jetzt euren Zorn zuziehe. Aber trotzdem: Mein Sohn wohnt ganz in der Naehe des Ostkreuzes und ich werde ebenfalls in ein paar Jahren dort hinziehen. Unsere Hauptverbindung in die Innenstadt ist die U1. Natuerlich wuerde uns eine Verlaengerung dieser Strecke bis Ostkreuz sehr gelegen kommen. Ich habe auch den Eindruck, dass eine nicht unbetraechtliche Menge von Fahrgaesten mit der S-Bahn die eine Station nach Warschauer Strasse faehrt, um dann den langen Weg in die U-Bahn in Angriff zu nehmen. Das koennte eine Zaehlung belegen/widerlegen. Ihr habt ausserdem Beispiele gebracht, wo eine umsteigefreie Verbindung sehr geschaetzt wird (Strassenbahn zum Hauptbahnhof).
Henner
Re: U1 zum Ostkreuz? 03.02.2016 22:48 |
Nichts gegen einen guten Sarkasmus, aber die Worte Faulheit und dreist sind fuer mich eben unter der Guertellinie. Auch Angus_67 liegt mit seiner Direktverbindung von Klein- nach Grosskleckersdorf daneben (der Rest ist ganz amuesant). Angenommen, es stellt sich heraus, dass die Haelfte der Fahrgaeste in der U1 vom Ostkreuz kommt? Wuerde sich dann solch eine Verlaengerung lohnen?Zitat
485er-Liebhaber
Ein wenig Sarkasmus als unter der Gürtellinie zu bezeichnen, halte ich dagegen für unfair. Genauso das du anscheinend Angst hast, deine Meinung kundzutun. Entweder du schreibst sie und wir können sie zerreißen oder nicht.
Re: U1 zum Ostkreuz? 04.02.2016 00:49 |
Zitat
md95129
Nichts gegen einen guten Sarkasmus, aber die Worte Faulheit und dreist sind fuer mich eben unter der Guertellinie. Auch Angus_67 liegt mit seiner Direktverbindung von Klein- nach Grosskleckersdorf daneben (der Rest ist ganz amuesant). Angenommen, es stellt sich heraus, dass die Haelfte der Fahrgaeste in der U1 vom Ostkreuz kommt? Wuerde sich dann solch eine Verlaengerung lohnen?Zitat
485er-Liebhaber
Ein wenig Sarkasmus als unter der Gürtellinie zu bezeichnen, halte ich dagegen für unfair. Genauso das du anscheinend Angst hast, deine Meinung kundzutun. Entweder du schreibst sie und wir können sie zerreißen oder nicht.
Wenn wir schon dabei sind: Eurer Meinung nach sind (fast) alle Haeuptlinge Idioten. Ich bin selbst kein Eisenbahner, sondern war ein Haeuptling in der Halbleiterequipmententwicklung in Silicon Valley. Dort wird man nur befoerdert, wenn man kreative/wirtschaftlich gesunde Ideen hat und sie auch durchsetzt. Das Wort "geht nicht" wird dort nicht akzeptiert. Nur ein kleines Beispiel: Strukturen kleiner als die Wellenlaenge von Licht lassen sich aus physikalischen Gruenden nicht abbilden. Falsch - es geht doch: mit Tricks wie holographischen Masken und selbstverstaerkenden Fotolacken. Ohne diese "Out-of-the-box" Ideen koenntet ihr euch keine Handys leisten. Was ich damit sagen will: Wenn eine objektive (nicht von Politik etc. beeinflusste) Untersuchung zeigt, dass eine U1 Verlaengerung zum Ostkreuz Sinn macht, OK - ansonsten laesst man das Projekt ganz schnell in der untersten Schublade verschwinden. Das "geht nicht" Argument aus technischen Gruenden als Strassensperre lasse ich nicht gelten.