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Die Stadtbahn fährt auch durchs Finanzloch
geschrieben von Jan Borchers 
Re: Beschleunigung
21.09.2010 07:53
Raubtier schrieb:


> 10 Ampeln auf gerader Strecke... Wo haben wir das?
> Mir fällt da z.B. die B73 ein - und da
> funktioniert die grüne Welle sehr gut.

Fährst du ne andere B73 als ich?
Das fängt an der Ampel am Bhf Harburg an. Hannoversche Straße Richtung Buxtehuder Straße: Da musst du dich an der Ampel zur Moorstraße schon ganz gut beeilen, um die Ampel zur Buxtehuder Straße auch bei Grün zu erwischen. Das schaffen max 2 Wagen
Wenn du dann die Stader Straße Stadauswärts nimmst, hast du immer Milchgrund rot.
...Tolle Grüne Welle...
Also die B73, die ich fahre, hat stadteinwärts eigentlich eine sehr gute grüne Welle, nur muss man halt meist an der Ampel Cuxhavener Str/Süderelbebogen halten. Und selbt wenn man die Ampel schafft, dann wird es mit den nächsten 2 Ampeln schwierig.

Was du da beschreibst, ist ja nur die Kreuzung am Bhf Harburg. Da dort die Verkehrsströme aufgeteilt sind, findet sich hier ein Sonderfall. Ich meinte das Stück von Neu Wulmstorf bis zu ebendieser Kreuzung. Die grüne Welle funktioniert hier aber auch deshalb so gut, weil fast alle Stichstraßen von geringer verkehrlicher Bedeutung sind.
So, zu dem Paper nochmal: da wird folgendes simuliert:

* einspurige Ringstraße
* 7.5 km Länge
* 10 Ampeln in gleichem Abstand
* simuliert auf einem Gitter mit 1000 Punkten
* Autos fahren Vielfache von 27 km/h, maximal 81 km/h (das soll "in city traffic ... a reasonable upper limit of speed" sein?!)
* Grünphase immer genau 1/2 * Periodenlänge

Die Autoren schreiben u.a., dass ihr Modell gut für "symmetric and regular towns" angepasst werden kann.
Kann jemand zu der Diskussion am 27.9.2010 um 19.00 Uhr am Campus der HafenCity Universität in der City-Nord / D-Gebäude (gegenüber der Mensa)
Hebebrandstraße 1, 22297 Hamburg?

[www.hamburg.de]

Ich kann nicht und würde mich freuenen, wenn einer hier (jeman von uns vielen kann bestimmt) der dort zur Veranstltung geht und danach einen kleienen Bericht darüber abgiebt.
Währe dies möglich?

Vielen Dank schon ein Mal im voraus.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.2010 15:23 von Norderstedt.
Raubtier schrieb:
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> Also die B73, die ich fahre, hat stadteinwärts
> eigentlich eine sehr gute grüne Welle, nur muss
> man halt meist an der Ampel Cuxhavener
> Str/Süderelbebogen halten. Und selbt wenn man die
> Ampel schafft, dann wird es mit den nächsten 2
> Ampeln schwierig.

Wie gesagt, genau so ist es Stadtauswärts mit der Ampel Milchgrund.
...Und dann kommen da nur 1-2 Autos raus... Also da ist die Gründe Welle noch durchaus Verbesserungswürdig...

Aber es geht noch schlimmer: Letzte woche war ich in Gütersloh gewesen. Auf der B61 konnte man die Ampelschaltung gut als "Grüne Welle bezeichnen". Mit 55-60 (bei erlaubten 70) waren alle Ampeln grün. Bis, ja bis an den Ampel Schilder mit der Aufschrift: "Grüne Welle bei 60" angebracht waren. Gleich die erste so beschriftete Ampel war rot. Ab da ist, man bei knapp 60 auf dem Tacho, die folgende Ampel gerade auf Grün gesprungen, wenn man mit dem Wagen ausrollend vor der Ampel zum stehen gekommen ist.
Also so eine schlechte "Grüne Welle" hab ich noch nie gesehen...
Da stört die eine Ampel Cuxhavener Straße/Milchgrund auch nicht mehr :-)
Glinder schrieb:
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> Der Link von Winnewoerp ist klasse. Ich mag
> besonders den Satz hier: If streetcars cannot
> provide improved operations over typical buses,
> why should cities spend millions of dollars
> installing them?

Wichtig ist das Wort "improved" (etwa; besseren)! Dazu könnte man sagen: yes, they can!

Beste Grüße
Harald Tschirner
arneboers schrieb:
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> Raubtier schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Also die B73, die ich fahre, hat stadteinwärts
> > eigentlich eine sehr gute grüne Welle, nur muss
> > man halt meist an der Ampel Cuxhavener
> > Str/Süderelbebogen halten. Und selbt wenn man
> die
> > Ampel schafft, dann wird es mit den nächsten 2
> > Ampeln schwierig.
>
> Wie gesagt, genau so ist es Stadtauswärts mit der
> Ampel Milchgrund.
> ...Und dann kommen da nur 1-2 Autos raus... Also
> da ist die Gründe Welle noch durchaus
> Verbesserungswürdig...
>
> Aber es geht noch schlimmer: Letzte woche war ich
> in Gütersloh gewesen. Auf der B61 konnte man die
> Ampelschaltung gut als "Grüne Welle bezeichnen".
> Mit 55-60 (bei erlaubten 70) waren alle Ampeln
> grün. Bis, ja bis an den Ampel Schilder mit der
> Aufschrift: "Grüne Welle bei 60" angebracht waren.
> Gleich die erste so beschriftete Ampel war rot. Ab
> da ist, man bei knapp 60 auf dem Tacho, die
> folgende Ampel gerade auf Grün gesprungen, wenn
> man mit dem Wagen ausrollend vor der Ampel zum
> stehen gekommen ist.
> Also so eine schlechte "Grüne Welle" hab ich noch
> nie gesehen...
> Da stört die eine Ampel Cuxhavener
> Straße/Milchgrund auch nicht mehr :-)

Ein bisschen OT, aber in Gütersloh gibt es an genau der Stelle auf der rechten Seite eine Art Ampel, die leuchtend anzeigt bei welchem Tempo gerade grüne Welle herrscht. Und normalerweise stimmt die Angabe auch ;)
Wow - 36 Zeilen Zitat und 2 Zeilen neuer Text. Wollten wir uns nicht angewöhnen, dieses Verhältnis in den Beiträgen eher umgekehrt zu handhaben ? Die lesende Menschheit wird es danken.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
So, ich pack das mal hier rein; gibt ja mittlerweile schon genügend Threads zum Thema "Stadtbahn".

Ich habe gerade gelesen, daß für den Bau der Stadtbahn über 280 Bäume gefällt werden müßten.

Nichts für ungut, aber das ist schon eine beachtliche Anzahl; laut diesem Bericht fallen für das sehr umstrittene Projekt "Stuttgart21" kaum mehr Bäume der Strecke zum Opfer.

Zwar heißt es im Mopo-Bericht im letzten Satz, daß die Stadtbahn aus BUND-Sicht "klimapolitisch alternativlos" sei, aber alles in allem denke ich, daß man vielleicht doch darüber nachdenken sollte, lieber das U-Bahn-System auszubauen, wenn das bedeuten würde, daß dies weniger Einschnitte in die Natur mit sich bringen würde.
"Zwar heißt es im Mopo-Bericht im letzten Satz, daß die Stadtbahn aus BUND-Sicht "klimapolitisch alternativlos" sei, aber alles in allem denke ich, daß man vielleicht doch darüber nachdenken sollte, lieber das U-Bahn-System auszubauen, wenn das bedeuten würde, daß dies weniger Einschnitte in die Natur mit sich bringen würde."

Was ist das denn für eine bescheuerte Schlussfolgerung? Schon mal darüber nachgedacht, was für einen Energiebedarf und damit Schadstoffausstoß allein der Erdaushub einer U-Bahn verursacht, abgesehen davon, dass man mittlerweile auch große Bäume ausgraben und mit hoher Wiederanwachsgarantie versetzen kann.

Doch selbst wenn wir die Bäume verloren geben würden, kann ein ausgewachsener Baum etwa den Sauerstoffverbrauch und den CO2-Ausstoß eines sparsamen Autos mit 50 Kilometer Fahrleistung kompensieren. Mit der Straßenbahn eliminieren wir dagegen mindestens 10.000 Autofahrten. Selbst wenn die durch die Straßenbahn ersetzten Autofahrten nur lächerliche fünf Kilometer Fahrt ersparen würden, stünde klimapolitisch das Verhältnis 1000 zu 280 für die Straßenbahn.

Ich habe mich übrigens über den Energieverbrauch von unterirdischen U-Bahn-Stationen schlau gemacht: Es sind je nach Tiefe und Ausdehnung etwa 600 bis 2000 kWh am Tag, davon kann eine Straßenbahn mehrere Stunden lang fahren ...
NVB schrieb:
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> Was ist das denn für eine bescheuerte
> Schlussfolgerung?

Ich finde es immer wieder faszinierend zu sehen, wie einige Leute anscheinend mit einer Rakete durch die gute Kinderstube geschossen wurden.

Wenn Du solch eine Sprache nötig hast, um Deine Argumente zu untermauern, dann diskutier, mit wem Du willst, aber bitte nicht mit mir!
HHNights schrieb:
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> daß man vielleicht doch darüber nachdenken sollte,
> lieber das U-Bahn-System auszubauen, wenn das
> bedeuten würde, daß dies weniger Einschnitte in
> die Natur mit sich bringen würde.

Für den herkömmlichen U-Bahnbau (nicht Schildvortrieb) müssen m.E. ebenfalls Bäume gefällt werden.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Auf jeden Fall ist das Fällen von Bäumen wieder ein guter Aufhänger für die Anti-Stadtbahn-Fraktion, um gegen das Projekt Stimmung zu machen. Mit Hilfe von reißerischen Presseartikeln wird damit Front gegen die Stadtbahn gemacht. Schein-Empörung von Schein-Umweltschützern darf bei keiner Straßenbahnneubaustrecke fehlen, bei der einige Bäume gefällt werden müssen. So etwas ist immer wieder zu beobachten, z.B. bei neuen Strecken in Berlin, München und anderswo. Entweder es sind Umweltschützer und Baum-Liebhaber, die es ehrlich meinen die sich aber mal Gedanken über die Gesamtmaßnahme und deren Klimabilanz machen sollten. Oder aber es sind Heuchler, die nur die Bahn verhindern wollen und denen Bäume ansonsten herzlich egal sind (z.B. bei neuen Autorennbahnen).

Fazit bei solchen Einwänden und scheinbaren Argumenten: Aussitzen und Projekt weiterverfolgen, auch wenn die Gegner einmal mehr die emotionale Keule schwingen.
Und wieder muss die Stadtbahn für einen Satireverriss herhalten.

[www.welt.de]

Ich denke, solche Zeilen werden nur geschrieben um die Befürworter auf die Palme zu jagen. Also bei sowas cool bleiben auch wenn es mich langsam aufregt, wenn die Straßenbahn als Relikt bezeichnet wird und das Automobil nicht obwohl auch im 19. Jhdt. erfunden und wenn Dieselbusse "hochmodern" genannt werden. OK, ich höre jetzt auf!
Wenn es einen Preis für die größtmögliche Inkompetenz gäbe, hätte ihn dieser Kommentar in der Welt sicher verdient.

Mein Tip an Euch: Man kann den Beitrag bewerten. Habe ich soeben getan - mit Daumen 'runter.
Bovist66 schrieb:
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> Wenn es einen Preis für die größtmögliche
> Inkompetenz gäbe, hätte ihn dieser Kommentar in
> der Welt sicher verdient.
>
> Mein Tip an Euch: Man kann den Beitrag bewerten.
> Habe ich soeben getan - mit Daumen 'runter.


Interessant ist ja das derzeitige Ergebnis: von 11 Stimmen haben 9 % mit Ja und 91 % mit Nein gestimmt. Außerdem steht am Ende des Artikels "Welt Online hat die Kommentarfunktion dieses Artikels geschlossen." Hmm, warum wohl?

Beste Grüße
Harald Tschirner
Harald Tschirner schrieb:
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> Außerdem steht am Ende des Artikels
> "Welt Online hat die Kommentarfunktion dieses
> Artikels geschlossen." Hmm, warum wohl?

Das ist bei den Artikeln in der Welt online generell verbreitet. Mich hat das auch in anderen Zusammenhängen schon geärgert.
"Wenn Du solch eine Sprache nötig hast, um Deine Argumente zu untermauern, dann diskutier, mit wem Du willst, aber bitte nicht mit mir!"

Ich habe nicht geschrieben, dass Du bescheuert bist, sondern dass ich die Schlussfolgerung für bescheuert halte. Tut mir leid, ich wollte nicht verunglimpfen, aber wegen des Verlustes von 280 Bäumen auf etwa frei Kilometer Länge die U-Bahn besser zu finden, ist so was von völlig daneben, da fiel mir spontan nur bescheuert ein.

Die U-Bahn-Alternative verursacht allein einen Aushub - und dabei ist nicht einmal gesichert, dass die Bäume geschont werden - von rund 120.000 Kubikmeter, die mit rund 15.000 LKW-Fahrten abtransportiert werden müssten. Das wären 150 Arbeitstage mit jeweils 200 LKW-Fahrten, 100 Abtransport und 100 Rückfahrten leer. Das steht in einem extrem krassen Fehlverhältnis zu den Bäumen.

Es ist bescheuert, nur bitte nicht persönlich nehmen, war auch nicht persönlich gemeint ...
Das mit dem Welt-Artikel bewerten hat sich mal gelohnt: 96% finden diesen Artikel nicht lesenswert xD ... Wieso denk ich nur das 95% der 96% diesem Forum entstammen? xD
LevHAM schrieb:
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> Das mit dem Welt-Artikel bewerten hat sich mal
> gelohnt: 96% finden diesen Artikel nicht
> lesenswert xD ... Wieso denk ich nur das 95% der
> 96% diesem Forum entstammen? xD

Aber die absolute Zahl der Abstimmenden ist doch schon etwas mickrig! Wieviel waren es jetzt?

Beste Grüße
Harald Tschirner
Dieses Thema wurde beendet.