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Frage zur Reaktivierung der Heidekrautbahn zwischen Basdorf - Wilhelmsruh
geschrieben von Bahnfreund Schranke 
Re: Pankowpark
27.01.2023 14:10
Lieber @Johannes S., es muss "die Erweiterung des Gleisanschlusses" heißen. Denn Du siehst in den Plänen, die ich verlinkt habe den schwarzen Pfeil auf den alten Gleisanschluss. Den Gleisanschluß bis zur Grenze Stadlerwerk gab es immer und wurde eifrig vom Bergmann-Borsig-Werk betrieben. ich habe selbst schon als Schuljunge daneben gestanden und habe die Dampflock bewundert, die auf dem Werksgelände fuhr und am Wasserkran, der glaube ich noch steht, befüllt wurde. Das war in den 50er und 60er Jahren. Später habe ich dort auch eine Ausbildung gemacht, da wurde immer noch mit Diesellock gefahren, das war ab Mitte der 60er Jahre. Die Lehrwerkstatt, in der ich an der Feile stand und an der Drehbank, steht heute noch unmittelbar neben dem Eingang zum Stadlerwerk, wo der Gleisanschluss liegt.
Danke @Thomas57, das hilft schon weiter. Das Buch von Preuß habe ich glaube ich und bisher habe ich keine wirklich detaillierten Pläne gefunden. Ich hatte immer vor, mal intensiver zu suchen. Ich glaube auch nicht, dass es eine Nachkriegsnutzung des südlichen Anschlusses gab, allenfalls noch bis 1951. Das Foto, das Thomas Krickstadt gepostet hat, sagt aber wohl was anderes.

Dass 1953 da eine leichte Werksmauer stand ist ja irgendwie logisch, aber auch kein Argument. Es ist gut möglich, dass auf dem Luftbild in der Mauer am Schienenstrang ein Tor ist. Aber es kann natürlich 1953 auch schon zugemauert worden sein. Nachdem wohl der Güterbetrieb spätestens vor dem Oktober 1951 geschlossen wurde.

Das Thema als Gleisanschluss der Heidekrautbahn ist übrigens nicht offtopic, wenn es hier um die Wiedererrichtung der Stammstrecke geht. Schließlich bekommt der nordöstliche Gleisanschluss gerade wieder eine neue und noch wichtigere Bedeutung, wenn erstmal die neue Stadlerhalle fertig ist. Neben dem getakteten Regionalverkehr wird es dann doch regelmäßige Güterverkehrsleistungen geben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2023 14:28 von Heidekraut.
Lieber Heidekraut,
die Luftaufnahme von 1953 ist das "Gelbe vom Ei"!
Offensichtlich gab´s bis wann?, ein Bahnhofsgleis vom NEB Bf. Berlin-Wilhelmsruh!
Da die alten Holzschwellen, die zu BBM = Black Box Musik führten, siehe Deine Genehmigungsunterlagen von 2020, eine Liegedauer von ca. 50 Jahren haben, könnte man vermuten, das spätestens 1972 der Anschluß zum VEB Bergmann-Borsig verändert wurde?
Es könnte aber auch sein, das nach 1952 gebrauchtes Schienenmaterial zum Einsatz kam, das 1972 verschlissen war, wie das damals in der sozialistischen Mangelwirtschaft, die wir heute auch wieder haben, üblich war.
Auskunft könnte nur die NEB erteilen, die meisten Zeitzeugen (m/w/d), dürften heute nicht mehr am Leben sein...
* Gelegentlich auch als Streckenrangierbezirk bezeichnet..
Nachtrag 1:
Das neue Gebäude, das keinen Gleisanschluß hat und gerade in Fertigstellung ist, wird offensichtlich"nur" ein Verwaltungsgebäude? Bis 2020 wurden dort angelieferte Rohbaukästen abgestellt und diente auch tw. als Parkplatz.
Nachtrag 2.
Ausschnitt Berlin in der Tasche 1956 Blatt 17
Link:
[www.berliner-stadtplansammlung.de]
Gruß
Thomas57



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2023 19:00 von Thomas57.
Naja, ich erinnere mich, dass noch ein Teil der auch in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Gleise noch benutzt wurden, zum Rangieren und Transportieren von großen Maschinenteilen. Sicher waren nicht mehr alle Gleise in Betrieb. Der Hauptverkehr war schon oben im Norden, wo er auch heute wieder stattfindet. An einen Betrieb am Südende erinnere ich übrigens nicht mehr. Dort waren die Gebäude so kaputt und es gab auch die erwähnte Werksmauer. Da fand damals nichts mehr statt. Der Gleisanschluss war mit Sicherheit unterbrochen. Später war es ja auch Mauergebiet.
Zitat

"Heidekraut" am 27.1.2023 um 14.15 Uhr:

Das Foto, das Thomas Krickstadt gepostet hat, sagt aber wohl was anderes.

Der FIS-Broker zeigt mittlerweile noch mehr Luftbilder (teilweise bedeutend schärfer): 1959, 1969 (1), 1969 (2), 1974. Achtung, sehr große JPG-Dateien, bitte selbst den passenden Bildausschnitt fixieren.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Danke @Thomas.

Ich möchte noch auf die gestrichelten Linien in OpenRailwayMap aufmerksam machen (ich weiß nicht so genau wie man das verlinkt).

Auf dem 1959er Luftbild sieht man sehr gut, dass Stadler nichts neu erfunden hat. Interessant auch, dass es ein weiteres Anschlußgleis östlich der NME-Strecke gab, in ein Grundstück, dass nicht zum Werk gehörte, etwa auf der Höhe wo sich der alte Bahnsteig zum Werk befand, der nach meiner Erinnerung südlich von der Lessingstraße lag in Zukunft aber nördlich der Lessingstraße liegen wird, im damaligen Wäldchen. Man kann ihn allerdings auf dem Luftbild nicht richtig erkennen. Einige Werksgleise in der Hetzstraße sind auch zu sehen. Auch das Schlängelgleis ist noch auszumachen.

Auf dem 1969er Luftbild sieht man sehr gut, wie viel davon Ende der 60er Jahre nicht mehr in Betrieb war und auch wie viel oder wenig von dem Werk durch die Grenzanlagen unzugänglich war. Das entspricht genau meiner Erinnerung. Denn in den 70er Jahren war ich zwar auch hin und wieder auf dem Gelände, aber nicht mehr so in Grenznähe. Und es wurden wohl dann in den 70er/80er Jahren weit mehr Gebiete abgezäunt und unzugänglich. u.a. auch das heutige Stadlergelände. Man sieht auch noch genau dort eine alte Montagehalle, möglicherweise wurde diese später wegen des Grenzgebietes schon abgerissen? Heute steht da der Stadlerneubau.

Ah, ja, auf dem 1974er Luftbild ist die Halle abgerissen.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2023 17:13 von Heidekraut.
Re: Pankowpark
27.01.2023 17:59
Zitat
Heidekraut
Lieber @Johannes S., es muss "die Erweiterung des Gleisanschlusses" heißen. Denn Du siehst in den Plänen, die ich verlinkt habe den schwarzen Pfeil auf den alten Gleisanschluss. Den Gleisanschluß bis zur Grenze Stadlerwerk gab es immer und wurde eifrig vom Bergmann-Borsig-Werk betrieben. ich habe selbst schon als Schuljunge daneben gestanden und habe die Dampflock bewundert, die auf dem Werksgelände fuhr und am Wasserkran, der glaube ich noch steht, befüllt wurde. Das war in den 50er und 60er Jahren. Später habe ich dort auch eine Ausbildung gemacht, da wurde immer noch mit Diesellock gefahren, das war ab Mitte der 60er Jahre. Die Lehrwerkstatt, in der ich an der Feile stand und an der Drehbank, steht heute noch unmittelbar neben dem Eingang zum Stadlerwerk, wo der Gleisanschluss liegt.

Sorry vielleicht schlecht ausgedrückt, ich meinte alles was heute zum Stadlerwerk gehört, nicht den "Anschluss" im eigentlichen Sinn. Der ist sicher älter.

Ich meine das es auch in den Hallen von GE (vormals Alstom) Schienen gibt, die mal einen Anschluss gehabt haben müssten, aber ich war länger nicht mehr drin. Aber man sieht es auf dem Luftbild, es geht quer zu den Schiffen.

Danke für die Bilder...hat sich ganz schön verändert über die Jahre...

Johannes



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2023 18:01 von Johannes S..
Da ich meine Eisenbahnliteratur nicht finden kann, - muss ich in einem Umzugskarton verpackt haben -, habe ich mir jetzt die beiden Bücher von Opravil (Chronik Pankow und Eisenbahnfreunde) und von Preuss bestellt.

Wenn man schon Heidekraut heißt!

Den Opravil hab ich vor der Nase und er enthält keinen Gleisplan des alten Bergmann Werkes, aber eine sehr schöne Luftbildfotografie (aber keine Draufsicht) des Bergmann-Elektrizitäts-AG Werkes Reinickendorf-Rosenthal (Wilhelmsruh) aus dem Jahre 1920 (S. 55). Die südl. Werksgrenze liegt am unteren Bildrand. Leider ist die Abbildung so klein, dass man nur ahnen kann, ob da Gleise in die Werkhalle gingen und ein Anschlussgleis durch ein Werkstor in der Mauer. Aber es scheint so gewesen zu sein. Das Foto stammt aus der Pankow-Chronik und man müsste es sich dort im Original mal ansehen. Ansonsten ist das Buch aus den 90ern sehr materialreich, beschäftigt sich allerdings in einem umfangreichen Teil mit der Übernahme der NEB durch die DReichsbahn nach dem Krieg und in einzelnen Abschnitten mit den Anreiner-Orten und ihrer Geschichte, sowie einem Extra Teil über die Industriebahn. Auch der Fuhrpark wird ausführlich behandelt und abgebildet. Interessant noch, dass in den 30er Jahren NEB-eigene S-Bahnähnliche Triebzüge fuhren T1-T5. Die Elektrifizierung der Strecke war geplant.

Ursprünglich kamen die Güterzüge aus Wittenau. Als die Nordbahn noch zu ebener Erde fuhr (bis 1905/06), gab es eine Verbindungsweiche im Nordwesten des NEB-Bahnhofs Reinickendorf-Rosenthal (Wilhelmsruh). Einen Anschluss nach Schönholz gab es damals noch nicht. Auf einem Fahrplan von 1939 der NEB sieht man aber einen Streckenplan, der eine Verbindung nach Schönholz hat (ab Nov. 1907), vermtl. sogar für Personenzüge.

In einem extra Abschnitt gibt es Informationen über Bahnhöfe und Haltepunkte und dort ist auch ein Gleisplan von Wihelmsruh abgebildet (S. 169). Die Himmelsrichtung Nord weist nach rechts, nach oben somit Westen. Dort ist die Führung der Strecke nach Basdorf in Richtung rechts unten und direkt nach rechts (also in nördlicher Richtung) führt ein Anschlussgleis zum Bergmann Werk. Das wäre dann unser “Schlängelgleis”. Es ist mit “Anschluss Bergmann” beschriftet und führt zwischen 3 Lokschuppen hindurch, die sich noch auf dem Bahnhofsgelände befanden. Auch das Gleis über die Kopenhagener Straße nach Schönholz ist eingezeichnet. Der Plan stammt wohl aus dem Jahre 1950, die Beschriftung entspricht dem Stand von 1939, steht dort. Ist natürlich schematisch und nicht maßstabgerecht. Es gibt auch ein Luftbild der Gleisanlagen des Bahnhofs von Nord-Osten gesehen im Buch (S. 42), aber dort sieht man den Anschluss nicht so genau. Es gibt weiterhin Gleispläne aller Bahnhöfe und Haltepunkte, nebst kleiner Chronik. Über den nord-östlichen Werksanschluss Bergmann-Borsig (heute Pankow Park), sowie den Haltepunkt zum Werk an der Lessingstraße habe ich nichts gefunden.

Spätestens ab 1939 war der südliche Endpunkt der NBE (NEB) der Stettiner Bahnhof, später Nordbahnhof, bis 18.5.1952 (Schließung des Nordbahnhofs für Fernverkehr). Danach wieder Wilhelmsruh.

Das Buch von Preuss liegt bereits in der Packstation. Ich werde berichten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.2023 01:32 von Heidekraut.
Wen das Thema interessiert, gibt es hier noch eine dreiseitige Leseprobe aus den Verkehrsgeschichtlichen Blättern aus dem Jahre 2020.
Dort wird erzählt, dass der nord-östliche Werksanschluss erst nach dem Mauerbau gebaut wurde, als Ersatz für den südl. Gleisanschluss. Aber das halte ich für nicht ausgemacht. Ich denke die Anlagen im Nordosten waren schon älter. Da aber Erinnerung trügt, will ich das nicht uneingeschränkt behaupten.

Meiner Meinung nach ist das dort abgebildete Grenzfoto mit dem Wachturm nicht an der Lessingstraße mit der Heidkrautbahn, sondern die Spitze des Werksgeländes an der Nordbahn, heute das Stadlergelände. Im Hintergrund sieht man den Bahndamm und im Vordergrund das Ende des Anschlussgleises von Stadler. 🙃 Rechts im Off befindet sich der letzte Prellbock. Das Foto scheint älter und kurz nach 1961 aus Richtung Nordgraben aufgenommen worden zu sein. Später waren die Grenzanlagen ja viel massiver und der Turm sicher aus Betonteilen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.2023 01:32 von Heidekraut.
Zitat
Heidekraut
Wen das Thema interessiert, gibt es hier noch eine dreiseitige Leseprobe aus den Verkehrsgeschichtlichen Blättern aus dem Jahre 2020.

Danke für den Link!

Ein Punkt, den ich persönlich interessant finde, ist folgender:

Zitat

Dabei ist um
1993 kurzzeitig über eine Gleisverbindung der Straßenbahnlinie 53
an deren Endpunkt in Rosenthal mit der Heidekrautbahn an der
Quickborner Straße nachgedacht worden, um nach dem
„Karlsruher Modell“ einen durch gehenden Betrieb herstellen zu
können. Indes ohne Ergebnis.

Das wäre doch mal ein spannender Gedanke, wenn das Berliner Straßenbahnnetz auf diese Weise wachsen, das Umland besser anbinden sowie eine attraktivere Alternative zum Bus bieten könnte.

Gut, es gibt mittlerweile kaum alte (Klein)Bahnstrecken um Berlin (oder deren Überreste), die passend gelegen sind, sich somit dafür anbieten würden und deren Trassen noch nicht überbaut worden sind, mir fiele auf Anhieb sonst nur noch die alte 120 nach Hennigsdorf ein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.02.2023 09:52 von J. aus Hakenfelde.
Re: Pankowpark
01.02.2023 16:28
Zitat
Heidekraut
Den Opravil hab ich vor der Nase und er enthält keinen Gleisplan des alten Bergmann Werkes, aber eine sehr schöne Luftbildfotografie (aber keine Draufsicht) des Bergmann-Elektrizitäts-AG Werkes Reinickendorf-Rosenthal (Wilhelmsruh) aus dem Jahre 1920 (S. 55). Die südl. Werksgrenze liegt am unteren Bildrand. Leider ist die Abbildung so klein, dass man nur ahnen kann, ob da Gleise in die Werkhalle gingen und ein Anschlussgleis durch ein Werkstor in der Mauer. Aber es scheint so gewesen zu sein.

Ich habe hier die von der NEB zum 100. Jubiläum herausgegebene Festschrift. Dort ist ebenfalls ein Schrägluftbild enthalten, das auf ca. 1920 datiert ist, – vermutlich das gleiche, das du beschrieben hast.
Wenn ich mir dieses Bild in dem Buch angucke, würde ich sagen, dass für das „Schlängelgleis“, das östlich an der fraglichen Werkhalle vorbei geht, ein Tor in der Mauer des Werksgeländes ist. Direkt vor der Werkhalle sieht die Mauer eher massiv aus. Und auf dem „Vorplatz“ außerhalb des Werksgeländes kann man das „Schlängelgleis“ erahnen – nicht aber ein aus der Werkhalle kommendes Gleis.
Ja, könnte sein, aber eine Mauer ist ja schnell errichtet und wieder eingerissen. Wenn es eine Harfe gegeben hat, dann vielleicht sehr früh.

Der Artikel in den verkehrspolitischen Blättern ist übrigens in manchem unpräzise. Es ist ausgeschlossen, dass es zwischen 1952 und 1961 keinen Gleisanschluss gegeben hat. Es ist aber möglich, dass er in den 80er Jahren wegen der Grenzsituation stillgelegt wurde und erst einige Zeit nach der Wende von Stadler neu errichtet. Es sieht aber sehr danach aus, dass Stadler Teile des alten Anschlusses nur modernisiert hat und nicht vollständig neu errichtet hat. Abgebaut war der Anschluss keinesfalls.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.2023 01:33 von Heidekraut.
In dem Opravil gibt es auch einen Abschnitt zur Situation während und nach der Blockade. In dem provisorisch wiederaufgebauten GÜR zur Umfahrung Westberlins zur Nordbahn wurden Teile der Heidekrautbahn einbezogen. Es wäre also interessant in das Buch über den BAR zu schauen. Da die eingleisige Strecke bald überfordert war, begann man auch im Norden mit dem Bau des BAR. Der hier geforderte Umsteigebahnhof Mönchmühle/S8 war damals schon geplant, wurde aber nicht realisiert.

Dort steht ebenfalls (S. 94), dass der neue Gleisanschluss im Nordosten des VEB Bergmann-Borsig erst nach dem Mauerbau errichtet wurde. Danach müsste der Gleisanschluss im Süden noch bis 1961 funktioniert haben. Das war dann ab 1952 sicher nicht von Schönholz aus, aber von Basdorf möglich.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.2023 01:33 von Heidekraut.
Re: Pankowpark
02.02.2023 10:45
Wir hatten das Foto von Thomas schon mal hier ausführlich diskutiert. Bessere Auflösung.
Im Wikipediaartikel steht es genau: "Von 1950 bis 1952 bestand ein durchgehender Zugverkehr vom Stettiner Bahnhof/Nordbahnhof über Gesundbrunnen, das Anschlussgleis Schönholz-Wilhelmsruh (Klbf.) bis nach Basdorf. 1953 erhielt die Strecke einen neuen Haltepunkt südlich der Lessingstraße am Industriewerk Bergmann-Borsig für den Berufsverkehr."

Die Vorstellung, das die Personenzüge bei geschlossenen Schranken über die Kopenhagener Straße fuhren und dann die Rampe hinauf zum Güterbahnhof Schönholz (Nordbahn), freilich ohne dort halten zu können und dann weiter über Gesundbrunnen zum Stettiner Bahnhof (Stettiner Bahn, bzw. Nord-Südbahn) finde ich ziemlich kurios. Das war natürlich durch die Übernahme der NBE durch die DR nun einfach möglich bzw. naheliegend. Ich bin aber sicher, dass diese Praxis bereits in den Kriegsjahren, spätestens ab 1939 schon einmal bestand. Über den Haltepunkt ab 1953 an der Lessingstraße gibt es wirklich sehr wenig Literatur. Er ist im Opravil nirgends erwähnt.

Im Artikel findet sich aber auch der Satz: "Für die Güterversorgung über das Anschlussgleis der Fabrik Bergmann-Borsig (nach 1990 Gewerbegebiet PankowPark von ABB und Alstom Power Service) in Wilhelmsruh war die Strecke während der Teilung Berlins durchgängig in Betrieb." (Hervorhebung von mir)

Was das Foto betrifft und die südliche Werksgrenze, so muss man bedenken, dass die südl. davon gelegenen, jetzt abgeräumten, Schräbergärten noch auf Reinickendorfer Gebiet lagen. Die Grenze bildete da ein Trapez. Dort standen auch die drei kleinen Lokschuppen. Wenn also dort ursprünglich Gütergleise liefen, wovon ich ausgehe, dann war das später sicher auch ein Grund, diese bald still zu legen.

Übrigens wurden im alten Bergmann Elektrizitäts AG Werk bis zur Wirtschaftskrise 1930 bereits Elektroautos produziert, Marke Protos und Farus. Auch darüber gibt es nur wenig genaue Literatur. Ist also ganz aktuell das Thema. 🙃



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.2023 01:33 von Heidekraut.
Auf [luftbilder.berlin.codefor.de] gibts die Luftbilder von 1928 in größerer Zoomstufe und da erkennt man am Schattenwurf vor der Halle auch schon besagte Mauer.
Daher wird ein Lokschuppen beim diskutierten Gebäude auszuschließen sein.


Interessant. Sieht man da das durchgehende Gleis? Und was bedeutet das Dreieck vor der Mauer? Vielleicht waren das ja Einfahrten in die Halle und keine Lokschuppen, denn die waren ja auf dem Gelände davor. Ich frage mich wirklich, warum es so wenig Material über die Werkbahn gibt.
Die Eisenbahnfreunde führen dieses Jahr keine Zugfahrten über die Stammstrecke mehr durch, angeblich, weil die Strecke für die Wiederinbetriebnahme des fahrplanmäßigen Regionalverkehrs vorbereitet wird. Nur davon ist gegenwärtig ja nichts zu sehen. Unverständlich.
Zitat
Heidekraut
Die Eisenbahnfreunde führen dieses Jahr keine Zugfahrten über die Stammstrecke mehr durch, angeblich, weil die Strecke für die Wiederinbetriebnahme des fahrplanmäßigen Regionalverkehrs vorbereitet wird. Nur davon ist gegenwärtig ja nichts zu sehen. Unverständlich.

Und nun sind immerhin bald 10 % des Jahres vergangen, und das auch noch im Winter, der traditionellen Zeit für Gleisbauarbeiten!
Na gut, aber auch von vorbereitenden Arbeiten ist nicht viel zu sehen. Die Dampflock könnte also fahren. Seufz ... Oder glaubst Du zu Ostern werden Schienen verlegt?
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