Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21)
geschrieben von B-V 3313 
Ich habe unter heutigen Gegebenheiten Verständnis für Räder im Zug, wenn auch nicht in der HVZ oder wenn Radfahrer sich in volle Züge quetschen. Wenn es gerecht zugehen soll, dann aber eben für alle. Dann gehören Räder mind. In der HVZ nicht mehr in die Bahn und zu anderen Zeiten sollten sie den doppelten Fahrpreis kosten, da sie eben auch den doppelten Platz einnehmen. Analog zum Auto gehören Räder, die widerrechtlich abgestellt werden, konsequent entfernt und gegen Bußgeld wieder ausgehändigt. Wenn wir wirklich über Gleichberechtigung reden, dann aber wirklich nicht nur mit Rechten, sondern auch mit allen Pflichten, denn auch Fahrräder können andere Verkehrsteilnehmer behindern, stören oder sogar gefährden, wenn sie vor Fluchtwegen abgestellt wurden.

Wer das Rad als alltägliche Alternative zum Auto für alle sieht, sollte sich dann aber auch bei plötzlich eintretendem Starkregen auf dem Weg zur Arbeit nicht mit dem Rad in die Bahn quetschen.

Ich kann mir vorstellen, dass es nicht ohne Gegenwehr hingenommen würde, würde man die Beförderung von Fahrrädern im ÖPNV irgendwann aus Kapazitätsgründen wieder untersagen. Es entstünde wohl eine ähnliche Situation wie bei den Autofahrern, die es oftmals nicht hinnehmen wollen, dass ihnen etwas "weggenommen" wird, was sie immer hatten.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 01:53 von Railroader.
Zitat
der weiße bim
Verkehrsrückgang in der HVZ der 90er Jahre

Wodurch wurde der ausgelöst? Damals gab es bei der u Bahn ja auch noch die "dichte Zufolge" und das unter einem schwarz roten Senat, wenn ich mich recht erinnere.
Zitat
Railroader
Die Londoner U-Bahn fährt in sehr dichtem Takt, mitunter alle 1 bis 2 Minuten mit langen Zügen. Dennoch sind die Züge in der HVZ komplett ausgelastet, so dass man auch mal mehrere Züge abwarten muss oder Bahnhöfe zeitweise geschlossen werden und die Fahrgäste vor ihnen warten. Ansonsten ist es in London recht löblich: viel Personal auf Bahnhöfen der Innenstadt, man fühlt sich sicher.

Meine Gedanken betrafen hier den Teil mit der Auslastung.
Mit solchen Zuständen ist in Berlin in dieser Form wohl nicht so extrem zu rechnen, allerdings sind auch unsere S- und U-Bahnen in der HVZ ordentlich gefüllt. Schränkt man den MIV in der Innenstadt massiv ein, ist es eigentlich logisch, dass der ÖPNV Zuwachs erfährt. Von daher war meine Vorbedingung (B-V 3313 fragte nach meiner Meinung) jene, dass man den Takt deutlich erhöht und Schnellbahnen, wie man es auch in London tut, ausbaut. Klar geht auch noch was in unsere Züge rein in der HVZ, aber ab einem gewissen Punkt kann man eben nicht mehr davon sprechen, dass der ÖPNV dann attraktiv ist.

Um Takte zu verdichten braucht man Züge und Personal. Auch die Ausrüstung der Strecke muss es hergeben. Züge sind bestellt, gerade zur Frage des Personals hätte ich gerne mal eine Antwort, wie die Parteien das lösen möchten.

Naja, in Berlin ist aber allein durch die Verlängerung von Zügen noch jede Menge Luft nach oben - allein auf der Ringbahn kann die Kapazität mal eben um ein Drittel erhöht werden, ohne dass eine einzige Bahn zusätzlich fährt (und da habe ich nur an die S41/S42 gedacht und noch gar nicht an weitere Linien, die abschnittsweise den Ring befahren). Das braucht natürlich dann eventuell zusätzliche Werkstattkapazitäten und dort dann zusätzliches Personal, aber zumindest kein zusätzliches Fahrpersonal.

Viel kann in Berlin auch durch dichtere Takte noch erreicht werden, wobei die natürlich auch Personal benötigen. Und vor allem müsste endlich in den Köpfen von Verkehrsplanung und -politik ankommen, dass eine Schnellbahn kein Ersatz für ein dichtes Oberflächennetz ist (umgedreht auch nicht überall, klar). Gerade dort, wo die Inbetriebnahme von U-Bahn-Strecken in vergangenen Jahrzehnten zu einem Kahlschlag im Oberflächennetz führte, müsste dieses verdichtet und auf die Bedürfnisse von Kurzstreckenkund/innen ausgerichtet werden. Davon profitiert der ÖPNV in mehrfacher Hinsicht: auf kürzeren und mittleren Strecken wird er durch weniger Umsteigezwänge und direktere Fahrten attraktiver, und in den Schnellbahnen werden Kapazitäten für jene frei, für die sie gedacht sind: Fahrgäste auf mittleren bis langen Strecken.

Das wird natürlich in mehrfacher Hinsicht teuer: durch erhöhten Personalbedarf und weil die Kosten pro Mitarbeiter/in eher steigen werden. Insofern wird man früher oder später nicht umhinkommen, den Autoverkehr stärker an den Kosten zu beteiligen, die er verursacht.

Erwähnt sei natürlich auch, dass gerade auf mittleren und kurzen Strecken stärker auf Fuß- und Radverkehr gesetzt werden muss als heute - immerhin sind 60 % der Wege in Berlin kürzer als 5 km, wenn ich es recht in Erinnerung habe. Das sind mit dem Fahrrad 20-25 min.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 07:29 von def.
Zitat
Railroader
Zitat
der weiße bim
Verkehrsrückgang in der HVZ der 90er Jahre

Wodurch wurde der ausgelöst?

Naja, allein nach Oberschöneweide mussten Mitte der 90er Jahre gut 20.000 Menschen weniger zur Arbeit fahren als Ende der 80er Jahre... dazu kam natürlich eine gewisse nachholende Motorisierung und Suburbanisierung (die ihrerseits auch eher das Auto begünstigte).
Ich weiß nicht, ob diese Fahrraddebatte jetzt wirklich so hilfreich ist. London ist London, Berlin ist Berlin, ... Das Fahrrad ist eher Teil der Lösung verkehrlicher Probleme. Ich befürchte, wir zerlegen uns selbst mit derlei Debatten - und die Hauptfrage, die nach der stadtverträglichen Reduzierung des MIV, gerät aus dem Blick.

Im Gebiet innerhalb der Ringbahn war der Anteil des MIV jedenfalls vor der Pandemie ja durchaus nicht mehr beherrschend, der "Umweltverbund" hatte insgesamt eine sehr starke Position. Eine großflächige "Citymaut" (die mit der Lachnummer in London nicht zu vergleichen wäre) steht im Moment nicht zur Debatte, sondern "sanftere" Formen des Drucks durch die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung, vergleichsweise kleine Reduzierungen von Flächen für den MIV usw.

Beim ÖV werden mittelfristig erhebliche Kapazitätserweiterungen möglich durch mehr S- und U-Bahnzüge sowie die eine oder (wie ich hoffe) andere Straßenbahnstrecke. Dadurch wird sich der Druck auf die Flächen in den Schnellbahnen etwas relativieren.

Sonst wird ja von einem bestimmten Teil des politischen Spektrums immer auf "freiwillige Lösungen" gesetzt, also versuche ich es hier auch einmal: Nach meiner Überzeugung führt zum Beispiel das Fahrradparkhaus in Oranienburg zu einer Entlastung. Ich würde mir auch Fahrradparkhäuser in Berlin wünschen - die ja von der fortzusetzenden Koalition bekanntlich auch zeitnah angestrebt werden. Ansonsten sei auf den orientierenden Beitrag von def etwas höher hingewiesen.

Allseits einen schönen Dienstag wünscht Euch
Marienfelde



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 07:51 von Marienfelde.
Zur Fahrradmitnahme. Dienstag nachmittag muss ich jede Woche beruflich nach Hennigsdorf. Dort sind es vom Bahnhof 3 km, auf denen es keine Busverbindung gibt. Zu Fuß müsste ich also 40 Minuten mehr einplanen, weil ich 20 Minuten früher losmuss und abends dann 20 Minuten später nach Hause käme. Würde ich die ganzen knapp 30 km mit Fahrrad fahren, hätte ich noch mehr Zeitverlust.

Da habe ich also keine Alternative als das Fahrrad in der HVZ in die S-Bahn zu nehmen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 08:17 von PassusDuriusculus.
Zitat
Marienfelde
Ich weiß nicht, ob diese Fahrraddebatte jetzt wirklich so hilfreich ist. London ist London, Berlin ist Berlin, ... Das Fahrrad ist eher Teil der Lösung verkehrlicher Probleme. Ich befürchte, wir zerlegen uns selbst mit derlei Debatten - und die Hauptfrage, die nach der stadtverträglichen Reduzierung des MIV, gerät aus dem Blick.

Richtig. Leider ist aber auch noch nicht bei allen Akteuren im Umweltverbund angekommen, dass ein Gegeneinander innerhalb des Umweltverbundes vor allem dem MIV hilft. Sowohl von der IGEB als auch vom FUSS e.V. hat man ja schon vieles gegens Fahrrad gehört - gerade beim FUSS e.V. habe ich zuweilen den Eindruck, als sei für ihn das Fahrrad das Hauptproblem. Das wiederum dürfte mit etwas anderem zu tun haben: Stadträume werden eben weiterhin vielfach vor allem fürs Auto gestaltet - erst wird gefragt, was der Autoverkehr braucht, dann darf sich der Umweltverbund den gnädigerweise gewährten Rest aufteilen.

Das begünstigt unweigerlich Konflikte zwischen Rad-, Fußverkehr und ÖPNV. Vor diesem Hintergrund würde ich auch diverse Untersuchungen einordnen, denen zufolge sich Fußgänger/innen von Radfahrenden stärker gestört fühlen als vom Autoverkehr; ein anderer Aspekt: dass man auf seinen zu Fuß zurückgelegten Wegen absurde Umwege gehen und sich um abgestellte Autos gehen muss, wird einem von der Kindheit an eingebläut, deshalb wird es als normal wahrgenommen; der wachsende und somit immer sichtbarere Radverkehr ist jedoch ein relativ neues Phänomen.

***

Ein ergänzender Gedanke hierzu:

Zitat
def
Das wird natürlich in mehrfacher Hinsicht teuer: durch erhöhten Personalbedarf und weil die Kosten pro Mitarbeiter/in eher steigen werden. Insofern wird man früher oder später nicht umhinkommen, den Autoverkehr stärker an den Kosten zu beteiligen, die er verursacht.

Vor dem Hintergrund der eher steigenden Kosten sehe ich auch Forderungen nach einem kostenlosen ÖPNV sehr kritisch. Das rührt m.E. aus diesem in Teilen der Linken weit verbreiteten Missverständnis her, dass es ein besonderes Zeichen sozialer Gerechtigkeit sei, wenn einfach alles kostenlos ist. Das sehe ich zumindest beim ÖPNV eher nicht so. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass ich höhere Fahrpreise fordere, und natürlich muss eine Busfahrt für wirklich jede/n bezahlbar sein - und niemand soll sich zwischen einer Busfahrt und dem Kauf von Lebensmitteln entscheiden müssen. (Es ist wirklich ein schlechtes Zeichen für die Gesprächskultur in unserer Gesellschaft, wenn man meint, oft dazusagen zu müssen, was man nicht sagt.)
Zitat
def
Zitat
Railroader
Zitat
der weiße bim
Verkehrsrückgang in der HVZ der 90er Jahre

Wodurch wurde der ausgelöst?

Naja, allein nach Oberschöneweide mussten Mitte der 90er Jahre gut 20.000 Menschen weniger zur Arbeit fahren als Ende der 80er Jahre... dazu kam natürlich eine gewisse nachholende Motorisierung und Suburbanisierung (die ihrerseits auch eher das Auto begünstigte).
Der Rückgang bei den Industriearbeitsplätzen war das eine, es ist aber auch so, dass zu dieser Zeit Gleitzeitregelungen stark auf dem Vormarsch waren Die Leute mussten also nicht mehr alle um 9:00 Uhr am Schreibtisch sitzen und die Hauptverkehrszeit wurde so stark entzerrt dass Verstärkungen nicht mehr notwendig waren.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
def
Zitat
Marienfelde
Ich weiß nicht, ob diese Fahrraddebatte jetzt wirklich so hilfreich ist. London ist London, Berlin ist Berlin, ... Das Fahrrad ist eher Teil der Lösung verkehrlicher Probleme. Ich befürchte, wir zerlegen uns selbst mit derlei Debatten - und die Hauptfrage, die nach der stadtverträglichen Reduzierung des MIV, gerät aus dem Blick.

Richtig. Leider ist aber auch noch nicht bei allen Akteuren im Umweltverbund angekommen, dass ein Gegeneinander innerhalb des Umweltverbundes vor allem dem MIV hilft. Sowohl von der IGEB als auch vom FUSS e.V. hat man ja schon vieles gegens Fahrrad gehört - gerade beim FUSS e.V. habe ich zuweilen den Eindruck, als sei für ihn das Fahrrad das Hauptproblem. Das wiederum dürfte mit etwas anderem zu tun haben: Stadträume werden eben weiterhin vielfach vor allem fürs Auto gestaltet - erst wird gefragt, was der Autoverkehr braucht, dann darf sich der Umweltverbund den gnädigerweise gewährten Rest aufteilen.

Nunja, es war wohl das beste, was die Autolobby machen konnte, schmale Radwege auch auf zu schmalen Bürgersteigen anzulegen. Das schafft Konflikte außerhalb des Autoverkehrs und der Autoverkehr kann ungestört rasen. Bei Bürgerversammlungen gehen dann die Radfahrer auf die Fußgänger los und umgekehrt und die Autolobby hat ihre Ruhe - genial. Bei den Plänen für Radschnellwege sind deshalb auch Pläne aufgetaucht, die die Radschnellwege durch Parks führen und beispielsweise auch im Görlitzer Park enden lassen, damit der Autoverkehr nicht gestört wird und Fußgänger gegen Radfahrer demonstrieren.

Deswegen hat Heinrich Stößenreuther (mittlerweile CDU) auch einen Radentscheid iniziiert und keinen "Volksentscheid Umweltverbund", damit der Autoverkehr weiterhin bedeutend bleibt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
PassusDuriusculus
Zur Fahrradmitnahme. Dienstag nachmittag muss ich jede Woche beruflich nach Hennigsdorf. Dort sind es vom Bahnhof 3 km, auf denen es keine Busverbindung gibt. Zu Fuß müsste ich also 40 Minuten mehr einplanen, weil ich 20 Minuten früher losmuss und abends dann 20 Minuten später nach Hause käme. Würde ich die ganzen knapp 30 km mit Fahrrad fahren, hätte ich noch mehr Zeitverlust.

Da habe ich also keine Alternative als das Fahrrad in der HVZ in die S-Bahn zu nehmen!

Leihfahrrad am Bahnhof?
Zitat
micha774
Zitat
PassusDuriusculus
Zur Fahrradmitnahme. Dienstag nachmittag muss ich jede Woche beruflich nach Hennigsdorf. Dort sind es vom Bahnhof 3 km, auf denen es keine Busverbindung gibt. Zu Fuß müsste ich also 40 Minuten mehr einplanen, weil ich 20 Minuten früher losmuss und abends dann 20 Minuten später nach Hause käme. Würde ich die ganzen knapp 30 km mit Fahrrad fahren, hätte ich noch mehr Zeitverlust.

Da habe ich also keine Alternative als das Fahrrad in der HVZ in die S-Bahn zu nehmen!

Leihfahrrad am Bahnhof?

Gibt es am Bahnhof Hennigsdorf nicht. Die beiden Fahrradgeschäfte, die sich überhaupt in Hennigsdorf befinden und Fahrraverleih anbieten schließen un 18 Uhr. Da kann ich dann ein Leihrad nach der Arbeit um 21:30 Uhr nicht mehr zurückgeben. Nextbike und ähnliches gibt es dort nicht. Ich hätte kein Problem für das Fahrrad 5€ pro Fahrt zusätzlich zu bezahlen (auch wenn ich das politisch für falsch halten würde) aber ein Fahrradverbot in der HVZ würde mich aktuell einen großen Kunden kosten.
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
micha774
Zitat
PassusDuriusculus
Zur Fahrradmitnahme. Dienstag nachmittag muss ich jede Woche beruflich nach Hennigsdorf. Dort sind es vom Bahnhof 3 km, auf denen es keine Busverbindung gibt. Zu Fuß müsste ich also 40 Minuten mehr einplanen, weil ich 20 Minuten früher losmuss und abends dann 20 Minuten später nach Hause käme. Würde ich die ganzen knapp 30 km mit Fahrrad fahren, hätte ich noch mehr Zeitverlust.

Da habe ich also keine Alternative als das Fahrrad in der HVZ in die S-Bahn zu nehmen!

Leihfahrrad am Bahnhof?

Gibt es am Bahnhof Hennigsdorf nicht. Die beiden Fahrradgeschäfte, die sich überhaupt in Hennigsdorf befinden und Fahrraverleih anbieten schließen un 18 Uhr. Da kann ich dann ein Leihrad nach der Arbeit um 21:30 Uhr nicht mehr zurückgeben. Nextbike und ähnliches gibt es dort nicht. Ich hätte kein Problem für das Fahrrad 5€ pro Fahrt zusätzlich zu bezahlen (auch wenn ich das politisch für falsch halten würde) aber ein Fahrradverbot in der HVZ würde mich aktuell einen großen Kunden kosten.

Also ich habe für so einen Fall mal ein Zweitrad verwendet. Da stand das Fahrrad dann aber nicht für eine ganze Woche rum.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 11:07 von Nemo.
Zitat
Railroader
Um Takte zu verdichten braucht man Züge und Personal. Auch die Ausrüstung der Strecke muss es hergeben. Züge sind bestellt, gerade zur Frage des Personals hätte ich gerne mal eine Antwort, wie die Parteien das lösen möchten.

Personal ist dann da wenn man es einstellt. Inwiefern sollen die Parteien da was "lösen"? Es ist natürlich auch klar dass Verkehrsuntermen kein Personal vorrätig haben für den Fall dass mal jemand dichter Takte bestellt.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Zitat
Railroader
Um Takte zu verdichten braucht man Züge und Personal. Auch die Ausrüstung der Strecke muss es hergeben. Züge sind bestellt, gerade zur Frage des Personals hätte ich gerne mal eine Antwort, wie die Parteien das lösen möchten.

Personal ist dann da wenn man es einstellt. Inwiefern sollen die Parteien da was "lösen"? Es ist natürlich auch klar dass Verkehrsuntermen kein Personal vorrätig haben für den Fall dass mal jemand dichter Takte bestellt.

Allerdings ist natürlich die Frage, ob man zu den gegenwärtigen Konditionen ausreichend Personal bekommen kann durchaus berechtigt. Die Konditionen sind aber auch nicht in den Stein gemeißelt und gerade bei der U-Bahn und vielleicht auch bei der S-Bahn geht mittelfristig auch was in Richtung Automatisierung.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
def
Vor diesem Hintergrund würde ich auch diverse Untersuchungen einordnen, denen zufolge sich Fußgänger/innen von Radfahrenden stärker gestört fühlen als vom Autoverkehr; ein anderer Aspekt: dass man auf seinen zu Fuß zurückgelegten Wegen absurde Umwege gehen und sich um abgestellte Autos gehen muss, wird einem von der Kindheit an eingebläut, deshalb wird es als normal wahrgenommen; der wachsende und somit immer sichtbarere Radverkehr ist jedoch ein relativ neues Phänomen.

Hier gibt es ein schönes ärgerliche Beispiel in der Baumschulenstr.: Ecke Kiefholzstr. Ist an der Kreuzung der Fußweg wegen des Baus eines Hauses gesperrt. Fußgänger müssen im Zickzack die Straße überqueren, über 3 Ampeln. Die Fahrbahn wurde für den MIV etwas zu Gunsten einer provisorischen Radspur eingeengt. Einzig die Fußgänger dürfen da aber nicht rüber, laufen dann aber einfach über die Radspur.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 11:29 von Railroader.
Zitat
Logital
Personal ist dann da wenn man es einstellt. Inwiefern sollen die Parteien da was "lösen"? ...

Also liegt es (auch) am Geld: Entweder zahlen die Fahrgäste mehr (über Preiserhöhungen entscheidet der VBB, über die Anzahl der Ticketkäufe jeder Nutzer, ist zudem sehr stark von der Touristenanzahl abhängig) oder es gibt einen höheren Zuschuss aus dem Staatshaushalt, und darüber entscheidet das Parlament sowie die finanzielle Lage
Zitat
phönix
Zitat
Logital
Personal ist dann da wenn man es einstellt. Inwiefern sollen die Parteien da was "lösen"? ...

Also liegt es (auch) am Geld: Entweder zahlen die Fahrgäste mehr (über Preiserhöhungen entscheidet der VBB, über die Anzahl der Ticketkäufe jeder Nutzer, ist zudem sehr stark von der Touristenanzahl abhängig) oder es gibt einen höheren Zuschuss aus dem Staatshaushalt, und darüber entscheidet das Parlament sowie die finanzielle Lage

Man kann natürlich auch die Ausgaben reduzieren, indem man Straßenbahnen und Busse schneller durch die Stadt fahren läßt (Stichwort Vorrangschaltung) und man kann die Kapazität auch durch größere Fahrzeuge bereitstellen. Bei der Straßenbahn ist da ja bei den Neufahrzeugen noch 10m Luft(mit Haltestellenausbau 25m) und bei Bussen braucht's mehr Doppeldecker und Gelenkbusse. Erstere Maßnahme setzt Personal für Angebotsverbesserungen frei, letztere nutzt das Personal besser aus.

Dann kann man sich natürlich auch überlegen wie man die Spitzennachfrage aus den Spitzenstunden rausbekommt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
@Logital : Die S-Bahn stellt seit Jahren ein und es fehlt dennoch an Personal, weil die Fluktuation recht hoch ist, geeignete Bewerber fehlen, Prüfungen oder ärztliche Untersuchungen nicht bestanden werden oder die Leute nicht lange durchhalten. Hinzu gehen ja auch nach und nach viele in Rente, werden untauglich etc. Auch von einem Fahrlehrer der BVG hörte ich vor ein paar Jahren, dass die Anforderungen an Bewerber runtergeschraubt werden mussten, weil man immer mehr Probleme hat, welche zu finden. Das ist ja mittlerweile in vielen Branchen so, wo es mehr Stellen als Bewerber gibt. Und auch Dinge wie ständige Ausschreibungen oder eine Automatisierung fließen in die Entscheidung potentieller Interessenten mit ein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 12:05 von Railroader.
Zitat
phönix
Also liegt es (auch) am Geld:

Wenn ich mich so umhöre ist es weniger das Geld als die Arbeitsbedingungen, allem voran die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, freie Wochenenden und Feiertage, Schichtarbeit.
Zitat
PassusDuriusculus
Zur Fahrradmitnahme. Dienstag nachmittag muss ich jede Woche beruflich nach Hennigsdorf. Dort sind es vom Bahnhof 3 km, auf denen es keine Busverbindung gibt. Zu Fuß müsste ich also 40 Minuten mehr einplanen, weil ich 20 Minuten früher losmuss und abends dann 20 Minuten später nach Hause käme. Würde ich die ganzen knapp 30 km mit Fahrrad fahren, hätte ich noch mehr Zeitverlust.
!

Ich verstehe das sehr gut. Ich kann in solchen Fällen aber eben auch jeden Autofahrer verstehen, der aus der Berliner City zum Ziel fährt und das nur wegen dieser 3 Kilometer. Er kann das Auto eben nicht mit in den Zug nehmen.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen