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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin II (ab 01/21)
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
Railroader
Wenn ich mich so umhöre ist es weniger das Geld als die Arbeitsbedingungen, allem voran die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, freie Wochenenden und Feiertage, Schichtarbeit.

ja richtig, aber bitte berücksichtigen, dass man mit mehr Geld im System auch wesentlich mehr Fahrer einstellen könnte, so dass diese extremen Schichtzeiten abgemildert würden. Die BVB Fahrer/ S-Sahn-Fahrer in den 80er Jahren hatten natürlich auch ein Schichtregime, aber mit (nach meinem Wissen) wesentlich mehr Personal (auch Personalreserven) war das von den Schichtplanern und nachfolgend von den Fahrern eher zu schultern.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix

ja richtig, aber bitte berücksichtigen, dass man mit mehr Geld im System auch wesentlich mehr Fahrer einstellen könnte, so dass diese extremen Schichtzeiten abgemildert würden.

Naja, aber die S-Bahn stellt ja auch so schon seit Jahren ein. Teilweise wurden die Lehrgänge wegen der Kapazität zusätzlich extern durchgeführt. Dennoch entspannt sich die Personalsituation nicht wirklich signifikant, aus zuvor genannten Gründen. Die S-Bahn schafft es noch immer nicht, kontinuierlich über erforderliches Personal zu verfügen, um die Leistungen stets mit geplanten Personalen fahren zu können. Noch immer kommen auch die sogenannten Bettel-SMS, wenn auch nicht so häufig wie früher.

Personal zu finden, um Taktverdichtungen im größeren Rahmen durchzuführen, wird also nicht kurzfristig machbar sein, wenn die Züge da sind und es dann heißt, jetzt setzt man das um, zumal ja auch die Arbeitsbedingungen eher besser als schlechter werden sollen, also eben irgendwann mal öfter an Wochenenden frei etc.
^^Klapproller z.B. hier ?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 12:44 von md95129.
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Nemo
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phönix
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Logital
Personal ist dann da wenn man es einstellt. Inwiefern sollen die Parteien da was "lösen"? ...

Also liegt es (auch) am Geld: Entweder zahlen die Fahrgäste mehr (über Preiserhöhungen entscheidet der VBB, über die Anzahl der Ticketkäufe jeder Nutzer, ist zudem sehr stark von der Touristenanzahl abhängig) oder es gibt einen höheren Zuschuss aus dem Staatshaushalt, und darüber entscheidet das Parlament sowie die finanzielle Lage

Man kann natürlich auch die Ausgaben reduzieren, indem man Straßenbahnen und Busse schneller durch die Stadt fahren läßt (Stichwort Vorrangschaltung) und man kann die Kapazität auch durch größere Fahrzeuge bereitstellen. Bei der Straßenbahn ist da ja bei den Neufahrzeugen noch 10m Luft(mit Haltestellenausbau 25m) und bei Bussen braucht's mehr Doppeldecker und Gelenkbusse. Erstere Maßnahme setzt Personal für Angebotsverbesserungen frei, letztere nutzt das Personal besser aus.

Dann kann man sich natürlich auch überlegen wie man die Spitzennachfrage aus den Spitzenstunden rausbekommt.

Eins wäre ja schon, die Kinder wohnortnah von der 1.bis zur 10.Klasse in der Schule zu haben.
Was die Kids da teilweise für Schulwege zurücklegen ist schon heftig.
Abiturienten ist das eher zuzumuten als Fünftklässlern...

Ein weiterer Aspekt wäre mal eine Korrektur im Liniennetz,was vor 25 Jahren gut war muss es heute nicht mehr sein.
Ebenso wie diverse Linien im Minutenabstand durch eine Trasse zu pressen und dann kommt 15min erstmal wieder nichts..

Mehr Personale/Fahrzeuge/ Kapazitäten an Bauplanung oder Ampelsteuerungen usw-ergo mehr Geld- ist allerdings unabhängig von
der jeweilg regierenden Parteienkonstellation eine Aufgabe die nicht in einem halben Jahr zu wuppen ist.

T6JP
Zitat
Railroader
Zitat
PassusDuriusculus
Zur Fahrradmitnahme. Dienstag nachmittag muss ich jede Woche beruflich nach Hennigsdorf. Dort sind es vom Bahnhof 3 km, auf denen es keine Busverbindung gibt. Zu Fuß müsste ich also 40 Minuten mehr einplanen, weil ich 20 Minuten früher losmuss und abends dann 20 Minuten später nach Hause käme. Würde ich die ganzen knapp 30 km mit Fahrrad fahren, hätte ich noch mehr Zeitverlust.
!

Ich verstehe das sehr gut. Ich kann in solchen Fällen aber eben auch jeden Autofahrer verstehen, der aus der Berliner City zum Ziel fährt und das nur wegen dieser 3 Kilometer. Er kann das Auto eben nicht mit in den Zug nehmen.

Und Auto ist halt finanziell nicht drin, deshalb kommt das nicht in Frage.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 13:42 von PassusDuriusculus.
Dann muss man also "nur" für Leihräder an den S-Bahnhöfen sorgen und schon kann man die Räder aus den Bahnen verdrängen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Oder man sorgt für die Kapazität, dass alle Bahnnutzer mitkommen. Fahrradmitnahme betrifft ja vorallem S-Bahn und Regio, was ist daran so schwer? Bisher hatte ich mit dem Fahrrad in der S-Bahn noch keine Probleme. Und da wir den Autoverkehr reduzieren müssen (sei es durch Wegevermeidung, Wegverkürzung oder andere Verkehrsmittel) braucht es halt beides.

Ganztägige Fahrradmitnahme in der S-Bahn mit praktischen Abteilen. (In San Francisco (?) soll es Fahrradständer in den Zügen geben...) UND Leihfahrräder


Verbietet man die Fahrradmitnahme im Berufsverkehr steigen bestimmt wieder Leute aufs Auto um.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 13:49 von PassusDuriusculus.
Zitat
PassusDuriusculus


Verbietet man die Fahrradmitnahme im Berufsverkehr steigen bestimmt wieder Leute aufs Auto um.

Dann ist ja wieder Platz und man kann sie wieder erlauben!

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Railroader
Zitat
phönix
Also liegt es (auch) am Geld:

Wenn ich mich so umhöre ist es weniger das Geld als die Arbeitsbedingungen, allem voran die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, freie Wochenenden und Feiertage, Schichtarbeit.

Das sollte man aber vorher wissen.
Bin auch immer wieder erstaunt wenn wir Bewerbungen bekommen oder Neuzugänge, die sich dann wundern 1.abends arbeiten zu müssen und 2. drei bis vier Samstage im Monat.

Von der heutigen Jugend rede ich erst gar nicht, die haben eine naive(re) Berufseinstellung.
Wenn der Autoverkehr in der Innenstadt drastisch reduziert und auf ÖPNV und Fahrrad gelenkt wird, wird es auch deutlich mehr Radfahrer geben. Schon heute nehmen viele Menschen ihr Rad mit in die Bahn und nehmen viel Platz zum halben Preis weg. Es wird also schlichtweg kaum Mehrkapazitäten für deutlich mehr Räder geben und das muss es auch nicht. Man kann ja nicht auf der einen Seite sagen, dass Autos zu viel Fläche wegnehmen und die Ideen der aitoarmen Innenstadt äußern, dann selbst aber den Anspruch haben, sich mit den Rad überall breitmachen zu können. Wer der Meinung ist, ein Rad ist eine gute Alternative zum Auto für nahezu alle Menschen, sollte es dann auch dem Auto gleich machen und seine Wege dort zurücklegen, wo es auch ein Auto macht: auf der Straße oder dem Radweg.
Fahrräder und sperrige Gegenstände im ÖPNV sind hinderlich: sie nehmen Platz weg und verursachen häufig Verspätungen, wenn dann mal wieder die ganze Familie mit dem Rad durch eine Tür will. Innen werden häufig die Türen zugestellt und in vollen Bahnen hat man hin und wieder dann ne dreckige Hose vom Reifen.
Zitat
Nemo
Zitat
PassusDuriusculus


Verbietet man die Fahrradmitnahme im Berufsverkehr steigen bestimmt wieder Leute aufs Auto um.

Dann ist ja wieder Platz und man kann sie wieder erlauben!

Jetzt mal nicht übertreiben. Es sind ja nicht pro Tür 3 Fahrräder unterwegs. Sollte es bei RRG bleiben, kann man ja eventuell sowas wie ein Park and Ride für Fahrräder machen. Mit Fahrradgaragen. Dann sind sie besser geschützt vor Dieben und mehr Fahrradfahrer würden sich eventuell auf sowas einlassen und ihr Fahrrad unter der Woche dort lassen. Man testet das an irgendeinem beliebigen Bahnhof und wenn das gut funktioniert, dann kann man weitere Bahnhöfe planen, gerade an Bahnhöfen wie, wo Firmen weiter weg sind. Die gibts ja nicht nur in Brandenburg. Und wenn man ein Monatsabo macht, kann man vielleicht mehr sparen, als mit einem ABC-Abo.
Ausbau P + R für Räder und Autos wäre eine gute Option, eben genau für Fälle wie die von Passus.
Zitat
Railroader
Ausbau P + R für Räder und Autos wäre eine gute Option, eben genau für Fälle wie die von Passus.

Man bräuchte hier ein umgekehrtes Modell. Also ÖPNV+Mietfahrzeug außerhalb der Stadt. Es ist doch echt nervig, bei einem Weg in ein Dorf, sich den Mietwagen in der Innenstadt zu nehmen und dann erstmal ne Stunde durch den Stau zu hotten.

Das sehe ich als Bewohner der Innenstadtblase zumindest so.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Fahrräder können auch im Auto mitgenommen werden, also braucht es auch Räder im ÖPNV.

Tut mir Leid. Die Probleme sind wenn dann, dass die Gesellschaft verlernt hat Rücksicht zu nehmen.

Und zum Glück gibt es aktuell keine ernsthaften Bestrebungen Räder im ÖPNV zu verbieten.

Notfalls muss halt an der Preisschraube gedreht werden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 14:52 von PassusDuriusculus.
Zum Platzverbrauch:
Wo verbrauche ich mehr Platz? Wenn ich die ganze Strecke mit dem ÖPNV fahre und nach dem Bus schon am Anhalter Bahnhof in die S25 steige oder wenn ich durch die Innenstadt bis Gesundbrunnen mit dem Rad fahre und dort dann erst dafür mit Rad in die S-Bahn steige ...
Zitat
PassusDuriusculus
Fahrräder können auch im Auto mitgenommen werden, also braucht es auch Räder im ÖPNV.

Kühlschränke und Särge werden auch per Auto transportiert, das ist kein wirkliches Argument.

Zitat
PassusDuriusculus
Wo verbrauche ich mehr Platz? Wenn ich die ganze Strecke mit dem ÖPNV fahre und nach dem Bus schon am Anhalter Bahnhof in die S25 steige oder wenn ich durch die Innenstadt bis Gesundbrunnen mit dem Rad fahre und dort dann erst dafür mit Rad in die S-Bahn steige ...

Einfache Rechnung:
Mensch + Fahrrad = drei Plätze
Mensch = ein Platz

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
@Til: Für mich gehört ein Rad nicht in die Bahn, zumindest nicht in der HVZ. Weil es andere mitunter stört und eben Raum wegnimmt. Man kann auch als Autofahrer Rücksicht nehmen, nur würde das Argument hier auch nicht ziehen, weil es eben in der Realität nicht funktioniert. Dass Räder gegenwärtig in der Bahn befördert werden kann ich aber aufgrund der schlechten Bedingungen für Radler in Berlin verstehen. Wird die Radinfra hingegen gut und sicher, auch mit Radschnellwegen, ausgebaut, gibt es kaum noch einen Grund, das Verkehrsmittel, auf dem man bereits sitzt, nicht auch zu nutzen. Ein Rad kann fahren, dafür ist es da. Es kann ja nicht Ziel sein, dass hier einen Haufen Geld für Radinfrastruktur ausgegeben wird, der MIV zurückgedrängt wird und dann Räder anderen den Platz wegnehmen und sie in ihrer Reisequalität einschränken. Und wenn es eben nicht möglich ist, jeden Tag etliche Kilometer mit dem Rad statt mit dem Auto zurückzulegen, sollte man sich eben eingestehen, dass das Auto eben doch seine Berechtigung in der Stadt hat.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2021 15:05 von Railroader.
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B-V 3313
Zitat
PassusDuriusculus
Fahrräder können auch im Auto mitgenommen werden, also braucht es auch Räder im ÖPNV.

Kühlschränke und Särge werden auch per Auto transportiert, das ist kein wirkliches Argument.

Zitat
PassusDuriusculus
Wo verbrauche ich mehr Platz? Wenn ich die ganze Strecke mit dem ÖPNV fahre und nach dem Bus schon am Anhalter Bahnhof in die S25 steige oder wenn ich durch die Innenstadt bis Gesundbrunnen mit dem Rad fahre und dort dann erst dafür mit Rad in die S-Bahn steige ...

Einfache Rechnung:
Mensch + Fahrrad = drei Plätze
Mensch = ein Platz

Das ist aber falsch, da man durchaus 3 Fahrräder vor drei Sitzplätzen platzieren könnte.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Das ist aber falsch, da man durchaus 3 Fahrräder vor drei Sitzplätzen platzieren könnte.

Dafür fallen drei Sitzplätze und mindestens auch drei Stehplätze weg.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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