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Die Stadtbahn fährt auch durchs Finanzloch
geschrieben von Jan Borchers 
Christian H. schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Kosten setzen sich wie folgt zusammen:
>
> - Planung 18 Mio. Euro (15 Mio. Euro bereits im
> Haushalt enthalten)
> - Baukosten (netto) 152 Mio. Euro (19,7 Mio.
> Euro/km)
> - Ausführungsplanung 22 Mio. Euro
> - Übergeordnete Leistungen 17 Mio. Euro
> - Unvorhergesehenes (10% der Baukosten) 15 Mio.
> Euro
> - Grunderwerb 5 Mio. Euro
> - Betriebshof einschließlich Zufahrt 61 Mio. Euro
> - Fahrzeuge 48 Mio. Euro
>
> macht zusammen: 338 Mio. Euro
>
> Aufteilung der Kosten:
>
> - HOCHBAHN 109 Mio. Euro (Betriebshof
> einschließlich Zufahrt, Fahrzeuge)
>
> Damit verbleiben für Hamburg 229 Mio. Euro
>
> Grundsätzlich förderfähig aus Mitteln des
> GVFG-Bundesprogramms sind 74 Mio. Euro
> Der Finanzierungsanteil Hamburgs beträgt im Fall
> der Bundesförderung 155 Mio. Euro
> - davon Regionalisierungsgesetz - 26 Mio. Euro
> - davon Entflechtungsgesetz * -72 Mio. Euro
>
> Verbleiben für den Hamburger Haushalt 57 Mio. Euro

Also muss Hamburg die Kosten der Hochbahn auch zahlen oder? Laut deiner Rechnung sieht es so aus und damit währen die Kosten für die Stadt also doch ganz hoch.

Auf der Internetseite der Stadtbahn von der Hamburger Hochbahn sieht man jetzt auf der Startseite die Halteastelle Kellinghusenstraße. Leider wird die Stadtbahnhaltestelle Kellinghusenstraße laut dieser Computergrafik nur einen kleinen Teil Überdacht sein.
Ich hoffe, dass noch mehr aktuelle Informationen endlich auf deren Internetseite aufgeführt wird.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Karl-Theodor schrieb:
> Und die wichtige Innenstadt soll weiterhin außen
> vor bleiben?!
> [...]

Das "Zielnetz" ist doch bekannt, da kannst Du Dir anschauen wo die Bahn gebaut werden soll.

PS:
Die Kosten gehen aber nach meiner Ansicht. In den Baukosten sind ja auch die Sanierungskosten für die entsprechenden Straßen etc. enthalten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.06.2010 15:53 von Öffie.
Norderstedt schrieb:
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>
> Also muss Hamburg die Kosten der Hochbahn auch
> zahlen oder? Laut deiner Rechnung sieht es so aus
> und damit währen die Kosten für die Stadt also
> doch ganz hoch.

Nein, die Kosten der Hochbahn zahlt die Hochbahn. Die macht ja durchaus Gewinn, auch aus ihren Beteiligungen, und dieses Geld wird dafür verwendet. Den Stadthaushalt belastet das nicht. Höchstens dadurch, daß die Hochbahn in den nächsten Jahren weniger Gewinn einfährt und damit an den Eigentümer abführen kann, aber ich weiß da keine konkreten Zahlen, oder ob die Hochbahn überhaupt Geld an die Stadt abführt.
Die Hochbahn hatte 2009 ein Minus in Höhe von 58,5 Millionen Euro, die durch die Stadt ausgeglichen werden.
Öffie schrieb:
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> Die Hochbahn hatte 2009 ein Minus in Höhe von 58,5
> Millionen Euro, die durch die Stadt ausgeglichen
> werden.

58,5 ist das Minus, daß der Hamburger Stadtverkehr verursacht, und das vom Besteller ausgeglichen werden muß. Über den Gewinn oder Verlust der Hochbahn als Gesellschaft sagt das noch nichts aus. Dadurch, daß die Hochbahn zu 100% der Stadt gehört, macht sie sozusagen den Verkehr in Hamburg zum Selbstkostenpreis, das gilt dann aber nicht für die Beteiligungen.
Mathias schrieb:
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> 58,5 ist das Minus, daß der Hamburger Stadtverkehr
> verursacht, und das vom Besteller ausgeglichen
> werden muß. Über den Gewinn oder Verlust der
> Hochbahn als Gesellschaft sagt das noch nichts
> aus. Dadurch, daß die Hochbahn zu 100% der Stadt
> gehört, macht sie sozusagen den Verkehr in Hamburg
> zum Selbstkostenpreis, das gilt dann aber nicht
> für die Beteiligungen.

Interessant ist das die Hochbahn im Unternehmensbericht von 2008 mit einem voraussichtlichen Verlust von 78,6 Mio EUR für 2009 eigentlich ausging.
Die Beteiligungen führen Verluste und Gewinne und werden gegeneinander im Gesamtergebnis gerechnet.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Mathias schrieb:

> 58,5 ist das Minus, daß der Hamburger Stadtverkehr
> verursacht, und das vom Besteller ausgeglichen
> werden muß. Über den Gewinn oder Verlust der
> Hochbahn als Gesellschaft sagt das noch nichts
> aus. Dadurch, daß die Hochbahn zu 100% der Stadt
> gehört, macht sie sozusagen den Verkehr in Hamburg
> zum Selbstkostenpreis, das gilt dann aber nicht
> für die Beteiligungen.

Es gibt in Hamburg bei den Leistungen der Hochbahn keinen Besteller, es gbit auch keinen Verkehrsvetrag.

Der genannte Betrag ist die Konzernbilanz, die über die HGV (Holding der stäsdtischen Unternehmen) ausgeglichen wird.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Jan Borchers schrieb:
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>
> Der genannte Betrag ist die Konzernbilanz, die
> über die HGV (Holding der stäsdtischen
> Unternehmen) ausgeglichen wird.

Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil :-)
Das bedeutet aber gleichzeitig, daß die 109 Mio. der Hochbahn dann im Endeffekt doch von der Stadt bezahlt wird. Man nennt es nur anders, oder sehe ich das falsch?
Die HGV ist ein 100% Tochterunternehmen der Stadt Hamburg - sie bündelt als wirtschaftliche Rechts/Unternehmungsform die nahezu gesamten Beteiligungen der Stadt Hamburg (u.a an der Hochbahn) - einzig u.a. die AKN bildet eine Ausnahme - dort ist die Stadt direkt beteiligt.
Alles weitere auch nachzulesen im
>| letzten Beteiligungsbericht der Stadt Hamburg für 2008 als PDF.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.06.2010 17:07 von Karl-Theodor.
Hallo Mathias,

> Nein, die Kosten der Hochbahn zahlt die Hochbahn.
> Die macht ja durchaus Gewinn,...

Benenne mir den bitte mal. Meines Wissens nach ist eine schwarze Null schon eine gute Leistung, aber ein Gewinn?



Grüße
Boris
Mathias schrieb:

> Dann nehme ich alles zurück und behaupte das
> Gegenteil :-)
> Das bedeutet aber gleichzeitig, daß die 109 Mio.
> der Hochbahn dann im Endeffekt doch von der Stadt
> bezahlt wird. Man nennt es nur anders, oder sehe
> ich das falsch?

Kommt drauf an, wie man das sieht. Die Hochbahn wird ihre Finanzplanungen sicher langfristig anlegen und hier entsprechende Rückstellungen bilden. Generell - das sagte auch Herr Elste bei der Bilanzpressekonferenz - ist die kommenden Jahre wieder mit einem leichten Anstieg des Defizits zu rechnen, was eigentlich bereits für 2009 erwartet wurde, aber ausblieb. Eigentlich ist damit die Hochbahn um fast 20 Mio EUR besser als geplant.

Wie sich das entwickeln wird, muss man sehen, aber generell hast Du mit Deiner Einschätzung sicher nicht unrecht.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.06.2010 17:15 von Jan Borchers.
Öffie schrieb:
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> Das "Zielnetz" ist doch bekannt, da kannst Du Dir
> anschauen wo die Bahn gebaut werden soll.

Zielnetz - wo dann der Abschnitt Bramfeld- Altona 78.000 Fahrgäste am Tag haben soll - vorrausgesetzt die Strecken gen Innenstadt werden auch als Stadtbahn gebaut.
Und die schon vor Jahren bald ein Jahrzenhnt beantragten Födergelder für die eigentliche U-Bahn Barmbek - Steilshoop verfallen nicht bzw. dürfen für die Strecke als Stadtbahn überhaupt verwendet werden.

Soll - sein - wird und ist das ist hier die Frage - Glaskugel ist plötzlich auch ganz matt ... ;-)

> PS:
> Die Kosten gehen aber nach meiner Ansicht. In den
> Baukosten sind ja auch die Sanierungskosten für
> die entsprechenden Straßen etc. enthalten.

Nur nicht jede Strasse müsste auch immer gleich "saniert" werden.
Und wenn doch nötig sollten die sich lieber um die Strecke kümmern und nicht um kostenverlagerte "Mitsanierungen" von Strassenverläufen.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Mathias schrieb:
> Dann nehme ich alles zurück und behaupte das
> Gegenteil :-)
> Das bedeutet aber gleichzeitig, daß die 109 Mio.
> der Hochbahn dann im Endeffekt doch von der Stadt
> bezahlt wird. Man nennt es nur anders, oder sehe
> ich das falsch?

Die 109 Millionen sind aber im dem Sinne keine Ausgaben sondern eine Investition, die über Jahre abgeschrieben wird. Da ich kein Experte bin kann ich leider nicht sagen, über wieviele Jahre zum Beispiel Straßenbahnfahrzeuge abgeschrieben werden. Aber vom Grundsatz her ist das Geld dafür ja nicht einfach weg, da die Hochbahn im Gegenzug dafür ja Eigentümer der Fahrzeuge ist und damit ja wieder Geld verdient bzw. Investitionen für Busse spart.
Die Rückstellungen betrugen für 2008 - 194,168 Mio.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Öffie schrieb:
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über wieviele Jahre zum
> Beispiel Straßenbahnfahrzeuge abgeschrieben
> werden. Aber vom Grundsatz her ist das Geld dafür
> ja nicht einfach weg, da die Hochbahn im Gegenzug
> dafür ja Eigentümer der Fahrzeuge ist und damit ja
> wieder Geld verdient bzw. Investitionen für Busse
> spart.

Die Abschreibungen von Fahrzeugen regelt die Afa Tabelle für Personverkehre vom Bfm.

P.S: im übrigen haftet die Hochbahn schon für über 370 Mio an Cross-Border Geschäften für Fahrzeuge - auch hierfür muß gezahlt werden!
Das heisst die Fahrzeuge sind nicht Eigentum sondern werden nur "gemietet" und später zurückgegeben oder ggf. Restwertverkauft - wenn möglich.
Dürfte nahezu für viele neue Bahnen und Busse im Betrieb Hochbahn gelten.

KT
-Stuttgart21? = Kosten, Krach und nur Krawall!
Karl-Theodor schrieb:

> Dürfte nahezu für viele neue Bahnen und Busse im
> Betrieb Hochbahn gelten.

Busse dürften davon kaum mehr betroffen sein, neue Verträge werden nicht mehr abgeschlossen.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
CDU-Wirtschaftsrat lehnt laut NDR 90,3 lehnt die Stadtbahn ab. Jeddoch wollen sie lieber das bestehende Bus und Bahn Nezt ausbauen. Grund: 57 Millionen Euro für die Stadt sind zu viel.

Hat der CDU-Wirtschaftsrat noch nichts gelernt? U-Bahnen und S-Bahnen ausbauen ist deutlich teurer als eine Stadtbahn. Zudem bringt die Stadtbahn deutlich mehr Fahrgäste als ein Ausbau des Busneutzes. Es gibt noch viele gute Gründe, warum die Stadtbahn eingeführt werden muss, die hier jeder kennt!!
Also 100% Sicherheit gibt es immer noch nicht für die Stadtbahn und das nur weil der CDU-Wirtschaftsrat nicht denken kann ( U-Bahn ausbauen deutlich teurer etc.).
Ich finde dies sehr schade.
Doch laut Hamburg 1 soll sich der Senat und die Bürgerschaft bis September dieses Jahres eingiegen und wenn dann man sich für die Stadtbahn entscheidet, ist diese erst sicher.
[www.hamburg1.de]

Weitere aktuelle Informationen und Fotots:
[stadtbahn.hochbahn.de][backPid]=8&cHash=4b186b431d

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.06.2010 20:12 von Norderstedt.
Morgen, am 30 Juli 2010, gibt es eine Disskusionsrunde von der Handelskammer mit vielen Leuten der Hochbahn über die Stadtbahn. Kann jemand dahin? Ich leider nicht und ich weiß auch, dass dies sehr kurzfristig ist.

[hamburg.business-on.de]

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.06.2010 20:43 von Norderstedt.
Norderstedt schrieb:
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> CDU-Wirtschaftsrat lehnt laut NDR 90,3 lehnt die
> Stadtbahn ab. Jeddoch wollen sie lieber das
> bestehende Bus und Bahn Nezt ausbauen. Grund: 57
> Millionen Euro für die Stadt sind zu viel.
>
> Hat der CDU-Wirtschaftsrat noch nichts gelernt?

Da kann man noch so viele gute und einleuchtende Argumente bringen: die wollen es einfach nicht einsehen!

Gegen Dummheit... : [www.longshanks.de]

Beste Grüße
Harald Tschirner
Auf Hamburg1 gibt es in der Rubrik "Nachgefragt" ein Interview mit Anja Hajduk zu Stadtbahn: [www.hamburg1.de]

Da bekräftigt sie noch mal ganz deutlich, daß die Stadtbahn notwendig ist, und wehrt auch die Fragen von Herbert Schalthoff gut ab.
Hamburg 1 meint im Begleittext, das die Stadtbahn quasi entschieden ist :-)

Hier noch der Bericht von der Kostenvorstellung, natürlich mit dem üblichen ablehnenden Ton [www.hamburg1.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.06.2010 22:07 von Mathias.
Dieses Thema wurde beendet.