Zitat
def
[W]as hat eigentlich Betriebsbahnhof Rummelsburg, was Marzahn nicht hat?

Nichts, da zwischen beiden Bahnhöfen keine Abwägung stattfand. Beide unterscheiden sich nur im Ausstattungsjahr. Marzahn erhielt seine Blechschilder zu einer Zeit als DB StuS noch der Meinung war, nur größere Bahnhöfe mit einem Zugzielanzeiger auszustatten. Der Rest durfte sich mit Blechschildern zufrieden geben. Ich glaube, dass selbst der Dynamische Schriftanzeiger erst aufgehängt wurde, als die Bahn richterlich zur Fahrgastinformation gezwungen wurde. Betriebsbahnhof Rummelsburg wiederum bekam seine Anzeiger erst vor ca. einem Jahr.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.

Zitat
def
Nach welchen Kriterien wird eigentlich entschieden, welche S-Bahnhöfe digitale Zugzielanzeiger erhalten und welche nur Blechtafeln mit Laufbändern für den Störungsfall?

Oder konkret gefragt: was hat eigentlich Betriebsbahnhof Rummelsburg, was Marzahn nicht hat?

Ein nahegelegenes Eisenbahnbetriebswerk. Es ist ja auch im Bereich regionaler Busunternehmen nicht ungewöhnlich, dass die Haltestelle am Betriebshof eine etwas bessere Fahrgastinformation erhält, als man einer nach Personenaufkommen gleichen Haltestelle an einer anderen Stelle zubilligen würde.

Dafür gibt es ja auch gute Argumente (Außenwirkung, Identifikation des Personals mit der Technik, Testmöglichkeiten, ggf. mehr halbwegs sachkundige Benutzer für Rückmeldungen, Beobachtung des Betriebs des Systems...). Gut möglich, dass ein Teil der Argumente auch für die Ausstattung von Betriebsbahnhof Rummelsburg galt, ansonsten hätte man ja auch problemlos Marzahn ausstatten können und das Laufschriftanzeigerchen in Betriebsbf. Rummelsburg montieren können.

Bisher ging ich davon aus, dass vorrangig Bahnhöfe mit mehr als einer Linie mit den "blauen" Anzeigern ausgestattet werden (auch wenn es Gegenbeispiele gibt). Springpfuhl und Friedrichsfelde Ost haben ja z.B. als erste Bahnhöfe an der S7 die größeren Anzeiger.

Zitat
Florian Schulz
Nichts, da zwischen beiden Bahnhöfen keine Abwägung stattfand. Beide unterscheiden sich nur im Ausstattungsjahr. Marzahn erhielt seine Blechschilder zu einer Zeit als DB StuS noch der Meinung war, nur größere Bahnhöfe mit einem Zugzielanzeiger auszustatten. Der Rest durfte sich mit Blechschildern zufrieden geben. Ich glaube, dass selbst der Dynamische Schriftanzeiger erst aufgehängt wurde, als die Bahn richterlich zur Fahrgastinformation gezwungen wurde. Betriebsbahnhof Rummelsburg wiederum bekam seine Anzeiger erst vor ca. einem Jahr.

Allerdings hätte man ja den S-Bahnhof Marzahn genauso nachrüsten können - oder ist das noch geplant?

Zitat
Arec
Ein nahegelegenes Eisenbahnbetriebswerk. Es ist ja auch im Bereich regionaler Busunternehmen nicht ungewöhnlich, dass die Haltestelle am Betriebshof eine etwas bessere Fahrgastinformation erhält, als man einer nach Personenaufkommen gleichen Haltestelle an einer anderen Stelle zubilligen würde.

Dafür gibt es ja auch gute Argumente (Außenwirkung, Identifikation des Personals mit der Technik, Testmöglichkeiten, ggf. mehr halbwegs sachkundige Benutzer für Rückmeldungen, Beobachtung des Betriebs des Systems...). Gut möglich, dass ein Teil der Argumente auch für die Ausstattung von Betriebsbahnhof Rummelsburg galt, ansonsten hätte man ja auch problemlos Marzahn ausstatten können und das Laufschriftanzeigerchen in Betriebsbf. Rummelsburg montieren können.

Gegen einige dieser Argumente spricht aber im konkreten Fall, dass die Anzeiger am Betriebsbahnhof Rummelsburg relativ spät montiert wurden.

Zitat
der weiße bim
... Die Große Präsidentenstraße bot sich so für die Schleifenfahrt für am Hackeschen Markt endende Linien an...

... Es dauerte bis zum 27. Oktober 1945, ehe die erste Straßenbahnlinie wieder den Hackeschen Markt erreichte...

Guten Morgen,


als allererstes ein Dankeschön für die ausführliche Schilderung.
Mich würde jetzt nur noch interessieren wann die Große Präsidentenstraße erstmals zum wenden genutzt wurde.

Ich bedanke mich im Voraus und wünsche allen Forenusern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.
Icefeld_26



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.2015 07:20 von Icefeld_26.

Zitat
def

Zitat
Florian Schulz
Nichts, da zwischen beiden Bahnhöfen keine Abwägung stattfand. Beide unterscheiden sich nur im Ausstattungsjahr. Marzahn erhielt seine Blechschilder zu einer Zeit als DB StuS noch der Meinung war, nur größere Bahnhöfe mit einem Zugzielanzeiger auszustatten. Der Rest durfte sich mit Blechschildern zufrieden geben. Ich glaube, dass selbst der Dynamische Schriftanzeiger erst aufgehängt wurde, als die Bahn richterlich zur Fahrgastinformation gezwungen wurde. Betriebsbahnhof Rummelsburg wiederum bekam seine Anzeiger erst vor ca. einem Jahr.

Allerdings hätte man ja den S-Bahnhof Marzahn genauso nachrüsten können - oder ist das noch geplant?

Ich denke, dass oberste Priorität der Ersatz aller alten Anzeiger hatte. Marzahn hatte man ja schon "abgearbeitet". In Betriebsbahnhof Rummelsburg hingen dagegen noch Krone-Fallblattanzeiger. Für Marzahn wären LCD-Azeiger in der Tat wünschenswert.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.

Zitat
def
[W]as hat eigentlich Betriebsbahnhof Rummelsburg, was Marzahn nicht hat?

Tja, da streiten sich Bahn und Fahrgäste inzwischen seit Jahrzehnten. Erst hieß es bei Neueinführung "Nur Stadtbahn", irgendwann dann "Nur Stadtbahn, Fernbahnhöfe und Ring" und irgendwann kamen ausgewählte Verzweigungsbahnhöfe hinzu. Dann gab es auch mal die Devise, Bahnhöfe auszustatten, von denen unterschiedliche Ziele angefahren werden. Da würden Marzahn (Nur Potsdam Hbf und Ahrensfelde) und Rummelsburg (damals Ostkreuz/Westkreuz/Spandau und Friedrichshagen/Erkner) reinpassen. Durchgezogen hat man das aber auch nicht, sonst hätte Gehrenseestr heute Zugzielanzeiger.

Im Signalarchiv findet man aus jeder Ära mindestens 3 unterschiedliche Sachstände: [www.google.de]

Ich würd mal sagen, das Thema ist noch nicht endgültig durch. An einem Bahnhof wie Marzahn, an dem Straßenbahn- und Bushaltestellen jeweils dynamische Abfahrtstafeln haben, wäre mir das als Bahn dauerhaft peinlich, wenn ich da nur Blechschilder hätte. Es hilft natürlich, wenn Anwohner, Fahrgäste und Politik regelmäßig anklopfen und an ihrer Station entsprechende dynamische Fahrgastinformation einfordern.

Die Frage hatte doch mal Herr Buchner sehr gut beantwortet.
Anfangs gab es Geld für eine geringe Menge von Anzeigen. Nach damaligen Stand sollten dann nach und nach alle Bahnhöfe die kleinen dynamischen Anzeiger erhalten. Dann gab es plötzlich Geld, das musste schnell ausgegeben werden und so wurden Bahnhöfe gewählt, wo eine Umsetzung leicht durchführbar. Das mit dem Geldsegen wiederholte sich dann noch einmal und die ganze Planung war schon wieder für die Katze. Natürlich ist es auch doof, einen Anzeiger dort zu installieren, wo schon einer (wenn auch deutlich schlechterer) ist. Es sollten lieber alle Bahnhöfe moderner ausgestattet werden. Daraus ist die jetzige, nciht nachvollziehbare Situation entstanden.
Du wirst daher keinen Zusammenhang finden, warum Marzahn das kleine Ding hat und der Betriebsbahnhof Rummelsburg warum auch immer einen ordentlichen Anzeiger.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024

Zitat
485er-Liebhaber
[…]Natürlich ist es auch doof, einen Anzeiger dort zu installieren, wo schon einer (wenn auch deutlich schlechterer) ist. Es sollten lieber alle Bahnhöfe moderner ausgestattet werden. Daraus ist die jetzige, nicht nachvollziehbare Situation entstanden. […]

Das kleine Laufschrift-Modell für das sonst "platte Land" braucht doch meines Wissens nur Strom und wird sonst über Mobilfunk angesteuert, oder ist das in Berlin anders?

Dann wäre es ja kein Problem, den abzuschrauben und sonstwo hin zu bringen. Aber Florian schrieb ja schon, dass dort damals wohl Krone-Fallblattanzeiger hingen, vermutlich lies sich das ohne größere Arbeiten umrüsten, außerdem will man natürlich den bestehenden Stand nicht verschlechtern. Das klingt nach einem plausiblen Grund.

Bahnhof Prenzlauer Allee, S-Bahngleis Gleis Richtung Westen: Dort steht die H-Tafel für Halbzüge so weit vorne, dass die haltenden Halbzüge mindestens eine Wagenlänge vom einzigen Ausgang hinten entfernt sind, Fahrgäste somit oft überrascht vorlaufen müssen.

Warum ist das so, warum steht die H-Tafel nicht so, dass auch bei Halbzügen der letzte Wagen gleich am Ausgang steht?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.12.2015 14:19 von jorges.

Zitat
jorges
Bahnhof Prenzlauer Allee, S-Bahngleis Gleis Richtung Westen: Dort steht die H-Tafel für Halbzüge so weit vorne, dass die haltenden Halbzüge mindestens eine Wagenlänge vom einzigen Ausgang hinten entfernt sind, Fahrgäste somit oft überrascht vorlaufen müssen.

Warum ist das so, warum steht die H-Tafel nicht so, dass auch bei Halbzügen der letzte Wagen gleich am Ausgang steht?

Ein Grund könnte sein, dass ein Halbzug dann bei versehentlicher Abfahrt gegen Halt zeigendes Signal (Hp0) am Streckenanschlag bereits zu schnell wäre, um von der Fahrsperre noch rechtzeitig vor dem Gefahrenpunkt (Weichentrapez?) zum Stehen gebracht werden zu können. Seit einem tragischen Unfall in Rüsselsheim/Hessen 1990 ist man da sehr genau...

Ein weiterer Grund könnte in den Kamera- und Senderpositionen von ZAT-FM (Abfertigung ohne örtliche Aufsicht) liegen.

Viele Grüße
Arnd

Bei mir in Schönholz ist es auch so das z.B. die S85 Richtung Grünau sehr weit vorne hält und man mindestens noch 2 Wagenlängen platz bis zum Ausgang hat. Hatte deshalb die Frage damals mal in einem anderen Forum gestellt.
Ein TF schrieb mir dann folgendes:

"Gibt einige Stellen im Netz wo auf EBA Forderung hin H-Tafeln entfernt wurden. Hat was mit Durchrutschwegen/Schutzstrecken hinter Signalen zu tun."

Zitat
Arec
Aber Florian schrieb ja schon, dass dort damals wohl Krone-Fallblattanzeiger hingen, vermutlich lies sich das ohne größere Arbeiten umrüsten, außerdem will man natürlich den bestehenden Stand nicht verschlechtern. Das klingt nach einem plausiblen Grund.

Nein, auch Marzahn hatte vor dem Blechschild Zugzielanzeiger des damaligen Standards.

Zitat
485er-Liebhaber
Die Frage hatte doch mal Herr Buchner sehr gut beantwortet.
[...]

Heißt das im Umkehrschluss, dass man auf einen 2. Anzeiger noch ewig warten muss? Ich betrete den Bahnsteig in Waidmannslust inzwischen ja glücklicherweise von Süden her - doof ist nur, dass ich ohne Fernglas nicht erkennen kann, ob als nächstes eine S1 aus Oranienburg (8 Wagen, ich kann stehenbleiben) eine S1 aus Frohnau (6 Wagen, etwas entgegenlaufen oder eine S85 (4 Wagen, sehr weit entgegenlaufen) kommt. Einzige Möglichkeit ist, anhand des Fahrplanaushanges gerauszufinden, welche S1-Zugruppe "ganztägig" fährt.

Auf Bahnhöfen mit nur einem Zugang ist ein Anzeiger natürlich ausreichend, sollte dann aber auch bitte am Zugang hängen und nicht, wie z. B. in Grunewald, in der Mitte des Bahnsteigs (die alten Krone-Anzeiger hingen so, dass man sie schon lesen konnte, bevor man das Ende der Treppe erreicht hatte, wollte man da Kabel sparen?).

Gruß
Salzfisch

Zitat
Salzfisch

Zitat
485er-Liebhaber
Die Frage hatte doch mal Herr Buchner sehr gut beantwortet.
[...]

Heißt das im Umkehrschluss, dass man auf einen 2. Anzeiger noch ewig warten muss? Ich betrete den Bahnsteig in Waidmannslust inzwischen ja glücklicherweise von Süden her - doof ist nur, dass ich ohne Fernglas nicht erkennen kann, ob als nächstes eine S1 aus Oranienburg (8 Wagen, ich kann stehenbleiben) eine S1 aus Frohnau (6 Wagen, etwas entgegenlaufen oder eine S85 (4 Wagen, sehr weit entgegenlaufen) kommt. Einzige Möglichkeit ist, anhand des Fahrplanaushanges gerauszufinden, welche S1-Zugruppe "ganztägig" fährt.



Gruß
Salzfisch

II. Möglichkeit, in die Mitte des Bahnsteigs gehen, passt immer.

T6JP

@Salzfisch: Soweit ich weiß, ist das letzte Rollout von Anzeigern abgeschlossen. Es hat sich aber so angehört, als ob man vielleicht nochmal etwas Geld herbekommen will für weitere Anzeiger. Neue wird es wohl erstmal nicht geben.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024

Zitat
T6Jagdpilot
II. Möglichkeit, in die Mitte des Bahnsteigs gehen, passt immer.

Führt aber unter Umständen beim Aussteigen zu unnötigen Wegen, wenn nämlich der Ausgang vom Bahnsteig wieder vorn ist.

Zitat
Jumbo

Zitat
T6Jagdpilot
II. Möglichkeit, in die Mitte des Bahnsteigs gehen, passt immer.

Führt aber unter Umständen beim Aussteigen zu unnötigen Wegen, wenn nämlich der Ausgang vom Bahnsteig wieder vorn ist.

Ogott, Weltuntergang, 100m zuviel gelaufen...

T6JP

Zitat
T6Jagdpilot

Zitat
Jumbo

Zitat
T6Jagdpilot
II. Möglichkeit, in die Mitte des Bahnsteigs gehen, passt immer.

Führt aber unter Umständen beim Aussteigen zu unnötigen Wegen, wenn nämlich der Ausgang vom Bahnsteig wieder vorn ist.

Ogott, Weltuntergang, 100m zuviel gelaufen...

T6JP

Für einen PTO*-Kenner schon!

*public traffic optimization

Schön, wenn T6JP zu den rüstigen Rentnern gehört, die schon seit 30 Jahren jeden Berlin-Marathon bestreiten, oder zu den 7-Tage-Joggern, die für den Weg zum Dienst nur noch die eigenen Füße benutzen. Wozu brauchen solche Menschen überhaupt noch Verkehrsmittel? :-) Aber wenn er mit den Ohren und den Augen so gut ist wie mit den Füßen, dann sollte er schon davon gehört und hier auch gelesen haben, dass es Menschen mit Handicap und/oder schweren Lasten gibt, für die bereits jeder einzelne Schritt einer zu viel ist! Ist nicht jeder Mensch laut StVO zu "Rücksicht" aufgefordert? Die bitte auch üben!

Mit Unverständnis grüßt
Bw Steg

Zitat
S-Bahnberlin28
Bei mir in Schönholz ist es auch so das z.B. die S85 Richtung Grünau sehr weit vorne hält und man mindestens noch 2 Wagenlängen platz bis zum Ausgang hat. Hatte deshalb die Frage damals mal in einem anderen Forum gestellt.
Ein TF schrieb mir dann folgendes:

"Gibt einige Stellen im Netz wo auf EBA Forderung hin H-Tafeln entfernt wurden. Hat was mit Durchrutschwegen/Schutzstrecken hinter Signalen zu tun."

Danke für diese Aufklärung. Der leere Mast der Halbzughaltetafel steht noch immer da; und manche Tf halten auch noch dort. Scheint sich S-Bahn-intern also nicht so richtig herumgesprochen zu haben.