der weiße bim schrieb:
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> Fritztram schrieb:
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> -----
> > Wobei man hoffen muss, dass der Aufsichtsrat
> keine endgültige Entscheidung trifft.
>
> Wichtig ist, dass überhaupt eine Entscheidung
> getroffen wird. Denn erst danach beginnt
> Bombardier mit den Vorarbeiten für die
> Serienproduktion.
Wichtig ist, dass die richtige Entscheidung getroffen wird. Man hatte genug Zeit um sich alles gut zu überlegen, da zieht dieses Argument einfach nicht.
> > Denn wenn er dies tut, dann wird es sich um eine
> fatale Fehlentscheidung für die Berliner
> Straßenbahn handeln.
>
> Das Risiko muss man eingehen. Was für den einen
> eine logische und richtig begründete Entscheidung
> ist, ist für andere ein fataler Fehler.
Gerade aus den Erfahrungen mit den GT6 sollte man doch aber gelernt haben. Letztendlich ist und bleibt es doch so: lieber 10 Lange zu viel als 50 Lange zu wenig.
> > Aus absurden Sparabsichten würden Tendenzen und
> Entwicklungen der Vergangenen Jahre völlig
> ignoriert.
>
> Die öffentlichen Mittel sind nicht beliebig
> vermehrbar, die Neuverschuldung muss begrenzt
> werden, da auf Dauer nicht mehr Geld ausgegeben
> werden kann als das Land einnimmt.
Gutes Argument, nur darf man nicht vergessen, dass diese Entscheidung für mindestens 40 Jahre Betrieb extrem bedeutsam ist!
Komisch ist an dieser Stelle dann eine Investition seitens Politik und BVG in 200 weitere Doppeldecker, die heute teilweise auf Linien herumdümpeln wo sie überhaupt nicht gebraucht werden und mehr heiße Luft transportieren als die 21 am Kraftwerk Klingenberg.
Außerdem halten die Doppeldecker maximal 15 Jahre. Aber dafür ist dann auf einmal Geld da. Schon komisch.
> > Ich erinnere an dieser Stelle an die
> > Fahrgastzuwächse auf der M2 und die folgenden
> > Taktverdichtungen auf M2 und 12. Gegen die
> > Sparbestrebungen der BVG musste auf der 12 der
> > Takt doch wieder verdichtet werden, weil es
> anders nicht ging.
>
> Sagen wir lieber, gegen die Sparvorgaben des
> Senats.
> Würde der BVG die gleiche Zuwendung wie in den
> 90er Jahren erhalten, könnte man das Angebot nach
> dem tatsächlichen Bedarf ausrichten und fehlendes
> Personal eben neu einstellen und gründlich
> ausbilden.
Sparvorgaben hin oder her, wer sagt mir, die BVG würde anders handeln wenn es mehr Geld vom Senat geben würde?
Dann würde Herr Sturmowski warscheinlich nicht 200 sondern 400 weitere Doppeldecker bestellen, aber bei der Straßenbahn würde sich nichts ändern.
> > Aber nicht nur Prenzlauer Berg sondern auch
> > Friedrichshain und Pankow sind Bezirke die in
> den
> > nächsten Jahren weiter neue junge Menschen
> > beheimaten werden, die zunehmend auf ein
> eigenes
> > Auto verzichten und auf Fahrrad und Bahn
> umsteigen.
>
> Richtig, der Bezirk Pankow ist nicht nur der
> größte der Berliner Verwaltungsbezirke, sondern
> auch der mit dem größten Zuwachs.
>
> > Ergo werden sich die Fahrgastzahlen auf Linien
> wie
> > der M1, M2, 12, M4 und M10 sowie 21 weiter
> erhöhen
> > oder zumindest auf dem aktuellen Niveau halten.
>
> > Das selbst bei dem aktuellen Nutzungsgrad der
> GT6
> > nicht ausreichend ist sieht man oft genug auf
> der
> > M10 und teilweise auf der M2. Dort können nur
> die
> > langen Flexitys wahre Abhilfe schaffen. Das
> auch
> > gerne auf lange Sicht!
>
> Nur auf lange Sicht.
>
> > Es bleibt also genug Zeit
> > um heutige Zwangspunkte auf der M10 zu
> beseitigen
> > um einen F8 Einsatz zu ermöglichen.
>
> Gerade auf der M10 kann zunächst nur der kurze
> Zweirichter helfen. Für eine Erweiterung der
> Endhaltestellen fehlt das Baurecht, für Neubauten
> ist der Senat selbst zuständig, der sich dabei an
> die gesetzlichen Bestimmungen halten muss. Du
> weißt, wie lange ein Planfeststellungsverfahren
> dauert?
Ich weiß wie lange ein Planfeststellungsverfahren dauert! Wenn mich nicht alles täuscht ist vorgesehen die M10 im kommenenden Jahrzehnt an die Invalidenstraße anzuschließen, damit fällt der erste Zwangspunkt weg.
Die Verlängerung der Bahnsteige "S Warschauer Str." (Ri Nordbahnhof), "S+U Warschauer Str" (beide Richtungen) um jeweils ca. 10 Meter stellt auch keine große Herausforderung dar, da der Platz vorhanden ist.
Das Kehrgleis Warschauer Str. benötigt dagegen keine Verlängerung, dort finden sogar 2 GT Platz.
> > Leider lässt der Auftraggeber für die
> > Flexitybestellung, allem Anschein nach, diese
> > Weitsicht vermissen! Und das obwohl man bereits
> in
> > den 1990er Jahren genau die gleichen schlechten
> > Erfahrungen mit zu kleinen Fahrzeugen (GT6)
> gemacht hat.
>
> Eine ausschließliche Bestellung von GT8 wie in
> Bremen wäre ebenso falsch gewesen.
> Aus heutiger Sicht hätte man eine Anzahl GT8
> tatsächlich ganz gut brauchen können.
> Man hätte auch das ursprünglich geplante
> Beschaffungsprogramm mit über 300 Einrichtungs-GT
> (darunter vielen GT8) auch konsequent durchziehen
> können. Dann gäbe es heute keine Straßenbahn auf
> der Warschauer Brücke, aber am Nordbahnhof eine
> Gleisverbindung, so dass die M10 leer zur
> Schwartzkopffstr. fahren könnte. Vielleicht auch
> nur ein Wendedreieck an der Gartenstraße?
> Die Tatras wären bis auf eine abgestellte Reserve
> längst verkauft, in Köpenick leider nicht mehr
> alle Strecken und kein Betriebshof mehr vorhanden.
> Berlin hätte eine halbe Milliarde mehr Schulden.
> Um eine Neubestellung brauchten wir uns bis 2020
> nicht mehr zu kümmern.
So weit möchte ich das gar nicht spielen. Ich habe lediglich angemerkt, dass man prinzipiell gescheitert ist mit dem Vorhaben KT-Traktionen durch GT6 zu ersetzen. Trotzdem haben wir diese Fahrzeuge heute und müssen sie "verbrauchen". Alles gar kein Problem, wenn die neuen Fahrzeuge die KT-Traktionen sinnvoll ersetzen können. Dann ist alles in Butter!
> > Jedem sollte also klar sein, dass diese zur
> Zeit
> > anvisierte Bestellung auf dem Rücken der
> Fahrgäste
> > ausgetragen wird. Sie sind die Leidtragenden
> wenn
> > nicht nur lange Fahrzeuge bestellt werden.
>
> Werden nur lange Wagen bestellt, wird man
> versuchen, die Mehrkosten durch Rücknahme der
> Taktverdichtungen wieder reinzubekommen.
>
> > Denn dass man mit den 99 Flexitys das
> derzeitige
> > Angebot nicht aufrecht kann (bei gleichzeitiger
> > Ausmusterung der KT) hat meine Berechnung
> bewiesen.
>
> Das ist völlig klar, zum vollständigen Ersatz
> brauchte die BVG rund 150 Wagen, darunter lange
> und kurze. Mit 99 langen geht es nur mit
> Reduzierung des Angebots.
> Für spätere Erhöhung der Bestellung sind Optionen
> vorhanden.
Ich weiß, die Optionen sind sehr weitreichend. Nur wer glaubt denn ernsthaft, dass die BVG nach mindestens 60 Kurzen auf einmal umkehrt und dann eine ausreichende Anzahl von Langen einkauft?
Die Linien M2, M5, M6, M8 und M10 brauchen die Langen! Das ist heute schon bekannt und dafür brauch man nicht bis zur Ziehung von Optionen abwarten.
Vielmehr sollte man heute die Chance nutzen und auf den wichtigsten Linien im Berliner Straßenbahnnetz so schnell wie möglich angebrachte Gefäße zum Einsatz bringen.
Bis dann,
die Fritztram